Skalare und Elephanten

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

troutcontrol hat geschrieben:
Beim Fischen finde ich es schön, wenn Drehpunkt und Gleichgewichtspunkt / Null-Punkt in etwa deckungsgleich sind, es kommt allerdings nicht auf den Millimeter an.

Bild

Passt.
Du sprichst von den 'Wurfpausen', der Zeit, die man auf den Biss wartend verbringt die Rute im Schwerpunkt mit einer Hand haltend. Perfektionisten finden diesen Balancepunkt nach dem sie den Schusskopf von der Rolle und durch die Ringe gezogen haben. Ich baue die Rollenhalter so an, dass das Gewicht einer so gefüllten Rolle die (lange) Rute am gewünschten 'Griffpunkt' gehalten, bestens im Gleichgewicht hält. :--+:

Die 'alten Speycaster', die mit schwerem Gerät (Ruten und Rollen) fischen mussten, wählten die Griffgestaltung so, dass die schwere Rolle beim Wurf zwischen den Händen lag, die Rute wurde mehr oder weniger mit dem Einsatz beider Hände um die Rolle als Drehpunkt bewegt.
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troutcontrol
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Yep.

Die Loop-Ruten haben einen up-lock Rollenhalter, so dass das Gewicht der Rolle (347 g) nebst Backing (270 m Gelspun 30lbs.) und Runningline (50 m Lazar 50lbs.) noch nicht passte und ich mit Tungsten (T10) unterfüttern musste, weiß das Gewicht leider nicht mehr (50 g?).
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Bild

Rute ist im "Gleichgewicht", Drehmoment = 0 Nm.

Wir hängen nun aber oben ein Gewicht ein und tun mal so, als ob sich die Rute trotz des an der Spitze eingehängten Gewichts nicht biegen täte.
Welches "Konter-Gewicht" bräuchte man am unteren Ende? Hat wenig mit dem Werfen zu tun, ich weiß ... ;)
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Ungefähr (wegen der Handbreite) achtmal soviel wie an der Spitze hängt ?

400 g :+q:
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Josi
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von Josi »

Wäre bei 400g erstmal nur "Newton" ausgeglichen?
Und der Lastarm käme noch oben drauf.
Spannend.
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

.. ich komm auf 383 g (was ja ungefähr 400 g sind) - hab dafür allerdings auch 10 min gebraucht .... :lol:
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Josi hat geschrieben:Wäre bei 400g erstmal nur "Newton" ausgeglichen?
Moin,
bei einem "Kontergewicht" von 400 g am Rutenende würden sich die Drehmomente (nach links und nach rechts) wieder aufheben = 0 Nm.

Du könntest das Rutenende aber auch mit der linken Hand und entsprechender Kraft (3,9 N) runterdrücken, dann wär auch alles wieder im Gleichgewicht.
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Wenn nichts mehr kommt, kann ich ja mal auf die Offtopic-Antwort/Frage von der Vorseite eingehen:
sprottenfan hat geschrieben:Sorry für Ot, aber die Frage fand ich schon sehr interessant
@ Klaus , kurz geschrieben: von allem würde ich etwas abziehen, ohne Skrupel. :grin:
Am ehesten würde ich eine leichtere Rolle nehmen und auch generell eine leichtere und kürzere Rute. Also niemals 15´,sondern höchstens 11-12´ .
Hauptsache der Kraftaufwand im Wurf ist geringer und gleichzeitig die Rutenladung stärker. Das bedeutet für mich Effizienz, schließlich bin ich nur 1,87 m groß.
Müssen denn Handteil und Rolle bei der Drehung im Wurf nicht beschleunigt werden, auch wenn mit beiden Händen geworfen wird?
@Björn

nimmt man nur das Handteil mit montierter Rolle (Gesamtgewicht ~ 656 g, die Rolle befindet sich dabei etwa im Schwerpunkt) in die Hände und macht damit Wurfbewegungen, ist das dafür benötigte Drehmoment wegen der kurzen Hebelarme nur gering, es ist vom 'Wurfstil' abhängig, die wenigste Kraft wird benötigt, wenn der Drehpunkt nicht bei einer der Hände liegt, sondern bei der Rolle nahe beim Schwerpunkt.

Bei dieser Rute kann man das beim Werfen zu beschleunigende Rutengewicht (drei Spitzenteile mit ~ 100 g) mit dem Effekt von ~ 11 g Wurfgewicht gleichsetzen. Bei einem Wurfzustand mit ~ 15° Rutenauslenkung (z.B. beim Beginn eines Vorwärtswurfes) kommen zu dem zu beschleunigenden Wurfgewicht (gemessenen 42 g) der Fliegenschnur noch ~ 11 g resultierendes Rutengewicht hinzu. An der Rutenspitze wirkt in diesem Moment also eine Masse von ~ 53 g, übern Daumen zieht also bei 15° Auslenkung eine Kraft von etwa 2,5 N an der Rutenspitze. An der unteren Hand wären bei dieser Annahme 20 N (~ 8-fache Hebellänge) Zugkraft notwendig und die obere Hand müsste mit 22,5 N gegen die Rute drücken.

Noch eine Anmerkung, Deine Vorliebe für 'Kurzruten' spielt bei der Betrachtung der Zusammenhänge bei Zweihändern keine wesentliche Rolle, genau so wenig wie die Anmerkung, dass ich beim Fischen keine Aluhütchen trage, Deine 'Größe' habe ich also nicht berücksichtigt. :grin:

TL
Klaus
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Lasst uns werfen .... :lol:

Ich hab irgendwo gelesen, dass bei der 2Hand-Werferei der Schusskopf Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h erreichen kann. Der Schusskopf fliegt allerdings nicht von alleine, also greift man zu einer Rute, vollzieht mit dieser Rute passende Bewegungen, die über die mechanischen und dynamischen Eigenschaften der Rute auf die Rutenspitze und damit zwangsläufig auch auf den Schusskopf übertragen werden, der dann letztlich mit 100 km/h durch die Luft saust (oder halt manchmal auch nicht).

Eine dieser "Bewegungen" nennt man in der Physik

Translation
Eine (reine) Translation ist eine Bewegung, bei der sich alle Punkte des bewegten Körpers in dieselbe Richtung bewegen (Parallelverschiebung)

Also, wat is en Dampfmaschin ... Parallelverschiebung... 8)

Bild

Ich steh am Fluß, oben sind die 50g unten die 400g dran, ich umklammere die Rute mit beiden Händen am Drehpunkt, drücke diese an meine Brust - und dann schiebe ich die Rute mit affenartiger Geschwindigkeit (über den Massemittelpunkt, daher das Kontergewicht !) parallel nach vorne, bis nach 60 cm auch schon wieder Schluss ist, denn länger sind meine Arme nicht.

Sieht bescheuert aus, ist auch bescheuert und funktioniert natürlich auch nicht - aber wieviel Kraft müsste ich aufwenden, um meine (nicht federnde) Rute und damit die Rutenspitze und damit die 50g Masse auf eine Geschwindigkeit von 100 km/h zu bringen? :lol:
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Zum Glück gibt es heute kleine Gizmos.... :grin:
Bild

Wir nehmen mal 28 m/s....
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Re: Skalare und Elephanten

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Re: Skalare und Elephanten

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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

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783 N sind doch mal ne Hausnummer - entspricht einer Masse von knapp 80 kg :roll:

Deshalb ist dieser Wurfstil auch nicht sonderlich beliebt....
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Die andere Bewegung, die sich in ihrer reinen Form ebenfalls nicht durchgesetzt hat, ist die

Rotationsbewegung
Bewegung eines Körpers um eine Rotationsachse

Ich will wieder eine Geschwindigkeit von 100 km/h erreichen, stehe also am Wasser und lege die Rute waagerecht so auf meiner Schulter ab, dass der Drehpunkt aufliegt.
Oben hängt mein 50g-Teil dran.
Ich fixiere den Drehpunkt mit meiner rechten Hand auf der rechten Schulter und ziehe mit links den Rutenknauf mit Schmackes nach unten, wodurch sich meine (starre) Rute, Rutenspitze und die Punktmasse in Bewegung setzen.
Ich stoppe, sobald die Rute senkrecht steht und die Rutenspitze damit einen Viertelkreis (90°) zurückgelegt hat. Sieht auch deppert aus, kommt unserem eigentlichen Wurf aber schon recht nahe...

Jetzt müsste man nur ein passendes Gizmo finden, mit dem man über die gewünschte Bahngeschwindigkeit von 100 km/h den "Kraftaufwand" (Drehmoment) für unterschiedliche Rutenlängen (1510-4: Radius 4 m) und unterschiedliche Massen (30 g / 40 g / 50 g) bestimmen kann (Rutengewicht außen vor). Finde ich aber nicht .... :lol:
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