Strömungsstärke

Unsere Meere Leben und verändern sich zyklisch und azyklisch und folgen ihren eigenen Gesetzen, die teils global, teils regional bestimmt sind. Viele Größen und Einflüsse ändern sich und nehmen wiederum Einfluss auf unsere silbernen Freunde. Welche dieses sind und wie sie wirken kann hier erörtert werden.
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Die Strömung ist bei ablaufendem Wasser generell stärker als bei auflaufendem; das sind Erfahrungswerte aus u.a. meiner Seefahrtszeit.
Aber warum stellst Du diese Frage?
Generell fischt man im Ebb-Strom besser auf MeFo, weil sie nicht so umtriebig sind als bei Flut. Sie legen sich mehr auf die Lauer und warten auf vorbeitreibende Snacks - hab ich bei einem Fachmann gelesen. :wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
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Shorty
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Beitrag von Shorty »

Da hast Du die Frage schon selbst beantwortet. Ich habe auch von einen Fachmann gelernt, das man an manchen Stellen nur bei Strömung fängt. Und er hatte Recht. Keine Strömung, kein Fisch, Strömung Fisch! Je größer die Strömung war um so besser. Nachdem ich das nun wusste, habe ich mich halt gefragt, wann die Strömung den nun am größten ist.
Ich werde danach meine Plätze auf einer Insel besser auswählen können.
Das trifft natürlich nicht auf alle Plätze zu, kann aber vielleicht manchmal entscheidend sein.
Gruß Shorty
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Shorty,

ich denke nicht, dass sich ein Platz ganz gezielt danach aussuchen lässt, schon gar nicht ein paar Tage im Voraus.

Schau´ mal bei BSH nach der Gezeitenvorausberechnung als Beispiel bei List und List West, wenige Kilometer Unterschied, aber eine große zeitliche Spanne.

Nehmen wir eine Insel und Du planst eine Stelle von Deinem Wohnort aus, fährst hin und die Windprognose lag mal wieder daneben. Willst Du Dich dennoch auf die Strömungsprognose verlassen und dort fischen?

Ein sicherlich spannendes Thema, aber ich traue da keiner Rechenformel, nur meinem Gefühl und der tatsächlichen Strömung am Platz. Eine grobe zeitliche Richtung finden wir dadurch, natürlich schaue ich da auch drauf.

Und das mit den Snacks, die bringt eher der Wind als die Strömung. Da braucht man auch keine Snackvorausberechnung für. :grin:

Aber spannend, macht mal weiter.
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Shorty
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Beitrag von Shorty »

@ Ostseesilber
klar das das nicht geht wenn ich von zu Hause losfahre. Ich möchte das eher nutzen, wenn ich mehrere Tage an einem Ort (Insel) bin. Insel deshalb, weil ich in der Regel auf welchen fische. Wind ist auf einer Insel ja auch eher sekundär. Die Strömung ist links wie rechts (in Abhängigkeit der Küstenbeschaffenheit) aber gleich. Ich bin der festen Überzeugung das die Strömungen zu einem der wichtigsten Faktoren zählen, die zum Erfolg beitragen. Und wenn es irgendwie geht stelle ich mich da hin wo der Wind ins Auge drückt und die Strömung ein Menden der Leine erfordert.
;)
Gruß Shorty
cozmo
Wieder da
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Beitrag von cozmo »

@ shorty

schreibe doch mal der tonforelle eine nette pn. dieses mitgleid hat sich die letzten 400 jahre mit der flüssigkeitsmasse und ihrer relativen geschwindigkeit geschäftigt... ich denke nur er kann dir eine antwort geben die du auch verstehen wirst!!!
Geilomat!!!!!
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Shorty
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Beitrag von Shorty »

Eigentlich ist meine Frage schon beantwortet, aber für's Sommerloch, kann man das bestimmt noch ausweiten 8)
Gruß Shorty
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Sebi
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Beitrag von Sebi »

bellyboater hat geschrieben:Daraus schließe ich, dass ihr gerade die Kurvendiskussion hattet :s+2:
Das hatte ich vor zwei Jahren...jetzt darf ich mich mit Kugeln im Raum beschäftigen. 8) Dagegen ist soeine Kurvendiskussion ein Mefopups.
Aber hier spielen viele Kräfte mit, die in dieser Funktion gar nicht berücksichtigt werden können, wie z.B. Wind, Sonne, Mond, Erddrehung und andere.
Mhh, ich habe gedacht, dass bei dem vorliegenden Graphen die Faktoren einbezogen wurden. Sonst würde die ganze Geschichte doch garkeinen Sinn ergeben...oder?!


Trotzdem würde ich mich nie auf Vorhersagen verlassen. Da kann man sonst so geniale Theorien aufstellen, wenn am Wasser alles anders ist steht man am Ende wohl mit leeren Händen da.

Lieber die ganze Sache in Ruhe am Wasser angucken und dann entscheiden.
Gruß Sebi
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Moin allerseits :wink:
Mit meiner Kurvendiskussion ist es zu lange her. :grin:
Ich erinnere mich allerdings noch gut daran, dass die Praxis sämtliche Ergebnisse aus der Theorie oft widerlegt ;) .

Wenn der höchste Stand erreicht ist, dauert es meiner Erfahrung nach oft eine ca. Stunde, bevor dann über die nächsten zwei Stunden die höchste Geschwindigkeit entsteht. In der zweiten Hälfte nach dem mittleren Wasserstand ist die Geschwindigkeit oft langsamer.
Ich könnte mir vorstellen, dass dies mit dem abfallenden Wasserdruck zusammenhängt.
Dieser dürfte zu Beginn am größten sein.
Ich glaube nicht, dass hier eine ganz einfache Rechnung ausreicht.

Würde Sebi sein mathematischer Ansatz stimmen, müsste die Strömungsgeschwindigkeit ausgehend vom Mittelpunkt zwischen Ebbe und Flut in beide Richtungen syncron verlaufen.
Meiner Efahrung nach bringt die erste Hälfte nach Stauwasser oft die größere Geschwindigkeit mit sich.

@Shorty:
Ansonsten bringen Vollmond und Neumond die sogenannten Springtiden (besonders stark) mit sich. Neumond fällt hier noch stärker aus als Vollmond.

Und es gibt Plätze, die nur bei Flut und welche, die nur bei Ebbe Strömung im Uferbereich produzieren.

Gruss
Bernd

p.s. Jürgen, hast Du hier vielleicht der Weisheit letzten Schluss parat ?
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vazzquezz
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Beitrag von vazzquezz »

knoesel hat geschrieben:... z.B. Wind, Sonne, Mond, Erddrehung und andere...
Ich denke mal , es geht hier um die deutsche /dänische Ostseeküste!

Bei dem vorliegenden (mageren) Tidenhub an genannten Küsten, bedingt durch "...Sonne, Mond, Erddrehung und andere...", sollte man sich besser auf regionale Strömungsfaktoren wie Wind, Engstellen, Riffe, etc. konzentrieren.

V.

P.S.: Die Tidendiskussion hilft aber gegebenenfalls dem einen oder anderen beim Zanderfang im Hamburger Hafen weiter ... :lol:
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Hansen fight
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Beitrag von Hansen fight »

Jeder der schon mal im Gezeitenstrom geangelt hat,weiss das das Auflaufende Wasser wesentlich stärker ist als das Ablaufende.
(In der Praxis)
Oder was sagen die Physiker dazu ?
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

:wink:
Wenn wir vom Uferbereich der Ostsee ausgehen, ist die Strömungsstärke maßgeblich von der Unterwasserstruktur abhängig.

Hat man z.B. eine lange und flache Bucht, die am Ende in tiefes Wasser übergeht, so entsteht hier klassisch Strömung, sobald das Wasser aus der Bucht hinaus gedrückt wird.
Wenn dieser Ecke der Bucht eine schlichte lange und tiefe Uferkante folgt, entsteht in umgekehrter Strömungsrichtung nicht annähernd so starke Strömung.

Zwei interessante Darstellungen:
http://www.baw.de/vip/abteilungen/wbk/M ... kv-de1.pdf
http://www.baw.de/vip/abteilungen/wbk/M ... dkq-de.pdf

Zufall, dass sich diese Grafiken mit meiner wie oben beschriebenen praktischen Erfahrung decken? Eine Stunde nach Höchst- bzw. Niedrigstand setzt die stärkste Strömung ein, und danach wird sie kontinuierlich langsamer.
Ergo hat man etwa von einer bis drei Stunden nach Stauwasser die Phase der stärksten Strömung.

Entlang der Ostsee verschiebt sich dieses Zeitfenster allerdings windbedingt gerne einmal deutlich...

@Hansen Fight: Den Grafiken nach liegst Du absolut richtig mit Deiner Beobachtung :+++: .

Gruß
Bernd
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Roksan
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Beitrag von Roksan »

Moin Moin :D

Zur Strömungs- Frage wann am besten auf Mefo fischen, habe ich für mich an einigen Stellen einen Unterschied zw. ab- und auflaufendem Wasser festgestellt.

Z. B. gibt es Stellen die bei auflaufendem Wasser sehr gut Fisch bringen, hingegen bei ablaufendem fast keinen Fisch bringen.

Grüße Alex
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo zusammen,

@Sebi:

Gut in der Schule aufgepasst :+++:
Jedoch sollte man lieber auf die Erfahrung setzen.

Grundsätzlich teile ich Bernds Erfahrungen.

Jedoch habe ich festgestellt, dass die Fische meistens NICHT im Ebbestrom beißen, sondern davor.

Ich fische an fast allen Stellen 2 Stunden vor und nach dem höchsten Wasserstand.

Aber vielleicht lerne ich bald einen Platz kenne, der bei Ebbestrom fischt.

Eventuell sind die Jahreszeiten wichtig. Im Sommer kommt kaltes Wasser rein und fischt gut. Im Winter läuft warmes Wasser ab und fischt gut.

Vielleicht kann jemand zu dieser Theorie was sagen?

Gruß

Benny
Acipenser

Beitrag von Acipenser »

Hi :wink:
Meine Erfahrung in der Unterweser ist folgende: die erste Stunde ab-auflaufend Wasser hat die stärkste Strömung, wobei ich die erste Ablaufstunde als stärker empfinde. Bei Mittelwasser empfinde Auflaufend als seichter.
Gruß Günter
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