Äschenzeit

Unsere Auen, Flüsse und Seen haben von Flensburg bis in die Alpen so viel zu bieten, dass sie immer einen Besuch wert sind. Hier steht Gefangenes, Erlebtes und Beigesterndes von Touren durch das Binnenland.
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Hawk
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Äschenzeit

Beitrag von Hawk »

Bei dem herrlich milden Herbstwetter heute musste es unbedingt nochmal ans Wasser gehen.
Da an meinen Vereinsgewässern die Äsche noch offen ist war es klar wo es hingeht. Es heißt ja immer Herbst ist Äschenzeit, dies wollte ich heute einmal überprüfen.

Früh morgens ging es dann auch los Richtung Seeve, und mit den ersten Sonnenstrahlen stand ich auch schon am Wasser.
Leider waren die Fische anfangs noch nciht wach und so passierte außer einer mini Bachforelle erstmal nicht viel.

So wechselte ich nach ungefähr anderthalb Stunden zu einer anderen Strecke die sich über große Strecken gut vom Ufer aus befischen lässt, man will ja die z.Z. geschonten Bachforellen nicht unnötig stören.

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Hier zog dann schon nach wenigen Würfen mein Bissanzeiger ziehmlich rabiat unter Wasser und mein Anhieb wurde auch mit einem kurzen aber heftigen Kampf belohnt und schon konnte ich den ersten Zielfisch in der Hand halten. Kein Riese zwar, aber mit ~30cm schon ein guter Fisch für dieses Gewässer.

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Langsam kam dann auch die Sonne etwas raus und sorgte für schöne Herbststimmung.

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Auch die Fische machten gut mit neben kleinen Bachforellen hing auch immer wieder mehr oder weniger große Äschen am Bachflohkrebs oder kleinen Tungsten Nymphen.

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Immerhin 3 Stück im 30cm Bereich konnte ich landen , die eine oder andere in der größe verabschiedete sich noch im Drill.

Als die Sonne dann schon langsam hinter den Bäumen verschwand machte ich mich auf den Rückweg.
Dabei blieb natürlich immer der Blick aufs Wasser gerichtet , könnt ja noch irgendwas interessantes zu sehen sein.

Und tatsächlich , auf halbem Weg sah ich aus dem Augenwinkel einen Ring an der Oberfläche.
Ich schliech mich vorsichtig von Flussabwärts an und beobachtete erstmal was da am steigen war und vor allem wonach.

Das Wonach war recht schnell geklärt, da kleine Eintagsfliegen an der Oberfläche zu sehen waren. Das was war nicht eindeutig zu klären, ich konnte allerdings schon erkennen das es kein kleiner Fisch ist.
Ich montierte also eine 18er CDC und servierte sie vorsichtig Stromaufwärts. Der Biss kam sofort und mein Anhieb ging ins Leere.
Der nächste Wurf ging in die Büsche und auf eine neu montierte CDC Fliege gabs dann gleich den 2. Biss , allerdings mit dem selben Ergebnis.
Einmal durchgeatmet und da viel es mir wieder ein: "nicht sofort Anhauen sondern nach dem Biss kurz warten".
Also wieder angeworfen, nach dem Biss kurz gewartet , Anschlag und Hängt :grin: leider nur für 1 Sekunde. Zumindest konnte ich sehen das es sich um eine sehr schöne Äsche handelte.
Ich beschloss mich für einige Minuten hinzustetzen und abzuwarten, in der Hoffnung das der Fisch vielleicht wieder anfängt zu fressen. Und tatsächlich, nach vielleicht 2 Minuten waren weider Ringe an der Oberfläche :o
Also wieder angeworfen und das gleiche Spiel nochmal :x
Ich gab die Hoffnung langsam auf, so langsam müsste der Fisch doch echt geschnallt haben das da was faul ist, aber nein diesmal waren schon nach einer Minute wieder Ringe an der Oberfläche.

Nochmal tief durchgeatmet und den Fisch wieder angeworfen und diesmal stimmte alles :grin:
Nach dem Anhieb wurde mir erstmal die Schnur aus der Hand gerissen und ein ordentlicher Tanz ging los, bei dem ich mir mächtig sorgen um den winzigen Haken machte, aber diesmal ging alles gut und ich konnte meine größte Äsche für dieses Jahr landen :grin:

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Ned Flanders
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Re: Äschenzeit

Beitrag von Ned Flanders »

Wie so oft: Schöne Bilder, nette Bächer, fein geschrieben.
Und dann noch ein schöner Fisch,
vielen Dank.
Wo du häufig an kleineren Bächen unterwegs bist: Womit fischst du da?

Gruß, Ned :wink:
Ich möchte nochmal dasselbe wie er sagen - aber etwas umständlicher.
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Hawk
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Re: Äschenzeit

Beitrag von Hawk »

Ned Flanders hat geschrieben: Wo du häufig an kleineren Bächen unterwegs bist: Womit fischst du da?
Kommt n bisschen auf die Situation an und ob ich wate oder vom Ufer Fische, an wirklich kleinen Gewässern bin ich am liebsten mit meiner Gespliessten 1,50m #3 unterwegs, an etwas größeren Gewässern und beim Fischen vom Ufer nehm ich dann lieber ne 2,20m. Und an den Wiesenstrecken mit breitem Krautgürtel darf es auch mal die 2,70m sein.

Ködermäßig ist natürlich sehr Gewässerabhängig. An meinen Vereinsgewässern habe ich den Eindruck das man eigentlich nur ne handvoll Bachflohkrebse in unterschiedlichen Gewichten braucht und damit schon bestens ausgerüstet ist.
Eddy
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Re: Äschenzeit

Beitrag von Eddy »

Merkwürdig, dass in der Heide noch Äschen gefangen werden. Sonst heißt es immer: früher gab es hier Äschen, aber der Kormoran ... In Dänemark ist die Äsche ja sogar ganzjährig geschützt und bei meinem letzten Trip dieses Jahr an eine dänische Au gab es ausser Hotdogs nichts zu holen.

Nachdenkliche Grüsse

Eddy
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Äschenzeit

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Eddy hat geschrieben:Merkwürdig, dass in der Heide noch Äschen gefangen werden. Sonst heißt es immer: früher gab es hier Äschen, aber der Kormoran ... In Dänemark ist die Äsche ja sogar ganzjährig geschützt und bei meinem letzten Trip dieses Jahr an eine dänische Au gab es ausser Hotdogs nichts zu holen.

Nachdenkliche Grüsse, Eddy
Hallo Eddy,

auch in der Seeve und der Schmalen Aue werden die Äschen von den meisten Anglern sehr pfleglich behandelt und nur äußerst selten nimmt einer der Fliegenfischer mal eine mit, ist aber zur Zeit eine freiwillige Regelung. Wer ein bißchen "Verstand" hat und sich über Mühen und Aufwand, siehe Äschenprojekt 2010, informiert hat, der freut sich über jede Äsche, die er steigen sieht und hofft, dass er sie mal wieder sieht und nimmt sie nicht mit nach Hause. Im übrigen hat in diesem Verein das Fischen mit widerhakenlosen Fliegen Tradition.

Gruß
Klaus
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