Skalare und Elephanten

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troutcontrol
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Bild
Jetzt ist es einfach - ein wunderschöner zweiseitiger Hebel !


Wenn ich aber das Bild mit diesem vergleiche...
Bild
dann stimmt doch irgendwas bei dem Rutenbild nicht, oder? 8)
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Stephen
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von Stephen »

yep,

die obere zeichnung ist viel sauberer ausgeführt, die hebelarme sind umgekehrt und du hast den drehpunkt willkürlich (?) verkleinert & verlagert... :grin:



auf welches glatteis willst du uns diesmal führen?

:wink: ,stephen
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(basement 5)
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troutcontrol
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

:grin: Yep - die Hebelarme sind "vertauscht"
Bild
der Kraftarm ist kurz, der Lastarm ist lang!

Ich hab den falschen Hebel gekauft ! 8)
Zuletzt geändert von troutcontrol am 04.12.2020, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
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troutcontrol
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Ich hab mir nie einen Kopf darüber gemacht, dass man die Hebelarme "vertauschen" kann.

Für mich war ein Hebel immer das Ding, mit dem ich mit wenig Kraft (und einem langen Arm) eine große Kraft (an einem kurzen Arm) erzeuge (zB. beim "Kuhfuß" zum Nägelziehen) - Grüße an Herrn Hebel !

Aber wenn man es umdreht, hat man ne Zweihand in der selbigen, steht an der Gaula, wirft mit einer Mörderkraft lächerliche Gewichte (die sich aber gewichtstechnisch wie nasse Handtücher anfühlen) - und würde den Hebelgesetzgeber am liebsten hinter Gittern sehen ! :grin:
Zuletzt geändert von troutcontrol am 04.12.2020, 14:49, insgesamt 3-mal geändert.
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han hugo
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von han hugo »

:+++:
und am ende kommt die... Erkenntnis :grin:
"nasse Handtücher" lassen sich ohne langen Hebelarm wirklich besser werfen :lol:
wer fängt hat recht!
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

troutcontrol hat geschrieben:
Aber wenn man es umdreht, hat man ne Zweihand in der selbigen, steht an der Gaula, wirft mit einer Mörderkraft lächerliche Gewichte, die sich aber gewichtstechnisch wie nasse Handtücher anfühlen - und würde den Hebelgesetzgeber am liebsten hinter Gittern sehen ! :grin:
Moin,

wir haben neulich mal über die 'Mörderkräfte' an Zweihändern diskutiert, Auszug:
Hebelkräfte.jpg
Das überwendlich veränderte Bild illustriert in einfacher Weise die Kraftverhältnisse an einer leichten Zweihand bei einem angenommenen Handabstand von ca. 40 cm. Bei einer 15' Rute mit 50 g Wurfgewicht und 50 cm Handabstand könnte man bei etwa 15° Rutenauslenkung und Rutenfaktor 5 etwa 2,5 N Krafteinwirkung an der Rutenspitze annehmen, an der unteren Hand wären bei dieser Annahme 20 N (~ 8-fache Hebellänge) notwendig und die obere Hand müsste mit 22,5 N gegen die Rute drücken. Wird die Rute beim Wurf verschoben bleiben die Kraftverhältnisse in der Größe gleich. Ist die Rute mehr oder weniger weit ausgelenkt, ergeben sich dem Verhältnis der Hebellängen entsprechend andere Kräfte. Die Kräfte werden durch Rutenlänge, Handabstand und Wurfgewichtsbeschleunigungskraft bestimmt, der für die Rutenaktion und 'Gewichtsklasse' maßgebende Aufbau einer Rute spielt dabei keine Rolle.

Es geht hier nur um 'Grundsätzliche Betrachtungen', um das Verhältnis der an einer Zweihandrute angreifenden Kräfte. Es sind und bleiben immer diese drei vom Werfer beeinflussbaren Kräfte, die eine Rute biegen, das gilt für jeden Wurfstil und jede Rute, egal wer sie in den Händen hat. Korrekterweise muss hinzugefügt werden, dass der Einfluss von Rutenmasse und Luftkräften dabei weggelassen ist. Für die Rutenbiegung (und damit die Kräfte) spielt es keine Rolle wie die Rute gehalten wird, hoch oder tief, weiter vorn oder nah am Körper, der Rute ist es egal mit welchem Stil sie gebogen wird, sie muss sich nur biegen um Spannenergie aufnehmen und abgeben zu können.

TL
Klaus

P.S.: Fixiert man die untere Hand (Drehpunkt unten) wirft man mit einem einseitigen Hebel, fungiert die obere Hand als Drehpunkt, wird mit einem zweiseitigen Hebel geworfen. In den meisten Fällen sieht man eine Vermischung aus beidem, kräftemäßig bleibt das Resultat aber gleich.
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troutcontrol
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Das ist der Unterschied zwischen einem Schusskopfpapst und einem studierten Maschinenbauer (? Klaus ?):
Der eine steht irritiert vor dem Berg an unerklärlichen / faszinierenden / ärgerlichen Phänomenen - und der andere sieht nur Lösungen ! :grin:

Das Schöne darin ist, dass der Schusskopfpapst weiter vor sich hin-diletieren kann und der Maschinenbauer irgendwann sagt: NEEE, böse falsch, du hast da dies und jenes übersehen! :lol:

Gleich wird weiter-diletiert ! :wink:
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin Martin,

ich habe gegen 'Diletieren' überhaupt nichts einzuwenden, wenn es im Sinne von vereinfachter Erklärung oder Darstellung erfolgt, das kann durchaus Verständnis förderlich sein. Mich ärgernd sind lediglich Nonsensäußerungen, z.B. eingebrachte Begriffe wie "Elastizitätsmodul" in 'Rutenladung von oben bzw. unten?', da frage ich mich manchmal nach der Sinnhaftigkeit.

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Gruß
Klaus
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Kurz noch mal off topic, da Klaus bei diesem Text (zu Recht) kurz vor dem Herzinfarkt gestanden haben dürfte:
troutcontrol hat geschrieben: Bild
Rutengewicht: 280 g
Rollengewicht: 476 g
Gesamtgewicht: 756 g
Herzinfarkt deswegen, weil es ja um die stets senkrecht wirkende Gewichts - KRAFT geht (und nicht um die in Gramm zu messende Masse).
Wenn ich also ne Federwaage in den Spitzenring einhängen würde, kämen ungefähr 7,4 N (Newton) raus, so weit, so chic.

Was würde denn die Federwaage anzeigen, wenn ich sie bei der auf diesem Bild im "Gleichgewicht" befindlichen Rute oberhalb des Drehpunktes einhängen würde??
Bild
Senkrecht wirkende Gewichtskraft der Rolle? 7,4 N ? :lol:
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Die 'Feder' in einer 'Federwaage' wird durch die Gewichtskraft [N] auseinander gezogen, als Waage genutzt zeigt die Skala Masse [g] an. Bei einem baugleichen Teil als 'Kraftmesser' genutzt zeigt die Skala Kraft [N] an, das funktioniert dann nicht nur in senkrechter Richtung, sondern in alle Richtungen und auch auf dem Mond.

Über dem Schwerpunkt aufgehängt zeigt die 'Waage' immer die Masse 756 g (Gewicht) oder die daraus resultierende Gewichtskraft ~7,4 N der montierten Rute an.
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von sprottenfan »

Moin, aber würde ich nur 456 g im Wurf beschleunigen müssen, also 300 g weniger, kommt logischerweise mehr Power bei der Schnur an , denn die Kraft, die ich aufwende, ist ja auf wenige immer gleiche Newton begrenzt , bzw.. steht mir diese nur zur Verfügung oder wie?
Im Umkehrschluss heißt es aber auch , dass ich erstmal Einhand oder Switch werfe, weil richtige Zweihänder mir zu klobig sind und ich im Wurf mehr Ausrüstung als Schnur beschleunige, jetzt mal doof und provokativ nachgefragt. :grin:
Effizienz geht irgendwie anders, aber nix für ungut Männers. ;)
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Einhand ist nie falsch ! :grin:
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

sprottenfan hat geschrieben:Moin, aber würde ich nur 456 g im Wurf beschleunigen müssen, also 300 g weniger, kommt logischerweise mehr Power bei der Schnur an , denn die Kraft, die ich aufwende, ist ja auf wenige immer gleiche Newton begrenzt , bzw.. steht mir diese nur zur Verfügung oder wie?
Im Umkehrschluss heißt es aber auch , dass ich erstmal Einhand oder Switch werfe, weil richtige Zweihänder mir zu klobig sind und ich im Wurf mehr Ausrüstung als Schnur beschleunige, jetzt mal doof und provokativ nachgefragt. :grin: Effizienz geht irgendwie anders, aber nix für ungut Männers. ;)
Moin Björn,

zu Deiner Offtopicfrage, von welchem Gewicht (Rutengewicht: 280 g, Rollengewicht: 476 g) willst Du die 300 g denn abziehen? Bei der Rute (15') wiegen Handteil + Rolle ca. 656 g und die drei beim Wurf zu beschleunigenden Spitzenteile zusammen nur knapp 100 g. :grin:

Deine Nachfrage ist nicht so leicht zu beantworten, auch weil ich nicht weiß, was Du unter Effizienz verstehst. ;)

Gruß
Klaus
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von sprottenfan »

Sorry für Ot, aber die Frage fand ich schon sehr interessant
@ Klaus , kurz geschrieben: von allem würde ich etwas abziehen, ohne Skrupel. :grin:
Am ehesten würde ich eine leichtere Rolle nehmen und auch generell eine leichtere und kürzere Rute. Also niemals 15´,sondern höchstens 11-12´ .
Hauptsache der Kraftaufwand im Wurf ist geringer und gleichzeitig die Rutenladung stärker . Das bedeutet für mich Effizienz, schließlich bin ich nur 1,87 m groß.
Müssen denn Handteil und Rolle bei der Drehung im Wurf nicht beschleunigt werden, auch wenn mit beiden Händen geworfen wird?
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

War etwas fummelig, konnte aber letztlich die Rute so auf der Waage platzieren, dass sie nicht wegkippt: 756 g :grin:

Der Grund für die Fummeligkeit liegt daran, dass ich zunächst den "Gleichgewichtspunkt" finden musste - oder physikalisch sauber formuliert:
Das links drehende Drehmoment musste dem rechts drehenden Drehmoment entsprechen, sonst wäre die Rute nach vorn oder hinten von der Waage runtergerutscht.

Drehmoment
Gibt an, wie stark eine Kraft / mehrere Kräfte auf einen drehbar gelagerten Körper wirkt / wirken.
Drehbar gelagerte Körper befinden sich im Gleichgewicht, wenn das links drehende Drehmoment gleich dem rechts drehenden Drehmoment ist.



Beim Fischen finde ich es schön, wenn Drehpunkt und Gleichgewichtspunkt / Null-Punkt in etwa deckungsgleich sind, es kommt allerdings nicht auf den Millimeter an.

Bild
Ohne Rolle


Bild
Zu leichte Rolle


Bild
Passt.
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