Speed range - Fangerfolg

Die Schleppfischerei auf Meerforelle und Lachs ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Über die Besonderheiten der Gerätschaften kann sich hier ausgetauscht und diskutiert werden.
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Ralph Hertling
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin!
Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde ist, Bernd und Alex, wieviele Sekunden ihr ungefähr braucht, um einen ausgebrachten Wurf maximal schnell einzustrippen.
Ich mache das auch ab und zu, einstrippen so schnell ich kann.
Aber dann ist das immer so schnell vorbei, auch wenn der vorherige Wurf schon ganz gut weit war.
So ein wenig konstruiert hektisch fühlt es sich für mich schon auch an.
TL
Ralph
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Roksan
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Roksan »

Ralph Hertling hat geschrieben:Moin!
Was mich in dem Zusammenhang interessieren würde ist, Bernd und Alex, wieviele Sekunden ihr ungefähr braucht, um einen ausgebrachten Wurf maximal schnell einzustrippen.
Ich mache das auch ab und zu, einstrippen so schnell ich kann.
Aber dann ist das immer so schnell vorbei, auch wenn der vorherige Wurf schon ganz gut weit war.
So ein wenig konstruiert hektisch fühlt es sich für mich schon auch an.
Hallo Ralph,

das kommt natürlich darauf an wie weit der Wurf ist und welche Strecke wir dann einstrippen.
Maximal schaffen wir im Schnitt 1,9 m/s, also wenn ich 19 Meter einstrippe dauert es dann 10 Sekunden.
Gemessen haben wir gestern immer mit knapp 35,7m (Rolle zu Köder).

Ralph Hertling hat geschrieben:Moin!
Aber dann ist das immer so schnell vorbei, auch wenn der vorherige Wurf schon ganz gut weit war.
So ein wenig konstruiert hektisch fühlt es sich für mich schon auch an.
Genau das ist es, was uns dann oft dazu verleitet, intuitiv langsamer zu strippen. Insbesondere in Situationen bei denen wir nicht weit werfen können (starker Gegenwind).

Wir hatten viele Erlebnisse in denen "extrem schnelles strippen" ganz klar DER Schlüssel für den Fang war. Hier befischten mind. zwei (oftmals mehr) den gleichen Schwarm und standen sehr dicht beieinander, dabei hat man durch den direkten Vergleich die beste Möglichkeit Erkenntnisse zu gewinnen.

Habe ich windbedingt nur kurze Würfe, muss ich nach wenigen Zügen erneut werfen, bekomme ich dabei keine Bisse "nervt" es ...

Unter solchen Bedingungen erfordert es dann viel innere Überzeugung dieses dann über einen langen Zeitraum zu machen, auch wenn ich nicht gleich- oder länger Bisse bekomme.

Bekomme ich Bisse fällt es leicht, der Fisch motiviert mich :x

Gruss Alex
Zuletzt geändert von Roksan am 08.02.2014, 12:14, insgesamt 3-mal geändert.
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Ralph Hertling
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Ralph Hertling »

Hi Alex,
danke für die flotte Reply!!
Subjektiv geht mir das Einstrippen immer viel zu schnell, auch wenn ich beim Fischen an der Kyste im Schnitt gut 25-27 Meter werfe, und sicher an Deine/Eure Geschwindigkeit nicht rankomme.
Um Ostern werde ich mal versuchen mich dran zu gewöhnen.
TL
Ralph
bobbel76
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von bobbel76 »

Hallo @all :wink:
spannendes Thema. Kurze Zwischenfrage, wie bewertet ihr die Fänge von Spirolinofischern?
Ich selber fische die Methode nicht, weil es mir zu langweilig und monoton ist. Ich habe aber oft gesehen und beobachten können, das gerade sie Jungs oft sehr gut gefangen haben. Die führen ihr Fliegen im Schnitt sehr langsam.
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Bernd Ziesche
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Bernd Ziesche »

Alexander Knecht hat geschrieben: Bekomme ich Bisse fällt es leicht, der Fisch motiviert mich :x
Hallo Ralph :wink:
Ich verstehe die Schwierigkeiten zu Beginn einer jeden Erweiterung der eigenen Techniken natürlich SEHR gut! Ich hatte (und habe) sie jedes Mal genauso. Die Schwierigkeiten waren zumeist schnell weg, als sich ein zusätzlicher Fangerfolg einstellte. Dies konnte ich bei vielen von uns Anglern beobachten. 8)

Eine Sache habe ich umgestellt, um extrem schnelles Einholen (wenn notwendig) wohlfühlbar zu bekommen:

In meinen ersten Jahren an der Küste habe ich immer langsam eingestrippt und gefischt und gefischt und gefischt. :grin:
Heute erkenne ich zunehmend, dass in bestimmten Situationen die extrem schnell geführte Fliege Meerforellen an den Haken bringt, die ich anders nicht zu überlisten vermag. Wenn solch Situation mit auflandigem Wind einhergeht, kann es leicht sehr schwierig werden, sich dieser Methode zu nähern.
In der Regel hat man spätestens nach10 Würfen das Gefühl, nur noch zu werfen und wird automatisch wieder langsamer im Einholen. Damit einhergehend stellt sich leider auch der Fangerfolg (in jenen Situationen) nicht ein.
Mein Tipp: 3 Würfe machen, Pause, 3 Würfe machen, Pause, 3 Würfe machen, Pause.
Dann mit Fisch nach Hause gehen. :p :x :oops :grin:

Konkret aus dem letzten Jahr:
Ich stand zusammen mit einem werferisch sehr guten Mitfischer in Schweden an der Küste. Wir fischten direkt nebeneinander. Nachdem ich dann über einen gewissen (relativ kurzen) Zeitraum mehrere Meerforellen (sehr gute darunter) fing, wir mehrfach unsere Standplätze (die ohnehin nur wenige Meter auseinander waren) getauscht hatten, war es deutlich: Die Mefos gingen nur an meine Fliege (welche mit seiner - ebenso wie die Schnur - identisch war). Ich selbst lag auf ca. 17 - max. 20m Wurfweite (WS 4 von vorne), und mein Mitfischer lag ca. 3-4m kürzer. Diese 3-4m weniger machten es deutlich schwieriger bei einer wirklich heftig hohen Einholgeschwindigkeit zu bleiben. Genau dies war entscheidend für die ausbleibenden Bisse.
Die erste Selbstdiagnose meines Mitfischers war (nicht ganz untypisch): "Meine Wurfweite reicht (heute) einfach nicht!"

Das Problem in solch (für gewöhnlich ja eher seltenen) Schlüssel-Situationen ist oft, dass man die Lösung nicht sofort findet, sofern man nicht schon eine identische oder zumindest sehr ähnliche Situation erlebt hat.
Im Nachhinein waren wir uns einig: Es war keinesfalls die Wurfweite, sondern die ganz leicht höhere Einholgeschwindigkeit meinerseits.

Was wäre aus meiner Sicht optimal gewesen: Auswerfen mit Schnurkorb, den Korb nach hinten drehen (man beachte die obigen Messergebnisse von 1,3 auf 1,9m/s hierdurch) und mit längsten Zügen auf hoherer Geschwindigkeit einziehen. Man macht am besten eine kleine Pause nach 3 oder 4 Würfen und genießt das Wasser. Hektik fehl am Platz. Die Fische sind für gewöhnlich lange genug da!
Hektisch wird es, wenn man glaubt: Je mehr Würfe, desto mehr Fisch. Das habe ich unzählige Male gehört und gelesen. Und es stimmt einfach nicht. Eine optimale Präsentation des Köders (ob nun Fliegenfischer, Spinnfischer oder Trollingangler) fängt mehr als 1000 ungünstige Präsentationen. Und der Aufwand für diese eine ist auch viel geringer. Entspannung kommt ja auch stark aus dem Kopf, denke ich. ;)

Ich möchte auch niemand in seiner Methode umerziehen oder umstimmen. Ich teile gerne meine Erfahrungen und kenne dieses "fühlt sich (erst einmal) hektisch oder falsch an" sehr gut.

Der große Reiz liegt für mich darin, zur richtigen Zeit die richtige Methode am Start zu haben.

Gibt es bei den Trollinganglern eine Erfahrung in Richtung große Köder brauchen eine gewisse (im Vergleich zu kleineren Ködern höhere) Mindestgeschwindigkeit, um fängig zu sein?
Lieben Gruß
Bernd
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Bernd Ziesche
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Bernd Ziesche »

bobbel76 hat geschrieben:Die führen ihr Fliegen im Schnitt sehr langsam.
Hallo Boris :wink:
Jemand der sehr viel mit dieser Methode fischt ist Jan B.. Er fischt nach viel Try and Error heute bei konstant SEHR hoher Geschwindigkeit. Auch Udo Schröter erwähnte eine SEHR hohe Geschwindigkeit als sehr effektiv. Darüber hinaus kenne ich eine ganze Reihe Experten, welche die Fliege hinter dem Sbiro deutlich schnell führen, obwohl sie teils sogar recht kleine Muster (wie Magnus) fischen!
Letzteres ist entscheidend: Fischt man solch kleine Muster hinterm Sbiro, ist die höchste Geschwindigkeit nicht so wichtig wie bei größeren Mustern - so zumindest meine sehr konstante Erfahrung. Bei den meisten Sbirofischern sah ich so gut wie nur kleine Muster in der Box.
Ein weiterer Punkt ist die Abstimmung mit der Dichte des Sbiros. Schwimmt es, surft die Fliege schnell. Insbesondere, wenn unbeschwerte Fliegen gekauft wurden (was der Fachhandel zu 95% anbietet, weshalb ich auch diese Fliegen in jenen Boxen zumeist fand). Dann fängt man langsamer oft besser. Man könnte aber auch auf ein sinkendes Sbiro wechseln und wieder schneller einholen. Wer dann noch selbst bindet... 8)
LG Bernd
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Roksan
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Roksan »

Hallo zusammen :wink:

Ich finde dieses Thema äusserst spannend, lerne gerne dazu und versuche meine Fischerei zu verbessern um möglichst immer optimal zu fischen.

Mir geht es nicht darum jemanden zu überzeugen was besser ist oder gar seine Art zu fischen zu bewerten, ich tausche mich gerne aus.

Vor Jahren erlebte ich in Schweden folgende Situation:

Ein grosser Schwarm war an einem Spot (hielt sich dort über mehrere Stunden auf) und es fischten mehrere (u.a. Bernd mit einem Kunden) verteilt auf geschätzt 300m.

Sehr schnelle Führung der Fliege brachte hier sofort bzw. recht schnell und vor allem konstant Fische.

Für einige war diese schnelle Führung relativ neu ( und darin noch nicht so geübt), es dauerte eine Weile bis diese dann auch Fische an Band bekamen. An diesem Tag war hinterher für alle klar, dass die Geschwindigkeit ganz klar den Unterschied im Fangergebnis ausmachte.

Auch mit langsamer Führung konnte man an diesem Tag Meerforellen überlisten und jeder hätte dann am Ende mit Sicherheit (ohne zu Wissen was mit schneller Führung möglich war) absolut glücklich den Heimweg angetreten

Was ich mich danach gefragt habe ist:
Freue ich mich genauso über ein gutes Fangergebnis, wenn ich wüsste ich hätte mit einer anderen Strategie eine Sternstunde erleben können ?

Mein Fazit daraus ist für mich:
Ich hinterfrage das was ich tue genauso intensiv / kritisch, wenn ich einen tollen Tag erlebt habe.

Grüsse Alex

p.s.: An diesem Tag befand sich am selben Spot ein Spinnfischer und hat nicht einen Fisch an Band bekommen. Wir haben über viele Jahre gerätselt warum dieser nichts gefangen hat, obwohl dieser mit seiner Rolle viel schneller fischt als wir es mit der Fliege können (so viele Jahre unsere Überzeugung).
Dieser hat allerdings an diesem Tag, für einen Spinnfischer, verhältnismässig langsam gefischt (Multirolle)

Erst seit gestern, mit dem Ermitteln unserer Messwerte, ist uns jetzt klar geworden das er tatsächlich deutlich langsamer einholte !
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Frank Buchholz
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Frank Buchholz »

Bernd Ziesche hat geschrieben: Gibt es bei den Trollinganglern eine Erfahrung in Richtung große Köder brauchen eine gewisse (im Vergleich zu kleineren Ködern höhere) Mindestgeschwindigkeit, um fängig zu sein?
Lieben Gruß
Bernd
Bauart bedingt laufen die größeren Köder erst bei größeren Geschwindigkeiten. Es gibt jedoch z.B. auch das breitere Apex slow troll model, da hat man dann einen größeren Köder der das Tempo eines Kleineren mitgeht. Beim Schleppen mit Schwimmwobblern fangen manchmal nur langsame geführte Köder mit eher ruhiger Aktion. Britische Ferox sind dafür bekannt in Schlepppausen auf stillstehende Hechwobbler zu knallen.

Ich habe in Helsinki mal einen dort lebenden Neuseeländer kennengelernt der mir dort beim Meerforellenangeln zusah. Sowas kannte der damals noch nicht. 2 Jahre später war er es dann der mir gezeigt hat wie man dort um den 1. Mai herum Heringsfresser fängt: mit einem quälend langsam eingekurbelten 26er Kinetic Salty in diamond silver. Er hatte damit jedes Frühjahr mehrere Fische von 70-80 drauf(und viele Kleinere). Viele verloren, da er die Benutzung einer Bremse ablehnte ("I like it when it´s like a winch"), Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander.

Damals in den 90ern wurden fast alle besseren Fische mit sehr großen, bunten, langsam geführten Küstenwobblern gefangen. Das meiste von dem Zeug wäre heute unverkäuflich.

Aus der Ködergröße an sich würde ich keine Mindestgeschwindigkeit ableiten.
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
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NautiChris
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von NautiChris »

Bernd Ziesche hat geschrieben:
bobbel76 hat geschrieben:Die führen ihr Fliegen im Schnitt sehr langsam.
Hallo Boris :wink:
Jemand der sehr viel mit dieser Methode fischt ist Jan B.. Er fischt nach viel Try and Error heute bei konstant SEHR hoher Geschwindigkeit. Auch Udo Schröter erwähnte eine SEHR hohe Geschwindigkeit als sehr effektiv. Darüber hinaus kenne ich eine ganze Reihe Experten, welche die Fliege hinter dem Sbiro deutlich schnell führen, obwohl sie teils sogar recht kleine Muster (wie Magnus) fischen!
Letzteres ist entscheidend: Fischt man solch kleine Muster hinterm Sbiro, ist die höchste Geschwindigkeit nicht so wichtig wie bei größeren Mustern - so zumindest meine sehr konstante Erfahrung. Bei den meisten Sbirofischern sah ich so gut wie nur kleine Muster in der Box.
Ein weiterer Punkt ist die Abstimmung mit der Dichte des Sbiros. Schwimmt es, surft die Fliege schnell. Insbesondere, wenn unbeschwerte Fliegen gekauft wurden (was der Fachhandel zu 95% anbietet, weshalb ich auch diese Fliegen in jenen Boxen zumeist fand). Dann fängt man langsamer oft besser. Man könnte aber auch auf ein sinkendes Sbiro wechseln und wieder schneller einholen. Wer dann noch selbst bindet... 8)
LG Bernd

Ich betreibe die Sbirofischerei nun schon das 9. Jahr und bin dann wohl in der Fraktion der langsamfischer. Mit schwimmenden habe ich noch nie und werde ich auch nie an der Küste fischen. Trotz sinkendem Sbiro( 15gr, halbsinkend) fische ich nur im Winter unbeschwerte Fliegen, ansonsten eigentlich recht schwere. Die sind von mir aber alle sorgfältig austariert um das richtige sinkverhalten auch bei Strömung zu haben. Langeweile kam nie bei mir auf, gehört doch mehr dazu als einfach stur ein zu kurbeln. Es ist auch die beste Art zu fischen, um an den im Frühjahr auftretenden Hornhechten vorbei zu kommen. Nur zu dieser Zeit fische monoton ;)
Beim Fliegenfischen gehöre ich aber auch zu den langsamfischern und nicht selten war ich der einzige der Fisch gefangen hat.
Die Z Axis ist wie der Besen einer Hexe, erst wenn du richtig sitzt, kannst du mit ihm fliegen.
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mefoman
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von mefoman »

:--+: :--+: vielen Dank - für mich eines der interessantesten Postings der letzten Monate :s+2: :s+2:
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

bobbel76 hat geschrieben:spannendes Thema. Kurze Zwischenfrage, wie bewertet ihr die Fänge von Spirolinofischern?
Ich selber fische die Methode nicht, weil es mir zu langweilig und monoton ist. Ich habe aber oft gesehen und beobachten können, das gerade sie Jungs oft sehr gut gefangen haben. Die führen ihr Fliegen im Schnitt sehr langsam.
Hallo Boris,

vor ungefähr zwanzig haben auch größere Mefos noch auf langsam geführte Fliegenmuster gebissen und manche hatten das Kugelfischen auch damals schon drauf. Kleine, gerade noch schwimmende ovale Wasserkugeln und Freddyflies waren damals der Bringer. Meine Erfahrungen aus der Kugelfischzeit sind: Kleine Köder wie Shrimps oder Tangläufer > langsame Führung, Fischimitationen > unterschiedlich moderate Einholgeschwindigkeit, sehr selten superschnell, und dann nur mit Tobyimitationen und wenn jagende Mefos zu sehen waren. Ein glubschäugiger Fischling, der orientierungslos einfach geradeaus schwimmt, war mein bevorzugtes Muster beim Kugelfischen.

Aber warum nicht mal schneller ziehen oder schneller einstrippen! Sollte ich mal wieder in einem Haufen krüscher Fische (Meerforellen) stehen, wird das natürlich probiert, da wird mich auch die leichte Zweihand nicht daran hindern.

TL
Klaus
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Bernd Ziesche
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Bernd Ziesche »

NautiChris hat geschrieben: Ich betreibe die Sbirofischerei nun schon das 9. Jahr und bin dann wohl in der Fraktion der langsamfischer. Mit schwimmenden habe ich noch nie und werde ich auch nie an der Küste fischen. Trotz sinkendem Sbiro( 15gr, halbsinkend) fische ich nur im Winter unbeschwerte Fliegen, ansonsten eigentlich recht schwere. Die sind von mir aber alle sorgfältig austariert um das richtige sinkverhalten auch bei Strömung zu haben. Langeweile kam nie bei mir auf, gehört doch mehr dazu als einfach stur ein zu kurbeln. Es ist auch die beste Art zu fischen, um an den im Frühjahr auftretenden Hornhechten vorbei zu kommen. Nur zu dieser Zeit fische monoton ;)
Beim Fliegenfischen gehöre ich aber auch zu den langsamfischern und nicht selten war ich der einzige der Fisch gefangen hat.
Hallo Chris :wink:
Vielen Dank zunächst für das Teilen Deiner Erfahrung/Einschätzung - insbesondere obwohl sie etwas von unserer abweicht! :+++:
Dazu lernen kann ich gerade dann, wenn unterschiedliche Meinungen diskutiert werden! :l:
Ich kenne mich mit Sbiros sehr bedingt aus. Vermutlich daher stellt sich mir ein wenig eine Frage:
Du fischt ein sinkendes Sbiro in Kombi mit einer recht schweren Fliege und holst langsam ein und setzt (so interpretiere ich es) noch Spinnstops? Aus dem Bauch heraus hätte ich da Hänger erwartet.
Im Vergleich dazu einmal diese Erfahrung:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: sagt mal, von welcher Tiefe ist denn hier die Rede? Wenn ich bis zum Bauch im Wasser stehe, den Strand 10 Meter hinter mir habe und 30 Meterwürfe mache, ist meine Fliege in vielleicht 4 Meter tiefem Wasser, bin ich 30 Meter vom Ufer weg, schwimmt die Fliege in 2 Meter tiefem Wasser. Oft ist es sogar flacher, sonst würden meine Fliegen nicht so häufig hängen bleiben trotz schwimmender Leine.
Klaus fischt beschwerte Fliegen, aber meines Wissens nicht so stark beschwerte Fliegen.

Stellt sich mir die Frage nach der Übersetzung Deiner Rolle und nach dem Gewicht Deiner Fliegen? Auf welcher Tiefe läuft Dein Sbiro?
LG Bernd
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Roksan »

Hallo,

mal so am Rande, mir fällt grade was ein...

Drei Thesen von denen ich mal überzeugt war, inzwischen für mich (und viele meiner Freunde und Mitfischer) klar überholt:

1. Im Sommer fängst Du an der Küste "nur" Nachts

2. An der deutschen Küste funktioniert die Fliege nicht, also ab nach Dänemark

3. Ostwind beisst nichts....


Gruss Alex
bobbel76
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von bobbel76 »

[quote="Alexander Knecht"]Hallo,

mal so am Rande, mir fällt grade was ein...

Drei Thesen von denen ich mal überzeugt war, inzwischen für mich (und viele meiner Freunde und Mitfischer) klar überholt:

1. Im Sommer fängst Du an der Küste "nur" Nachts

2. An der deutschen Küste funktioniert die Fliege nicht, also ab nach Dänemark

3. Ostwind beisst nichts....

1. ich fische sehr gerne im Frühsommer! Für mich zählt einfach gar nicht nur der Fisch an sich, sondern das Fischen und das ist zu der Zeit sehr gut. Man ist nicht so dick bepackt und frieren ist auch nie angesagt. Ich verlege meine Angelzeit auf den Abend bis 2 Std in die Dunkelheit und früh morgens bis 1-2 Std nach Sonnenaufgang. An den entsprechenden Plätzen ( Platzwahl ) ist eigentlich immer Fisch. In der Nacht ruhe ich mich aus.

2. ich fische an der deutschen Küste nicht so gerne, weil es mir zu voll ist. Die Fischereidichte und der Befischungsdruck sind mM höher in D. In DK liegen gute Stellen in kürzeren Anfahrtswegen und ich fische oft alleine oder mit weniger Anglern am Strand. Auch ist mM mehr Fisch unterwegs, allerdings ist mM der Schnittfisch kleiner.

3. Ostwind ist mM nur ein Problem beim Umschwung! Konstanter Ostwind fängt, macht oft aber weniger Spass, weil oft kalt!
Zuletzt geändert von bobbel76 am 08.02.2014, 16:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Speed range - Fangerfolg

Beitrag von Roksan »

Hey Boris,

korrigierst Du bitte Dein posting damit es nicht zu Irritationen kommt.

Deine Antwort befindet sich in meinem Zitat, sieht dadurch so aus als hätte ich es gesagt...


Danke Dir :wink:

Gruss Alex
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