... Me(h)er Länge = me(h)er Weite ?!

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Gast

... Me(h)er Länge = me(h)er Weite ?!

Beitrag von Gast »

Moinsen,

mal unabhängig davon, dass ein großer Teil der MeFos im "Nahbereich" Kontakt mit uns aufnehmen, interessiert mich euere Erfahrung / Meinung ;) .

--> Spinnrute um die 3m vs Spinnrute um die 3,20 / 3,30m

--> Fragen :q:

1. macht sich die unterschiedliche Rutenlänge in spürbarer Wurfweite wirklich bemerkbar oder kommt es eher auf die Blankqualität an?

2. in wie weit spielt für euch auch der Faktor hinein, dass sich eine 3m-Rute über einen Kystentag ggf. ermüdungsfreier / komfortabler fischen läßt
als ein 3,20m-Stecken? (d.h. Komfort geht vor ein paar Metern mehr Wurfweite?!)
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Frank Buchholz
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Beitrag von Frank Buchholz »

Moin Micha,

Ich fische seit 15 Jahren nicht länger als 3m bzw. 3,05.

Ich habe längere Ruten ausprobiert, um auch Naturköder am längerem Vorfach anbieten zu können, und fand alles über 3m sehr ermüdend. Es ist ja nicht nur das Gewicht der Rute, sondern auch der Wind und der Wasserwiederstand von Schnur und Köder, der über einen längeren Hebel wirkt.

Alles zusammen macht sich nach ein paar Stunden -für mich - erheblich bemerkbar.

Ich kann jedoch nur über die Preisklasse bis 150 Euro Aussagen treffen, weit jehnseits davon gibt es natürlich leichtere Ruten mit dünneren Blanks, da können es sicher ein paar cm mehr sein.

Mit der Wurfweite meiner Harrison 3.05 15-45gr bin ich jedenfalls absolut zufrieden. Hab es auch noch nie erlebt, dass mir an einen Fisch noch 10 oder 20 M fehlen. Entweder sind sie in Wurfweite, oder mehrere hundert meter weit draußen.

Gruß

Frank
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
udokausk
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Beitrag von udokausk »

Hallo Micha,

Für mich scheiden Ruten > 3m aus.

Ich bin gerade mal eine Handbreit höher
als ein aufrecht sitzendes Schwein, nämlich 171cm.

Für mich sind 2,70m Rutenlänge der Hit.
Leicht, komfortabel, ermüdungsfrei.
Ein wenig kopflastig können sie ruhig sein.

Mit 3 m (meine "schlechte" Teleskop-Angel für den Kofferraum) werfe ich mit weniger Spaß, aber oft weiter als mit 2,70m.

Ich glaube, daß der Blank die größere Rolle für die Wurfweite als die Länge spielt, was ich mit Zahlen allerdings nicht belegen kann.

Im Gegensatz zu @Django (Grüße aus Kiel nach Kiel) habe ich 1 x eine Situation erlebt, es ging um Dorsch vom Strand, da spielten 20 oder 30m Wurfweite eine Rolle.

Der Angelkollege aus der Bremer Gegend warf weiter als ich und holte Dorsch um Dorsch aus dem Wasser. Nach 22 Dorschen mußte ich leider los. Ich hätte gerne 30m weiter geworfen.

In der Zeit danach habe ich mir eine Rute besorgt, die ein höheres Wurfgewicht werfen konnte. Und entsprechend gewichtige (28g) Spinn-Köder. Nun komme ich mit 2,70m auch dorthin.

Und bin sehr zufrieden damit.

Bezogen auf die Situation (Wassertiefe, Bewuchs, Untergrund, Köder-gewicht, Köderart, Schnur, Spulengröße, Sprengringgewicht u.a.) habe ich für mich insgesamt ein Optimum im Auge, kein Maximum.

So kann ich mit wenig Ausrüstung los.

30cm mehr an Länge(der gleiche Blank, der genaue günstigste Abwurf-zeitpunkt, der selbe Standort) würde bestimmt ein paar m mehr an Wurfweite bringen.

Die braucht man aber nur in ganz seltenen Situationen. Das lohnt den "Umrüstungsaufwand" kaum. Finde ich.

Für mich ist eins klar, bevor ich die Rutenlänge verändere, werde ich Fliegenfischer!!!

Micha, und Du?

Willst Du Plumsangler werden? :cry:

Gruß
Udo
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Vossi
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Re: ... Me(h)er Länge = me(h)er Weite ?!

Beitrag von Vossi »

Micha hat geschrieben: 1. macht sich die unterschiedliche Rutenlänge in spürbarer Wurfweite wirklich bemerkbar oder kommt es eher auf die Blankqualität an?
Wurfweite kommt wohl eher durch das Zusammenspiel von Köder, Ködergewicht, Schnurdurchmesser, sowie der Wurftechnik und der Rutenschnellkraft zu Stande.,...denke ich ma'
Micha hat geschrieben:2. in wie weit spielt für euch auch der Faktor hinein, dass sich eine 3m-Rute über einen Kystentag ggf. ermüdungsfreier / komfortabler fischen läßt als ein 3,20m-Stecken? (d.h. Komfort geht vor ein paar Metern mehr Wurfweite?!)
Dazu meine ganz persönliche Erfahrung :
Wenn ein 3,20er Stecken vom Gewicht her auch bei ~190 Gramm ohne Rolle liegt und mit montierter Rolle vernünftig ausbalanciert ist, dann macht das kaum einen spürbaren Unterschied zu der 3,00 Meter Rute, die 178 Gramm wiegt und mit gleicher Rolle spitzenmässig in der Balance ist.

Wenn Du allerdings die Rute X mit 180 Gramm und die Rute Y mit 235 Gramm vergleichst, wobei die Y noch relativ kopflastig ist, dann musst Du gar nicht erst auf die Rutenlänge schauen.

Die Länge denke ich ist - wie in anderen Lebensbereichen auch - nicht ausschlaggebend, sonder das Handling der Rute ist immer im Zusammenhang Gewicht/Balance zu sehen :wink:
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cozmo
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Beitrag von cozmo »

:o

meine frau sagt immer es kommt nicht auf die länge an sondern auf die taktik. :lol: :lol:

man kann auch mit einer 2.70 rute sehr gute weiten erreichen wenn man die passenden köder wirft!!!

ich fische als spinne eine shimano aspire mit ihr kann ich auch 16gr. blinker noch sehr weit werfen weil ich beim durchmesser der geflochtenen spare. man kann doch den fisch halt nen bisschen länger drillen hat dafür aber weniger verlust beim wurf!!!!
Zuletzt geändert von cozmo am 17.08.2008, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
Geilomat!!!!!
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Vossi
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Beitrag von Vossi »

cozmo hat geschrieben::mit ihr kann ich auch 16 blinker noch sehr weit werfen
16 Blinker auf einmal ??
Ist das übergaupt erlaubt ??
Wie montierst Du die ???

:wink: :wink:
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Der_Malte
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Beitrag von Der_Malte »

Also meine Greys ist 3,05 lang und das gefällt mir ganz gut, obwohl sie mir subjektiv länger vorkommt als meinen alte Rute die auch 3,05 lang war.
das kommt wohl durch das kürzere Griffstück.

Wenn ich weiß das ich ein paar Meter mehr Wurfweite brauche, dann kommt nen Blinker mit mehr Gewicht ans Band und gut ist.

@ Vossi
Vllt montiert er 16 mal 1Gr. Blinker hintereinander, quasi als Sandaal Imitation?
Aber ob sich das noch gut wirft? :-no: ;)
Gruß Malte

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Fyggi
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Beitrag von Fyggi »

Hai Micha,

in einer Ausgabe der "Fisch & Fang 1994" wurden dazumal insgesamt 31 Spinnruten zwischen 2,70 Meter und 3,35 Meter auch im Hinblick auf die Meerforellenfischerei "probegeworfen", um genau diese Frage zu klären. Dabei waren Ruten von beispielweise RST Mythos 1 Seatrout bis D.A.M Para Allround 50. Also insgesamt Ruten absolut unterschielichster Art.

Die höchste erzeilte Einzelweite waren 75 Meter. Ansonsten ergab sich folgender Durchschnittswert der jeweils "besten" Ruten ihrer Länge (auch Durchschnitt der beider Werfer Böttcher und Bodendieck):

- 9 Fuss: 63,2 Meter (13 Ruten im Test)
- 10 Fuss: 69,0 Meter (16 Ruten im Test)
- 11 Fuss: 69,2 Meter ( 3 Ruten im Test)

Gößter Unterschied in den Weiten insgesamt: 58,7 Meter zu 69,2 Meter !

Die 3 Weitern der 11-Fuss-Ruten waren bis auf wenige Zentimeter fast identisch mit den Weiten der ersten drei 10-Fuss-Ruten.

Es erging der Hinweis:"Im Angelalltag und mit halber Kraft und anderer Technik werfen dann aber vielleicht ganz andere Ruten besonders weit..."

Handelt es sich hier auch um einen alten Test mit "alten" Ruten, läßt sich m.E. aber auch für modernere Ruten eine Parallele ziehen.

Gruß, Markolf
cozmo
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Beitrag von cozmo »

:o

ohha, da war ich heute morgen wohl noch nicht ganz wach!!! :+++:
Geilomat!!!!!
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Gregor
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Beitrag von Gregor »

Moin,

Eigentlich hat Vossi schon alles gesagt was ich auch denke.
Bei mir kommt jedoch noch eine Sache hinzu und das ist die eigene Körperlänge.
Für mich ist z.B. eine 2,70 Rute (auch wenn es evtl. nur subjektiv ist) etwas zu kurz (bin 198 cm lang).
Meine Rute ist 300 cm lang und ich komme sehr gut mit Ihr aus.
Das gleich gilt jedoch bei mir auch für Ruten mit 3,20 cm Länge, die ich geworfen habe.

Wenn Du eine bestimmt Rute im Auge hast, nimm Deine Rolle mit, mit der Du fischen willst und schraube die im Laden dran, damit Du fühlen kannst wie das ist.
Beste Grüsse

Gregor
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Müller
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Beitrag von Müller »

ne 2,70er rute läßt sich viel schneller aufladen/beschleunigen. je mehr material durch die luft gedrückt wird, desto langsamer ist auch der ganze ablauf.

ich finde alles ab 3 meter taugt nur für sbirofischer.
wer babyrobben kloppt, der fi..t auch kinder!!!
Karstein

Beitrag von Karstein »

Jain @ Müller :wink: : ich hole mal als Vergleich die Brandungsstecken hervor - Längen bekanntermaßen 3,90 - 4,50m - auf die Brandungsbleigewichte abgestimmt, welche sich ja ein wenig höher bewegen als bei unserem Blech. Durch das Bleigewicht wird die Rute ja erst aufgeladen, und die Brandungsrutenlänge bringt für das Gewicht 100-200gr halt mehr Länge als z.B. eine 3,00m Rute mit WG 150gr.

Auf Mefo-Ruten bezogen stellt sich mir als erstes die Frage: wie schwer ist der zu befördernde Blinker? Ein z.B. 12gr Toby wird die 2,70m WG 10-30gr wird Rute gut aufladen, ein 30gr Köder läßt die Rute beim Durchziehen schwächeln.

Dagegen wird z.B. ein 30gr Snaps eine 3,00m Rute WG 15-40gr bestens über die Blank-Länge auslasten sprich aufladen, ein leichterer Köder wird den Blank nicht zur gewünschten Aktion treiben, die Weite fehlt.

Will sagen: der jeweilig zu werfende Köder bestimmt die Rutenlänge.

Ist auch der Grund, warum ich überwiegend eine 3,00m Rute (Sportex, Sänger und Penn) fische, ich hab nur Köder zwischen 16 und 30gr am Schnurende, nix leichteres.

Gruß

Karsten
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Kystefisker
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Beitrag von Kystefisker »

ne 2,70er rute läßt sich viel schneller aufladen/beschleunigen. je mehr material durch die luft gedrückt wird, desto langsamer ist auch der ganze ablauf.

ich finde alles ab 3 meter taugt nur für sbirofischer.
... das dürfte wohl zum großen Teil vom Blankdurchmesser abhängen und so Dünn wie auch Ü300cm-Ruten heute gebaut werden keine Rolle spielen !

Und die Aufladung einer Rute hängt doch wohl vom Ködergewicht und einem nicht unwesentlichen auch der Wurftechnik ab !

Was nutzt mir eine "Hightech-Rute" mit hervorragenden Eigenschaften wenn ich diese nicht "Nutze" ?

Die richtige Rute mit dem richtigen ("optimalen") Wurgewicht in den richtigen Händen zu finden, dann klappt's auch mit entspanntem Weitwerfen, mehr nicht !

Und ich fische lieber Ü300cm, liegt aber daran das ich "meine" Spinnrute gefunden habe (... auch wenn's teuer war... :cry: )
ich finde alles ab 3 meter taugt nur für sbirofischer.
... wenn man kaum'n Kopf größer als'n Setzei ist mag das stimmen... :spass:

:oops "kf"
"Good fishing trip means also good time with your friends, people who have the same burning passion to fly fish, find the peace in it and respect mother nature."
Gast

Re: ... Me(h)er Länge = me(h)er Weite ?!

Beitrag von Gast »

Micha hat geschrieben: (d.h. Komfort geht vor ein paar Metern mehr Wurfweite?!)
Jeder wird seinem persönlichen Geschmack entsprechend,irgendwann die für ihn optimale Rutenlänge finden.
Bei mir sind es 9,6f,aber das ist einzig und allein auf meine Person bezogen.

Und ein paar Meter Wurfweite beim Spinnfischen...völlig egal.
(ich spreche vom Öringfischen)

Aber nur wenige Spinnfischer kaufen sich die passende Rute,für die zu erwartende Fischgröße.
Und die Beratung einiger Fachhändler ist oft auch grottenschlecht.
Die typische Meerforellenrute wird mit bis zu 30g Wurfgewicht verkauft,einige fischen bis 45g,ja sogar bis 60g,wie ich hier schon lesen konnte.
Damit kann ich zum Lachsfischen gehen.

Wir alle fischen an der Küste im Kindergarten der Meerforellen.
Die meisten Fische liegen im Bereich 40cm bis 50cm.In der Größe 50cm bis 60cm wird es schon weitaus dünner und was dann darüber liegt,kann sich jeder selbst einmal beantworten.

Kein Mensch würde sich für eine Fliegenrute #8 entscheiden,wenn er damit auf Äschen fischen möchte.Aber das ist ein vergleichbares Verhältnis.

Eine leichte Rute lässt sich ermüdungsfrei fischen,einhändig werfen,ist im Drillverhalten den Fischgrößen angepasst und bietet somit weitaus mehr Spaß,kann ohne weiteres um ein paar Gramm überladen werden und wirft mit etwas Übung die Weiten jeder anderen Rute.

Solche Ruten haben ca.4g bis 14g Wurfgewicht und in Schweden setzt man sie für das lättare Havsöringfiske an der Küste und im Fluß ein.
Aber den 7kg Blanköring im Juli,hatte sie auch innerhalb von gut 5 Minuten bewältigt und hier kämpft ein Fisch noch mit der Hilfe von Strömungsdruck.

Daher kann ich nur dazu raten,einmal den Komfort dieser leichten Ruten zu probieren und zu geniessen.
Gruß,Heiko.
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CDC-Dun
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Beitrag von CDC-Dun »

Hallo Heiko,

mit diesen Gedanken wirst Du bei uns Deutsche auf Granit :grin: beißen.
Ich hatte dieses Thema schon mal angesprochen, und es wurde vernichtend abgeschmettert. 8) Wenn irgendwo mal etwas gestanden hat und etliche dies wiedeholt abgeschrieben haben wird es als die einzigste und wahre Wahrheit angesehen.

Vielleicht wird Dir als Meerforellenexperte doch mehr geglaubt. :+++:

Ich hab mir das von einigen Dänen abgeguckt und fische schon lange nur noch 2,7 m und Blinker von 8 bis 16 gr. (Wenn ich mal Blinker fische)
Und mein Vater schwört auf 7 gr. Wobbler.

Ich bin voll Deiner Meinung, lieber leichter und dafür entspannder fischen.
Außerdem hängt die Wurfweite nicht nur von Rutenlänge und Wurfgewicht ab sondern entscheidend von der Wurftechnik.

Gruß
Stefan
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