Bindeanleitung Juletrae - die klassische Winterfliege
Bindeanleitung Juletrae - die klassische Winterfliege
Die Juletrae – eine klassische dänische Küstenfliege für den Winter aus der Kategorie Reizfliegen, aber auch Fischchenimitation.
Sie kann zügig geführt ein junges Fischchen oder auch mit Stop-and-Go-Führung eine Garnele imitieren und gehört ursprünglich in die kalte Jahreszeit.
Das Mylarschlauchmaterial lässt sich sehr einfach verarbeiten und sendet in der Farbe „Pearl“ eine Menge an Lichtreflexen unter Wasser aus, die eine Verwendung weiterer Flashmaterialien nicht nötig machen.
Binden kann man die Juletrae aber in allen erdenklichen Farben, Mylar gibt es in einer breiten Auswahl, inzwischen sogar als Holographik-Flash oder auch in selbstleuchtenden Nachtfarben wie Weiß und Grün.
Die Bindeanleitung entspricht so ziemlich der Originalbindeweise, allerdings verwende ich dabei etwas Bleidraht als Beschwerung, da sie so das Vorfach besser streckt und etwas zügiger sinkt. Der Bleidraht ist auf den Hakenschenkel verteilt, sie soll nur sinken, aber nicht unbedingt jiggen. Wer sie zum Jigging binden möchte, konzentriert das Blei einfach vorne am Kopf oder setzt eine Metallperle vor die Hakenöse.
Weiterhin wurde sie ursprünglich auch am Hintern mit rotem Garn gebunden, aber mir gefällt ein roter Beisspunkt am Köpfchen besser.
Und warum sollte die in keiner Dose fehlen? Weil sie neben Meerforellen eine ganze Reihe weiterer Fische zu überzeugen vermag, ich selbst habe mit der Juletrae in Größe 4 und 8 schon folgende Fischarten gehakt: Meerorelle, Steelhead, Dorsch, Hornhecht, Bachforelle, Regenbogenforelle im Fluss, Barsch, Zander, Makrelen, Seelax, Pollack, Wolfsbarsch und einen Seeskorpion
Ohne die Juletrae würden mir einige Erfahrungen entgangen sein, daher ist dieses simple Muster meine erste Wahl im Winter bei fast jedem Lichteinfall.
Zudem brauchen wir nur wenige Materialien für diese Fliege, hier die Auflistung:
Schere, Lack, rotes Bindegarn 6/0 und weißes Bindegarn 6/0, den Mylarschlauch in der Farbe Pearl und in Größe Medium, aus dem Innenleben des Mylarschlauches drei dünne Fransen, dünnen Bleidraht und als Haken einen Eurer Wahl.
Los geht’s mit der Theorie, die Bilder folgen. Der 1. Bindeschritt ist die Grundwicklung mit dem weißen Garn, welche mit Lack gesichert wird.
2. Nun den Bleidraht wickeln und zwischen den Lagen etwas Platz lassen.
3. Den Draht nun über Kreuz mit dem weißen Faden überfangen und so sichern. Darauf etwas Lack, der nun bis in die Zwischenräume des Bleidraht gelangt und für ein sauberes und haltbares Fundament sorgt.
4. Nun drei Fasern aus dem Innenleben des Mylarschlauches entnehmen und kurz hinter der Hakenöse einbinden. Damit formen wir den Unterkörper, damit es später nicht zuviel Luft in der Fliege gibt (Anmerkung: manche Mylarschläuche haben ein zusammenhängendes Innenleben, dann nimmt man Wolle als Unterfütterung).
5. Den Unterkörper bis kurz vor den Hakenbogen einbinden und wieder über Kreuz mit dem weißen Faden überfangen.
6. Die überstehenden Enden abschneiden und einen Knoten legen. Der weiße Bindefaden bleibt dort hängen, um gleich das Mylar zu sichern.
(Anmerkung: der pearlfarbene Mylarschlauch ist durchscheinend und es ist entscheidend, das der Unterkörper in einer hellen Farbe gewickelt wird. Als Beispiele, ein roter Faden scheint auch rötlich durch, was ja gewollt sein könnte, um der Fliege noch mehr Rot zu gebe, ein schwarzer Faden hingegen verändert die Gesamtfarbe des Körpers zu einem Grünton. Bei einem silbernen oder goldenem Mylarschlauch ist es hingegen egal, welchen Faden Ihr verwendet)
7. Jetzt den Mylarschlauch an einem Ende auf etwa 2 cm aufbröseln. Am Besten mit einem Zahnstocher, da eine Schere das Mylar kräuseln kann wie Geschenkband.
8. Nun den Mylarschlauch auf den Haken setzen.
9. Und hinten abbinden. Das aufgebröselte Stückchen Schlauch bildet nun das Schwänzchen. Den weißen Faden knoten und abschneiden.
10. Nun nehmen wir den roten Faden und legen ihn am Hakenöhr an, das Mylar ziehen wir dabei leicht nach vorne, damit der Körper etwas gestreckt wird. Wir überfangen das Mylar mit dem Faden und machen einen Zwischenknoten, der Faden bleibt hängen.
11. Den Mylarkörper mit einem sehr schnell trocknendem Lack lackieren, das ergibt eine sehr gute Haltbarkeit der Fliege. (Anmerkung: wer zuviel Zeit hat, kann auch den gesamten Körper dünn mit Epoxy versiegeln)
12. Während der Lack trocknet, nun den überstehenden Mylar mit dem Zahnstocher aufbröseln bis zum Hakenöhr.
13. Wir teilen das Mylar und legen eine Hälfte linksseitig, die andere rechtsseitig hinter das Köpfchen und überfangen es mit dem Faden.
14. Mit den roten Faden das Köpfchen bilden, das manchmal etwas störrische Mylar dabei stramm wickeln und
15. den Faden knoten und abschneiden.
16. Das Köpfchen lackieren.
17. Nun die Mylarfasern als Schwinge nach hinten ziehen und die Schwingenlänge abmessen. Ich lasse die Fibern unter leichtem Zug etwa 3 cm überstehen, was sich dann beim Loslassen wieder etwas verringert.
Fertig!
Die 17 Schritte zur fertigen Fliege sind etwas langatmig, nach zwei bis drei dieser Fliegen braucht man aber nur wenige Minuten dafür.
Die identische Bindeweise gilt für die Tubenfliege, bei der dann ein vergammelter Haken gewechselt werden kann.
Viel Spass!
Sie kann zügig geführt ein junges Fischchen oder auch mit Stop-and-Go-Führung eine Garnele imitieren und gehört ursprünglich in die kalte Jahreszeit.
Das Mylarschlauchmaterial lässt sich sehr einfach verarbeiten und sendet in der Farbe „Pearl“ eine Menge an Lichtreflexen unter Wasser aus, die eine Verwendung weiterer Flashmaterialien nicht nötig machen.
Binden kann man die Juletrae aber in allen erdenklichen Farben, Mylar gibt es in einer breiten Auswahl, inzwischen sogar als Holographik-Flash oder auch in selbstleuchtenden Nachtfarben wie Weiß und Grün.
Die Bindeanleitung entspricht so ziemlich der Originalbindeweise, allerdings verwende ich dabei etwas Bleidraht als Beschwerung, da sie so das Vorfach besser streckt und etwas zügiger sinkt. Der Bleidraht ist auf den Hakenschenkel verteilt, sie soll nur sinken, aber nicht unbedingt jiggen. Wer sie zum Jigging binden möchte, konzentriert das Blei einfach vorne am Kopf oder setzt eine Metallperle vor die Hakenöse.
Weiterhin wurde sie ursprünglich auch am Hintern mit rotem Garn gebunden, aber mir gefällt ein roter Beisspunkt am Köpfchen besser.
Und warum sollte die in keiner Dose fehlen? Weil sie neben Meerforellen eine ganze Reihe weiterer Fische zu überzeugen vermag, ich selbst habe mit der Juletrae in Größe 4 und 8 schon folgende Fischarten gehakt: Meerorelle, Steelhead, Dorsch, Hornhecht, Bachforelle, Regenbogenforelle im Fluss, Barsch, Zander, Makrelen, Seelax, Pollack, Wolfsbarsch und einen Seeskorpion
Ohne die Juletrae würden mir einige Erfahrungen entgangen sein, daher ist dieses simple Muster meine erste Wahl im Winter bei fast jedem Lichteinfall.
Zudem brauchen wir nur wenige Materialien für diese Fliege, hier die Auflistung:
Schere, Lack, rotes Bindegarn 6/0 und weißes Bindegarn 6/0, den Mylarschlauch in der Farbe Pearl und in Größe Medium, aus dem Innenleben des Mylarschlauches drei dünne Fransen, dünnen Bleidraht und als Haken einen Eurer Wahl.
Los geht’s mit der Theorie, die Bilder folgen. Der 1. Bindeschritt ist die Grundwicklung mit dem weißen Garn, welche mit Lack gesichert wird.
2. Nun den Bleidraht wickeln und zwischen den Lagen etwas Platz lassen.
3. Den Draht nun über Kreuz mit dem weißen Faden überfangen und so sichern. Darauf etwas Lack, der nun bis in die Zwischenräume des Bleidraht gelangt und für ein sauberes und haltbares Fundament sorgt.
4. Nun drei Fasern aus dem Innenleben des Mylarschlauches entnehmen und kurz hinter der Hakenöse einbinden. Damit formen wir den Unterkörper, damit es später nicht zuviel Luft in der Fliege gibt (Anmerkung: manche Mylarschläuche haben ein zusammenhängendes Innenleben, dann nimmt man Wolle als Unterfütterung).
5. Den Unterkörper bis kurz vor den Hakenbogen einbinden und wieder über Kreuz mit dem weißen Faden überfangen.
6. Die überstehenden Enden abschneiden und einen Knoten legen. Der weiße Bindefaden bleibt dort hängen, um gleich das Mylar zu sichern.
(Anmerkung: der pearlfarbene Mylarschlauch ist durchscheinend und es ist entscheidend, das der Unterkörper in einer hellen Farbe gewickelt wird. Als Beispiele, ein roter Faden scheint auch rötlich durch, was ja gewollt sein könnte, um der Fliege noch mehr Rot zu gebe, ein schwarzer Faden hingegen verändert die Gesamtfarbe des Körpers zu einem Grünton. Bei einem silbernen oder goldenem Mylarschlauch ist es hingegen egal, welchen Faden Ihr verwendet)
7. Jetzt den Mylarschlauch an einem Ende auf etwa 2 cm aufbröseln. Am Besten mit einem Zahnstocher, da eine Schere das Mylar kräuseln kann wie Geschenkband.
8. Nun den Mylarschlauch auf den Haken setzen.
9. Und hinten abbinden. Das aufgebröselte Stückchen Schlauch bildet nun das Schwänzchen. Den weißen Faden knoten und abschneiden.
10. Nun nehmen wir den roten Faden und legen ihn am Hakenöhr an, das Mylar ziehen wir dabei leicht nach vorne, damit der Körper etwas gestreckt wird. Wir überfangen das Mylar mit dem Faden und machen einen Zwischenknoten, der Faden bleibt hängen.
11. Den Mylarkörper mit einem sehr schnell trocknendem Lack lackieren, das ergibt eine sehr gute Haltbarkeit der Fliege. (Anmerkung: wer zuviel Zeit hat, kann auch den gesamten Körper dünn mit Epoxy versiegeln)
12. Während der Lack trocknet, nun den überstehenden Mylar mit dem Zahnstocher aufbröseln bis zum Hakenöhr.
13. Wir teilen das Mylar und legen eine Hälfte linksseitig, die andere rechtsseitig hinter das Köpfchen und überfangen es mit dem Faden.
14. Mit den roten Faden das Köpfchen bilden, das manchmal etwas störrische Mylar dabei stramm wickeln und
15. den Faden knoten und abschneiden.
16. Das Köpfchen lackieren.
17. Nun die Mylarfasern als Schwinge nach hinten ziehen und die Schwingenlänge abmessen. Ich lasse die Fibern unter leichtem Zug etwa 3 cm überstehen, was sich dann beim Loslassen wieder etwas verringert.
Fertig!
Die 17 Schritte zur fertigen Fliege sind etwas langatmig, nach zwei bis drei dieser Fliegen braucht man aber nur wenige Minuten dafür.
Die identische Bindeweise gilt für die Tubenfliege, bei der dann ein vergammelter Haken gewechselt werden kann.
Viel Spass!
Aber sicher André, die fangen dann nicht
Nein, der Unterschied läge dann im Auftrieb der Fliege. Ohne Beschwerung und ohne Unterkörper ist das Mylar nicht ausgefüllt, hast Du es auch nicht lackiert, sammelt sich sowohl Luft als auch Salzwasser im Körper. Das Salz wäre nicht mehr herauszubekommen und nagt am Stahl.
Weiterhin gäbe das Mylar bei einem Biss sehr nach und die feinen Fasern würden kaum lange halten.
Die Unterfütterung und die Lackierung mache ich aber hauptsächlich, um Korrosionen am Hakenschenkel zu vermeiden, da man dort den möglichen Rost nicht sieht und dann vielleicht einen Traumfisch verlieren könnte.
Nein, der Unterschied läge dann im Auftrieb der Fliege. Ohne Beschwerung und ohne Unterkörper ist das Mylar nicht ausgefüllt, hast Du es auch nicht lackiert, sammelt sich sowohl Luft als auch Salzwasser im Körper. Das Salz wäre nicht mehr herauszubekommen und nagt am Stahl.
Weiterhin gäbe das Mylar bei einem Biss sehr nach und die feinen Fasern würden kaum lange halten.
Die Unterfütterung und die Lackierung mache ich aber hauptsächlich, um Korrosionen am Hakenschenkel zu vermeiden, da man dort den möglichen Rost nicht sieht und dann vielleicht einen Traumfisch verlieren könnte.
- Frank Carstensen
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- Registriert: 26.04.2007, 13:18
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Lässt sich auf Jelles Mylar-Zonker gut übertragen, finde ich. Meine Variante ohne Beschwerung und Unterfütterung dümpelte, wegen des Lufteinschlusses nur doof an der OberflächeOstsee-Silber hat geschrieben:Ohne Beschwerung und ohne Unterkörper ist das Mylar nicht ausgefüllt, hast Du es auch nicht lackiert, sammelt sich sowohl Luft als auch Salzwasser im Körper. Das Salz wäre nicht mehr herauszubekommen und nagt am Stahl.
Weiterhin gäbe das Mylar bei einem Biss sehr nach und die feinen Fasern würden kaum lange halten.
Die Unterfütterung und die Lackierung mache ich aber hauptsächlich, um Korrosionen am Hakenschenkel zu vermeiden, da man dort den möglichen Rost nicht sieht und dann vielleicht einen Traumfisch verlieren könnte.
Aber jetzt weiß ich ja, wie man es richtig macht
Danke Mirko
hm, ok, ich glaube, ich sollte eine der fliegen am samstag einfach mal ne runde in´s wasser schmeißen, mal sehen wie die so läuft....
...bei meinen julefischen habe ich z.T. mit epoxy gearbeitet, jedoch ohne großartiges unterfüttern, und die laufen :l:
auf jeden fall danke für die info
...bei meinen julefischen habe ich z.T. mit epoxy gearbeitet, jedoch ohne großartiges unterfüttern, und die laufen :l:
auf jeden fall danke für die info
Zuletzt geändert von Gast am 10.01.2008, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.
Sebi, Jelles Zonker sind das Krönchen für jede Juletrae und meine Julefishs haben alle den Unterkörper wie die Juletrae.
Man könnte ja auch der klassischen Juletrae vorne noch einen Hechelkranz verpassen, um zusätzliche Farbe zu haben. Oder eine Schwinge aus Polar Fuchs auf die Hakenunterseite binden, dann schwimmt sie USD. Aber die schönste Variante ist die Julefish, finde ich.
Ich wollte nur mal die klassische Bindeweise für Jelles Sammelthread niederschreiben.
Man könnte ja auch der klassischen Juletrae vorne noch einen Hechelkranz verpassen, um zusätzliche Farbe zu haben. Oder eine Schwinge aus Polar Fuchs auf die Hakenunterseite binden, dann schwimmt sie USD. Aber die schönste Variante ist die Julefish, finde ich.
Ich wollte nur mal die klassische Bindeweise für Jelles Sammelthread niederschreiben.
- tangathotty
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- Registriert: 09.05.2005, 11:09
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