Aufsteigende Salmoniden, Fressverhalten.

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Und wurde dann auch mal ein kleines Fischchen oder was anderes im Magen gefunden ?
Interessant.
Das ist denn mal die absolut erste Ausnahme von der ich höre.

Bleibt natürlich die Frage offen (Heikos Anmerkungen folgend) um welche Art Süßwassereinsteiger es sich handelt.
Aber bei 75cm würde ich denn doch mal ganz klar auf einen Aufsteiger tippen, der im Fluß bleibt und Laichen gehen wird.
Was denkst Du ?
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WolfgangH
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Beitrag von WolfgangH »

Nein, die gefangenen Mefos(völlig blank) hatten keine Fische im Magen, Mageninhalt wie schon erwähnt. Es gab aber auch nur 3 Entnahmen bei denen ich zugegen war(Dunkelziffer unbekannt). Der Ernährungszustand/Kondition der Fische war gut.
Vor 2 Jahren, erste Maiwoche war eine Art Truppbildung solcher Fische feststellbar, die durch stundenlange Rangeleien über mehrere Tage auffällig wurde.
Nach Ende Mai findet man diese Fische nicht mehr, Fänge sind dann auch nicht mehr bekannt geworden.
Was die Vermutung nahelegt, daß es sich nicht um schon aufgestiegene Laichfische handelt, die bis zur Laichzeit im Gewässer verbleiben.
Aber das ist wie gesagt eine reine Vermutung.

Zum Wanderverhalten gibt es wohl, nicht nur bei mir, recht große Wissenslücken, auch was das Wanderverhalten der im Fluß lebenden stationären Fische angeht.
Denn auch bei den stationären Fischen ergeben sich zu bestimmten Jahreszeiten, außerhalb der Laichzeit, Konzentrationen an Bereichen, welche dann in anderen Jahreszeiten völlig verwaist sind.
Diese Erscheinungen treten um so mehr auf, seit die Durchlässigkeit des Gewässers auf ganzer Länge möglich ist.
Nachfragen bei Fachleuten brachten bisher auch keine Erklärung.


mfg
Wolfgang
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Gast

Re: Aufsteigende Salmoniden, Fressverhalten.

Beitrag von Gast »

WolfgangH hat geschrieben:
Die meisten Fänge dieser Fische erfolgen mit der Trockenfliege, der Mageninhalt besteht aus dann aus Maifliegen aller Stadien oder aus Köcherfliegenlarven mit Gehäuse, oftmals der reine "Holzverhau".
So etwas habe ich weder je gehört,noch erlebt.

Wir sind ca.8 eingefleischte Flußfischer und informieren uns gegenseitig über alle Besonderheiten,kennen alle die Fänge der Anderen.

Aber bei den Fischen die zur Maifliege stiegen,handelte es sich insgesamt nur um zwei Fische.

Beide wurden in einem sehr kleinen Flußsystem gefangen(innerhalb von zwei Jahren) und waren nicht sonderlich groß.(ca.3kg)
(für die leichte Rute natürlich schon :grin:)

Auch den Mausfisch werte ich nicht als Fressfisch,sondern als kleine kuriose Geschichte.

Heiko. :wink:
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WolfgangH
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Re: Aufsteigende Salmoniden, Fressverhalten.

Beitrag von WolfgangH »

Heiko hat geschrieben:

So etwas habe ich weder je gehört,noch erlebt.
Dem ist aber so.

Es ist natürlich nicht so, daß in der Zeit Massenfänge getätigt werden aber es kommt regelmäßig jedes Jahr um diese Jahreszeit zu solchen Fängen und das nicht in unmittelbarer Küstennähe.

mfg
Wolfgang
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Gast

Re: Aufsteigende Salmoniden, Fressverhalten.

Beitrag von Gast »

WolfgangH hat geschrieben: Dem ist aber so.

Es ist natürlich nicht so, daß in der Zeit Massenfänge getätigt werden aber es kommt regelmäßig jedes Jahr um diese Jahreszeit zu solchen Fängen
Hallo Wolfgang,
dass will ich auch in keiner Weise bestreiten.
Wir haben sehr guten Kontakt zu dänischen und schwedischen Lachs-und Meerforellenfischern,die auf das Flußfischen spezialisiert sind.
Und jeder von uns hat in den vielen Jahren dieser Fischerei ungewöhnliche Dinge erlebt.

Die beiden Fische von denen ich berichtet habe,sind ja auch zum Steigen gebracht worden und haben klassisch die Maifliege genommen.
Also kein Reflex,sondern gezielt zur Nahrung.
Aber ich habe nie erfahren,ob diese Fische etwas im Verdauungstrakt hatten.

Großes Interesse hätte ich an entsprechendem Bildmaterial,dass ich für ein perönliches Projekt verwenden möchte.
Vielleicht ergibt sich wieder einmal eine Möglichkeit,so eine Situation im Foto festzuhalten?

Beste Grüße,Heiko. :wink:
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WolfgangH
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Beitrag von WolfgangH »

Hallo Heiko,

ich glaube nun nicht, daß es Fotos der Mageninhalte gibt.
Nichts desto Trotz werde ich mal den/die Fänger kontaktieren, ob es nicht doch welche gibt.
Der Hauptgrund der Entnahme war eigentlich die Neugierigkeit auf den Mageninhalt.
Wie man entnehmen kann, gehöre ich in den letzten Jahren nicht zu den Fängern, durfte immer nur daneben stehen und musste mich mit "lumpigen" stationären Fischen begnügen...

mfg
Wolfgang
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Re: Aufsteigende Salmoniden, Fressverhalten.

Beitrag von Gast »

Gernot hat geschrieben:Wie lange halten sich Wandersalmoniden wie Meerforelle oder atlantischer Lachs im Süßwasser bis zur Laichablage auf?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten.
Der Aufenthalt unserer anadromen Salmoniden im Fluß,richtet sich nach bestimmten Faktoren.

Bezogen auf die Meerforelle:
Viele Stämme mussten sich zwangsläufig an ihre Laichgewässer anpassen.

Eine kleine Au,die im Sommer fast trockenfällt,hat auch in der Regel einen späten Aufstieg und die Fische machen sich früh wieder auf den Rückweg.

Um hier keinen Roman zu schreiben,beziehe ich mich auf die von mir befischten Flüsse.

Der Aufstieg beginnt ca.Mitte April.
Hochwasser begünstigt natürlich das Aufstiegsverhalten und so kann es durch die Wasserstände zeitliche Verschiebungen geben.

Die Vorhut besteht meist aus großen Einzelfischen,dann kommen die Sommerfische,dann immer wieder Nachrücker,bis in den späten Herbst.

Beim E-Fischen im Dezember,stehen die Meerforellen bei uns in voller Laichreife auf den Laichstrecken.
In den Monaten Januar bis März,werden sich die meisten Fische auf dem Rückweg zum Meer befinden.

Aber auch hier sind Temperatur und Wasserstand entscheidend.
Die früheren kalten Winter,mit ihren niedrigen Wasserständen,hielten die Fische länger im Fluß.
Die heutigen milden Winter,meist mit hohen Wasserständen,lassen den Fisch früher abwandern.

Fazit hier:die Meerforellen können ohne weiteres 9 Monate im Fluß einparken.

Heiko. :wink:
DerkleineNils785
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Beitrag von DerkleineNils785 »

Habae heute auch ne schöne Wandersalmonide von knapp 84cm gefangen und die hatte auch wie meine aus den letzten Jahren nix im Magen
Angeln, angeln, angeln und ein bisschen arbeiten....
Gast

Beitrag von Gast »

DerkleineNils785 hat geschrieben:Habae heute auch ne schöne Wandersalmonide von knapp 84cm gefangen und die hatte auch wie meine aus den letzten Jahren nix im Magen
Na dickes Petri :o
... aber, aber ... da wollen wir natürlich viiieeell meeeerr drüber wissen
... wann, wo, mit was und und und ;) ... Foooddos 8)
... hilf mit, dat Sommerloch zu füllen
Ahoi
Micha :wink:
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hab gerade in der Fliegenfischer-Bild gelesen, dass sich die Meerforellen auch kurzerhand im Salzwasser fortpflanzen, wenn der Bach mal zu wenig Wasser hat.

Dies ist zwar beschränkt auf eine sehr kleine Region, die angeblich belegt ist, aber was ich davon halte, sage ich lieber nicht. Nur soviel, eine Fortpflanzung käme in Betracht, ein Überleben der Eier ist eigentlich unmöglich und warum nicht alle ortsansässigen Angler in den Bach puscheln, um den Wasserstand zu erhöhen, verstehe ich auch nicht. :oops

Ansonsten enthält die aktuelle Ausgabe wieder kein einziges Wort über das GFF, aber wieder mal über das von der "Bild" organisierte Treffen.

Build dir deine Meinung, dachte ich mir gerade. ;)

So wegen Sommerloch und so :lol:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Mirko :wink:
Ich habe gehört, dass sich die Meerforellen sogar schon an Land fortpflanzen können. Jener Stamm hat steinharte Brust- und Bauchflossen entwickelt, auf denen die Fische dann an Land spazieren gehen :grin: .

Nein, aber mal im Ernst:
Es gibt teilweise sehr erstaunliche Ausnahmen in der Art der Fortpflanzung. Auch bei den Meerfrorellen.

Ich kann konkret über einen SEHR kleinen Fluß auf Gotland berichten, wo die Meerforellen eine ca. 30 % höhere Eierzahl produzieren, weil der Fluß im Sommer fast trocken liegt. Die Jungfische verlassen in sehr kleiner Größe bereits den Fluß. Die dadurch höhere Sterblichkeitsrate in der Ostsee (für die kleineren Jungfische) wird durch die höhere Eierzahl angeglichen. Zusätzlich kommen die Jungfische oft zurück in den Fluß, wenn es Wasser gibt !
Diese Infos habe ich von einem schwedischen Biologen, der auf diesem Thema dort seine Diplomarbeit geschrieben hatte. Ich habe mir den Bach auch selber angesehen, und der Biologe hatte ihn komplett abgesperrt und alle Fische per Reuse abgefangen (beidseitig). So konnte er u.a. die Dauer des Bachaufenthaltes bestimmen. Ergebnis: Teils erstaunlich kurz (nur wenige Tage).

Andererseits erinnere ich mich an einen sehr kleinen Bach in Südschweden, wo ich im April Aufsteiger vor der Mündung fing.
Diese konnten nicht in den Fluß, weil dieser das gesamte Frühjahr und den Winter hindurch zugefroren war.
Hier fand denn zumindestens kein Laichen im Stillwasser statt. Und dieser Bach ist regelmäßig zugefroren (gewesen als es noch Winter gab).
Eine Anpassung fand aber insofern statt, als dass in etlichen anderen Flußsystemen die Meerforellen viel früher ihren Laich abgeworfen hätten, würde man ihnen das Laichen nicht ermöglichen.

Normalerweise ist der Laich von der Strömung abhängig.
Wenn man denn über eine derartige Ausnahme berichtet, wären ein klein wenig konkrete Infos wohl mehr als wünschenswert.
Eine Fliegenfischerzeitschrift kaufe ich ja nun nicht aus Sensationsgeilheit, sondern des Informationsbedürfnisses wegen ...

Schauen wir mal, ob wir diese Infos selber bekommen. Dafür haben wir ja u.a. das LMF Forum. :+++:

Gruß,
Bernd
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Gernot
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Beitrag von Gernot »

Also wie kann man die Sache über die es hier nur Theoreme der Handlungsreisenden die es nun mal gibt, etwas handfester beschreiben, angehen?

Tatsachlich gibt es in Skandinavien Flüsse die im 1. Aufstieg relativ große Fische (über 10 Kg) haben. Der 1. Aufstieg liegt im Bereich Mai bis Anfang Juli für mich.


Angenommen ein Fisch kommt Ende Mai in den Fluss.
Er wiegt rund 9 kg und hat mit einem Strömungswiderstand von 1,5 mtr pro Sekunde, als Gegenwert zu seinem Gewicht zu tun.

Welche Arbeit benötigt solch ein Fisch pro Tag und wo bekommt er diese Energie her, wenn er sich 150 Tage im Süßwasser aufhält und dann laicht wenn die Tage am kürzesten sind; und dabei nicht frisst/gefressen hat?


Ich schätze mal einem CW-Wert von 0,10 (was so etwa im Mittel liegen müsste,
wenn man als Fisch einen Kaltwasserantrieb bedienen muss)
Da bin ich aber, was besser abgesicherte Werte angeht natürlich für jeden Beitrag dankbar.
Müssen solche Fische nicht fressen wenn Sie Ihren Fettgehalt in den Gonaden nicht verbrauchen wollen?

Gernot
:wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Gernot hat geschrieben:
Ich schätze mal einem CW-Wert von 0,10 (was so etwa im Mittel liegen müsste,
wenn man als Fisch einen Kaltwasserantrieb bedienen muss)
Bezieht sich die Frage auf eine Meerforelle?......

oder auf einen Audi A6 :?: :grin:

Heiko. :oops
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