Strömungsvorhersage an dänischen OstseeKüsten?

[Ralph Hertling]

Moin zusammen!!

Eine Sache die mich ja immer mal wieder interessiert ist die Frage wie ich ohne einschlägige Ortskenntnisse für mich selbst vorher sagen kann wann ich wo welche Strömungen oder auch nicht antreffen kann. Rein planungstechnisch.

Klar, wenn man täglich vor Ort ist hat man das möglicher Weise im Gefühl.

Aber kann man evtl. für einen generell Ortsfremden sagen dass möglicher Weise die Strömungen mondphasenbedingt im Bereich sagen wir mal Jütland GRUNDSÄTZLICH in einer bestimmten Phase von Himmelsrichtung W nach X "fließen"?
Oder unter Einfluß von gut Wind jedoch eher von Y nach Z. In der entgegengesetzten Mondphase ist jedoch bei entgegengesetztem Wind alles genau so?
Oder auch nicht?

Gibt es da so bestimmte Faustregeln nach denen man sich zu 80-90% aller Gegebenheiten orientieren kann?

Mich persönlich würden die Kystenbereiche vom Flensburger Förde bis hoch nach Samsö interessieren. Je nördlicher man kommt, desto eher müßte sich doch auch die atlantische Tide über Skagerrakt und Kattegat ein wenig auswirken.

TL
Ralph

[piscator]

Hi Ralf,
ne, das ist leider (oder gottseidank) nicht so einfach. Es gibt in der Ostsee keine eigenen Gezeiten, sondern nur Mitschwingen mit dem was die Nordsee bereit stellt. dazu ist das Ostsee-Becken zu klein. Mitschwingungsgezeiten sind Wellen, die abhängig von Beckengeometrie (sehr kompliziert in dänischen Gewässern) durch Becken und Passagen laufen. Um die vorherzusagen bedarf es spezieller Gezeitenmodelle, die z. B. am DMI oder BSH (Hamburg) laufen. Aus den Daten dieser Modelle werden Gezeitentabellen erstellt, die in der Beltsee sehr starke lokale Unterschiede haben. Wenn du an Punkt A die Zeitpunkte von Hoch und Niedrigwasser kennst, kannst du das für die nächste Zeit leicht extrapolieren (alle 12Stunden 20' addieren, dann hast du's)

Hinzu kommen winderzeugte Wasserstandsschwankungen aus dem großräumigen Wind und Luftdruckfeld. Um die Vorherzusagen braucht man ein gekoppeltes Ozean/Atmosphäremodell.

Trotzdem gibts natürlich Situationen, die häufig auftreten: z.B. starke Westwinde sorgen für hohen Wasserstand im Osten und niedrigen im Westen -- Strömung sorgt für den Ausgleich. Lässt der Wind nach, schwappt es zurück und die Strömung dreht sich um, auch mehrfach wie das Schwappen in der Badewanne.

TL, Jürgen

[tobi_hh]

Ja - ich habe auch den Eindruck, daß der Strom nicht so sehr von den Gezeiten, also vom Mond, beeinflußt wird. Gerade in der Ostsee scheint der Strom viel mehr windgetrieben zu sein. Das merkt man auch an den Wasserständen (Siehe Eckernförde, da bekommt man bei einem kräftigen Ostwind gerne mal schneller nasse Füße). Eine recht gute Vorhersage der Strömungen gibt's übrigens hier:

http://www.bsh.de/aktdat/modell/stroemungen/Modell1.htm

Allerdings muß man dabei beachten, daß es sich bei dem Strom aus dem Modell um ein Integral über die ersten 8 Meter der Wassersäule handelt. Gerade an Ecken kann der Strom an der Oberfläche wesentlich stärker sein.

[Jelle]

http://www.dmi.dk/dmi/vandstand?stat=26 ... &pres=Graf

unter dem link ist die prognose für sonderburg - die kommt meistens gut hin! man kann oben auch noch andere orte abfragen!!!

[Der_Malte]

http://www.dmi.dk/dmi/vandstand?stat=26 ... &pres=Graf

unter dem link ist die prognose für sonderburg - die kommt meistens gut hin! man kann oben auch noch andere orte abfragen!!!

Kann ich bestätigen.
Die Tages-Vorhersagen von DMI sind recht genau!