Woher kommen die Trutten in der Flensburger Förde?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Gast

Woher kommen die Trutten in der Flensburger Förde?

Beitrag von Gast »

Woher kommen die Meerforellen im Bereich der Flensburger Förde?
Nicht ausschließlich von den Dänischen Inseln oder den Auen unseres nördlichen Bundeslandes....

Siehe hierzu einen Artikel vom „Flensburger Tageblatt“, 07.06.2005:

„Beitrag zum Erhalt des Kulturgutes „Fischerei“

„Flensburger Verein“ setzt zum dritten Mal einjährige Meerforellen-Setzlinge in der Langballig Au aus.

Zum dritten Mal in Folge hat der „Flensburger Fischereiverein“ einjährige Setzlinge in die Langballigau eingesetzt und damit, so der Vorsitzende Horst Dieter Hansen, einen Beitrag zum Erhalt, zur Förderung und zur Bestandspflege des Kulturgutes „Fischerei“ geleistet.
„Wir müssen für Nachschub sorgen“, sagte der Vorsitzende, als er die Schleuse des Wassertanks(Anmerkung des Unterzeichners: mehrere große Behälter auf einem LKW) öffnete.
Ein Strom von zehn bis zwölf Zentimeter großen Meerforellen ergoss sich in die Au, tummelte sich am Grund und färbte das Wasser dunkel.
Rund 3500 Euro investiert der Flensburge Fischereiverein in die diesjährige Bestandsmaßnahme, „unser Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung des Meerforellenbestandes in der Flensburger Förde“, betont Horst Dieter Hansen.
Und die Fische werden nicht irgendwo ins Wasser gebracht. „Von den rund 10 000 einjährigen Meerforellen, die aus einer Aufzuchtanstalt in Dänemark kommen, werden jeweils ein Drittel in der Krusau(Anmerkung des Unterzeichners: fließt bei Flensburg in die Förde), in der Schwennau(Anmerkung des Unterzeichners: fließt bei Glückburg, Ortsteil Sandwig, beim dortigen Campingplatz... in der Wathose ist auch dort vor der Uferpromenade oft ein tolles Fischen mit der Fliegenrute möglich... in die Förde) und in der Langballigau(Anmerkung des Unterzeichners: befindet sich im Außenberich der Flensburger Förde, etliche Kilometer nördlich entfernt vom Hot Spot „Habernis“ ) ausgesetzt.“

Vor fünf Jahren hat der Flensburger Fischereiverein mit den Besatzmaßnahmen begonnen. Der Erfolg sie nicht ausgeblieben, so der Vorsitzende.
Tatsächlich sind mehr Forellen gefangen worden als in den Jahren zuvor.
Die Nebenerwerbsfischer aus Langballigau hatten beim Fischereiverein angeregt, neben der Krusau und Schwennau auch in der Langballigau eine Besatzmnaßnahme zu realisieren. Die Bedingungen dafür seien günstig.
Die Langballigau ist sauberer geworden, sie war schon immer ein beliebter Laichplatz, und die Fischer hoffen, dass die Forellen in zwei oder drei Jahren in der Langballig Au laichen.
Bereits vor 125 Jahren hat die Langballigauer Fischereigenossenschaft die günstigen Aufzuchtbedingungen in der Au genützt.
Die von der Genossenschaft gegründete Lachsforellen-Brutanstalt hat damals in einem ersten Versuch rund 12 000 Eier ausgesetzt, mit Erfolg, wie es in den Protokollen nachzulesen ist.
Allerdings hat die „wilde Fischerei“ in den folgenden Jahren den Forellen keine Ruhe zum Laichen gelassen, der Bestand reduzierte sich.
Heute sei er zwar wieder gut, so Hansen, aber der Fischereiverein sei bestrebt, ihn noch zu verbessern.

Die Meerforellen-Setzlinge, die ausgesetzt wurden, sind zwar klein. Die zirka 30 Gramm schweren Fische haben aber nach den Erfahrungen eine größere Überlebenschance.
Die Winzlinge werden in sechs bis sieben Jahren das stolze Gewicht von bis zu 15 Kilo haben und sind wegen ihres Geschmacks begehrt.“

So also der aktuelle Beitrag der Zeitung für den Bereich Flensburg und Umgebung...

Das „Flensburger Tageblatt“ bringt öfters solche Berichte zur „Wiedereinbürgerung der Meerforelle und des Lachses in Schleswig-Holstein“ ... es ist daher lohnenswert, ein Abonnement zu besitzen.

Petri Heil
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meyer
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Beitrag von meyer »

Moin Meeräsche,

ein dreifaches :+++: :+++: :+++: für die Fleißarbeit.
So, nun zum Bericht:

Die Nebenerwerbsfischer aus Langballigau hatten beim Fischereiverein angeregt, neben der Krusau und Schwennau auch in der Langballigau eine Besatzmnaßnahme zu realisieren. Die Bedingungen dafür seien günstig.

Soll ich das so verstehen; der Angelverein sorgt für Besatz und die Nebenerwerbsfischer schöpfen ab, oder wie? Wenn ja, dann :evil: :evil: :evil:

:wink: meyer
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Alex
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Sehr interessant!

Beitrag von Alex »

Meeräsche hat geschrieben:Woher kommen die Meerforellen im Bereich der Flensburger Förde?
Einige stammen aber auch aus DK :grin: , wie man an den Marken mit dänischen Adressen erkennen kann. :oops

Nein Spaß beiseite! ;)
Wirklich sehr interessanter Bericht! :+++:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
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Ich würde ja gerne mal!

Beitrag von Alex »

Hallo @all -
wo wir gerade beim Thema sind:


Ich würde ja gerne mal einen oder auch mehrere feine Berichte über solche Besatzmaßnamen auf dieser Seite präsentieren. So mit Fotos und allem "pi", "pa", "po".
Hat nicht mal einer Lust so ein Teil zu schreiben. :?:
Irgendwie fehlt mir sowas noch auf meiner HP. :c

Falls jemand Lust hat, einfach mal eine PN schicken. Ich finde solche Besatzmaßnahmen und die Leistungen (meist ehrenamtlich) der Beteiligten gehen in all dem Fachgesimpel über Meerforellenfänge, Methoden, Equipment viel zu oft unter und werden zu wenig gewürdigt. :!:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
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Gast

Weiteres Besatzprogramm im Bereich Habernis

Beitrag von Gast »

Da wohl nur wenige von Euch das „Flensburger Tageblatt“ abonniert haben dürften, hier ein Artikel der sehr interessanten lokalen Zeitung vom 12. April 2005:

„Meerforellen wieder im Mühlenbach“

„Für die Hegepläne, die ab 2006 für alle Gewässer Pflicht werden, warb Diplom-Biologe Thorolf Böttger, als er das Konzept für die Habernis-Steinbergau und den Mühenbach vorstellte.
Dort können nach 75 Jahren erstmals wieder laichreife Meerforellen abgefischt werden.

Der Wasser- und Bodenverband Lippigau hatte zu einer Informationsveranstaltung für die Fischereiberechtigten (Hegepflichtigen) der Fließgewässer im Einzugsgebiet der Habernis-Steinberger Au(Anmerkung des Unterzeichners: fließt westlich vom Super Hot Spot „Habernis“, links vom Zeltplatz in Richtung Nieby/Hauptschule... in die Flensburger Förde) und des Mühlenbaches(Anmerkung des Unterzeichners: der Mühlenbach fließt südlich von Nieby in die Habernisser Au) eingeladen.
Hintergrund ist, dass die Fischereiberechtigten an den Gewässern die Pflicht haben, für die von ihnen gepachteten oder im Eigentum befindlichen Gewässer ab 1. Januar 2006 Hegepläne zu erstellen.

Es sei eine Riesenchanche, so Diplom-Biologe Thorof Böttger, der das Hegekonzept für die Habernis-Steinbergau und Mühlenbach vorstellte.
2004 wurden zum ersten Mal seit Jahren wieder Meerforellen in der Habernisau, im Bach bei Wolsroi(Anmerksung des Unterzeichners: der kleine Bach fließt bei Gintoftholm in die Habernisau) und im Mühlenbach nachgewiesen.
Im November 2004 wurden zum ersten Mal seit den 30-er Jahren wieder laichreife Meerforellen abgefischt und in die Fischbrutanstalt Altmühlendorf bei Warder(Anmerkung des Unterzeichners: im Bereich Rendsburg-Eckernförde) gebracht, wo etwa 130 000 Eier abgestreift und erbrütet wurden.
Diese sollen jetzt in die drei Gewässersysteme zurückgesetzt werden.

Das Hegemanagement gab nach umfangreicher Diskussion die Empfehlung, sich zusammenzuschließen und eine Hegegenossenschaft oder eine Hegegemeinschaft zu gründen und so die Kräfte zu bündeln.

Vorerst erklärte sich Jacob Möllgaard vom Unterhaltungsverband bereit, zusammen mit einem kleinem Gremium, das weitere Vorgehen zu klären, um für alle Beteiligten eine Lösung zu finden.
Da die Gemeinde viele Fischereirechte hat, wird sie ein wichtiger Ansprechpartner sein, hieß es.
Diplom-Biologe Thorolf Böttger erklärte sich bereit, beratend tätig zu werden.“

So also die Zeilen im „Flensburger Tageblatt“ ... wir haben ja aber auch Personen im Forum, die genau in dieser Gegend wohnen.... vielleicht können DIE diese Artikel ggf. ergänzen?
* smile *

Petri Heil
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