Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Was sagt eigentlich das Gesetz?
Etwas hat sich angeblich oder tatsächlich geändert?
Fragt nach, berichtet und diskutiert hier über solche Änderungen!
Benutzeravatar
Kühlungsborn
...
Beiträge: 153
Registriert: 19.02.2020, 19:55
Wohnort: Kühlungsborn

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von Kühlungsborn »

Da braut sich was zusammen,
In der Ostseezeitung sind heute mehrere Berichte darüber zu lesen- selbst auf der Titelseite. Der LAV, LSFV, Meeresanglerverband und der DAFV sind alarmiert. Fakt ist das die Entnahmemenge von Dorsch um 88 % reduziert werden soll, das fangen von Lachs soll komplett verboten werden. Die Entscheidung fällt im Oktober.
Das verstärkt den Kampf zwischen Freizeitangler und Fischer/Nebenerwerbsfischer.

Anglern droht im schlimmsten Fall ein komplettes Angelverbot von Dorsch und Lachs für mind. 2 Jahre.
Im Bestenfall wird empfohlen:
  • Angelverbot / Fischereiverbot während der Laichzeit von Januar bis März - sinnvoll :+++:
    Backlimet auf 1 Dorsch pro Tag reduzieren :lol:
    Mindestmaß auf 45 cm heraufsetzen, so dass der Dorsch mind. 1 mal ableichen kann :+++:

    Interessant ist, dass allgemein bekannt ist, dass ein erhebliches Problem die Komorane darstellen. In den aufsteigenden Flüssen werden über 50 % des Nachwuchses vom Lachs (übrigenz auch der Meerforelle) vom Komoran gefressen. Beobachtet man die Küste aufmerksam, so kann man jagende Komorane sehen, die genüsslich die jungen Dorsche fressen. Da liest man jedoch nichts, dass da was unternommen werden soll. (wie schon oben beschrieben. ) :evil: - Laut
    Nabu ist der Komoran immer noch schützenswert :lol:

    Ich frage mich nur wie man da noch in der Ostsee angeln soll, Hornhechte im Frühjahr, Makrelen im Sommern, das wars.
    Wenn ich auf Platte in der Brandung / von der Seebrücke angle, kann ich nicht verhindern das auch Dorsche beißen, die dann nach dem abhaken sowieso zu 90 % nicht überleben. Wenn die Fischer keinen Dorsch mehr fangen dürfen, geht es mit volle Wucht auf die Platten und das auch mit Scheerbretter, bis auch die ausgerottet sind. Dieser Bestand hat sich gerade in den letzten Jahren erholt

    Krass betrachtet bedeutet das ein komplettes Angelverbot in der Ostsse - PETA wird jubel :x :cry:

    Schauen wir mal ob sich im Oktober nur düstere Wolken aufziehen, oder ob sich ein Sturm zusammenbraut.

    Auf ein sonniges Wochenende
    Gruß Klaus
Wo ist nur der Fisch geblieben :q: die Hoffnung stirbt zuletzt :+++:
Benutzeravatar
Achim Stahl
Local Dealer
...
Beiträge: 1955
Registriert: 19.07.2006, 13:23
Wohnort: Kiel, ganz dicht am Fisch!
Kontaktdaten:

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Fjorden hat geschrieben: 23.09.2021, 21:25 Hallo,
na ja da steht ja nichts von Fangverbot sondern es wird von Reduzierung gesprochen und die ist mehr als vernünftig. Ich plädiere immer noch für eine Umsetzung wie in Irland, wo jede entnommene Meerforelle und Lachs getagt und gemeldet werden muss. Die Entnahme dann noch begrenzen auf max. 10 Fische und dazu eine Schonzeit von Oktober bis Dezember das würde schon viel helfen.
Gruß
Fjorden
Nein.

Die Null steht in der Tat im Raum. Ich war gerade gestern bei einer Krisensitzung der Angelsparte der WISH. Dort bekam ich das noch mal bestätigt. Leider (oder gottseidank) gibt es aus Brüssel noch nichts Konkretes zum Thema Meerforelle. Den Meisten, die vom Angeltourismus leben - Kutterkapitäne, Bootsvermieter, Ferienhausvermieter... - steht jetzt bereits das Wasser bis zum Hals, und vielen wird schon das Baglimit von einem Dorsch das Genick brechen. Ein Fangverbot für Meerforellen heißt nicht nur, dass dieses Forum sich erst mal auf Eis legen kann und unsere gemeinsame Leidenschaft sich erledigt hat. Für mich heißt das, dass ich mich in meinen vorgezogenen Ruhestand begeben kann.

Wenn man sich dazu vergegenwärtigt, das es fast zu 100% wir Angler sind, die den Bestand der Meerforellen etabliert haben, sichern und managen, und dass Dank uns der Bestand auch nicht in Gefahr ist, fällt mir echt nichts mehr ein.

Eine Fangbegrenzung, ein höheres Mindestmaß oder ein Entnahmefenster würde ich begrüßen, aber eine Null wäre das Aus für uns Angler und damit auch sicherlich extrem negativ für die Meerforellenbestände.


Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

www.serious-flyfishing.de
Gernod
...
Beiträge: 116
Registriert: 07.02.2010, 21:32
Wohnort: Darmstadt

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von Gernod »

Hallo,
ich bin da ganz bei Achim. Bei dem Vorschlag für konsequente Schonzeiten, Anhebung der Mindestgröße auf 50 cm, Bag Limit etc. kann ich voll mitgehen. Aber: ähnlich wie bei der Diskussion um andere Fischarten (z.B. Lachse oder Aale) habe ich das Gefühl, dass die Angler nicht der wesentliche Grund des Problems sind und daher ein Angelverbot auf diese Arten das Problem auch nicht lösen werden. Ganz im Gegenteil sind wir doch diejenigen, die den Aufbau und den Erhalt der Bestände unterstützen, Missstände als erste erkennen und damit die wichtigste Lobby der anadromen Salmoniden darstellen. Den Anglern das Fischen auf Lachs und Meerforelle zu verbieten ist natürlich viel einfacher, als sich mit Gülleproduzenten, Lachszüchtern, Vogelschützern, Wasserkraftwerksbetreiber …. anzulegen. Zusammenfassend glaube ich nicht, dass ein Angelverbot etwas Positives bewirkt, vermutlich eher das Gegenteil. Deshalb sollten wir uns in der Diskussion auch nicht immer unnötig und vorschnell klein machen, sondern unser Engagement für den Schutz bedrohter Fischarten und deren Lebensraum in den Vordergrund stellen (und natürlich auch jede Möglichkeit nutzen, diesbezüglich aktiv zu werden) – ich bin definitiv zu alt für ein anderes Hobby.
Gruss Gernod
Fjorden
...
Beiträge: 2613
Registriert: 04.09.2006, 12:29

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
wo nehmt ihr das her? Es steht in den Vorschlägen nichts von Fangverbot!!!
https://www.ices.dk/sites/pub/Publicati ... .22-32.pdf
"Der CES empfiehlt, dass bei Anwendung des Vorsorgeansatzes die kommerzielle Fischerei und die Freizeitfischerei in den Jahren 2022 und 2023 in
in den südlichen Teilen der Untergebiete (SD) 22 und 24 sowie in den Untergebieten 25, 26, 27, 29 und 31 (die einen negativen Trend oder
niedrige Rekrutierungsindizes aufweisen) sollten reduziert werden, um die verbleibenden wilden Meerforellenpopulationen in der Region zu schützen. Bestehende
Fischereibeschränkungen in den Untergebieten 23, 28, 30 und 32 (mit hohen Rekrutierungsindizes) sollten beibehalten werden. Zu den Bewirtschaftungsmaßnahmen, die zur Verringerung der Befischung beitragen sollen, gehören Beschränkungen der Maschengröße und der Wassertiefe für Kiemennetze,
Aufwandsreduzierungen, Größenbeschränkungen sowie zeitliche und räumliche Fangbeschränkungen in Flussmündungen und bestimmten Küstengebieten.
Die Verringerung der Befischung sollte auch Fischereien einschließen, die andere Arten befischen, aber Meerforellen als Beifang fangen. Die Verbesserung der Lebensräume durch Wiederherstellung in vielen Ostseeflüssen sowie die Verbesserung der Zugänglichkeit zu
Laich- und Aufzuchtgebieten ist für die Erholung der Meerforellenpopulationen erforderlich."

Das teile ich unengeschränkt. Das Problem ist das es keine belegbaren Zahlen unserrseits gibt. Wieviele Meerforellen werden entnommen? Wie sieht es mit dem Bestand der Meerforelle aus? Von daher beteiligt euch bitte an dieser Umfrage:
viewtopic.php?f=40&t=25556 (https://www.leidenschaft-meerforelle.de ... php/353224)
Gruß
Fjorden
Benutzeravatar
IdEfIx
...
Beiträge: 2443
Registriert: 15.10.2013, 23:44
Wohnort: Glücksburg
Kontaktdaten:

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von IdEfIx »

​Nun hat sich der dänischen Sportfischerverband zu der Thematik geäußert:

Der Internationale Rat für Meeresforschung, ICES, empfiehlt die Lachsfischerei in der zentralen Ostsee vollständig einzustellen. Der dänische Sportfischerverband stimmte zwar zu, dass der Ostseelachs weiter geschützt werden muss, stimmt jedoch mit dem schwedischen und dem deutschen Verband überein, dass eine gut regulierte Trolling-Fischerei durchaus möglich sein könnte.​ Die Ostsee ist die Speisekammer und der Lebensraum für Lachse aus nicht weniger als 37 Flüssen. Leider befinden sich die Lachsbestände in einigen Flüssen auf einem kritisch niedrigen Niveau, insbesondere in den Flüssen in Polen, Estland, Lettland und Litauen. Daher empfiehlt der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) nun, sowohl die kommerzielle als auch die Freizeitfischerei für die gemischte Lachspopulation in der Ostsee einzustellen, damit keine Gefahr einer weiteren Beeinträchtigung der gefährdeten Lachsbestände besteht.

Der dänische Sportfischerverband, der schwedische Sportsfiskarna und der Deutsche Sportfischerverband DAFV halten ein vollständiges Verbot des Lachsangelns für eine zu drastische Initiative, erkennen jedoch an, dass das Angeln und die länderübergreifenden Regeln angepasst werden müsse, zum Vorteil des Lachses, dieses wird nun in einem gemeinsamen Positionspapier festgehalten.​ Die drei Verbände haben nun die Einführung einer täglichen Fangbegrenzung von einem Lachs pro Fischer und Tag für das Schleppangeln vorgeschlagen, desweiteren sollte eine gemeinsame Mindestgröße eingeführt werden. Zur Zeit sind die Regeln für die einzelnen Ostseeländer sehr unterschiedlich, und das ist nicht nachhaltig, denn es bedarf einer koordinierten Anstrengung, wenn die Bedingungen für den Lachsbestand im gesamten Ostseeraum verbessert werden soll.

Heute gibt es in Dänemark ein freiwilliges und inoffizielles Back-Limit von zwei Lachsen pro Tag pro Angler, in Deutschland beträgt die tägliche Fanggrenze bei drei Lachsen pro Angler und in Schweden darf man nur noch gekennzeichnete/ausgesetzte Lachse entnehmen. ​Durch die Einführung gemeinsamer länderübergreifender Regeln könnte ein verbesserter Schutz des Ostseelachses gewährleistet werden und gleichzeitig auch die wertvolle Freizeit-Trolling-Fischerei erhalten bleiben.​ Realität ist, dass der normale Schleppfischer schon im Grunde mit einem Lachs pro Tag zufrieden ist. Besser eine eingeschränkte Trolling-Fischerei, anstatt eine Totalsperrung durchzusetzen,​ die im schlimmsten Fall nur schwer wieder aufgehoben werden könnte.​

Zum Erhalt der Trolling-Fischerei in der Ostsee geht es nicht nur um den Erhalt einer wichtigen Erholungsmöglichkeit, sondern in hohem Maße auch um die Aufrechterhaltung des großen freiwilligen Engagements zum Schutz und zur Wiederherstellung von Bächen und Fischbeständen in den unterschiedlichen Regionen. Gleichzeitig hat das Trolling auch einen großen sozioökonomischen Wert – insbesondere in den Randgebieten. Angelvereine und -verbände der Ostseeanrainer beteiligen sich aktiv an der Renaturierung von Gewässern und investieren viel Zeit, Geld und Energie in die Renaturierung von Gewässern und deren Fischbeständen. Daher ist es absolut wichtig, dass die Lachsfischerei lange am Leben erhalten bleibt, da sie auf nachhaltigem und verantwortungsvollem Niveau betrieben werden kann. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass es auch weiterhin Freiwillige gibt, die gegen die Gewässer und die Sache mit den Lachsen kämpfen wollen.

Gleichzeitig hat der Freizeitlachsfischer einen erheblichen sozioökonomischen Wert. Die Trolling-Fischerei trägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen in Randgebieten und Küstengemeinden bei. Untersuchungen des Thünen-Instituts für Ostseefischerei haben ergeben, dass Lachsfischer allein in Deutschland € 2750 pro Person und Jahr ausgeben, was einer Gesamtausgabe von 5 Millionen Euro pro Jahr entspricht. Sie ergibt einen Wert von € 1.000 pro gefangenem Lachs. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass der Schwedische Bund bei der Ausarbeitung des Positionspapiers die treibende Kraft war.

Dänemark hat keinerlei Wasserläufe, die zum Lachsfischen in der Ostsee beitragen. Der Großteil der Lachse, die von Trolling-Fischern gefangen werden, kommen aus schwedischen Flüssen. Daher ist es absolut entscheidend, dass auch der schwedische Verband der Ansicht ist, dass eine gut regulierte Trolling-Fischerei diese Möglichkeit nicht einschränkt, den Fortschritt für Lachse aufrechtzuerhalten - selbst für bei empfindlichsten Beständen.

Auch der Dänische Sportfischerverband stimmt sowohl mit dem deutschen als auch dem schwedischen Sportfischerverband darin überein, dass die Regulierung des Schleppangelns auf Lachs nicht allein im Bemühen um Hilfe für die einzelnen Lachsbestände im Ostseeraum allein stehen kann. ​Die Hauptursache für den schlechten Zustand einiger Lachsstämme sind Hindernisse, die Verschmutzung von Wasserläufen und die Prädation beispielsweise durch Kormorane. Daher fordert der Dänische Sportfischerverband, dass den Bemühungen um die Durchgängigkeit von Flüssen und Bächen im Ostseeraum politische Priorität eingeräumt wird, zu denen auch im Rahmen der Natur- und Biodiversitätsstrategien der EU verpflichtet sind.

Darüber hinaus ist es dringend geboten, das Kormoranproblem ernster zu nehmen, gleich mehrere Studien, unter anderem von der DTU Aqua durchgeführt, weisen darauf hin, dass die Kormorane eine ernsthafte Bedrohung darstellen und das nicht nur für den Lachs, sondern allen Salmonidenarten!


Quelle: https://www.sportsfiskeren.dk/natur-og- ... efalinger​

Salmon Aufstieg in Litauen
https://www.youtube.com/watch?v=LuRuo60ToD8
Benutzeravatar
Frank Carstensen
...
Beiträge: 3449
Registriert: 26.04.2007, 13:18
Wohnort: Kappeln
Kontaktdaten:

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von Frank Carstensen »

- Hering: ..."zero catch".
- Dorsch: ..."no more than 698 tonnes".
- Lachs: ... "zero catch."
- Meerforelle: ... "Reductions in exploitation"


Nur mal so als Gedankenspiel...: Wenn das wirklich kommen sollte, dann ist die Meerforelle der einzige "attraktive/lohnenswerte" Fisch, der unter den neuen Auflagen noch beangelt werden darf. Was dann hier an der Küste in DE und DK los sein wird, wird neue Maßstäbe setzen. Gewerbetreibende die ihr Unternehmen retten wollen, egal aus welcher Küsten-Angelsparte sie auch kommen mögen, können sich dann nur noch auf diesen Zielfisch stürzen, um ihr Gewerbe am Leben zu erhalten. Viele Herings-, Dorsch-, und Lachsangler werden sich umorientieren und auf Meerforelle einsteigen. Das wird eine Mefo-Angelwelle auslösen, die alles toppen wird, was wir bisher gesehen haben. Verknappung führt meistens zu einer erhöhten Nachfrage.
Grüße // Frank
fly fish one
...
Beiträge: 1283
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von fly fish one »

Mal ganz simpel: Ich finde die ganze Schleppfischerei vom Boot auf gefährdete Arten, und zwar weltweit, so überflüssig wie einen Kropf! Ja natürlich ist das extrem, ja natürlich hat es damit zu tun, dass mich diese Angelei persönlich anödet bis zum geht nicht mehr, ja natürlich ist das nicht aufrichtig weil ich den Lachsen dann in den Flüssen nachstelle...

LG,
Frank
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
Benutzeravatar
Kühlungsborn
...
Beiträge: 153
Registriert: 19.02.2020, 19:55
Wohnort: Kühlungsborn

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von Kühlungsborn »

Tosten schreibt:
wo nehmt ihr das her? Es steht in den Vorschlägen nichts von Fangverbot!!!

Das stimmt, jedoch ist die Option noch nicht vom Tisch - es wird als Möglichkeit in Erwägung gezogen. Betrachten wir es mal realistisch. Auch wenn es nicht kommt. Die vorgeschlagen Fangbegrenzungen Für Hering Dorsch und Lachs reichen aus, dass sich die Fischer voll auf diese letzte Möglichkeit stürzen um noch Geld zu verdienen.

Vor Kühlungsborn haben wir es erlebt, dass innerhalb eines Jahres (Herbst 21 - Frühjahr 22) das Gebiet leergefischt wurde. Es wird seit dem außer Platte nichts nennenwertes mehr gefangen. 12 Fischkutter von Lübeck bis Polen lagen bei uns im Hafen und haben wochenlang die Gebiete - auch die Laichgebiete im Trollegrund usw. komplett leergefischt. 5 Stellnetze hintereinander zur offenen See haben den Rest beigetragen. Den Rest erledigen z. Zeit die Komorane.
Wenn nur noch die Meerforellen übrig bleiben, dann stehen die Stellnetze bis zum Ufer und das wars. Ihr glaubt doch nicht, dass die Fischer da Skrupel, oder gar Respekt vor den Leistungen der Angler zur Population der Mefo haben.

Achim schreibt:

Ein Fangverbot für Meerforellen heißt nicht nur, dass dieses Forum sich erst mal auf Eis legen kann und unsere gemeinsame Leidenschaft sich erledigt hat. Für mich heißt das, dass ich mich in meinen vorgezogenen Ruhestand begeben kann.

Es ist leider so. Es stehen dann die nächsten Klamottenläden schon den Startlöchern, damit "Erna " im Urlaub ihre 20`gste Billighose kaufen kann, die sie eigendlich garnicht braucht.
Auch bei den Bootsvermietern sieht es nicht anders aus. Die Hafenbetreiben stehen schon in den Startlöcher, damit endlich, wenn die Angelboote verschwunden sind, die frei werdenden Plätze an Segelbootbesitzer mit Ihren Yachten besser vermieten können.

Ihr könnt Euch ja dann mal an Eure Minister wenden, vielleicht gibt es ja auch eine Abwrackprämie (sarkastisch gemeint!).

Leider müssen wir immer mehr feststellen, dass der Stern der Freizeitangler sinkt. Damit geht auch ein Hobby des Klein und Mittelstandes den Bach runter, zugunsten der "Reichen" mit Ihrer Luxusyacht. Kinder daddeln dann mehr mit Ihrem Handy, statt an der frischen Luft die Natur kennen zu lernen. Auch so wird die Spaltung der Gesellschaft immer größer.
Es war schon bezeichnend, als wir im vergangenem Jahr wieder um eine bessere Nutzung der Seebrücke gekämpft haben (im Frühjahr wurde von einem Tag auf den anderen die Zeit für Angeler in die Dunkelstunden verlegt). Bezeichnend war, dass die Segler sich gegen die moderaten Zeiten ausgesprochen hatten, sie fühlten sich von den Anglern gestört. Heute frage ich mich, ob der Kampf sich gelohnt hat, wenn nichts mehr gefangen wird.

Das unser Stern untergeht hat auch die Umfrage der Ostseezeitung gezeigt, die eine Umfage startete, ob das Angeln in der Ostssee verboten werden sollte. Als ich mich gestern einloggte waren 45 % dafür das Angeln zu verbieten.

Es ist schon bezeichnend wie stark die Lobby der Fischer ist . Von wievielen Fischern und wieviel Umsatz spechen wir überhaubt? sicherlich ein Bruchteil derer was die Freizeitangler an Arbeitsplätze und Umsätze erbringen.

Mein Vorschlag wäre, die Fischerei sterben zu lassen, zugunsten der Freizeitfischer mit Ihren Umsätzen in der Tourstik und Sportbranche - aber nur ein Traum der sich wohl nicht erfüllen wird.

Oder ein 2 jähriges Angel und Fischereiverbot für die gesamte Ostsee, so dass sich die Bestände erholen können, bei gleichzeitiger dezimierung der Komorane auf ein vernünftiges Maß.
In der Zwischenzeit sollte ein vernünftiges miteinenander von Fischer und Freizeitanglern ausgehandelt werden, bei gleichen Vorschriften die für alle gelten.

Die nächsten Monate zeigen, ob ich mir ein neues Hobby suchen muss.

Viele Grüße und geht alle schön wählen
Klaus
Wo ist nur der Fisch geblieben :q: die Hoffnung stirbt zuletzt :+++:
Benutzeravatar
OnnY
...
Beiträge: 6168
Registriert: 05.03.2009, 20:16
Wohnort: ...bei Hamburch..:)

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von OnnY »

Na, nun lasst uns mal nicht total den Kopf hängen und schon über Sachlagen sinnieren, die noch gar nicht durchgesetzt wurden.
Daß, sich die Fischerei dann total auf Meerforellen konzentriert glaube ich eher nicht, da der Bestand viel zu gering ist , um dort Geld zu verdienen auf einige Zeit.

Die Angelverbände sind es ja , mit ihrem Einsatz bei Besatz und Brut , die der Meerforelle in den letzten Jahren zum Überleben geholfen haben..
Daß, der Trollingfischerei vor Rügen in diesem Ausmaß einen Riegel vorgeschoben werden muss steht ausser Frage.
Ein Kollege hat sein Boot oft in Glowe liegen und berichtet von mehr als einem Lachs pro Boot und das dort bei einigen die Selbstdiziplin ein Fremdwort ist.
Ich kann mir auch nicht vorstellen , daß man die ganzen Läden, Vermieter und dem Freizeit Willen und Bedürfnis der steuerzahlenden Bevölkerung und ihrer Kinder so vor den Kopf stoßen könnte :no:
Zuletzt geändert von OnnY am 27.09.2021, 00:53, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Andreas
Benutzeravatar
Kühlungsborn
...
Beiträge: 153
Registriert: 19.02.2020, 19:55
Wohnort: Kühlungsborn

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von Kühlungsborn »

Andeas schrieb:
Na, nun lasst uns mal nicht total den Kopf hängen und schon über Sachlagen sinnieren, die noch gar nicht durchgesetzt wurden.
Das sich die Fischerei dann total auf Meerforellen konzentriert glaube ich eher nicht, da der Bestand viel zu gering ist , um dort Geld zu verdienen auf einige Zeit.

Das sehe ich aus den Erfahrungen im vergangenem Jahr nicht so. Unser Platzhirschfischer in KB hat sich im NDR FS bei einem längerem Beitrag dazu geäußert, dass er im vergangenem Jahr zwar kaum Hering und Co. gefangen hat, dafür aber jedemenge Meerforellen. Die hat er dann zum Großmarkt nach Holland gebracht. Unser Vorsitzender verfügt über Privatvideos, die ich aus urhaberrechtlichen Gründen nicht einstellen möchte, die zeigen wie seitens der Fischer in den letzten 12 Monaten vor unserer Küste geschweinst wurde. Die derzeitiegen Auswirkungen habe ich ja schon beschrieben.
Der Fischer brachte es auch fertig in der Schonzeit der Meefos, diese in seinem Laden auf der Reklametafel anzubieten. Auf meine Frage dazu bekam ich nur die Antwort " diese seien aus den Frühjahr und waren eingefroren" (er hat wohl die die er nach Holland gekarrt hat zurückgeholt :lol: )
Für die Angler wurden in MV mitlerweile die Strafen für fangen der Fische in der Schonzeit auf bis zu 5.000 € erhöht, aber die Fischer leben im rechtsfreien Raum (Lobby zu groß?).

Um zu verstehen warum ich über die jetzige Situation so verbittert bin, dazu mal kurz meinen Werdegang:

Vor 12 Jahren haben wir uns entschlossen unseren Lebensabend von der Mitte Deutschlands an die Küste zu verlegen. Da MV immer dafür wirbt, das Angelparadies Nr.1 in Deutschland zu sein, war KB der Ort der Wahl.
Vor 6 Jahren konnte ich dann in den Ruhestand und mich endlich nach ca. 40 Jahren meinem Hobby mehr widmen.
Gesagt getan, die Angelausrüstung wurde aktulisiert und ab ging es an die einzelnen der zahlreichen Seen.
Der Frust kam jedoch sehr schnell, denn:
- entweder waren die Seen nicht zu erreichen, oder
- so zugewachsen und verkrautet dass kein angeln möglich war
- teilweise von Bauer eingezäunt, oder als Naturschutzgebiet gesperrt
- bzw. wurde in den verbleibenden nichts gefangen. (man kannte die Seen zuwenig)
Unser Vorsitzender vom Meeresanglerverband lächelte mitleidig - was stocherst Du auch in den Seen rum, angle lieber in der Ostsee. Tausende Touristen kommen extra hier her um in der Ostsee zu angeln, selbs in der Fachzeitschrift Küste und Kutter wird KB jährlich als das Top Revier ausgewiesen.
Also mit viel Geld eine hochwertige Brandungsausrüstung gekauft und angefangen zu angeln. Dank Unterstützung von Sportsfreunden gelang es mir in kürze gut und für mich ausreichend zu fangen. Ich musste dabei keine Truen füllen, für mich reichte die Menge aus, um 2 mal die Woche Fisch zu essen und beim Besuch von Freunden auch mal eine frische Flunder / Dorsch oder Mefo servieren zu können.
Anfang vergangenem Jahres wurde es dann apprupt weniger und dank die Räuberei seitens der Fischer, wie oben beschrieben, entwickelte sich das Fangergebnis gegen 0. Dorsche die gefangen wurden hatten Heringsgröße. Alle gefangen Mefos waren untermaßig.
Dazu kommt noch das ich mich gerade vor 2 Jahren entschieden hatte mal wieder mit dem Fliegenfischen zu beginnen (früher war ich dazu recht erfolgreich auf Bachforellen in den Bächen). Ein Aufrischungskurs zum werfen in Bad Segeberg gebucht und eine komplette Ausrüstung bei Adh gekauft und ergänzt, wollte ich durchstarten und dann dieser Absturz.
Es war immer recht schön, wenn man in wenigen Minuten an der See war und bei herrlichen Sonnenaufgang bis zur Hüfte im Wasser stand. Dabei kam es oft vor nichts gefangen zu haben, aber das gehörte dazu und schmälerte nicht das Naturerlebnis, ab und zu knallte es doch, was mehrere Tage an Erlebniserinnerung anhielt.
Nur künftig nichts mehr fangen zu können nimmt einem sämtliche Motivation. Mit 70 Jahren bleibt einem nicht mehr viel Zeit sein Hobby zu genießen.

Ich sehe die Zukunft der Angelei in der Ostsee nicht so rosig
Wo ist nur der Fisch geblieben :q: die Hoffnung stirbt zuletzt :+++:
Benutzeravatar
Predatoryfish
...
Beiträge: 157
Registriert: 26.01.2008, 17:24
Wohnort: Hamburg

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von Predatoryfish »

Hallo an alle,

was soll man dazu noch schreiben. Ich habe in den vergangenen 45 Jahren eigentlich alles gesehen, was man sich nur vorstellen kann.

Kutter, die in der Laichzeit die Laichgründe mit Netzen umpflügen, Angler die bewusst auf Laichdorsche fischen oder alles Todschlagen was sie fangen. Netze, die quer in den Flüssen liegen und ein Aufsteigen fast unmöglich machen oder die eine Bucht so zupflastern, dass die Fische eigentlich keine Chance mehr haben nicht im Netz zu landen. Dazu gehörten auch Schleppangler, die regelmäßig an einem Tag mehr Meerforellen über 55 cm fangen, als ich in den letzten 20 Jahren zusammen. Das führt dann eben irgendwann dazu, dass der Fisch immer weniger wird. Dann liegt es halt an allen, etwas zu verändern. Anders wird es wohl nicht gehen.

Ich habe mittlerweile ein persönliches Maß von 50 cm für Meerforelle und Dorsch. Das führte dazu, dass wir das Fischen auf Dorsch in diesem Mai nach einem Versuch eingestellt haben, wir hatten zwar einige Fische aber alle waren deutlich kleiner als gefordert. Wir versuchen es im Herbst noch mal und wenn da keine Änderung eingetreten ist, dann war es das für dieses Jahr. Bei den Meerforellen habe ich von 7 Fischen in diesem Jahr einen entnommen. Damit lag ich weit mehr als deutlich unter einem Fisch pro Tag. Ich war ungefähr 15 mal los und hatte dabei eine wirklich gute Woche erwischt.
Ich komme so gut klar und für mich zählt sowieso das Naturerlebnis und die persönliche Erholung mehr als der eigentliche Fang, den ich aber auch auf keinen Fall missen möchte.

Hoffentlich gibt es eine Lösung, die es uns erlaubt unseren schönen Sport weiter auszuüben.

LG Leif
Wenn man weiß was man tut, kann man machen was man will.....
Benutzeravatar
hennes2121
...
Beiträge: 865
Registriert: 24.08.2011, 09:31
Wohnort: Uelzen

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von hennes2121 »

Moin,
als allererstes fällt mir in diesem thread auf,dass sich niemand , auch nicht ansatzweise für eine Ausweitung von Besatzmaßnahmen ausspricht. Solchte ich da was überlesen haben, bitte ich dafür um Entschuldigung.
Dabei wäre es bei Meerforelle und Lachs nach meiner vielleicht überkommenen Weltsicht erstens praktikabel und zweitens auch unmittelbar erfolgreich.
Wenn es denn auf den Bestand ankommt und nicht darauf, wer die Faktenlage interpretiert.
Die Entnahme mag ein Faktor bei dem Bestandsrückgang sein, aber die Meeforellenbestände haben sich auch nach Cantonella relativ schnell und nachhaltig wieder erholt.
Wo es aber bei Lachs und Meerforelle deutlich hakt sind die Lebens-und Laichbedingungen in den Flüssen.
Wir sehen zurück auf extrem trockene und warme Sommer von 2018-2020, genau die Jahrgänge, die jetzt die Mehrzahl der Meerforellen in der Ostsee stellen müssten. Bei Lachs kenne ich mich nicht aus und sage nichts dazu.
Extremes Niedrigwasser hat aber die Smolts verfrüht in die Ostsee getrieben oder aber zur leichten Beute von Otter, Mink und Kormoran werden lassen.
Wenn man denn offen wäre für pragmatische Lösungen könnte aus autochthonen Beständen unter optimalen Bedingungen erbrüteter Besatz diese Defizite schnell ausgleichen.
Wenn man der natürlichen Entwicklung ihren Lauf lässt sehe ich schwarz, denn die Fische, die jetzt nicht da sind können ja kaum zum Laichen aufsteigen und neue kopfstarke Jahrgänge begründen.
Die Jungfische müssten sich dann auch immer noch mit versandeten Kiesbetten, zu hohen Temperaturen und Predatorendruck auseinandersetzen.
Das wird dann nicht bei einem Fangverbot für 2 Jahre bleiben, sondern für immer.
Diejenigen, die dann für die Bestandszählungen verantwortlich sind, sind ja die, die uns Angler vom Gewässer weghaben wollen. Die rechnen sich das schon so hin, dass das Fangverbot bestehen bleibt.
Und wenn wir dann schon dabei sind und Angelmethoden verbieten, die die geschützten Spezies als Beifang beinhalten können, dann ist auch das Angeln im Bach und Fluss bald Geschichte.
Der Rückgang der Äschenbestände legt ja die Maßnahmen praktisch nahe und da es ja nicht am Kormoran und an den Lebensbedingungen im Fließgewässer liegen kann liegt es an der Entnahme durch die Angler.Und wenn wir dann selbst noch über den Bestandsrückgang jammern und je nach eigener Angelmethode die Schuld bei den anderen suchen ist uns auch wirklich nicht mehr zu helfen. Dann stehen wir vielleich alle Seite an Seite bald in Holland und angeln Zander.
Gruß, Hennes

P.S. Wenn wir es als Forum auf die Reihe kriegen, eine Ausweitung der Besatzmahnahmen durchzusetzen und durchzuführen, kommen 1000 Euronen dafür von mir.
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum
Benutzeravatar
Freund Hein
AHU
...
Beiträge: 268
Registriert: 17.02.2008, 12:25

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von Freund Hein »

Hallo,

das Ziel aller Maßnahmen der jeweiligen Meerforellenprojekte war die Wiederansiedelung des Fisches in seinen ursprünglichen Laichgewässern mit dem Ziel einen sich selbst reproduzierenden Bestand aufzubauen. Das ist mit sehr vielen Renaturierungsmaßnahmen unter dem Dach der WRR durchaus als gelungen zu betrachten. Aktuell fallen in Bezug auf die Bestandsentwicklung auf jeden Fall die letzten trockenen Jahre stark ins Gewicht. Wenn ein Bach zeitweise trocken fällt, fehlt dort eben auch entsprechendes Leben im Wasser, dass den Smolts dann auch als Nahrung dient. Dazu kommen in MV schwerwiegende Umweltverschmutzungen an den wesentlichen Laichgewässern. Das potenziert die negativen Auswirkungen auf die Fischbestände und Gewässer. In Frankreich hat man jetzt den Straftatbestand "Ökozid" eingeführt, so etwas würde ich mir auch wünschen und nicht ein "Du Du Du" wenn die Gülle mal wieder im Bach landet.
Besatz ist auf Dauer keine Lösung. Im meinen Augen wäre es z.B. eine gute Maßnahme eine Jahresfangbegrenzung für jeden Angler und jede Fischart einzuführen. Meinetwegen 5 oder 10 Meerforellen pro Jahr.Für Dorsch, etc. würde ich das auch befürworten. Flankiert von einer deutlich präsenteren professionellen Fischereiaufsicht, die auch am Wasser unterwegs ist und nicht an den Bürosessel gefesselt ist. Mündungsbereiche von Laichbetten müssten dann eben auch intensiv geschont werden. Und nicht wie im Salzhaff, dass dann dort besonders viele Netze stehen.

VG Hein
Benutzeravatar
hennes2121
...
Beiträge: 865
Registriert: 24.08.2011, 09:31
Wohnort: Uelzen

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von hennes2121 »

Das mit den Tags ist ne super Idee. So ab Ende August werden hier die Tags getauscht oder versteigert oder was auch immer von den Leuten,die nicht mehr an die Küste kommen , aber eine Jahreskarte gelöst haben an diejenigen ,die ab Mai ihre Tags verbraucht hatten. ;)
Ich werde ja das Gefühl nicht los,dass wir uns gleich mit wegrenaturiert haben. Was schadet denn ein moderater Besatz zur Unterstützung der natürlichen Reproduktion? Es muss ja nicht so laufen wie früher,dass die Setzlinge aus der Aufzuchtanlage zu Hunderttausenden direkt per Schiff in die Ostsee verklappt werden.
TL ,Hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum
Benutzeravatar
hennes2121
...
Beiträge: 865
Registriert: 24.08.2011, 09:31
Wohnort: Uelzen

Re: Komplettes Lachsangelverbot in der westlichen Ostsee?

Beitrag von hennes2121 »

Moin, noch mal ein PS.
Manchmal braucht man etwas, um sich in ein Thema einzudenken.
Die Freizeitfischerei soll mit Schuld sein an dem Bestandsrückgang der Meerforellen? Und das nach dem fast kompletten 2maligenLockdown an der Kueste?
Das ist argumentativ ja kaum noch zu toppen. Im Gegenteil, wenn nach Ausfall der auswärtigen Angelgäste in der Topzeit in 2 Jahren immer noch zu wenig Fische da sind, liegt es wohl nicht an den Freizeitfischern.
Es sei denn , die Einheimischen hätten sich komplett danebenbenommen, dann müssten aber bei dieser Personengruppe die Beschränkungen eingeführt werden ;) ( Für alle, die keine Ironie verstehen, das war ironisch gemeint.)
Es gibt aber auch positive Aspekte, wenn ich das richtig interpretiere ist von den Restriktionen auch die Netzfischerei betroffen und da auch dort Meerforellen als Beifang nicht ausgeschlossen sind, ist die Netzfischerei ebenso zu beschränken.
"""ICES advises that when the precautionary approach is applied, commercial and recreational fisheries for 2022 and 2023 in the southern parts of subdivisions (SDs) 22 and 24 should be reduced to safeguard the remaining wild sea trout populations in the region. (...) Reductions in exploitation should also include fisheries that target other species but catch sea trout as bycatch.“""
Wenn man sich in Deutschland mal von dem Totschlaggebot verabschieden könnte, wäre ja C+R ne Alternative.
Ob sich die dänischen Freizeit-Netzfischer beschränken lassen bleibt abzuwarten.
Und da ja ausdrücklich von wilden Meerforellenpopulationen die Rede ist, ist die Abgrenzung zu ausgesetzten Fischen ein bedenkenswerter Ansatz, wenn es sie denn gäbe.
TL Hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum
Antworten