Topsaison Meerforelle Küste

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Stui,
das erinnert mich an Charly Campbell - einen Iren, der viel im kleinen Belt fischt. Ich kenne ihn seit meiner Anfangszeit.
Er hat immer sehr viel nachts gefischt.
Und zwar mit einem Bloody Butcher (auf Einzelhaken) in Größe 12 bis 14. Diesen hat er mit der 8er-Schlingentechnik eingeholt - also sehr langsam.
Gefangen hat er immer mal wieder auch nachts. Dennoch lautete sein Fazit nach vielen Jahren: "Wenn ich zwischen 20 und 22 Uhr (also noch im Hellen) nichts fange, bringen die nächsten 4 Stunden zumeist auch keinen Fisch mehr."
Ich denke seine Methode kommt dem, was Du andeutest, sehr nahe.
Ich kenne diese Methode des Fischens auch zur Tageszeit.
Sehr klein, und fast nur driften lassen. Dies kann bei guter Strömung sehr sehr gut funktionieren. Vorraussetzung ist meiner Erfahrung nach Strömung. Und es funtioniert längst nicht immer.
Es gibt einige wenige Stellen, an denen stellen sich nachts sehr deutlich die Meerforellen gerne ein. Aus meiner Erfahrung sind dies nur sehr bestimmte und weit weniger Stellen, an denen man tagsüber gut fängt.

Vielleicht ergibt sich mal die Chance und wir gehen eine Nacht und einen Tag zusammen ans Wasser. Ich schlafe in der Nacht, und schaue am Morgen, was Du in der Nacht erleben konntest :grin: . Und vielleicht bleibt ja noch der eine oder andere Fischli für den Tag über :spass: .
Ich bin immer für neue Versuche offen.

Zumindest kann man eines festhalten. Bei über 50 guten Fischen auf 6 Nächte waren sehr sehr viele Fische vor Ort.
Stellt sich die Frage, wieviele wären da wohl tagsüber an die Fliege gekommen?

Gruss
Bernd

p.s. Danke für das Teilen dieser Erfahrung Deines Freundes !
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balticflyfisher
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Beitrag von balticflyfisher »

@Polar-Magnus - konzentrierten Punkten

@Tobsn - silver body, black wing (arctic fox) - wie ein "silver stoat"
... stui :wink:
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
diese ganze Diskussion leitet völlig in die Irre.
Das hab ich alles schon mehrfach mitgemacht in den letzten 30 Jahren. Da gab es immer einige kühle Sommer, in denen wir im August, September viele Fische gefangen haben (da gabs Bernd noch garnicht :grin: ).
Im Juni/Juli haben wir garnicht an der Küste gefischt, sondern auf Lachs etc.

Dann gibt es mal wieder ein paar Sommer, die schön zum Baden einladen und wo man dann nur manchmal eine Sommerforelle antrifft. Wie wars denn in 2006? Jetzt habe wir 2 kühle Sommer in Folge, es werden ein paar Fische gefangen, und schon geht hier der Hype ab. Um es noch mal deutlich zu sagen, dieses Jahr ist in allen Belangen anomal und daraus sind keine
Gesetzmäßigkeiten abzuleiten --
War das jetzt provokativ genug? :grin:

Übrigends -- Nachts hat den unschätzbaren Vorteil nahezu allein zu Fischen ,, Tagsüber die Familie und Nachts die Fische -- Erhält die Ehe und füllt die Truhe

TL, und viele schöne Sommerfische, Jürgen
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

MulteTumulte hat geschrieben:
Aber an der deutschen Küste ist der April ja tatsächlich der beste Monat.
Ist er das ?

Fragen wir doch mal den Forums-Cheffe (@Alex), zu welcher Jahreszeit er seine besten Meerforellen im Bereich Kiel bis Flensburg :oops gefangen hat ?

Für Rügen zumindest ist der April NICHT der beste Monat !
(ich betrachte Rügen jetzt durchaus als deutsche Küste :grin: )

Speziell für Fehmarn würde ich den Fangberichten des FSFC folgend den März (bis in den April hinein) als ganz heiße Phase einstufen.

Gruss
Bernd
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Beitrag von Gast »

Hallo Bernd,

ich für mich fange in der Region Fehmarn deutlich mehr Fische von Mai-Dezember. Und die meisten dieses Jahr von Mai-Heute :D
Nur möchte ich mich nicht als Maßstab nehmen.
Ich hatte das Thema schon mal angeworfen, ob den der April tatsächlich der bester Monat sei.

Meine Fänge, Kontakte und Fische , die ich im SOmmer in der Region Fehmarn habe, sehe ich im Frühjahr nicht im Wasser, nicht am Strand und auch nicht an den Gürteln der Angler.
Einzig und allein aus dem Mund der ganzen Anglern fallen die Fische am laufenden Band.

Das ist wirklich im Frühjahr eine Spur zu hart für mich und ich fahre an eventuell schlechtere und einsamere Strände oder nach Dänemark.

@piscator

In den letzten 30 Jahren stand die Mefofischerei völlig in den Kinderschuhen und hat sich jetzt allmählich entwickelt.
Damals (ich bin auch schon älter) waren doch eh nur wenige los.
Rein biologisch betrachtet ist doch der Sommer für die Meerforellen die reine Fresszeit.
Und selbst wenn der Sommer in 2005 oder 2006? (wie gesagt,
das alter)sehr sehr warm war, konnten gute Fische gelandet werden. Einzig und allein in Extremsituationen kommt die Fischerei meiner Erfahrung nach fast zum Erliegen.
Ich gehe selbst auch noch nicht so sehr lange tagsüber im Sommer los.
Aber was ich in dieser kurzen Zeit gesehen/gefangen etc. habe unterstützt Bernds Schilderungen zu 100%.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

piscator hat geschrieben: Im Juni/Juli haben wir garnicht an der Küste gefischt, sondern auf Lachs etc.

Wie wars denn in 2006?

War das jetzt provokativ genug? :grin:

Übrigends -- Nachts hat den unschätzbaren Vorteil nahezu allein zu Fischen ,, Tagsüber die Familie und Nachts die Fische -- Erhält die Ehe und füllt die Truhe

TL, und viele schöne Sommerfische, Jürgen
Hallo Jürgen,
Du hast aber lange auf Dich warten lassen :-p = ja, das war (sinnvoll) provokativ genug.

Wenn man aus gutem Grunde den Lachs vorzieht, sammelt man zu der Zeit keine Küstenerfahrung ;) .

2006 habe ich einige gute Fische bei 23,8 Grad im (Ostsee)wasser gefangen. Ich stimme absolut mit Dir überein, ein kühler Sommer fischt besser. Ebenso wie Du vermutlich mit mir überein stimmst, dass ein milder Februar auch besser als ein eiskalter Februar fischt.
Ich habe aber wirklich jedes Jahr - ohne Ausnahme, zwischen Juni und September gute bis sehr gute Fänge machen können. Bessere und schlechtere Phasen gibt es zu jeder Jahreszeit. Das wechselt von Jahr zu Jahr - natürlich.

Zu Deiner Ehetheorie:
Nachts gehen die Sommer(meerforellen)angler ans Wasser, und man ist nicht ganz alleine. Tagsüber bin ich fast immer alleine am Wasser (gewesen) - und hatte nachts Zeit für ... (was in jungen Jahren die Beziehung noch erhält) :spass:

Gruss
Bernd

p.s. Den Hype auf die Sommerfischerei habe ich seit 1991, als ich in einem Juniurlaub am kleinen Belt erstaunt feststellte, dass ich viel besser gefangen hatte, als in den vorangegangenen Aprilwochen.

p.s.s.: Das ist doch mal eine sehr interessante Erfahrung von Fehmarn, Multe ! :+++: Den Frühjahresansturm dort tue ich mir auch nicht mehr an :cry: .
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
es ist doch schön, dass es unterschiedliche Strategien gibt um der MF nachzustellen -- wenn das nicht so wäre, sähe es überall so aus wie in WH im Spätwinter. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich schon in einigen Wintermonaten (Z.B. warmer Februar) wunderbare Nachtfischerei hatte. Auch das ist eine Mär, das Nachtfischen nur im Sommer gut ist.

@Multe:
In den letzten 30 Jahren stand die Mefofischerei völlig in den Kinderschuhen und hat sich jetzt allmählich entwickelt.
Damals (ich bin auch schon älter) waren doch eh nur wenige los.
, ja das stimmt, wenn man das an der Zahl der Angler festmacht. Auch bei mir hat sich da einiges geändert, während ich Anfang der 70ger noch mit Köderfisch im September die Truhe gefüllt habe -- finde ich das jetzt iiiiigitt. Und trotz der selbstgewählten Handicaps fange ich jetzt mehr Fische als früher. Das liegt also nicht daran, dass sich die Fischerei entwickelt hat, sondern ausschließlich dass es mehr Fische gibt!!!! Die Uferfangelei ist eben nicht mehr so stark durch Stellnetze beeinträchtigt.

@Bernd, sorry, das mit der Eheberatung war nicht so ernst -- habe da wohl was verdrängt :o

Wenn es darum geht, tolle Fische zu fangen muss man schon ordentlich durch die Gegend fahren -- und dann bin ich eben nicht so sicher, ob da die MF das Maß aller Dinge ist. Ich jedenfalls mag ein breites Spektrum, und da ich MF zu Hause habe, fahre ich gern mal woanders hin, wo es dann Lachs, Striper, Bonefish, Mahi Mahi etc. gibt, oder eine schöne Bachfischerei auf Äsche und Co. Da fehlt mir dann auch schlicht mal die Zeit ganzjährig der MF nachzustellen.

TL, Jürgen
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Gast

Beitrag von Gast »

@Piscator
Das es pauschal NUR die vielen Fische sind, finde ich eine zu knappe Erklärung. Die Methoden entwickeln sich doch sehr deutlich, die Angler werden auch immer mehr.
Wie schon oft erwähnt:
"Im Fisch stehen, bedeutet nicht sie zu fangen".

Und das du dir eine abwechslungreiche Fischerei gönnst ist auch eine schöne Sache, ist nur in meinen Augen kein Aspekt in diesem Thema.


@all
Zu den Ehenproblemen:

Jeder kann natürlich los gehen, wann er möchte.
Aber meine Frau schläft gern lange und da freut sie sich doch im Dänemark-Urlaub, wenn ich um 6 mit dem Rad los fahre und um 11-12 mit Brötchen vom Bäcker wieder komme und von den tollen Erlebnissen des Vormittags schwärme.
Warum sich ständig die Nächte um die Ohren schlagen, wenn mans einfacher haben kann.

Oder man schläft nach einer gestressten Arbeitswoche Samstags aus und fährt erst gegen 13 Uhr ans Wasser, fischt ein paar Stunden und schaut was so geht(man wundert sich, was dann so geht) Abends kann man oft zum Essen wieder da sein.
Klar kann sich jeder nachts ans Wasser stellen, aber fischen und fangen kann man immer!

Ingo :wink:
Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Hallo,
ich würde nichts verallgemeinern. Ich fahre als Binnenländer dann, wann ich kann und bleibe Ostern rum 2 Wochen, fische vielleicht einmal noch im Mai (4 Tage) und 3 - 4 Tage ..nein Nächte im Sommer. Zumindest an der Stelle, wo ich fische, geht nur Nachts was. Aber jedem das seine und wer fängt hat nicht unbedingt recht. Ich habe seit 4 Jahren Ostern immer eine Große von 3,5 kg aufwärts dabei und würde sagen März / April ist Mön top und ich habe meine Ruhe, das kann auf Als schon ganz anders sein...
Jetzt fahre ich 5 Tage im Oktober und dann schauen wir mal. Die Faktoren (Wetter / Wind / Strömung / etc.), die zählen sind so zahlreich, das ich es vermessen finde eine immer geltende Theorie zu entwickeln und auf Ansage zu fangen ist auch irgendwie langweilig. Also dran glauben, vertrauen und fischen.
Beste Grüße
Fjorden
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Bernd,
Bernd Ziesche hat geschrieben:Der zweite Mythos in der Fachliteratur erwähnt die bestehende Möglichkeit des Meerforellenfischens an der Küste in den Sommermonaten und kristallisiert die Nachtfischerei als DEN Weg des Erfolges hierfür heraus.

Ironischer Weise ist es der zweite Mythos, welcher den ersten aus meiner Sicht optimal unterstützt.

Denn in den Sommernächten habe ich nie annähernd so gut gefangen wie zu den Tageszeiten im April. Und viele Küstenfischer bestätigen dies.
So denn auch Du mit jener Erfahrung aus 2005 ;) .
that's it ;) ... ich hatte 4 oder 5 Nächte jeweils von ca. 21-02Uhr gefischt - Ergebnis 1 kleiner Dorsch. Aber ich glaube gerne, daß man mit geeigneteren Fliegenmustern, an besseren Stellen und mit einer besseren Technik auch nachts gute Fische fangen kann und die Stimmung der Nachtfischerei hat natürlich seinen ganz eigenen Reiz. Wobei das Fischen in den Sonnenaufgang auch sehr schön ist, zumal wenn dann - wie bei mir - auch endlich die Bisse kommen. Den entscheidenden Tip bekam ich damals übrigens von den Jungs bei GoFishing in Odense. Sie meinten, daß die Forellen zu der Zeit kaum nachts beißen und stattdessen frühmorgens die in diesem Jahr wohl außergewöhnlich reichlich vorgekommenen Kleinfische (Hornie-Nachwuchs und Tobis) jagen. Recht hatten sie ;)
Bernd Ziesche hat geschrieben:Hätte ich den Strand um 5 vor 8 Uhr verlassen ... hätte dieser Tag vom Fang her allenfalls mit dem einen oder anderen Tag im April konkurrieren können.
Das war 2005 wohl auch mein Fehler ;)

Du schreibst oft vom kleinen Belt als gutes Sommerrevier ... ich könnte mir vorstellen, daß die schmaleren Bereiche mit tieferem Wasser und mehr Strömung dicht unter Land im Sommer besser laufen, als die breiteren Bereiche mit ausgeprägteren Flachzonen oder läßt sich diese Regel so generell nicht aufstellen? Die Gegend um den Koldingfjord bringt ja auch im Frühjahr große Fische, also warum nicht auch im Sommer?!

Viele Grüße, Matthias
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Matthias,
die Gegend um Middelfahrt hat natürlich bombastische Strömung.
Klingt verlockend.
Tatsächlich aber kann man auch an Sommertagen zwischen Abenraa und Haderslev sehr gut fangen. Dort ist nicht annähernd konstant Strömung vorhanden. Aber die Fänge sind trotzdem sehr gut.
Strömung wird genau dann sehr wichtig in der Betrachtung, wenn sie regelmäßig (Gezeitenströmung) vorliegt. Dann nämlich stellen sich die Meerforellen darauf ein.
Ist unter Standardbedingungen keine Strömung vorhanden, bedeutet dies noch längst keinen schlechten Platz für die Sommerfischerei.
Ein nicht ganz unwichtiger Faktor ist das Verhalten des Stammes der Meerforellen. So gibt es denn Stämme, die weit stärker auf das Fressen von Heringen und Tobis ausgerichtet sind und welche die eher die kleineren Nährtiere im Uferbereich bevorzugen.
Ein Beispiel hierfür sind die Meerforellen der Mörrum, welche nicht umsonst so gewaltig groß werden und die aus der Hoptrupau oberhalb Abenraas, welche deutlich kleiner ausfallen.
Wenn die Zielnahrung im Uferbereich vertreten ist, sind die Meerforellen zumeist nicht sehr weit...
Gruss
Bernd
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Beitrag von Ostsee-Silber »

Bernd, Weiteres finde ich, gehört in einen anderen Bereich. ;)

Gute Nacht :-pof:
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Vielen Dank für die Info, Bernd :+++:

Gute Nacht, Matthias
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Beitrag von seestern95 »

Hallo,
habe alle meine Fische im Hellen gefangen, da ich Im Dunklen Schiß hab...
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