Dänemarks Inseln im August

Eines der Lieblings Urlaubs- und Angelländer der Deutschen. Neben den dänischen Küsten sind Auen und Flüsse die Hauptanziehung von Spin- und Fliegenfischern. Lest hier, was man in Dänemark erleben kann.
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Hansen fight
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Re: Dänemarks Inseln im August

Beitrag von Hansen fight »

Hammer Bericht :+++: Spannend geschrieben. Danke
Fliegenfischen macht froh.Fliegenbinden ebenso.
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cojote
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Re: Dänemarks Inseln im August

Beitrag von cojote »

Vielen Dank für den spannenden Bericht. Sowas passiert jedem einmal, dass man den vermutlichen Traumfisch vergeigt.
Letztlich lernt man aus jedem Tag am Wasser und freut sich schon auf den nächsten Urlaub.

Lg Christopher :+++:
" Die Rückkehr des Mefi-Ritters "
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Maqua
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Re: Dänemarks Inseln im August

Beitrag von Maqua »

Toller Bericht zum mitfiebern! :+++: :+++: :+++:
Ich bin überzeugt, das bei geflochtener Schnur und scharfen Haken der Anhieb auch bei korrekt eingestellter Bremse durchkommt und der Haken fasst.
Deshalb mache ich das immer vor dem Fischen und im Zweifel lieber zu leicht als zu fest.
Eine zu fest eingestellte Bremse bringt die Forellen zum Springen, so meine Erfahrung.
Wird schon noch klappen mit der Grossen, irgendwann, ganz sicher!
Danke für's Teilen! :wink:
Gruss Manni :wink:





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Troutgirl
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Re: Dänemarks Inseln im August

Beitrag von Troutgirl »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die aufmunternden Worte. Dadurch kann ich inzwischen mit meiner Niederlage und Versagen besser umgehen. Ich habe diesen Urlaub so viele Fische verloren, wie noch nie, teils aus eigener Schuld, teils einfach Pech gehabt. Dennoch hatte ich auch so viel Kontakt zu Mefos wie noch nie und zu richtig großen Fischen überhaupt das erste Mal. Von daher habe ich zumindest bei der Spotwahl nicht allzu viel verkehrt gemacht. Trotzdem tue ich mich immer schwer damit, denn obwohl ja Mols und Helgenaes so viele Plätze bietet, habe ich nur den Abschnitt Sletterhage bis Lushage und Esby ausgetestet. Das eine Mal Fejrup bzw. Dragsmur war ja eher die Ausnahme.

Von meinem Gefühl her will ich mal folgende statements abgeben, ohne dass ich dafür Belege hätte – weibliche Intuition ;) eben. Bitte teilt mir Eure Meinung dazu mit!

1) Die Windrichtung scheint mir eher eine untergeordnete Rolle bei der Beiswilligkeit bzw. Vorhandensein der Mefos zu spielen. Hauptsache es ist Wind und damit zumindest etwas Welle und Bewegung im Wasser. Wenn schon kein Wind, dann wenigstens Strömung. Etwas auflandiger Wind fühlt sich für mich auch im Sommer richtig an, blöd wird es nur, wenn im Wasser dadurch zu viel Kraut herumschwimmt, so dass man ständig was am Haken hat. Kraut ist eben ein schlechter Mefoköder!

2) Auch die Tageszeit scheint mir weniger wichtig, als man denkt. Vielleicht erscheint es nur, dass Mittags weniger gefangen wird, weil eben auch weniger geangelt wird! Viel wichtiger scheinen mir dagegen die Gezeiten zu sein. Gefühlt sind 2 Stunden vor und 4 Stunden nach Flut optimal. Bei Ebbe ist meistens Ebbe, außer das Wasser ist gleich tief.

3) Das Wetter kann ich schlecht einordnen, da wir ja den Luftdruck und dessen Schwankungen nicht bewusst wahrnehmen können. Jedenfalls scheint es mir, dass abwechselnd Wolken und Sonnenschein das Beste ist, dann kommt klarer Himmel. Komplett bewölkt ist rein gefühlsmäßig schlecht.

4) Der Sonnen-Mond-Kalender, wie er z.B. bei Gezeitenfisch angegeben wird, ist mir ein völliges Rätsel, kann nicht sagen ob da was dran ist oder nicht!

5) Wenn nichts kleines (Petermännchen, Sandaal, Hornis und Babyseelachse) beißt, dann beißt auch nichts Großes. Schweinswale sind ein extrem gutes Zeichen!

6) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass je schwerer ein Köder ist, desto eher springt der Fisch. Den Savage Gear ISP Seeker in 27g habe ich als unglaublich fängig erlebt, gerade weil er extrem gut zu werfen ist und damit weite Bereiche abdecken kann und weil er bei Spinnstops unglaublich reizend zur Seite ausbricht und sofort rotiert. Allerdings ist jede Mefo, die auf diesen Köder eingestiegen ist auch gesprungen. Total anders bei Inline Ködern. Ich habe das Gefühl, dass dadurch, dass bei den Kopfschlägen der Köder vom Fisch wegrutscht und somit die Mefo kein Gegengewicht dabei spürt, sie auch nicht zum Springen verleitet wird.

7) Da ich mit den release connectorn ganz gute Erfahrungen gemacht habe, verwende ich sie, auch wenn sie teuer sind und relativ schnell verschleißen, ansonsten würde ich einen Owner S62 in 1/0 verwenden.

8) Generell weiß ich nicht, was ich mit der Flut an Ködern tun soll. Es gibt so viele Formen und Farben, dann noch mit und ohne Springerfliege. Ich selbst habe auch jede Menge, eigentlich viel zu viel (Westin Boss, ein paar Westin Saltys, Spöket, Horny Hering, Stripper, More Silda, Snaps, Surf Walker, Balzer Colonel Z). Habe auch extra Liftmontagen gebunden, Bombardas getunt und gefischt habe ich sie nicht ein einziges Mal. Fischen tue ich eigentlich nur den Sandeel 3D und den ISP Seeker, wobei ich diesen Urlaub auch den Savage Gear Seeker LT ausprobiert habe und ziemlich angetan davon bin.

9) Dann ist da ja die Sache mit der Bremse. Lieber zu lose als zu fest. Das kann ich jetzt unterschreiben. In einem Buch habe ich gelesen, dass die Bremse auf 1,8 kg einzustellen optimal ist. Hat das mal von Euch einer gemessen. Wenn ich die so einstelle kommt mir das schon ziemlich fest vor, wenn ich sie so direkt von der Rolle ziehe, aber wenn die 1,8 kg dann an meiner Rute und damit an einem 3,35m Hebel ziehen, dann ist das extrem!

10) Was mir als wissenschaftlich angehauchter Mensch fehlt ist eine verlässliche Statistik. Nur zu gern hätte ich eine statistische Auswertung von der DVD-Reihe Geheimnisse der Meerforellen. Wie oft ist denn wirklich ein Fisch da? Wenn einer da ist, wie oft beist er überhaupt? Spielt der Köder wirklich eine so große Rolle und welche Rolle die Köderführung? Ziehen die Forellen oder bleiben Sie vor Ort. Genetisch sind sie ja identisch mit den Bachforellen, warum sollten die Mefos dann nicht auch standorttreu sein, zumindest zeitweise. Ich könnte schwören, dass es ein und die selbe Forelle war, die ich in Esby an verschiedenen Tagen am Haken hatte! Woher kommt das Wissen, dass die Mefos umherziehen? Wer beobachtet sie und wie? Mit Peilsender?

11) Das alles mündet in das eine: Wie gehe vor beim Spotabfischen? Pro Spot 4-5 Würfe, dann einmal Köderwechsel und wieder 4-5 Würfe oder 1 Stunde stehen bleiben und den Fächer wirklich eng ausführen. Wenn ich das mit meinen Fischkontakten richtig in Erinnerung habe, dann hatte ich entweder in den ersten 15 bis allerhöchstens 30 Minuten einen Kontakt oder gar nicht. Ich werde das das nächstes Mal konsequenter machen. 10-15 Würfe fächerförmig, dann 50 – 100m weiter laufen und wieder 10-15 Würfe. Aber wenn nun ein Wurf 1 Minute dauert, bedeutet das, dass man für 1 km Strand über 2 Stunden benötigt. Das ist gefühlt deutlich zu lange!

12) Praktisches Beispiel: Kobberhage
Ich würde hier(56.194003, 10.735412) starten und hier (56.176644, 10.736593) aufhören. Das sind ziemlich genau 2 km. Welche Zeit würdet Ihr wo einplanen? Ich würde von Anfang bis zur Spitze rund 1,5 Stunden fischen, die Spitze selbst vielleicht max. 1 Stunde und eine weitere Stunde bis zum Endpunkt. Dann auf dem Rückweg noch vereinzelt Würfe machen, so dass ich in 1 Stunde wieder beim Auto bin. Macht also 4,5 Stunden fischen. Zu lange? Zu kurz? Anderer Focus? Für mich sieht die Strecke südlich der Spitze interessanter aus, als die nördliche.

So wieder genug für heute. Am Montag geht es auf Döbel und Bachforelle.

LG
TG
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