Halmstad Juni 2016

Unberührte Natur, kristallklare Flüsse und Seen und die rauen Küsten locken viele nach Schweden. Hier kann man so einiges erleben und dank der Fischvielfalt und Natur auch einmalige Urlaube.
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Lukas1899
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Halmstad Juni 2016

Beitrag von Lukas1899 »

Begrüße euch,

kommenden Samstag gehts wieder nach Schweden! Die Vorfreude ist groß, wie wohl so ein Traumwetter wie letztes Jahr unmöglich ist. Derzeit eher kühle Temperaturen und extremer Wind. Mit der neuen Rute sollte das hoffentlich bißl besser zu meistern sein.
Ist jemand von euch im Juni in der Gegend, falls ja würde ich mich über eine Rückmeldung freuen. Für gemeinsames Fsichen, Bier und Grilen bleibt trotz Familienurlaub immer Zeit!
PH
Lukas
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Lukas1899
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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von Lukas1899 »

Guten Morgen,
aaaalso:
wer das Wetter in Schweden, speziell im Westen verfolgt hat, weiß, dass der Mai mit ABSTAND der windigste seit Jahrzehnten war. Fischen an der Küste war unmöglich. Durch dieses wirklich miese Wetter waren die Voraussetzungen natürlich alles andere als gut. Andererseits kenne ich die Küste dort schon ziemlich gut, meine neue handgemachte Fliegenrute war auch im Gebäck, was soll da schon schief gehen.

Bereits am ersten Tag konnte ich mich von der Familie bißl frei spielen und fuhr an die Küste, noch immer Wind, große Wellen, extrem aufgewühltes Wasser, viel Tang und allerlei anderes Klumpert schwamm herum, kein Mensch sonst auf den Felsen. Keine idealen Bedingungen um die neue Rute Rute zu testen, aber immerhin, endlich am Wasser. Voller Konzentration auf den Köder, Blick auf das Wasser und dann binnen einer Sekunde, hebt es mich aus, liege kurzfristig waagrecht in der Luft, knalle mit dem Ellbogen auf die Felsen, der Rute wird durch die Wucht in den Felsen gerammt, da ich mich instinktiv an ihr festgehalten habe, Schmerz.

Auf Grund des eher schlechten Wetters hatte ich eine Regenjacke an über die ich im Ellbogenbereich mit der linken Hand gefahren bin um zu schauen, wie schlimm es ist. Ich war fix der Überzeugung, der Knochen ist durch. Als ich außer Schmerz keine "Unregelmäßigkeiten" entdecken konnte, erstes aufatmen, also dann, versuchen zu bewegen, ein Wunder es geht! Ich hatte unglaubliches Glück, die rutschige Stelle war winzig, reichte aber aus um kapital zu stürzen. Mein Glück war, dass es dort ein wenig abschüssig ist und ich auch ordentlich auf meinen Hintern, Oberschenkel, Knie und eben die Rute gedonnert war. Aja Rute, durch das Butt wurde der Aufprall abgefangen. Hand- und zweiter Teil wurden allerdings ziemlich in einerander verschoben, konnte ich am Ende des Urlaubes endlich lösen.
Es war der Weckruf zur richtigen Zeit, der Gott sei Dank nur riesige blauen Flecken, aber keine weiteren Verletzungen hinterlassen hat. DAS wäre es gewesen, erster Tag in Schweden, erstes Mal fischen und ab ins Spital. Meine Frau-sie ist Ärztin, konnte es kaum glauben, dass ich keine/kaum Probleme mit dem Ellbogen hatte.
Man kann es drehen und wenden wie man will, ungefährlich ist die Küstenfischerei nicht.

Die weiteren Streifzüge waren von üben, üben, üben geprägt, Fisch gab es leider keinen. Nach fünf Tagen hatte sich das Meer beruhigt, das richtige Tempo beim Werfen war gefunden, der Krafteinsatz minimiert, Wurfweite deutlich vergrößert und die ersten Fische kamen. Ich konnte in den weiteren Tagen MEFO, Dorsch, Hornhecht und Pollack fangen. Leider hat es sich aber wie ein roter Faden durch den ganzen Urlaub gezogen, dass ich die wirklich großen Fische verbockt habe.

Exemplarisch zwei Beispiele:
1.
Ich hatte Besuch von einem Freund aus Wien, der in Schweden lebt. Das Wetter war alles andere ideal, weil überhaupt kein Wind, keine Wellen, spiegel glatt. Ich führte ihn am Nachmittag zu einer GANZ GEHEIMEN Stelle, die mir von einem Schweden verraten worden ist. Normalerweise kommen die Fische zu dieser Jahreszeit erst sehr spät, so ab elf/zwölf in der Nacht zur Küste. Er meinte allerdings" Go there in the afternoon, have beer, watch the water, have another beer, if they start hunting have fun!". Ich hielt das für ein typisches Fischergschichtl, habe es allerdings schon vorher ausprobiert und was soll ich sagen, es stimmt verdammt! Um ca. vier Uhr am Nachmittag kammen MEFOs, jagten und ließen sich auch fangen. Gesagt getan, wir tranken Bier, ich machte alles fertig und warf zum Test ob eh alles paßt den Streamer aus. Dreht mich zu Gerald und meinte:" Bei dem Wetter geht heut sicher nix!" RUMPS fährt ein super Fisch drauf, zischt ab, springt und aus wars. Lapidares Kommentar von Gerald:" Wenn man fischt muß man immer mit Biß rechnen, von wegen Fisch der 1.000 Würfe!". Das war es dann allerdings dann auch, wir hatten erst später in der Nacht Bisse von Dorschen.
2.
Letzter Abend, alles eingepackt, Sturm, eigentlich kein Wetter zum Fischen. Meine Frau schickt mit praktisch fischen, da ich nicht mehr gehen wollte, machte ja eh keinen Sinn. Also noch einmal Wathose an, Rute und Fliegen eingepackt und los gehts. Wenige Minuten später latsche ich durch den Wald zur Küste, die Bäume biegen sich im Wind, extreme Böhen, 1 1/2 Meter Hohe Wellen, das bringt doch alles nichts. Ich gehe also zu "meiner Bucht", die so gelegen ist, dass die Wellen dort nicht allzu hoch sind und auch einbißl wind geschützt, werfen sollte also möglich sein. Geistig bereite ich mich schon auf die Abfahrt am nächsten Tag vor, gehe den Ablauf in der Früh durch, aufstehen, Kaffee, Kind beschäftigen, einräumen, putzen, los Fah---RUMPS-- ein unglaublicher Fisch nimmt den kleinen Streamer, reißt mir die lose Schnur aus der Hand, ich bin total überfordert, Schnur los lassen, mit der Hand stoppen, einkurbeln, Sprung, Flucht und aus wars. Der Bock verfolgt mich heute noch, weil ich WUSSTE, wenn wo fisch ist, dann dort, wieder habe ich mich nicht konzentriert. Kein Mensch war an der Küste, weil keiner glaubt da geht was, ich hätte die Chance gehabt eine wikrlich kapitale Forelle unter wirklich miesen Bedingungen zu fangen. Ich bin schlecht im schätzen, würde man mich zwingen, 4 bis 5 kg.

Wie immer war es kein reiner Fischerurlaub, somit war auch dieser Aufenhalt in Schweden wieder sehr schön. Es haben uns Freunde besucht, gemeinsam haben wir Midsommar bis weit in der Früh des nächsten Tages gefeiert. Wie jedes Jahr gab es herrliches Essen, feine Getränke, viel Zeit für die Familie, gute Stimmung, das Haus wurde weiter eingerichtet und doch, es läßt einen gedanklich nicht los, nur wenige hundert Meter entfernt, könnte gerade JETZT, die Stunde der Stunde gekommen sein, Meerforellen, sie jagen, in Wurfweite und ich nicht dort!

Fotos folgen.

Petri Heil aus Wien

Lukas

PS
Fortsetzung folgt, im September bin ich noch einmal für eine Woche oben :-)
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Cowie
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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von Cowie »

Moin Lukas,

danke für den tollen Bericht :+++: :+++:

...da hast Du ja wirklich Schwein gehabt, bei diesem Sturz sind eigentlich Brüche die Regel, wenn man so unverhofft von den Beinen gerissen wird :o :oops .

Alles Gute für Deinen Ellbogen :l: .

Deine Fangerfahrungen zeigen auch wieder einmal ganz deutlich, dass es nicht immer nur das Fischwetter gibt, sondern nur die Fliege im Wasser fängt und der Fleißige belohnt wird.

...leider zeigen Deine Erfahrungen auch, dass man immer 100%ig bei der Sache sein muss, sonst wird man leider :c oft bestraft... :oops :roll: ;)

Ich freue mich schon auf Deine Bilder :l: !
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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IdEfIx
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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von IdEfIx »

@Lukas1899:

Schöner Bericht, vermisse allerdings ein paar Bilder :oops , das die MeFos in dieser Jahreszeit erst Nachts aktiv sind, kann ich nur bestätigen, gibt aber immer Ausnahmen) darum fische ich, wenn die Bedingungen stimmen gern ab der Abend Dämmerung bis in die frühen morgen, und der Erfolg gibt mir recht ;) , mal ganz abgesehen von der tollen Atmosphäre mit schönem Sonnenuntergang, Mondlicht stc. und natürlich den Sonnenaufgang usw.

Was in diesem Jar anders, als in den Vorjahren ist, ist der permanente Westwind. Ich finde es besser wenn nach Tagen des Westwindes auch mal ein paar Tage Ostwind dabei sind, letztend tauscht sich dabei das Wasser aus, bringt frischen Sauerstoff, Nährtiere und letztend auch mehr Fisch. Beim Fischen sollte man schon voll bei der Sache sein, ansonsten zahlt man Lehrgeld.
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Megger
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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von Megger »

Danke für den Bericht ! Sehr authentisch (um das Modewort mal zu gebrauchen). Fotos würden mich auch interessieren, weil wir an Halmstand schon so oft vorbeigefahren sind. :wink:
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OnnY
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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von OnnY »

Danke für den Bericht ... :+++: :+++:
Gruss Andreas
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Lukas1899
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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von Lukas1899 »

Begrüße eeuch,
anbei ein paar Fotos, leider relativ wenige von Fischen, bzw. läßt die Qualität zu wünschen übrig, aber seht selbst:
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Gerald aka Zwi nützt die Ebbe aus!
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Midsommar Tisch
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Diese Insel bzw. Szenerie hats mir wirklich angetan, immer die selben Fotos ;-)
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Wo sans?
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In ein bis zwei Jahren kommst am Griller!
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Super Combo :-)
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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von Lukas1899 »

Noch ein paar:
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Wichtig für die Moral!
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Mein kleinster Fisch in 10 Jahren Küstenfischen :-)
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Ikeamöbel in Schweden zusammen bauen, ganz tolles Gefühl.....not!
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Kraft pur!
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Wir hatten auch wirklich super Wetter!
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Schöner Dorsch von der Küste mitten in der Nacht gefangen, normalerweise sind sie kleiner
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Wenn keine Fische beißen, gibts halt Muscheln!
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Man sieht es nicht gut, aber der Wind pfeift wie verrückt!
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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von Cowie »

Nochmal DANKE für's Mitnehmen und die schönen Bilder, Lukas :+++: :+++:
Liebe Grüße und T. L.


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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von Lukas1899 »

Freut mich wenns gefällt!
@Idefix:
Mit dem Wind hast du 100% recht.
Was ich recht oft beobachten konnte, allerdings vernab jeder Wurfdistanz, waren springende Fische, teilweise in beachtlicher Größe.
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Re: Halmstad Juni 2016

Beitrag von OnnY »

Danke Lukas sehr schön.... :+++: :+++:
Gruss Andreas
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