Bachforelle/Meerforellenquote in Dänemark
Bachforelle/Meerforellenquote in Dänemark
Heute morgen gab es ein unfassbar spannendes Interview mit Kaare Manniche Ebert vom sportsfiskerforbund auf DR. Dabei ging es um den Rückgang des Bachforellenbestandes in Dänemark. Er hat darauf hingewiesen, dass durch die mittlerweile wieder hergestellten Durchgängigkeit vieler Bäche / Flüsse ein wesentlich größerer Teil der Forellen als früher ins Meer abwandert, v.a. auf Grund des erhöhten Fraßdrucks seitens des gestiegenen Otter/ Kormoranvorkommens an den dänischen Bächen und Auen. Seiner Ausführung nach ist das auch mit ein Grund für den Anstieg der Meerforellenpopulation. Weiter erklärte er, dass unter den im Süßwasser geschlüpften Meerforellen nahezu 100% aller weiblichen Nachkommen ins Meer zurückwandern, bei den männlichen Fischen aber ein größerer Anteil auch im Süßwasser verbleibt.
Re: Bachforelle/Meerforellenquote in Dänemark
Die Meerforelle ist für die nächsten drei Jahre im Skjern Au-System geschützt, weil rückläufiig, möglicherweise gilt das auch für die Ribe-Vester Au:
http://www.leidenschaft-meerforelle.de/ ... 90&t=25214
Gruss Rudi
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Gruss Rudi
- SIMPLE SHRIMP
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Re: Bachforelle/Meerforellenquote in Dänemark
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Moin Tilman,
die Beobachtung, dass bei gemischten Beständen die 'wandernde' Ausprägung (Meerforelle) im Verhältnis zunimmt bis hin zur 'Verdrängung' der 'standorttreuen' Form (Bachforelle) ist nichts Ungewöhnliches. So ist es auch in der Luhe und anderen Bächen mit gemischtem Bestand zu beobachten. Mit Otter und Kormoran hat es nur insofern zu tun, dass die ins Meer abgewanderten 'Bachforellen' im Bach nicht mehr zu fangen sind und nur verbliebene Fische gefressen werden können.
Alle Bachforellen haben 'Wandergene', in Südamerika, als Beispiel, hat sich der im Inland ausgebrachte Besatz durch Wanderung über den ganzen Kontinent verbreitet und alle möglichen Varianten hervor gebracht.
Gruß
Klaus
Moin Tilman,
die Beobachtung, dass bei gemischten Beständen die 'wandernde' Ausprägung (Meerforelle) im Verhältnis zunimmt bis hin zur 'Verdrängung' der 'standorttreuen' Form (Bachforelle) ist nichts Ungewöhnliches. So ist es auch in der Luhe und anderen Bächen mit gemischtem Bestand zu beobachten. Mit Otter und Kormoran hat es nur insofern zu tun, dass die ins Meer abgewanderten 'Bachforellen' im Bach nicht mehr zu fangen sind und nur verbliebene Fische gefressen werden können.
Alle Bachforellen haben 'Wandergene', in Südamerika, als Beispiel, hat sich der im Inland ausgebrachte Besatz durch Wanderung über den ganzen Kontinent verbreitet und alle möglichen Varianten hervor gebracht.
Gruß
Klaus
Re: Bachforelle/Meerforellenquote in Dänemark
Moin Klaus,
denkst Du nicht dass es möglich wäre dass eigentlich standorttreue Fische aufgrund der gewachsenen Predatorenpopulation abwandern? Das ist wohl der Punkt, ich fände das durchaus nachvollziehbar.
MH,
Tilman
denkst Du nicht dass es möglich wäre dass eigentlich standorttreue Fische aufgrund der gewachsenen Predatorenpopulation abwandern? Das ist wohl der Punkt, ich fände das durchaus nachvollziehbar.
MH,
Tilman
- SIMPLE SHRIMP
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Re: Bachforelle/Meerforellenquote in Dänemark
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Moin Tilman,
denkbar wäre es schon, dass Fische ständige 'Attacken' leid sind und einen anderen Standplatz einnehmen. Meine Erfahrung ist aber, dass Standfische auch nach häufigen 'Drillerlebnissen' immer wieder anzutreffen waren, Erfahrungen wie Deckung, Strömung und Futterangebot (z.B. Drainagen oder Bacheinläufe) waren stärker als die Angst vorm Otter.
Es gibt reichlich Beobachtungen, dass bei 'Mischbeständen' der anadrome Anteil zunimmt und standorttreue Bachforellen weniger werden, bzw. nur noch Restbestände bilden. Ob robusteres Verhalten der Meerforellenabkömmlinge (Vertreibung) oder genetische Prägung bei Vermischung (Abwanderung) dabei ursächlich oder förderlich sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Bist Du nicht Mitglied im ASV, frage doch mal Jörn Borrmann nach der Situation der Luhe.
Gruß
Klaus
Moin Tilman,
denkbar wäre es schon, dass Fische ständige 'Attacken' leid sind und einen anderen Standplatz einnehmen. Meine Erfahrung ist aber, dass Standfische auch nach häufigen 'Drillerlebnissen' immer wieder anzutreffen waren, Erfahrungen wie Deckung, Strömung und Futterangebot (z.B. Drainagen oder Bacheinläufe) waren stärker als die Angst vorm Otter.
Es gibt reichlich Beobachtungen, dass bei 'Mischbeständen' der anadrome Anteil zunimmt und standorttreue Bachforellen weniger werden, bzw. nur noch Restbestände bilden. Ob robusteres Verhalten der Meerforellenabkömmlinge (Vertreibung) oder genetische Prägung bei Vermischung (Abwanderung) dabei ursächlich oder förderlich sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Bist Du nicht Mitglied im ASV, frage doch mal Jörn Borrmann nach der Situation der Luhe.
Gruß
Klaus
Re: Bachforelle/Meerforellenquote in Dänemark
japp- nach der Situation in der Luhe muss ich nicht lange nachfragen :c
da kommen noch so einige negative Faktoren obendrauf, siehe Eintrag von Sedimenten / Dünger seitens der Landwirtschaft, Wiederansiedelung des Otters , Anstieg der Kormoranpopulation - die Einschätzung des SAV hinsichtlich der momentanen biologischen Lage der Luhe ist ja durchaus niederschmetternd. Interessant finde ich nach wie vor dass ( und ich glaube dass Kaare Manniche Ebert wirklich ein fähiger Fischereibiologe ist ) die Einschätzung der zunehmenden Verschiebung der Forellenpopulation zugunsten der anadromen Variante eine Antwort auf die gestiegenen Herausfordungen im Süßwasser sind.
da kommen noch so einige negative Faktoren obendrauf, siehe Eintrag von Sedimenten / Dünger seitens der Landwirtschaft, Wiederansiedelung des Otters , Anstieg der Kormoranpopulation - die Einschätzung des SAV hinsichtlich der momentanen biologischen Lage der Luhe ist ja durchaus niederschmetternd. Interessant finde ich nach wie vor dass ( und ich glaube dass Kaare Manniche Ebert wirklich ein fähiger Fischereibiologe ist ) die Einschätzung der zunehmenden Verschiebung der Forellenpopulation zugunsten der anadromen Variante eine Antwort auf die gestiegenen Herausfordungen im Süßwasser sind.
Re: Bachforelle/Meerforellenquote in Dänemark
PS: Genetische Unterschiede bei Bach/Meer/Seeforellen gibt es ja bekanntlich nicht.marasso hat geschrieben:japp- nach der Situation in der Luhe muss ich nicht lange nachfragen :c
da kommen noch so einige negative Faktoren obendrauf, siehe Eintrag von Sedimenten / Dünger seitens der Landwirtschaft, Wiederansiedelung des Otters , Anstieg der Kormoranpopulation - die Einschätzung des SAV hinsichtlich der momentanen biologischen Lage der Luhe ist ja durchaus niederschmetternd. Interessant finde ich nach wie vor dass ( und ich glaube dass Kaare Manniche Ebert wirklich ein fähiger Fischereibiologe ist ) die Einschätzung der zunehmenden Verschiebung der Forellenpopulation zugunsten der anadromen Variante eine Antwort auf die gestiegenen Herausfordungen im Süßwasser sind.