Trend ? Guidingverbot in S-A

Was sagt eigentlich das Gesetz?
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Fragt nach, berichtet und diskutiert hier über solche Änderungen!
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marasso
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Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von marasso »

Seit Ende des letzten Jahres darf in den Gewässern des Landesangelverbandes Sachsen-Anhalt kein professionelles Guiding mehr durchgeführt werden.

http://www.lav-sachsen-anhalt.de/images ... Anhalt.pdf

Ich weiss, dass die meisten Mefo-Angler nicht gerade einen Fokus auf Sachsen-Anhalt haben ;) aber interessant ist doch die Frage ob dies auch von anderen Landesverbänden aufgenommen wird.

Zum Thema Profi-Guiding gibt´s ja recht unterschiedliche Ansichten...bin ja kein Freund von Kommerz am Wasser, aber da gibt´s bestimmt noch andere Meinungen.
Was meint ihr zur Regulierung durch einen Landesverband?
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Ich bin jung,
ich kann waten.
Fjorden
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
aus der Sicht der Vereine ist das durchaus nachvollziehbar. Die meisten Guidings im Fliegenfischen - besser Einführung ins Fliegenfischen - finden an Privatstrecken, Hotelstrecken, etc. statt und sind davon nicht betroffen. Da gibt es ja auch Vereine, die das selber organisieren!
Gruß
Fjorden
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Justsu
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von Justsu »

Also ich verstehe erstens nicht so wirklich welchem Zweck das dienen soll, zumal ja sowohl die Guides als auch deren Gäste entweder Mitglied oder Gastkarteninhaber des Verbands sein müssen. Und im Prinzip ist es doch völlig wurscht, ob die Leute jetzt auf eigene Faust an das jeweilige Gewässer fahren, sich dort mit einem Orstkundigen (z.B. über ein Forum) verabreden, oder ob sie eben eine Guide buchen. Ich sehe da nur, dass man den Guides ihren Verdienst nicht gönnt, was Anderes wäre es z.B. wenn der Verband seine eigenen Guides mit Exklusivrechten hätte.

Und zweitens stelle ich mir die Beweisführung bei einem entwaigen Verstoß sehr schwer vor... Wie will ich als Fischereiaufseher dem Guide nachweisen, dass er gerade eine Dienstleistung verkauft und eben nicht mit Kumpels oder Internetbekanntschaften unterwegs ist!??

Beste Grüße
Justsu
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holle
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von holle »

Hallo Marasso,
ich glaube dass Du keine Angst haben brauchst, dass andere Landesverbände genauso reagieren, bzw. wären die Auswirkungen dann nicht so gravierend, da die meisten Landesverbände anders organisiert sind als der von S-A.
In Sachsen-Anhalt ist der Landesverband Pächter einer großen Zahl von Gewässern. Für diese Gewässer kann er dann seine eigene Gewässerordnung gestalten, wie er das für richtig hält! In Niedersachsen, zum Beispiel, hat der Landesverband nur wenige Gewässer gepachtet, dort sind die meisten Pächter Vereine.
Den Grund für diese Regelung gibt der Landesverband durchaus an, den kann man nachlesen, wenn mann Marassos Link öffnet!
Gruß
Holger
orkdaling
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
die Begruendung ist fuer mich nachvollziehbar.
Wenn der LV die Gewæsser pflegt und bewirtschaftet sollen andere nicht abschøpfen.
Stellt sich mir aber die Fage warum die (LV) sich nicht selber eine goldene Nase verdienen.
Gruss
Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
Husaberg
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von Husaberg »

Für mich auch - weil deren Begründung ja noch etwas weiter fasst: es soll so auch verhindert werden, dass bloße Trophäenfischerei (gegen Entgelt) betrieben wird, da dieses wohl nicht mit den tier- und naturschutzrechtlichen Vorgaben in Einklang zu bringen ist.

Ich finde das vollkommen ok. Bestes Negativbeispiel ist da Rügen, wo die halbe Republik hinpilgert um sich zum Meter guiden zu lassen. Und kaum ein Fisch wird da aus vernünftigem Grund gestresst, die C+R Quote liegt wohl bei gefühlten 99 % - die Hauptmotivation ist ein möglichst geiles Foto zu Hause zu präsentieren.

Das möchte der LAV S-A nicht an "seinen Gewässern" und das kann ich persönlich auch nachvollziehen.

Grüße Malte
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Sundvogel
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von Sundvogel »

orkdaling hat geschrieben:Moin moin,
die Begruendung ist fuer mich nachvollziehbar.
Wenn der LV die Gewæsser pflegt und bewirtschaftet sollen andere nicht abschøpfen.
Stellt sich mir aber die Fage warum die (LV) sich nicht selber eine goldene Nase verdienen.
Gruss
Hendrik
Ich vermute, weil es denen nicht um das Abschöpfen geht, sondern darum, dass die regulären Mitglieder in Ruhe und in Frieden angeln können.
Grundsätzlich besteht für mich der Reiz beim Angeln, beim Meerforellenfischen insbesondere, selbst zu planen, Spots auszuprobieren und mir das Angeln dort zu erschließen. Natürlich zählt man dabei auch jede Menge Lehrgeld, was ich jedoch recht gut angelegt finde. Mein persönliches Credo ist, dass der Weg das Ziel ist, aber dann der Erfolg einen ganz anderen Stellenwert hat.

Das sollte jeder selbst wissen, aber nicht auf Kosten anderer.

Gruß
Uli
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gobio
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von gobio »

Hi.

Ich denke der Ansatz von Malte geht in die Richtige Richtung. Da das Fischen der Guides Bekannt ist und an diese auch Scheine ausgegeben werden könnte ich mir eine Mithaftung des Angelverbandes vorstellen, sollte Catch & Realese betrieben werden. Der Verband versucht sich wahrscheinlich davor zu schützen.

Ob es dann kontrolliert wird und sich die Guides dran halten ist eine andere Sache. Generell kann ich beide Seiten verstehen würde aber einen anderen Weg wünschen. Es müssten sich mal wirklich alle zusammentun und für eine Aufhebung des Verbotes von Catch & Release stimmen. Entnahmefenster etc. sind in meinen Augen viel Umweltgerechter. Und in anderen Ländern funktioniert es doch auch. Wenngleich dort zum Teil auch ein anderes empfinden beim Angeln vorherrscht.

Wenn es vernünftige Guides sind, wird wohl auch der Umgang mit dem Fisch gelehrt. Was manchem Angler einfach fehlt.

Gruß
Mirco
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Flo
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von Flo »

Husaberg hat geschrieben:Für mich auch - weil deren Begründung ja noch etwas weiter fasst: es soll so auch verhindert werden, dass bloße Trophäenfischerei (gegen Entgelt) betrieben wird, da dieses wohl nicht mit den tier- und naturschutzrechtlichen Vorgaben in Einklang zu bringen ist.

Ich finde das vollkommen ok. Bestes Negativbeispiel ist da Rügen, wo die halbe Republik hinpilgert um sich zum Meter guiden zu lassen. Und kaum ein Fisch wird da aus vernünftigem Grund gestresst, die C+R Quote liegt wohl bei gefühlten 99 % - die Hauptmotivation ist ein möglichst geiles Foto zu Hause zu präsentieren.
Das Motiv ist es eine tolle Zeit auf dem Wasser zu erleben und womöglich den Fisch des Lebens zu fangen. Natürlich ist es leicht gesagt, dass dort niemand Hechte entnimmt, wenn man sich Filme vom Team Bodden Angeln zuhause anguckt. :oops Dennoch sieht auch dort die Realität leicht anders aus, die Insulaner und die Touristen entnehmen gerne Hechte zudem findet man auch Berufsfischer die Hecht verkaufen. Gerade in den Häfen denkt man schnell, dass es hier Heringe geben muss, dabei Angeln alle auf Hecht im Hafen, Schulter an Schulter! Rügen ist dabei ein super Beispiel wie toll ein Gewässer sein kann wenn nicht jeder Fisch getötet wird! Viele Angler weltweit haben schon von Rügen gehört und wollen dort mal hinfahren, noch mehr ein Grund ein komplettes Entnahmeverbot für dieses einzigartige weltklasse Gewässer auszusprechen. :wink:

Die Aussage, dass durch ein Guidingverbot die Trophäenfischerei verhindert werden soll ist mit das dümmste was ich heute gehört habe...... Leute die solche Aussagen treffen wurden oder haben vermutlich selber noch nie etwas mit Guiding zu tun gehabt. Einfach nur traurig was dort für Leute an der Spitze von Vereinen sitzen..... :cry: :cry: :cry:
Tight Lines Flo!

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hennes2121
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von hennes2121 »

gobio hat geschrieben: Wenngleich dort zum Teil auch ein anderes empfinden beim Angeln vorherrscht.
Moin, das ist leider richtig. Hier in Deutschland wird gerade kräftig an der Zukunft der Angelei gesägt, zum Teil hinter den Kulissen, zum Teil auch ganz offen, was sich dann in den Angelverboten auf und vor Fehmarn und anderswo wiederspiegelt. Oder glaubt jemand an den Zufall, dass die Fernsehdokumentation über das Verbot? der Angelei mit den unterstellten Dorschentnahmemengen und die gleiche Begründung des BMU für das Angelverbot im Fehmarnbelt Zufall sind?
Deshalb kann ich die Landesverbände auch verstehen, die sich von allen kritischen Praktiken befreien, um in der politischen Auseinandersetzung mal mit dem Rücken wieder von der Wand wegzukommen. Wir mögen C&R ja durchaus positiv sehen, für unbeteiligte ist es schlicht und ergreifend Rechtsbruch. Und Guiding kommt jedenfalls nicht so rüber, dass sich da ein naturbegeisterter Fischer zusätzlich zum Naturerlebnis noch einen Fisch für den eigenen Konsum besorgt. Dass ist aber die einzige mehrheitsfähige Berechtigung, die uns von der Gesellschaft noch zugebilligt wird, ein Wirbeltier mit Haken zu pieken, ob es uns nun gefällt oder nicht.
Flo hat geschrieben:Einfach nur traurig was dort für Leute an der Spitze von Vereinen sitzen...
Vielleicht haben diese Leute auch einfach nur mehr Informationen.....?
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Matthias
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Re: Trend ? Guidingverbot in S-A

Beitrag von Matthias »

@ Flo - Dir ist schon klar, dass ein totales Entnahmeverbot mit einem totalen Angelverbot gleichzusetzen ist, oder? Das hier ist Deutschland.

Ansonsten sehe ich die Dinge insgesamt so, wie Hennes. Es wird auf Umwegen versucht die Hobbyangelei stark einzuschränken oder evtl. sogar komplett zu verbieten. Lauter neue Naturschutzgebiete, in denen das Angeln verboten ist. Andere, für die zu schützende Natur viel schädlichere Aktivitäten, sind aber weiter erlaubt. Ist ja in anderen Threads schon dargelegt worden. Hinzu kommen weitere Fischarten, auf die nicht mehr gefischt werden darf (z.B. Wolfsbarsch).

Viele Grüße

Matthias
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