Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Unsere Auen, Flüsse und Seen haben von Flensburg bis in die Alpen so viel zu bieten, dass sie immer einen Besuch wert sind. Hier steht Gefangenes, Erlebtes und Beigesterndes von Touren durch das Binnenland.
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Hawk
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Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Hawk »

Da ich grade Hochwasserbedingt etwas Zeit habe fang ich mal mit meinem Reisebericht an.
Erstest Ziel war der Scharzwald, genauer gesagt die Haslach.

Tag 1:
Soo endlich ists soweit, mein lang ersehnter Urlaub geht los.
Mit prall gefüllten Fliegenboxen und jeder Menge Gepäck gehts los gen Süden.

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Die letzten Tage habe ich sehr regelmäßig die aktuellen Wetterdaten und Wasserstandsprognosen gecheckt
und die Vorhersagen wurden leider immer düsterer.

So gings dann auch Freitag Abend in strömenden Regen los, erster Zwischenhalt war Troisdorf, und von dort aus sollte es dann nach einer kurzen Übernachtung
bei meinen Schwiegereltern am Samstag in aller frische weiter in den Schwarzwald gehen.
Geplante Ankunftszeit war 13 Uhr damit ich den Tag auch noch zum Fischen kommen konnte.
Die Fahrt lief auch eigentlich recht gut, das Wetter war durchwachsen aber meist doch eher sonnig,
Nur knapp 140 km vor dem Ziel kam dann leider ein kleiner Stau der sich nach längerem (sehr viel länggerem) warten als Vollsperrung der A5 entpuppte.
Der Verkehr wurde auf eine einspurige Straße umgeleitet dementsprechend dauerte es auch hier ewig. Aus der Eigentlich ungefähr 4 stündigen fahrt wurde eine 10 stündige.
Gegen 19 Uhr kam ich dann endlich am Hotel an, konnte schnell den nötigen Papierkram erledig, schnell die Sachen ins Zimmer gebracht und dann gings auch schon ab ans Wasser.

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Die herrliche Natur hier entschädigt für die anstrengende Anreise :o
Erster Blick auf den Bach:

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In Rekordzeit hatte ich meine Wathose an und stand im Bach.
Vor mir eine kleine Rausche, dahinter ein Loch. Ich ziehe die Schnur von der Rolle, platziere meine Nymphe direkt im Loch und will sie gradlangsam wieder einstrippen da sehe ich auch schon etwas godgelb aufblitzen. ---> Anschlag und nach kurzem Drill habe ich eine Herrlich gezeichnete Bachforelle in der Hand.

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Der nächste Spot ist ein sehr viel tiefer ausgespültes Loch und auch hier gehts wieder recht schnell, diesmal habe ich allerdings eine Regenbogner dran.

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Fotos hab ich nicht mehr viele, da das Licht schon sehr schlecht wurde, Fische gab es aber einige, an einer ruhigen Stelle konnte ich sogar noch 2 Fische auf Trockenfliege überlisten.
Dann gings im Halbdunkeln auf den nicht ganz so angenehmen weil ziehmlich rutschigen und felsigen rückweg zum Auto.
Morgen wird dann der Rest der Strecke erkundet :grin:

Tag 2: An meinem ersten vollen Angeltag gings wieder an die Haslach. Diesmal hatte ich den Bach allerdings nicht für mich allein sondern war in Begleitung eines weiteren Anglers unterwegs der vor seiner Abreise noch einige Stunden fischen wollte. Nachdem ich ihm von meinen gestrigen Fängen berichtete gingen wir dann auch beide hochmotiviert ans Werk, allerdings wollten die Forellen zunächst nicht so wirklich.

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Es gab zwar den einen oder anderen vorsichtigen Anfasser, aber erst so nach einer Stunde konnte ich den ersten Fisch, eine ca.30er Regenbogner, landen.
Danach blieben wir leider erstmal beide erfolglos, so das er sich gegen Mittag ohne Fisch verabschieden musste.

Ich setzte meinen Weg über Stock und Stein fort (die Strecke ist wirklich SEHR sportlich !) und nach einer Stunde ging das beißen dann so langsam los.

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Zumindest zeigten wesenlich mehr Fische interesse an meinen Ködern und hin und wieder blieb auch einer Hängen, der Schnitt war aber diesmal recht klein.
Am Rechenfels, einer Felsschlucht mit mehreren Richtig tiefen Löchern konnte ich gleich 2 mitte 30er Regenbogner Haken die sich allerdings beide mit einigen hübschen Saltos wieder verabschiedeten.
duch die Schlucht kommt man leider nicht ohne zu schwimmen, daher musste ich den nahe gelegenen Wanderweg nutzen um sie zu überwinden.

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Dann aber das Problem, wie kommt man jetzt wieder ans Wasser ?
Hab mich für die einfachste Lösung entschieden und bin einfach den Abhang runtergeklettert/genn rutscht. hier war ein weiterer sehr tiefer pool der ebenfalls viele schöne Fische beherbergt aber auch die wollten zwar beißen aber nicht hängen bleiben.

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Irgendwann hatte dann doch eine Bachforelle mitlid und hat meine schwere Nymphe gleich richtig tief genommen so das der Fisch mitmusste.

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Die gabs dann Abends frisch zubereitet im Hotel, muss sagen das war die mit Abstand leckerste Forelle die ich je gegessen habe, hat der Koch wirklich super hinbekommen.

Unterhalb der Schlucht ging es dann weiter wie bisher und irgendwann stand ich dann an der Stelle wo die Haslach mit der Gutach zusammenfließt und zur Wutach wird (da gehts übrigens morgen hin).

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Auf dem Rückweg fischte ich dann mit Nymphe Stromauf und in vielen Pools wo vorher nichts zu sehen war kamen auf einmal Bisse.

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An einigen ruhigen Stellen waren auch wieder Fische am steigen, so das ich hier auch mit Trockenflieg erfolg hatte.

Problematisch wurde es auf dem Rückweg als ich widerder Schlucht ankam hier musste ich ja den Abhangden ich vorhin relativ locker runtergerutsch bin auch wieder hochklettern.

Hab mich heute mal ein wenig auf Landschaftsfotos konzentriert, wie eine 25cm Forelle ausschaut weiß ja eh jeder darum brauchts da ja nicht x Fotos von ^^
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Hawk
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Hawk »

Tag 3:
Heute gings an die Wutach,ein wirklich schönes Gewässer, allerdings wurde meine Freude durch eine Regelung leicht getrübt : Dry Fly only...
Gleich am Beginn der Strecke oberhalb vom Wehr war bereits jede Menge Forellen zu sehen, Steigen wollte allerdings keine.

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Und so sah es auch an der restlichen Strecke aus, trotz vielen Insekten die unterwegs waren sah man kaum mal einen steigende Fische.

Mit einer Rehaar Caddis konnte ich zwar in den flachen etwas schneller fließenden Bereichen doch die eine oder andere an die Oberfläche locken aber das waren meistens eher die kleineren.

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In den zahlreichen wirklich tiefen Löchern mitfast stehendem Wasser war dagegen absolut nichts zu machen.
Wär schon super gewesen wenn man hier mal mit nem ordentlich beschwertem Streamer oder zumindest mit ner Nymphe fischen dürfte.

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Irgendwann war es aber doch soweit, meine Caddis verschwand mit nem ordentlichem Schwall und ich konnte zumindest schonmal eine ü30er Forelle drillen.

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Und kurz darauf folgte eine weitere noch etwas größere, die einen wirklich heftigen Drill lieferte, da es ihr gelang auch noch in eine schnellfließende Rausche zu flüchten musste ich ihr ne ganze Ecke bachabwärts folgen bis ich sie endlich landen konnte.

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Ansonstn muss ich sagen, die Strecke ist zwar schön und auch wesentlich einfacher als die Haslach zu befischen, allerdings ist die Haslach wesentlich abwechslungsreicher.
Die Wutach besteht eigentlich nur aus langen Rieselstrecken und tiefen Löchern, hin und wieder mal ein stark strömender Bereich.

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Insekten waren diesen Tag wirklich reichlich zusehen, alle möglichen Eintagsfliegen waren unterwegs, selbst einige Maifliegen konnte ich entdecken. Köcherfliegen in unterschiedlichsten größen waren auch viele zu sehen, dazu noch einige kleine Steinfliegen und natülich jede Menge Landinsekten.

Hab ungefähr an der Mitte der Strecke abbrechen müssen um noch halbwegs rechtzeitig zum Abendessen im Hotel zu sein.Hätte ich gewusst das das der einzige Tag war den ich hier fischen konnte ( die Karten waren leider ausverkauft) hätte ich wohl noch bis zur Abenddämmerung weitergefischt.

Tag 4+5:
Die letzten tage hatte ich die Haslach wieder für mich allein. Eigentlich wollte ich einen der beiden Tage noch an die Wutach, leider war der Vorrat an karten schon aufgebraucht und kurzfristig noch zu einem anderem Gewässer fehlte mir auch die Lust.

Diesmal hab ich mich direkt auf den Weg zum unteren Ende der Strecke gemacht und nur an den größten Pools ein wenig gefischt.
Dabei u.A. eine schöne mitt 30er Regnbogenforelle überlisten können, die einen wilden Tanz veranstaltet hat.

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Als ich dann nach anstrengendem Fußmarsch an der Mündung in die Wutach ankam ging es mit wieder Bachaufwärts mit der Nymphe bzw. am zweiten Tag mit der Trockenfliege.

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Ich konnte wieder viele schöne Fische aus den teilweise nicht mal knietiefen Standplätzen locken.

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In einem tiefem Loch ein kleines Stück unterhalb des Rechenfelsens konnte ich gleich mehrere
große Forellen (ich schätze mal end 30er) Haken die sich aber jedesmal nach einigen Wilden Fluchten und Saltos quer
durch den Gumpen wieder verabschiedeten.

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um dort hinzukommen musste aber zunächst ein wenig geklettert werden:

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Zuletzt geändert von Hawk am 21.07.2012, 16:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Hansen fight
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Hansen fight »

Das sieht ja aus wie im Zauberwald 8)
Wirklich tolle Bilder u.schöne Fische. Freu mich schon auf die Fortsetzung mit deinem Bericht.
Christoph
Fliegenfischen macht froh.Fliegenbinden ebenso.
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Maqua
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Maqua »

Klasse Bericht und tolle Fotos! :+++:
Das nenn ich mal unverfälschte Natur und der Bach ist traumhaft schön.
Aber bestimmt nicht leicht zu fischen.
An der Wutach habe ich auch mal einen Tag gefischt und an diversen anderen Schwarzwaldstrecken.
Bin mal gespannt was noch kommt.
Gruss Manni :wink:





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knoesel
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von knoesel »

Toller Bericht :+++:
Wenn ich mir die Bilder so ansehe, dann denke ich weniger an Angelurlaub,
sondern viel mehr an Überlebenstraining im Urwald :spass:
Schicke Naturaufnahmen.
:wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
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OnnY
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von OnnY »

Schöner Bericht und schöne Fotos :+++: :+++:

Gruss Andreas :wink:
Gruss Andreas
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piscator
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von piscator »

Wirklich schöne Bilder und Fische und ne Grasrute -- sehr Stylish! Das wäre was für die PMQ gewesen :o J.
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
Julianernst
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Julianernst »

Moin, Danke für Deinem Bericht.

Gruß Michael :wink:
Von zwei Narren hält der Größere den Kleinen für den Größeren von Emil Gött
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Norbert
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Norbert »

Hallo

Immer wieder schön deine Berichte zu lesen :l:

Gruß Norbert :wink: :wink:
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knattermaxe
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von knattermaxe »

Super Bericht! :+++:

Vielen Dank


Gruß
Markus
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Tod dem Gyrodactilus Salaris!
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Hawk
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Hawk »

Soo hab die letzten beiden Tage hinzugefügt.
Ich mach nachher weiter mit Teil 2: Österreich Hohe Tauern
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Fazer
Sucht Meerforelle
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Fazer »

Vielen Dank für die schönen Impressionen. :+++:
Und hau ´rein mit der Fortsetzung :wink:
Gruß
Nico

Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen (AdMeeF) Bild
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Hawk
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Hawk »

Fehlen noch 2 Tage Österreich + heute.
Wäre zwar eigentlich noch ne Woche hier, aber der großteil des Baches sieht z.Z. so aus :

Bild und es regnet immernoch.
Sichttiefe: 0

Nur ganz oben hat n Stück von vielleicht 1km noch klares wenn auch sehr hohes Wasser.
Werd da wohl noch 1-2 Tage fischen und wenn dann nicht absehbar ist das sich an der Situation was bessert werd ich wohl vorzeitig abreisen.
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Svartdyrk
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von Svartdyrk »

Hi Sven,

cooler Bericht mit tollen Impressionen :+++: Danke dafür!
Dass es die ganze Zeit regnet und die Gewässer dort nahezu unbefischbar macht, ist natürlich weniger schön.

...drück dir trotzdem die Daumen, dass es bei der weiten Anreise vielleicht doch noch etwas besser wird!

Deine Foam Maus aus unserem Swap ist der Klassiker, gefällt mir sehr gut! Schön sauber gebunden :+++:

Beste Grüße & Fish On!
Svart :wink:
Wishin' I wuz fishin', g <*))))><
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archi69
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Re: Reisebericht Teil 1: Schwarzwald

Beitrag von archi69 »

Sehr schön!!! Mein Neid (hier aus dem Büro) sei Dir gewiss ;)
TL...Martin
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