Fischsterben im Hafen

Unsere Meere Leben und verändern sich zyklisch und azyklisch und folgen ihren eigenen Gesetzen, die teils global, teils regional bestimmt sind. Viele Größen und Einflüsse ändern sich und nehmen wiederum Einfluss auf unsere silbernen Freunde. Welche dieses sind und wie sie wirken kann hier erörtert werden.
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Tonforelle
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Fischsterben im Hafen

Beitrag von Tonforelle »

Hallo!

Heute lhabe ich leider eine traurige Nachricht. Das Wasser an der Hafenspitze von Flensburg hat sich weis verfärbt. Forellen stehen an der Oberfläche und japsen nach Luft. Erste tote Fische sind beim Polizeiboot zu finden. Dort sind die Forellen gerade am sterben.

Dieses Phänomen tritt im Hafen oft im September auf. Das Wasser verfärbt sich weis. Die Ursache ist unbekannt. Heute herrscht dazu extremes Niedrigwasser.

Vor ein paar Jahren starben im September hunderte Forellen , und tausende Heringe. Damals waren 1 Meter lange Fische in den Hafen gekommen und starben. Auf einer Meter-Meerforelle sassen drei Möven...das war besonders schade.

Möglicherweise ist eine besondere Alge dafür verantwortlich. Denkbar ist auch eine Einleitung.

Ich hoffe.dass wir von einem grösseren Fischsterben verschont bleiben.

Hier habe ich noch einige Bilder angehängt. Die Toten Fische konnte meine Kamera leider nicht aufnehmen.

Viele Grüsse
Tilmann
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Die sterbende Forelle ist grad so zu sehen.
Die sterbende Forelle ist grad so zu sehen.
Forellensterben 00310.jpg (47.1 KiB) 7857 mal betrachtet
Das Wasser ist weis verfärbt.
Das Wasser ist weis verfärbt.
Die Möven fischen kleine Fische aus dem weissen Wasser, die wegen dem Sauerstoffmangel an die Oberfläche gekommen sind.
Die Möven fischen kleine Fische aus dem weissen Wasser, die wegen dem Sauerstoffmangel an die Oberfläche gekommen sind.
Astronomische Summen führten mich zum Errechnen der Gesamtmenge Wasser die im Universum vorkommt. Zur Erhohlung vom Rechnen gehe ich dann in einem kleinen Teil des Wassers die Meerforellen angeln...
gerri

Beitrag von gerri »

Aus meinem Bürofenster konnte ich die Milchbrühe auch sehen.
Mackelshak
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Beitrag von Mackelshak »

Moin!

Solch trübes Wasser könnte eine Bakterienblüte sein. Bei übermäßigem Nährstoffangebot und/oder einer effektiven Kohlenstoffquelle kann sowas passieren. Allerdings kann ich mir das nur schwer vorstellen. Wüsste auch nicht, welche Algen für sowas verantwortlich sein könnten (die produzieren in der Regel ja Sauerstoff).

Grüße
Michael
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FoolishFarmer
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Beitrag von FoolishFarmer »

Hi,
eine solche weißliche Färbung findet sich in Baggerseen recht häufig (oftmals auch partiell in kleinen Flecken) bodennah - dort sind i.d.R. Schwefelbakterien die Ursache.
Ich hab allerdings noch nie gesehen, dass die ein ganzes Gewässer eintrüben?!? Und wie das im Salzwasser so ist weiß ich auch nicht...

Könnte es nicht auch eine rein anthropogene Ursache geben? Was wird dort im Hafen verladen?!?
Ggfs. sollte man mal die Presse/ das Fernsehn mit hinzuziehen - der Druck der Medien hat schon oftmals was bewirkt.


Gruß
Paddy
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Der Wassermann
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Beitrag von Der Wassermann »

In Eckernförde soll es ähnlich sein...Im Holstein Courier war ein Artikel zu lesen das der Wind das Wasser aus der Bucht getrieben hat und das die Fischer nur die Fische (Steinbutt u.Lachse bis 70 cm) nur ein Einsammeln brauchten.

Gruß Micha
Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen
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Holgi
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Beitrag von Holgi »

Kann leider nur bestätigen, was der Wassermann zur Eckernförder Bucht zu berichten hat.

Gestern extremes Niedrigwasser (-100 cm) tausende von Möven am Kurstrand, dazwischen Menschen mit Keschern, die die halbtoten Fische eimerweise einsammelten. :q: Leider konnte ich aufgrund meiner ramponierten Aussenbänder :cry: nicht ans Wasser gehen und habe das Ganze nur kurz während der Autofahrt beobachtet.

Milchiges Wasser hatten wir allerdings nicht, vielmehr ist wohl der Sauerstoffmangel des aus der Tiefe nachströmendem Wassers für das Fischsterben verantwortlich.

Anbei die Strecke in Richtung Robinsons Hütte ohne Wasser.

Jan
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DSC00033.jpg
Mackelshak
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Beitrag von Mackelshak »

Moin!

Wie war das noch? In der Ostsee gibt es in den tiefen Senken fast sauerstofffreies Wasser, in dem sich demzufolge Ammoniak, Ammonium und Schwefel anreichert (alles giftig). Gerade im Sommer wenn das Wasser warm ist und nicht viel Sauerstoff enthält werden diese Zonen größer und wachsen aus den Senken raus, sodass das Wasser durch Strömungen auch woanders hingetrieben wird. Wasser war/ist dieses Jahr eher warm und Wind gibts auch genug.

Grüße
Michael

P.S. Ich sollte mich mit was anderem beschäftigen... Diese Langeweile!
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Tonforelle
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Beitrag von Tonforelle »

Ich weis nicht. An der Hafenspitze kommen erstens der Mühlenbach in den Hafen und zweitens ist dort noch ein kleiner Einlauf aus dem mal weisse Verfärbung trat. Damals kam auch die Wasserschutzpolizei und nahm eine Probe. Die Leute sagten aber, dass man schwer ermitteln kann wer was wann wo einleitet und auch worum es sich handelt ...naja.

Heute habe ich allerdings viele tote Dorsche gesehen, die liegen so beim Polizeiboot herum. ist aber auch in Eckernförde der Fisch gestorben, dann liegt eine andere Ursache vor. Vielleicht hat ja das extreme Niedrigwasser für wenig Sauerstoff gesorgt.

Tja, ich wünsche euch, dass solche Fischsterben nicht mehr vorkommen und immer einen guten Fang
Tilmann :wink:
Astronomische Summen führten mich zum Errechnen der Gesamtmenge Wasser die im Universum vorkommt. Zur Erhohlung vom Rechnen gehe ich dann in einem kleinen Teil des Wassers die Meerforellen angeln...
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Tante Torge
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Beitrag von Tante Torge »

Durch den stätigen Westwind wurde das kalte und Sauerstoffarme "Tiefenwasser" an die Oberfläche gedrückt. Der Sauerstoffgehalt z.b. in Eckernförde soll am Freitag gerademal 17% betragen haben.
Dies bringt die Fische dazu sich in den "Brandungsbereich" zu begeben da hier der Sauerstoffgehalt höher ist.
In Eckernförde hat dies dazu geführt das die Fische mit Keschern am Strand gefangen werden konnten.
EIn bekannter war selber dort und hat berichtet wie die Fische Maurerbütt weiße abgekescher und transportiert wurden.´
Es handelte sich hierbei um alles was die Restaurants auch abnehmen, Meerforelle, Lachs, diverse Plattfische, sogar ein Steinbutt von 2Kg war dabei.
Und das alles als ich bei Popeye saß und Alex erzählte das ein Watfischer von der Polizei bei der WTD aufgegriffen wurde...Was der da wohl gemacht hat.
"...und wenn du die Auflaufbremse an der Zweiendrigen Einhand nicht exakt auf 37Nm eingestellt hast, dann kann son 60er Umsteiger dir schonmal den Tag versauen...."
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Tante Torge
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Beitrag von Tante Torge »

Achja, schaut mal hier hat jemand beeindruckende Bilder gemacht wie es in Eckernförde am Freitag aussah:

Hier Bilder in anderem Forum
Zuletzt geändert von Tante Torge am 07.09.2009, 08:28, insgesamt 1-mal geändert.
"...und wenn du die Auflaufbremse an der Zweiendrigen Einhand nicht exakt auf 37Nm eingestellt hast, dann kann son 60er Umsteiger dir schonmal den Tag versauen...."
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VolkerB
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Beitrag von VolkerB »

Hallo Tante,

der Link funzt nicht. Da scheint am Ende ein ELL zuviel dranzuhängen

V.
Sushi wird völlig überbewertet!
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Tante Torge
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Beitrag von Tante Torge »

Danke Volker,
das "L" hatte ich schon bei UR"L" vermisst, geht jetzt
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odmk194
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Beitrag von odmk194 »

Einfach nur heftig :cry: :cry: :cry: .
So etwas kenne ich nur als schlechten Film.

Gruß Malte
Ob eine Sache gelingt, erfährst Du nicht wenn Du darüber nachdenkst, sondern wenn Du es ausprobierst.
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Tonforelle
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Rotalgenbefall in der Flensburger Förde

Beitrag von Tonforelle »

Hallo!



Die Ursache...ja, es ist doch auch eine Alge. Heute war das Wasser blutrot gefärbt in der Förde. Eine Rotalge hat die Förde beschlagnahmt. Sie hat sich vielleicht mit den Verfärbungen vor Tagen angekündigt. Kein Fisch war mehr zu fangen. Ob die wohl alle eingingen? Die ganze Förde war rot, im Hafen sah das Wasser aus wie Rotwein.

Einzig Seesterne in der selben Farbe wie das Wasser und ein Riesenkrebs waren mit der Angel aus dem Wasser zu ziehen. Gestern waren die Dorsche noch da.

Aber ein anderer war auch noch da: ein Tümmmler kam dierekt vor unser Boot und den konnte ich sogar filmen - zumindest habe ich den eingfangen können, aber mit dem Fotoapparat.

Schade um all die Fische da in Eckernförde. So schöne Forellen hatten die da, traurig. :cry: :cry: :cry:

Ich glaube die Erwärmung im Winter trägt zu der Situation bei. Es gibt heutzutage kaum noch einen Winter, in dem Eis die Wasserflächen bedeckt. Darum kühlt das Wasser im Winter nicht mehr ausreichend ab und das Wasser ist bereits im Winter einige Grad zu warm. Im Frühling dauert es daher nicht mehr so lange, bis das Wasser wieder warm ist. Diese Wärme führt dazu, dass am Ende des Sommers das Wasser viel zu lange Zeit lang viel zu warm war und begünstigt das Gedeihen solcher todbringenden Algen wie der Rotalge.

:!: Hier noch eine Warnung:
Rotalgen sind giftig. Bei Rotalgenbefall darf man nicht baden gehen. Rotalgen können zu Durchfallerkrankungen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Unwohlsein führen. Daher darf man bei Rotalgenbefall weder Baden noch mit der Wathose in das Wasser gehen, wenn Rotalgen im Wasser sind.
Man sollte daher derzeit im Bereich der Flensburger Förde insbesondere im westlichen Bereich auf Wassersport verzichten.


Na, man könnte mit der Wathose grade sowieso nichts mehr fangen....

Hoffentlich wird es bald besser. Tja, wäre da nicht das Wetter, das dieses Jahr im Sommer mit sehr langer ostwindfreier Zeit glänzte was sicherlich ebenso zum Fischsterben und der Algenblüte beitrug: Sauerstoffreiches Oberflächenwasser wird sonst immer durch den Ostwind an die Ostseeküste getrieben. Die Rotalge kann dann nicht blühen.

Na, jetzt können wir wieder Plötzen stippen gehen und einen Hecht fangen, statt Meerforellen...

Viel Glück badei wünscht
Tilmann :wink:
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Mackelshak
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Beitrag von Mackelshak »

Moin Tilmann!

Welche Rotalge soll das denn sein, die giftig ist und so frei im Wasser schwimmt?

Grüße
Michael
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