Totholz im Fluss

Ständig befinden sich ehrenamtliche Helfer im Einsatz und wirken bei Aktionen und Projekten für die Erhaltung von Natur, Tier- und Umwelt mit. Über solche Aktionen & Projekte kann hier berichtet werden.
Gardenfly
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Beitrag von Gardenfly »

Das Problem in unserer Gesellschaft ist immer noch, das Totholz als ungepflegt angesehen wird, den:
"Waldsterben kommt davon, das der Wald nicht mehr gefegt wird"
Das ist das Gedankengut der Wahlrelevanten Hauptgruppe und deren Bedürfnisse werden erfüllt.
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Maqua
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Beitrag von Maqua »

axel f. hat geschrieben:...und das die au so schmal ist,ist genau das problem.....verankertes totholz im fluss wirkt bei folgendenden hochwassern wie eine barriere,dahinter türmt sich treibgut und "unrat" auf. infolgedessen sucht sich der fluss einen neuen weg unterspült ufer und "klaut" den bauern das land.
im sommer habe ich schon des öfteren bauer thiessen auf seinem fahrad gesehen,wie er uber die wiese fährt und den fluss begutachtet...dem guten mann gehören die angrenzenden ländereien,und er ist ausserdem erster vorsitzender vom wasser und bodenverband....alles klar??!!
sobald du aber was durchbekommst bin ich dabei...sei es steine ins wasser rollen,bäume pflanzen....
Das siehst du genau richtig Axel, und das ist auch das eigentliche Problem.

Der Bach/Au wird immer nur soweit ausbrechen, wie das Hindernis/Totholz lang ist.
Danach fliesst er in seinem alten Bett weiter.
Leider, aber auch aus Sicht des Landwirts verständlich, ist die Landwirtschaft nicht bereit auch nur einen Zentimeter Uferstreifen preiszugeben.
Da müsste zunächst mal vom Gesetzgeber ein breiterer Uferstreifen zur Verfügung gestellt werden um ein natürliches mäandern des Fliessgewässers zu ermöglichen.
Auch um den Nitrateintrag in die Gewässer zu verringern, wäre ein breiterer Uferstreifen, der nicht laqndwirtschaftlich genutzt wird, erforderlich.
Zum Totholz noch ein Satz.
Wenn sich Barrieren von Totholz quer über den Fluss ergeben, bricht der Fluss nicht gezwungenermassen seitlich aus, sondern kann bei entsprechendem Untergrund auch nach unten ausweichen und schafft so einen tiefen Gumpen und damit wieder neue Struktur in den Flusslauf.
Dieses ist sehr schön auf dem Bild 0920_1 oben im Thread zu sehen, wo genau das passiert ist.
Gruss Manni :wink:





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axel f.
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Beitrag von axel f. »

Maqua hat geschrieben:
axel f. hat geschrieben:...und das die au so schmal ist,ist genau das problem.....verankertes totholz im fluss wirkt bei folgendenden hochwassern wie eine barriere,dahinter türmt sich treibgut und "unrat" auf. infolgedessen sucht sich der fluss einen neuen weg unterspült ufer und "klaut" den bauern das land.
im sommer habe ich schon des öfteren bauer thiessen auf seinem fahrad gesehen,wie er uber die wiese fährt und den fluss begutachtet...dem guten mann gehören die angrenzenden ländereien,und er ist ausserdem erster vorsitzender vom wasser und bodenverband....alles klar??!!
sobald du aber was durchbekommst bin ich dabei...sei es steine ins wasser rollen,bäume pflanzen....
Das siehst du genau richtig Axel, und das ist auch das eigentliche Problem.

Auch um den Nitrateintrag in die Gewässer zu verringern, wäre ein breiterer Uferstreifen, der nicht laqndwirtschaftlich genutzt wird, erforderlich.
...um die verringerung der einbringung von nitrat ins gewässser sind die landwirte soweit ich weiß,dazu verpflichtet (?) einen streifen im abstand von 15m.zum gewässer einzuhalten.....leider wird dies auch eindeutig missachtet.so konnte ich schon sehen und und vor allem riechen das die bauern den abstand nicht einhalten und ihre gülle bis an den gewässerrand ausbringen!
ausserdem räumen ab august,(ab juli beginnt der hauptaufstieg bei uns)bagger mit sogenannten mähkörben den fluss und reissen wasserpflanzen in mengen raus und zerstören laichbetten und unterstände.
damit wird nicht nur den meerforellen ihr lebensraum genommen sondern auch
sämtlichen anderen arten vom kleinen nährtierchen bis zum hecht!
konnte ich noch vor fünf jahren regelmässig am tage bis zu drei eisvögel beobachten......heute sind sie weg,genauso wie der wasserfrosch der morgens im mai sein konzert zum besten gab!
mein vorbringen auf einer unserer versammlung warum ein bagger mit mähkorb zur hauptaufstiegszeit durchs gewässer pflügen darf, wurde mit: alles rechtens das gewässer muss winterfest gemacht werden,ab august ist das pflicht...blablabla abgetan!
was anno 1979 von unserem lehrer gerd jansen ins leben gerufen wurde,nämlich unser flüsschen wieder naturnah zu renaturieren,wird heute mit füssen getreten!
er gründete damals die arbeitsgemeinschaft zur wiedereinbürgerung der meerforelle im krückau-pinnau gebiet.
er war es der damals zufällig eine meerforelle in dem damals extrem stark verschmutzten fluss fing,und so faziniert war das er mit vielen fleissigen helfern hand am fluss anlegte.....leider, oder vielleicht doch?,sieht man da heute nicht mehr viel von...ich war damals noch zu klein und weiss nicht wie es vor der "renaturierung" ausgesehen hat!
meines erachtens besteht von seiten des vereins auch kein interesse wirklich etwas für den fluss(obwohl die pacht gerade erst wieder verlängert wurde)zu tun!
der fluss wird zwar jedes jahr elektrisch abgefischt,und es ist immer noch ein guter aufstieg vorhanden(es werden jährlich 120-150000 brütlinge ausgesetzt)denoch stimmt meines erachtens das drum herum nicht!
warscheinlich sind die alten herren aus dem vorstand so eingefahren,das sie mit neuen vorschlägen wenig anfangen können...frei nach dem motto:hauptsache den karpfen und schleien in den teichen geht es gut!

so ich bin erst mal durch,habe mich beim schreiben leise aufgeregt und muss jetzt erst mal eine rau.....
the more i understand seatrout fishing, the shorter i cast!
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Maqua
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Beitrag von Maqua »

Hallo Axel, ich habe damals, in meiner Fliegenfischer-Sturm- und Drangzeit, die Bemühungen und ersten Erfolge von Gerd Jansen zur Einbürgerung der Meerforelle aufmerksam in der Presse verfolgt.

Ökologisch betrachtet, gewinne ich immer mehr den Eindruck, das man bei euch noch ein wenig hinter dem Mond zu wohnen scheint. :cry:

Da ist man bei uns hier doch schon eine ganze Ecke weiter, auch wenn es hier auch noch einige Baustellen gibt.

Wenn die Abstände beim Gülleausbringen dann mal eingehalten würden, oder besser noch vergrößert würden, dann wäre ein mähen der Unterwasserpflanzen überflüssig, weil das Wasser dann nicht mehr hoffnungslos überdüngt wäre.
Mein Tip: Einfach mal Anzeige erstatten wenn die 15m nachweislich nicht eingehalten werden.
Leider ändert sich manchmal nur auf diesem Wege etwas.
Und ansonsten kann ich nur raten sich gleichgesinnte zu suchen, um den veralteten Ansichten eine Lobby entgegenzusetzen.
Viel Erfolg dabei!
Gruss Manni :wink:





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Popeye
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Beitrag von Popeye »

Moin Manni,
Ökologisch betrachtet, gewinne ich immer mehr den Eindruck, das man bei euch noch ein wenig hinter dem Mond zu wohnen scheint.
dieses würde ich so in Bezug der Flüsse sofort unterschreiben :!:
Ich habe es in zwei Vereinen miterleben dürfen, das ess sich einfach nur solche Gewässer handelt, zu denen der man als Mitglied sagt :
"Naja, den Abschnitt haben wir halt gepachtet, aber was damit geschieht ist egal."
Ein wenig Arbeitsdienst um die Ufer zu säubern, aber was letzlich im Fluß passiert war dem Vorstand egal.
Ich muß zugeben das mein Interesse damals auch recht klein war, denn
das Hauptaugenmerk galt doch eher den Seen, wie es Axel auch schon schrieb.
Hauptsache den Karpfen und Schleien und Aalen ging es gut.
Hier und da wurden dann man ein paar Regenbogner zum Spaß eingesetzt.

Heute sehe ich das aus einer anderen Perspektive.
Es ist immer der Angelmethode und der befischenden Fischart zuzuschreiben um was man sich eher kümmert.
Und da sind die Flüsse, welche immer schwieriger zu erreichen sind, keine lauschigen Hütten,
keinen Sitzmöglichkeiten und was man als Ansitzangler halt so braucht, immer das ungeliebte Stiefkind.

...und wenn dann nur ein paar Stimmen in einem solchen Verein sich laut machen für einen Fluß,
verhallt dieses unter den lauteren, lachenden Stimmen derer die lieber an ihrem See sitzen :roll:

tja...Vereinsmeierei.....
Bild Gruß Sven

fischen,fangen,filetieren >(((°> und zurücksetzen
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Maqua
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Beitrag von Maqua »

Hi Sven, der Satz von mir, den du zitierst, war nicht verallgemeinernd gedacht.
Seit diesem Jahr, in dem ich erstmals einem Verein angehöre, weiß ich wie viele unterschiedliche Ansichten in einem Verein zusammentreffen.
Wenn man da als Verein so ein Fliessgewässer nur nebenbei gepachtet hat, wird es wohl schwer werden die Masse der Mitglieder zum Umdenken zu motivieren.
Bei uns ist das natürlich einfacher, da unser Hauptgewässer ein reiner Salmonidenfluss ist.
Trotzdem gibt es auch bei uns noch einige, die das anscheinend mit einem Forellenpuff verwechseln, die sind aber glücklicherweise in der Minderheit.

Die Fliessgewässer bei euch sind natürlich extrem wichtig für den Fortbestand der Meerforelle und deshalb ist es doppelt schade wenn da an einigen Auen nichts passiert.
Ich denke in DK, speziell auf Fünen kann man sich sehr gut orientieren, was den Ausbau zum produktiven Meerforellengewässer betrifft.
Das ist dort natürlich dem Argument der Tourismusförderung zu verdanken, aber das wäre natürlich auch für Norddeutschland ein Argument in der Nebensaison den Tourismus anzukurbeln.
Als erwünschter Nebeneffekt wird auf diesem Weg ein Ausbau der Auen zu natürlichen und produktiven Laichgewässern erreicht und davon profitieren Einheimische und Touristen.

So, jetzt aber genug gelabert am Samstagmorgen :lol: , bis nächste Woche.
Gruss Manni :wink:





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Polar-Magnus
Eigentlich war ich's nicht...
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Beitrag von Polar-Magnus »

axel f. hat geschrieben:konnte ich noch vor fünf jahren regelmässig am tage bis zu drei eisvögel beobachten......heute sind sie weg,genauso wie der wasserfrosch der morgens im mai sein konzert zum besten gab!
Moin Axel,

was das mit den Eisvogel-Sichtungen angeht, musste ich dieses Jahr an meinem Hausgewässer (Leine)
leider auch mit wesentlich weniger Sichtungen vorliebt nehmen als die letzten Jahre :c .

In den letzten Jahre überwogen an der Leine die Fischtage mit Sichtungen, oft auch
mehrfach oder sogar Mal 2 gleichzeitig. Dieses Jahr würde ich nur eine gute "handvoll"
Eisvogelsichtungen meinerseits schätzen.

Da sich an unserem Gewässer nichts gravierendes geändert haben sollte, denke ich Mal, dass es mit
am harten letzte Winter liegt, der einige Eisvögel "aussortiert" haben dürfte...

Ich habe dazu auch schon Mal irgendwo gelesen, dass ein harter Winter mächtig unter den Einsvögeln aufräumen kann
(man erinnere sich auch an die vielen Wasservogelkadaver an der Ostsee im Frühjahr),
ein oder zwei mildere jedoch meist reichen, um die Population wieder annähernd aufzufüllen.

Gruß,

Ingo :wink:

PS: Das soll natürlich nicht heissen, dass unsereiner die Bestände in eurem Fall nicht zusätzlich mitgeschädigt haben kann.
Wenn ja ist der Eisvogel allerdings vllt. ein brauchbares "politisches Druckmittel", um Dinge zu verändern ;) .
Ein Fliegenfischer ist manchmal glücklich, aber nie wunschlos.

Du bestimmst das Ziel, du bestimmst den Weg und du bestimmst die Regeln. Es ist dein Spiel, dein Leben.
Zitat von gonefishing aus seinem sagenhaften Patagonien Reisebericht.
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Naturmensch
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Beitrag von Naturmensch »

Moin moin,
war ne`ganze Zeit nicht hier - gibt ja reichlich Resonanz zu dem Thema. :+++:

@axel: Als erstes schon mal vielen Dank für dein Hilfsangebot, ich hoffe, dass wir bald mal loslegen können- mir juckt es in den Fingern!
Wo wird denn noch "der Mähkorb angesetzt"? (Würde ich gern in die nächste Ausarbeitung mit aufnehmen)

Auf der Herbstversammlung vom Verein, habe ich mit unserem Umweltbeauftragten gesprochen. Er versicherte mir, dass er die verschiedenen Vorschläge mit Hr. Tiedjen (W+B Verband) durchspricht, bzw. durchgesprochen hat, und diese zumindest teilweise in den Managementplan für die Au (WRRL), eingehen werden - dies deckt sich mit der Aussage, der für die Planung zuständigen Person des Landes.
Die Erosion, die sich aus Totholzansammlungen ergeben kann, stellt einerseits sicher ein Problem dar, auf der anderen Seite sind das doch Anfänge, eigendynamischer Prozesse?! Im Idealfall (unbeeinflußtes Gewässer) findet doch eine permanente Umlagerung von Sedimenten statt. An einer Stelle erodiert das Ufer, und an anderer Stelle findet eine Auf- bzw. Anlandung statt.
Uferschutzstreifen habe ich vor ca. zwei Jahren das erste Mal vorgeschlagen - habe sogar schon einen Anlieger, der bereit wäre ein Stück Land abzutreten. Leider habe ich bis jetzt keine Rückmeldung, ob, und wenn ja, wann dieser Streifen eingerichtet werden soll.
In diesem Jahr ist ein neues Maisfeld, direkt an der Au angelegt worden (oberhalb der Kastanien). Diese Fläche wird bei hohen Wasserständen regelmäßig überflutet. Dadurch gelangen, bei sich zurückziehendem Hochwasser, große Mengen Sand und Nährstoffe in die Au! Dieses Feld war u.a. ein Bestandteil meiner letzten Ausarbeitung. Ich habe hier vor allem über die WRRL argumentiert, da "nachhaltige negative Veränderungen in und an Oberflächengewässern" , nach meinem Wissen, nicht mehr zulässig sind. An dieser Stelle möchte ich nächstes Jahr mindestens einen Schutzstreifen sehen, besser gar kein Maisfeld mehr!!
Mal schauen was da passiert, und notfalls, muss ich nochmal nachhaken.

Das Problem der Gülleausbringung habe ich auch schon merfach angesprochen. Teilweise hängt die Sch.... im Ufergestrüpp ÜBER der Au - d.h. es wird bis IN DIE AU!!! gedüngt. :x :x
Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass auch hier Beharrlichkeit zum Erfolg führt. Sicherlich könnten wir den Landwirt anzeigen, aber wir möchten ja eigentlich auch noch einen Schutzstreifen von Ihm kaufen, was wahrscheinlich die nachhaltigere Lösung wäre. Ein Anzeige könnte zumindest für diese Verhandlungen eher von Nachteil sein, wobei ich gestehen muß, auch schon darüber nachgedacht zu haben.
Um die Nährstoff- und Sandeinträge noch weiter zu reduzieren, habe ich zusätzlich noch vorgeschlagen, die Entwässerungsgräben zumindest einseitig zu bepflanzen. So ist bei Bedarf noch ein maschineller Unterhalt möglich, und es werden vermehrt Sand und Nährstoffe zurückgehalten. Darüber hinaus könnte ich mir denken, dass diese Streifen als Verbindungsachsen für versch. Tiere in der Aue dienen, und somit auch das Umfeld des Flusses ökologisch aufwerten.
Nun nochmal eine Frage meinerseits, ist vielleicht wieder ein wenig "abgehoben", aber ich hätte gern mal eine Einschätzung, ob sowas sinnvoll bzw. praktikabel ist.
Es gibt eine Stelle an der Au, an der ein starker Sandeintrag stattfindet. Hier haben wir einen nachrutschenden sandigen Hang. Durch grabende Hunde (ist ein beliebter Hundebadeplatz) rutscht permanent Sand von der Böschungsoberkante auf die Fläche nach. Durch das Graben an der Böschungsoberkante, wird selbige immer weiter destabilisiert, und das Hochwasser hat wieder neue Angriffspunkte. Ebenso finden sich regelmäßig Löcher "auf der Fläche" des Hangs, die natürlich auch gute Angriffspunkte für das Wasser bilden.
Nun zu meiner Idee: Wäre es nicht sinnvoll, diese Fläche mit Kies, in flusstypischer Körnung, abzudecken?! Dies hätte einerseits den Effekt, dass der Sand zurückgehalten wird, und andererseits wird dem Fluss "Baumaterial" zur Verfügung gestellt. Wird diese Deckschicht stark genug aufgetragen, ist doch denkbar, dass sich der Fluss bei jedem stärkerem Hochwasser einen Teil des Kieses "mitnimmt". Dieser wird flussabwärts, an geeigneten Stellen, nach natürlichem Vorbild, abgelagert, und bildet neue Kiesbänke. Ich vermute, dass diese Kiesbänke weitestgehend frei von Feinsedimenten bleiben, da sie wahrscheinlich? bei jedem stärkerem Hochwasser leicht verlagert/ umgewälzt werden, und sich somit selbst sauber halten.
Gibt es hier jemanden, der damit schon Erfahrungen gemacht hat? Würde das so funktionieren? Ein Einwand der von einem Bekannten vorgebracht wurde, war, dass die Gefahr besteht, dass Gumpen verloren gehen, bzw. "aufgefüllt" werden. Eigentlich müssten die Kiesablagerungen doch aber erstmal die weicheren Sedimente ausspülen, und somit z.B. die Gumpen eher noch tiefer machen, oder? Ist so etwas sinnvoll bzw. praktikabel (z.B. Strömungsgeschwindigkeit, evtl. doch eine nachfolgende Übersandung)?
Gruß
Kai

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Naturmensch
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Beitrag von Naturmensch »

Nachtrag...

Ich möchte vermeiden, dass hier ein falscher Eindruck entsteht - ich könnte :s+1: wenn ich über die Gülleproblematik nachdenke!!!

Allerdings, bin ich auch der Überzeugung, dass eine Anzeige nur als letzte Möglichkeit in Betracht kommen sollte. Ich denke, sollte es nächstes Jahr wieder so aussehen, werde ich erst einmal das Gespräch mit dem Landwirt suchen, und ihn einfach mal ganz nett fragen, ob es nicht soetwas wie Mindestabstände zu Gewässern gibt ( "Hab ich mal von gehört"). ;)
Dann mal schauen wie er reagiert, und davon mache ich dann das weitere Vorgehen abhängig. Desweiteren, werde ich es auch nochmal an den Verein weitergeben, dass hier etwas passieren MUSS!

Fazit: Sinnvoller (u. stressfreier) wäre es wenn wir alle zusammen arbeiten, und bei den Landwirten versuchen die alten Denkmuster, sofern vorhanden (möchte niemandem zu nahe treten), Stück für Stück "umzuformen". Sollte dies alles nicht fruchten, bleibt halt nichts anderes als eine Anzeige!

Ich hoffe ich konnte hiermit Mißverständnissen vorbeugen!
Gruß
Kai

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dat_geit
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Beitrag von dat_geit »

Moin Axel und Kai,
schon interessant wie sich die Probleme doch bei den engagierten Praktikern gleichen.
Ich bin seit März Gewässerwart im Bereich Bramau und Stör und habe einige Aufsteigsbäche, in denen sich genau die gleichen Probleme ergeben.
Auch ich bin über das Mähen und die Grundräumung im letzten Monat fast vrzweifelt. :evil:
Mir ist nach genauer Analyse schon klar geworden, dass erst einmal die Lebensraum Verbesserung Vorgang hat, bevor wir uns der Reproduktionsproplematik annehmen können.
Wenn wir es schaffen die Überlebenschancen unserer Brütlinge zu verbessern, haben wir schon eine ganze Menge geschafft.
Aber dann kamen die Biogasanlagen und machen uns derzeit das leben schwer.
Durch Biogas kam es plötzlich zu einer massiven Mißachtung was den Uferrandstreifen angeht, sowie die Ausbringung von Gülle auf eben diese Felder.
Das konnten wir leider auch als Rückschritt im Bereich der oberen Schwale feststellen, wo genau diese Problemtik uns auch in der Nase stach.
schwer zu kämpfen habe ich derzeit damit auch an Mühlenbek und Quarnbach.
Ich habe die letzten Monate genutzt mich zunächst auch theoretisch in die Thematik einzuarbeiten.
Dazu habe ich als letztes die Arbeit von Dirksmeyer gelesen.
http://www.wanderfische.de/AFGN/Vortrae ... er_web.pdf
Dirksmeyer nutzt bei der Ermittlung der Sauerstoffsättigungen in den Laichbetten übrigens ein neues Verfahren, dass angeblich genauer sein soll wie das hauptsächlich bisher praktizierte.
Dieses wird hier beschrieben:
http://www.wuemme-meerforelle.de/resour ... r-Tent.pdf
Hier kennt man im das Problem auch schon länger:
http://www.vggoe.de/index.php?id=82
oder auch hier auf den Punkt gebracht
http://www.nav1936.de/pdfs/HMNMeerforelle.pdf
Zum Thema der Sandfrachten empfehle ich dieses hier:
http://www.nlwkn.niedersachsen.de/servl ... 52953&L=20
http://www.hamburg.de/contentblob/86194 ... eglich.pdf
http://www.nordwest-natur.de/uploads/me ... orelle.pdf
http://www.wuemme-meerforelle.de/resour ... Online.pdf
http://www.wuemme-meerforelle.de/resour ... g-2005.pdf

Interessant ist immer der Kampf mit der angeblichen Unterhaltungspflicht der Wasser und Bodenverbände.
Da ist ohne Dialog nichts zu machen.

Ich werde im nächsten Frühjahr versuchen hier mal alle an einen Tisch zu bringen.

Da gebe es noch viel mehr Diskussionsstoff, aber ich mache hier erst einmal Schluß und hoffe auf eure Beiträge.

Übrigens kämpfen wir auch noch gegen Windmühlen an oberster Stelle.
Aber das ist ein anderes Thema und hat viel mit dem Jahrmarkt der Eitelkeiten zu tun.

Freue mich über so viel Tatendrang und auch Sachverstand zu stolpern. :grin:

Andreas
Man sollte es wenigstens mal versuchen......denn nur Versuch macht bereits klug...........
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