Samsø im Oktober

Eines der Lieblings Urlaubs- und Angelländer der Deutschen. Neben den dänischen Küsten sind Auen und Flüsse die Hauptanziehung von Spin- und Fliegenfischern. Lest hier, was man in Dänemark erleben kann.
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von Streamer »

Hallo,
meine Anmerkung war nur speziell auf dieses Revier bezogen und auch nicht leichtfertig dahin gesagt. Revierübergreifend wäre das wirklich nur sehr schwer zu beurteilen, wobei natürlich die angesprochenen Besatzmaßnahmen der Dänen an ganz verschiedenen Orten einen Unterschied machen.

Ich fische seit 11 Jahren jedes Jahr ca. ein bis drei Wochen in den Monaten Juni bis November auf Samsö. Die Bemerkung über den Rückgang ist daher auch bloß klar subjektiv, da kann man sicher keine Fakten ableiten. Man trifft allerdings auch mal ein paar andere, die dort ebenfalls regelmäßig zugange sind und ähnliche Beobachtungen machen. Um so schöner, wenn der einzelne Fischer positive Erfahrungen macht und mal ordentlich was fängt.

Samsö hat keine Aufstiegsbäche, keinen Besatz. D.h. auch die ganzen Smolts, die dort im Aalgrass herumhängen, sind mit großen Strömungen aus Seeland, Fünen, Jütland zugewandert. Die Vorstellung finde ich erstaunlich. Wenn ich dort mal einen guten Fisch gefangen habe, frage ich mich immer, woher der wohl kam und ob es einen Unterschied macht, ob ich ihn auf der Westseite oder im Osten gefangen habe.
Gruß, Anton!
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cojote
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von cojote »

Sehr schöner Bericht und vielen Dank fürs teilhaben lassen.

@streamer: ich selbst war leider noch nie auf Samsoe. Die Bestandsentwicklung anhand der Urlaubsfänge eines einzelnen zu bewerten ist sicherlich wissenschaftlich schwierig... Nix für ungut.

Lg Christopher
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von Streamer »

Hi Christopher,

habe ich eigentlich nicht wirklich, hab versucht das in relativierende Worte zu verpacken. Ich lehn‘ mich dennoch mal aus dem Fenster und behaupte das einfach mal klar und deutlich, dass da die Bestände zurückgehen.
Gruß, Anton!
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Alsen
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von Alsen »

Moin,
jau Anton, aufgrund von den Infos die man im Netz so liest stimmt das bezogen auf Samsö bestimmt. Als ich vor einigen Jahren das erste Mal mich intensiv über die Insel informiert habe, da konnte man (besonders unter der Hand) von wahren Hammerfängen lesen. Das hat sich von außen betrachtet leider geändert. Ich glaube, Anton, dass du dich da gar nicht so weit aus dem Fenster lehnst, das sind letztendlich fundierte Erfahrung.
Und bestätigen kann ich in jedem Fall, dass du weißt, wo man Fische auf der Insel fangen kann.
Danke dafür nochmals.

Übrigens, heute vor der Abreise noch in Ballen im Hafen zum gucken gewesen. Dort schwamm seelenruhig ne Kilomefo durchs Becken und in der letzten Ecke des Hafen waren mehrere kleine Mefos (25cm) am rauben. Die habe ich sogar fotografiert. Bevor einer Zweifel äußert, es waren todsicher Meerforellen. Dazu wieder Massen von Sandaalen.
Gruß
jetzt wieder aus dem Münsterland
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cojote
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von cojote »

Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, weil man ja nicht behaupten kann, dass die Bestände auf Fünen und im restlichen Dänemark zurückgehen und warum sollten sie es dann speziell auf Samsoe tun???
Veränderte Wanderwege/Strömungen? Oder vielleicht doch Jahreszeitliche Unterschiede durch heiße Sommer?
Klärt mich mal auf...

Lg Christopher
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von Streamer »

Hi Christopher,

vorab, ich weiß es nicht.

Zusammengefasste Beobachtung meinerseits, seit ca. zehn Jahren: Tendenziell immer schwieriger werdende Fischerei, nicht wellenförmig mal besser, mal schlechter, sondern eher graduell abfallend.
Andere mit mehr Erfahrung als ich sehen das defekto anders, viele kriegen aber auch die Kiemen nicht auseinander, wenn’s ins Detail geht, weil man sich dann angreifbar macht. Ist ja generell eine Krankheit geworden.

Spekulationen meinerseits:

Generell könnte wärmeres Wasser in Revieren mit steil abfallender Topographie dazu führen, dass man schlechter an die Fische kommt, die dann tiefer stehen. Das spricht eher für klimatisch bedingte, schlechtere Fänge, als dass es einen Rückschluss auf Bestandsausdünnung zulässt. Wobei das Resultat das selbe ist: Man fängt nichts. Da ich meine Beobachtungen zum Teil eben auch dann gemacht habe, wenn eher durchmischte Temperaturen ohne vermutete Schichtung vorlagen, könnte es auch andere Gründe geben.

- Die Fähre fährt anders (Kalundborg etc.), macht große Wellen z.B. auf Issehoved. Struktur ist da anders geworden.
- Struktur an guten südlich gelegenen Stellen ist anders geworden.
- subjektiv gefühlte Lücke im Bestand bei den Fischen um die 50 cm
- Komisches Rumgeballer und Geknalle offshore ( keine Ahnung was das ist, eventuell Bodenaushub)
- Zusammenhang mit dem Nahrungsvorkommen unter Land, subjektiv weniger als früher.
- subjektiv weniger Fänge von Köhlern, Makrelen, Meeräschen, Petermännchen
- Subjektiv weniger Plattfisch unter den Watschuhen.
- Eventuell riechen die Fische den geplanten Brückenbau und sind schon mal vorsorglich nach Fünen zurück.
- Chemtrails
Gruß, Anton!
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von IdEfIx »

Hi Anton

alles mögliche Gründe, aber es kommt noch der Fisch- bzw. der Angeldruck dazu.
Ist Jemanden schon einmal aufgefallen das die größeren Fische mit zunehmender Saison immer weiter draußen stehen?
und das die Anzahl der MeFo-Angler jedes Jahr immer größer wird?

Wer denkt, das Fische Dumm sind, soll das ruhig weiter so denken, nicht umsonst werden einige Fische größer als andere
und wenn sie ersteinmal Erfahrungen mit Dingen gesammelt haben, die einen Haken haben, werden sie vorsichtiger und sind
schwieriger an den Haken zubekommen, oder?


Gruss Rudi :wink:
Spöket69
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von Spöket69 »

Hey Rudi :wink: ,

leider muss ich Dir Recht geben, das denke ich schon lange. Der Befischungsdruck nimmt mehr oder weniger überall zu :o . Genau das ist meiner Meinung nach auch der Grund weshalb man nicht mehr so oft größere Meerforellen fängt!! Das zieht sich mittlerweile so durch die gesamten ehemals sehr guten Fanggründe an den dänischen Ostseeküste, leider. Selbst auf Bornholm gehn die Fänge, insbesondere die der größeren Fische zurück!! Immer mehr Angler mit immer ausglügelteren Methoden sind unterwegs auf der Suche nach dem 'Traumfisch'! Und wenn am Ufer kein Platz mehr ist, geht's mit dem Kayak auf die Jagd. Will mich da nicht rausnehmen bin selbst stolzer Besitzer eines Yaks! Wenn die Dänen und natürlich mittlerweile auch viele deutsche Angelvereine nicht solch einen immensen Aufwand betreinben würden wäre es mit Sicherheit schon um einiges schlechter bestellt um die Bestände.

Was die Lernfähigkeit der Mefos angeht würde ich mich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. Diese halte ich doch für begrenzt! Die meisten Fische ab einer gewissen Größe wandern direkt in den Kochtopf und können nichts mehr dazulernen!! Am häufigsten werden halt die sogenannten Grönländer gefangen, diese sind halt am häufigsten und recht unbedarft und stürzen sich eher mal auf 'n Blinker oder ähnliches!! Was auffällt ist allerdings, das an Plätzen wo viel mit der Spinnrute gefischt wird häufig die Mefos diesem folgen ohne letztendlich den Köder zu nehmen, dieses mag evtl. einem gewissen Lernverhalten zugrunde liegen kann aber auch andere Gründe haben!!

Hjertelig hilsen Harstad :zsch:
Helge
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von IdEfIx »

Hi Helge

schön das wir hinsichtlich dem Befischungsdruck einig sind. Ein weiterer Trend in Dänemark ist das Nachttauchen mit Fernscheinwerfern und Harpunen. Obwohl offi. seit 1.Juni verboten, wird es vielenorts noch praktiziert, d.h. das diese Art der Fischerei von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang verboten ist. Da ich in der warmen Jahreszeit häufig unterwegs bin, bekomme ich es eher mit, als Angler die nur tagsüber fischen. Teils werden Buchten systematisch abgefischt; Fangerfolge an solchen Plätzen sind dann ziemlich aussichtlos. Nicht auszudenken, wenn man hier seinen Urlaub verbringt und letztendlich nichts fängt.

https://undervandsitetet.dk/undervandsj ... 8KexuhjRyU

Gruss Rudi :oops
Spöket69
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Re: Samsø im Oktober

Beitrag von Spöket69 »

Hey Rudi :wink: ,

jetzt muss ich Dir schon das 2.Mal recht geben :grin: !! Das mit den nachts tauchenden und mit Harpunen bewaffneten Dänen habe ich bereits mehrfach in verschiedenen Küstenabschnitten Fünens kennengelernt :evil: !!! Oft bin ich aufgrund des sehr sonnigen Wetters und der fortgeschrittenen Saison erst in den Abendstunden los. Hab mir schon in Gedanken ausgemalt wie schön es werden könnte, auch ggf. bei Fischaktivitäten weit in die Nacht zu fischen ectpp...da kam nach einer Stunde Fischen aus verschiedenen Richtungen grelles Licht unterhalb der Wasseroberfläche genau auf das von mir befischte Riff zu :cry: ...mir war sofort klar welcher Sch...film da grade wieder ablief!! Plötzlich standen drei Taucher in vollen Neoprenanzügen mit allem was man benötigt wie Neptun persönlich 3m vor mir im Spülsaum, die Lichter noch volles Rohr an und mussten aus dem Wasser raus und machten erstmal Pause :evil: :evil: :evil: :evil: !! Nicht nur, dass man sehr viel Konkurrenz in Form von anderen Anglern an den Stränden vorfindet nun auch noch diese Taucher, zeitweilig echt ne Plage!! Der letzte Vorfall dieser Art hatte ich auf Nordfünen, Hindsholm im Bereich Bøgebjerg Strand so ca 2015! In dem Zeitraum hatte ich allein in dem 2 wöchigen Urlaub 3x abends solche Begegnung der 3.Art!! Ich hab dann meistens sofort meine Sachen gepackt und hab den Strandabschnitt verlassen, oftmals war der Abend gelaufen denn in der Nacht nochmals den Platz zu wechseln ist anstrengend!! Das hat mittlerweile meines Erachtens wieder etwas nachgelassen...vielleicht ist das aber auch nur subjektives empfinden.

Dennoch liebe ich das Fischen auf Mefos nach wie vor und ich möchte auch nicht alles schlecht reden aber es gib so einige Tendenzen, die mir nicht gefallen...u das muss man auch ansprechen dürfen!! Ich mach den ganzen Kram nun schon über 25 Jahre und seitdem hat sich eine Menge verändert, nicht immer nur zum Besten.

Beste Grüße :zsch:
Helge
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