UL aus Meerforelle

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin,

in dem von Truttenklausi verlinkten Video BLANKE LAKS OG KNÆKKET STANG sieht man in der Drillszene ab Minute 6:00 schön eine zum Halbkreis und kurzfristig darüber hinaus gebogene Rute mit einem "Drillwinkel" über 180°.

Bei kontolliertem Gebrauch und 90° Winkeln bricht auch eine mit Spitzenaktion nicht so einfach wie in dem anderen von Klaus verlinkten Video ørret i kulpen demonstriert.

Klaus
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BLANKE LAKS.jpg
KNÆKKET STANG.jpg
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Frank Carstensen
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Frank Carstensen »



Was man zu 95% an der Küste sieht ist dieses Drill-Szenario, welches ich zufällig auf Youtube gefunden habe...:

- Winkel und Rutenhand/Arm insgesamt sehr hoch
- der Winkel & Arm gehen immer höher, je näher der Fisch kommt
- die Rutenparabolik verringert sich dabei, die Spitzesektion hingegen wird immer krummer
- nur wenn der Fisch druck macht, hat der Kollege wieder Druck im Handteil und pariert mit niedrigem Winkel
- sobald er der Winkel wieder vergrößert, hat der Fisch wieder weniger Druck
- bei ca. 0:58 ist die Rute fast komplett entspannt, ein super Zeitpunkt für den Fisch, den Haken abzuschütteln
- da der Rutenarm nicht höher kann, wird er immer mehr hinter der Schulter positioniert
- vor dem Keschern bei 1:10 ist der dann irgendwo auf 130°
- wenn der Fisch jetzt ungünstig zapppelt, ist die Rutenspitze ab

Das kann man so machen, hat auch geklappt, alles okay, Petri! Aber die Gefahr, dass der Fisch bei so schlapper Führung aussteigt oder die Rutenspitze knackt, ist für meinen Geschmack zu groß.
Grüße // Frank
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SIMPLE SHRIMP
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Frank Carstensen hat geschrieben: Was man zu 95% an der Küste sieht ist dieses Drill-Szenario, welches ich zufällig auf Youtube gefunden habe. ..:
...
...

Das kann man so machen, hat auch geklappt, alles okay, Petri! Aber die Gefahr, dass der Fisch bei so schlapper Führung aussteigt oder die Rutenspitze knackt, ist für meinen Geschmack zu groß.
Moin,

so ähnlich sieht es wohl meistens aus, ich angele mit 11' bis 12,5' langen Ruten, also bei ungefähr 3,30 bis 3,70 m Rutenlänge ist die Rutenspitze auf der einen Seite ungefähr 4 m weg und die Kescheröffnung etwas mehr als 1 m entfernt auf der anderen Seite. In solcher Situation ist es mit einer flach gehaltenen ungekrümmten Rute nicht möglich einen Fisch einzutüten. Beim Lachsangeln mit längeren Ruten an Stellen wo man zwischen Felsen Lachse nur vor den Füßen landen kann, ist das oft auch ein Todesspiel für den "teuren" Stock.

Aber, was oder wie ausgeführt ist die Alternative?

Klaus
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Achim Stahl
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
Maqua hat geschrieben:
Frank Carstensen hat geschrieben:Ich empfinde, dass ein 90° Winkel den unteren Teil des Blanks aus dem Spiel nimmt ...
Hallo Frank, genau das Gegenteil ist der Fall.
Bei steiler angestellter Rute bringst du den unteren Rutenteil ins Spiel.
Anders ausgedrückt, bei flacher Rutenhaltung nimmst du den unteren Rutenteil aus dem Spiel und der Druck auf die Rollenachse steigt.
Nach etlichen Tripps ins warme Salzwasser, zuletzt ein paar mal mit Michi Mauri, der als professioneller Guide in Florida arbeitet, kann ich ganz klar sagen, den unteren Rutenteil belastet man dann, wenn man die Rute in einem flachen Winkel hält. Ist auch logisch: wenn die Spitze aus dem Spiel ist (der obere Bereich der Rute ist gerade), kommt der Druck aus dem unteren Bereich. Deshalb brechen die Ruten im Salzwasser, wenn man hart drillt und es zu hart treibt, in der Regel im Handteil und nicht in der Spitze. Und glaubt mir, nach ein paar Ausfahrten mit Michi, weiß jeder, wie er im Drill Druck machen muss... :oops


Viele Grüße!

Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

www.serious-flyfishing.de
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Frank Carstensen
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Frank Carstensen »

Achim Stahl hat geschrieben:... den unteren Rutenteil belastet man dann, wenn man die Rute in einem flachen Winkel hält. Ist auch logisch: wenn die Spitze aus dem Spiel ist (der obere Bereich der Rute ist gerade), kommt der Druck aus dem unteren Bereich.
... danke Achim. :+++:
Hat mich schon gewundert, dass alle Mitleser die "Rute hoch = mehr Druck"-Formel einfach so im Raum stehen lassen.
Grüße // Frank
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Mozilla
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Mozilla »

Achim Stahl hat geschrieben:Moin,
Maqua hat geschrieben:
Frank Carstensen hat geschrieben:Ich empfinde, dass ein 90° Winkel den unteren Teil des Blanks aus dem Spiel nimmt ...
Hallo Frank, genau das Gegenteil ist der Fall.
Bei steiler angestellter Rute bringst du den unteren Rutenteil ins Spiel.
Anders ausgedrückt, bei flacher Rutenhaltung nimmst du den unteren Rutenteil aus dem Spiel und der Druck auf die Rollenachse steigt.
Nach etlichen Tripps ins warme Salzwasser, zuletzt ein paar mal mit Michi Mauri, der als professioneller Guide in Florida arbeitet, kann ich ganz klar sagen, den unteren Rutenteil belastet man dann, wenn man die Rute in einem flachen Winkel hält. Ist auch logisch: wenn die Spitze aus dem Spiel ist (der obere Bereich der Rute ist gerade), kommt der Druck aus dem unteren Bereich. Deshalb brechen die Ruten im Salzwasser, wenn man hart drillt und es zu hart treibt, in der Regel im Handteil und nicht in der Spitze. Und glaubt mir, nach ein paar Ausfahrten mit Michi, weiß jeder, wie er im Drill Druck machen muss... :oops


Viele Grüße!

Achim
:+++:
Mit gescheiten Sprüchen kann man Dumme zwar nicht klug machen, aber Kluge nachdenklich.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Achim Stahl hat geschrieben: Nach etlichen Tripps ins warme Salzwasser, zuletzt ein paar mal mit Michi Mauri, der als professioneller Guide in Florida arbeitet, kann ich ganz klar sagen, den unteren Rutenteil belastet man dann, wenn man die Rute in einem flachen Winkel hält. Ist auch logisch: wenn die Spitze aus dem Spiel ist (der obere Bereich der Rute ist gerade), kommt der Druck aus dem unteren Bereich. Deshalb brechen die Ruten im Salzwasser, wenn man hart drillt und es zu hart treibt, in der Regel im Handteil und nicht in der Spitze. Und glaubt mir, nach ein paar Ausfahrten mit Michi, weiß jeder, wie er im Drill Druck machen muss... :oops
Hallo Achim,

da kommen doch einige Fragen hoch, wenn bei gestreckter Rute diese nahe des Handteils bricht, kann das ja nur durch eine aufgezwungene Biegung mittels des "Hebelns" mit dem Handteil passieren, d.h. das Drehen (hoch oder seitlich) der Rute zu einem Bogen (Viertelkreis oder mehr) wird durch die zu stark gespannte Leine verhindert. Ergo, falsche Zusammenstellung oder Anpassung von Rute, Bremse und Tragkraft der Schnur, sollten Profis nicht machen.

Kann auch jeder mal selbst ausprobieren, .50er Vorfach anknüpfen, irgendwo festhaken, Bremse anknallen, Leine spannen und dann durch Drehen des Griffes (Hochnehmen der Rute) versuchen, das Vorfach zu sprengen. :oops
Frank Carstensen hat geschrieben: Hat mich schon gewundert, dass alle Mitleser die "Rute hoch = mehr Druck"-Formel einfach so im Raum stehen lassen.
Wundert mich überhaupt nicht: Probiert doch mal aus, mit oben vorgeschlagener Anordnung eine Federzugwaage zu drillen, um heraus zu finden, welche Zugkraft (genannt "Druck") mit welcher Rutenkrümmung korreliert! Da wird schnell deutlich, dass mit mehr Krümmung (Rute hochdrehen) sich zwangsläufig auch die Zugkraft in der Schnur erhöhen muss.

Ist doch eigentlich eine einfache Logik: Rute hochdrehen > mehr Rutenbiegung > mehr "Druck" ! Michael M. versucht doch immer durch Anheben (Drehen des Rutengriffes) die Biegung zu vergrößern, manchmal bis diese bricht > sonst würde das doch nicht passieren!

TL
Klaus

P.S.:
Mozilla hat geschrieben: :+++:
Mit gescheiten Sprüchen kann man Dumme zwar nicht klug machen, aber Kluge nachdenklich.
Zuletzt geändert von SIMPLE SHRIMP am 10.03.2018, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Mozilla
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Mozilla »

Frank Carstensen hat geschrieben:


Was man zu 95% an der Küste sieht ist dieses Drill-Szenario, welches ich zufällig auf Youtube gefunden habe...:

- Winkel und Rutenhand/Arm insgesamt sehr hoch
- der Winkel & Arm gehen immer höher, je näher der Fisch kommt
- die Rutenparabolik verringert sich dabei, die Spitzesektion hingegen wird immer krummer
- nur wenn der Fisch druck macht, hat der Kollege wieder Druck im Handteil und pariert mit niedrigem Winkel
- sobald er der Winkel wieder vergrößert, hat der Fisch wieder weniger Druck
- bei ca. 0:58 ist die Rute fast komplett entspannt, ein super Zeitpunkt für den Fisch, den Haken abzuschütteln
- da der Rutenarm nicht höher kann, wird er immer mehr hinter der Schulter positioniert
- vor dem Keschern bei 1:10 ist der dann irgendwo auf 130°
- wenn der Fisch jetzt ungünstig zapppelt, ist die Rutenspitze ab

Das kann man so machen, hat auch geklappt, alles okay, Petri! Aber die Gefahr, dass der Fisch bei so schlapper Führung aussteigt oder die Rutenspitze knackt, ist für meinen Geschmack zu groß.
:+++: THX
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Loop-Freak »

Moin moin

Tja ich bin nicht der Super-Kluge Akademiker in Sachen Erklärung und weiss nur was ich weiss aus eigener Erfahrung und bin nicht Wissenschaftlich begabt..... :grin:
UL.... brauche ich beim Puff-Angeln und auch mal an der Küste wenns "Ententeich" ist, Ich finde es angepasst in den Moment. Warum/total silence......jo....bin etwas älter und fische 35+ Jahre und habe ein Gefühl wie-was ich mache/ ......klappt bis jetzt. Eine Rute habe ich auch zerhauen( 3-Teiler und Luschig zusammen gesteckt :roll: ) Mein Instinkt sagt mir (zumindest) wie ich es jetzt tue.... ;) . Habe ein Gefühl für was mein Vorfach und Geschirr aushält/ ist so bei mir. Na, UL ......es wirft sich nicht weit/klar und selber gehe ich wenns nötig nie weit ins Wasser weil wenns Bonanza gibt kann ich den Fisch entgegen kommen und ein kurzen fight liefern. Rutenhaltung ist auch Instinktiv bei mir, ich folge den Fisch/Spitze Richtung Fisch .....und folge den zumeist entgegen und mache es kurz.
Tja nun habe ich mir bestimmt wieder die Fresse verbrannt ..... :grin: ///So bin ich... :grin:

Gruss Ralf Dk
Vi ses:)
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von Maqua »

32023222tk.jpg
Moin Achim, ich bin so unverschämt und benutze nochmal Franks schöne Zeichnung. :+++:
Wenn ich deinen Post richtig interpretiere, dann bist du der Meinung, das der rechte Angler mit der flachen Rutenhaltung den grössten Druck auf den unteren Rutenteil hat und deshalb dort ein rutenbruch droht?
Gegenfrage, warum habe ich dann beim rechten Angler die geringste Biegung im Blank?
Ich versuche mal es zu erklären, durch den geringen Winkel, den die Schnur vom Spitzenring zur Rolle hat, wirkt die Kraft nur in geringem Maß auf den Hebel (Rute), sondern wirkt zum grössten Teil direkt auf die Rollenachse.
Würde der Angler die Rute komplett absenken und der Schnurwinkel wäre =0, dann würde überhaupt keine Kraft mehr auf den Blank einwirken, sondern zu 100% auf die Rollenachse.
Was ich gerne zugebe ist, das man in dieser Position den grössten Druck ausüben kann, deshalb machen wir das alle auch sehr gerne beim Hängerlösen.
Da senken wir die Rute ab, der Schnurwinkel ist 0° und wir lösen den Hänger über die Rolle.
Das Ganze machen wir um den Druck vom Blank zu nehmen, Ruten brechen nämlich gerne mal bei starker Biegung und nicht bei schwacher Biegung.
Das nennt man Physik und da ändert auch der Mauri nix dran! :grin:

PS.: die Zeichnung ist, bei aller Schönheit, leider auch nicht ganz korrekt.
Würde bei allen drei Anglern die gleiche Kraft an der Rutenspitze ansetzen, dann wäre bei dem linken Angler der untere Rutenteil wesentlich stärker gebogen.
Gruss Manni :wink:





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OnnY
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von OnnY »

Ich versuche die Rute bei besseren Fischen von 60 oder 70+ immer seitlich flach ( je nach Situation ,mal links oder rechts ).. über dem Wasser zu halten und so die ganze Parabolik zu nutzen...
Ausserdem ist es ,wie ich finde dann leichter zu parieren wenn der Fisch springt.... :wink:
Gruss Andreas
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Hallo Andreas,

wie vorher schon einige mal gesagt, sieht man diese Drilltechnik bei den meisten Anglern. Es ist aber für den Anteil der Rutenbiegung nicht maßgebend in welche Richtung die Rute gehalten wird, sondern welchen Winkel Handteil und Spitzenteil zu einander haben und welche Biegespannungen dabei in den Rutenabschnitten auftreten.

Gruß
Klaus
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von orkdaling »

Moin moin nochmal,
ja Klaus das mit dem Winkel stimmt aber dazu muss auch die Aktion der Rute beachet werden.
Hab was gefunden, auch wenn es nicht speziell um unsere Fliegengerten geht, stimmt das dennoch.
Was hier zur fast waagerechten Haltung geschrieben wurde stimmt natuerlich, dann erfolgt der ausgeuebte Druck nur ueber Rolle/Schnur und wenig Belastung der einzelnen Rutenteile.
Bei einer schnellen Rute mit Spitzenaktion kann es aber sein das nur noch diese arbeitet und im unterem Teil so gut wie nichts belastet wird wenn diese mit 90 Grad gefischt wird, egal ob nun seitlich oder hoch gehalten.
Aber ganz anders sieht es aus wenn die Rute (auf der Skizze in der Mitte) in verschiedenen Winkeln gehalten wird. Da wirken die Kræfte auf die einzelnen Teile und das auch noch verschieden, weil es eben verschiedene Aktionen gibt.
Und das erklært mir auch warum bestimmte Ruten eher im Handteil brechen und bei anderen die Spitzen weg fliegen.
Erklært mir auch warum bestimmte Ruten bei Skagit im oberem Teil brechen und andere wieder im Handteil oder an der Steckverbindung und das besonders bei Speywuerfen.
https://fischundfang.de/die-kurve-kriegen-4994/
http://fishpipe.com/videos/video-basisw ... en-aktion/
Die Belastung der einzelnen Rutenteile hat also sowohl mit Winkel und Aktion zu tun und jeder sollte wissen was seine Rute ab kann bzw wie man sie einsetzt. Ich kann die Hændler manchmal schon verstehen wenn da Typen aufkreuzen und rufen, hab doch 1000€ bezahlt und 25Jahre Garantie.
Dicke Fische kann man im Fluss auch mit der Strømung flussab landen statt mit kreisrunder Gerte gegen diese.
Fuer mich kommt die Rute wie links im Bild nur selten zum Einsatz, wenn es darum geht um ein Hindernis zu fuehren,oder Schnur aus dem Wasser zu nehmen wenn was Groesseres gegen den Strom geht.
Und wenn der Fisch springt dann eben mit der Spitze runter und seitlich gehalten.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von truttenmike »

Hallo,
möchte mal meine 40-jährige Fischereierfahrung weltweit einbringen.
Die größtmögliche Power einer Rute ist meiner bescheidenen Erfahrung nach im unteren Drittel.
Dazu schlage ich mal folgenden Versuch vor:
man benötigt 2 Personen, eine 10kg Waage und das eigene Equipment.
Person 1 hält die Waage fest, Person 2 hat das Equipment und die Bremse auf 2,5kg vorher eingestellt.
Bei dem Bild mit den 3 Personen:
Versuch 1 (links), wieviel kg zeigt die Waage an (angesagt von der Person, die die Waage festhält);
Versuch 2 mittleres) und Versuch 3 rechtes Bild.
Der größtmögliche Druck wird dann, ganz klar, bei der Rutenstellung des 3ten Bildes erzeugt.
Sollte die Bremse nachgeben, halt was stärker einstellen.
So Long
Michael
....der den Meerestrutten eine Liebeserklärung gemacht hat!!!
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Re: UL aus Meerforelle

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Michael,

der Versuch mit einer auf 2,5 kg eingestellten Bremse funktioniert anders als Du annimmst. Manni hat schon darauf hingewiesen, dass bei Annahme gleicher Schnurspannung die Biegekurven nicht korrekt dargestellt sind. Bei einer auf 2,5 kg eingestellten Bremse könnte diese wahrscheinlich nur bei der rechts dargestellten flachen Rutenhaltung zum Rutschen gebracht werden, wegen der potentiellen Rutenbruchgefahr bei mehr Rutenbiegung. Bei deutlich geringer eingestellter Bremskraft würde die Position mit der größten Biegung die höchste Zugkraft wegen der größeren Ringreibung ermöglichen.

Bei der Drillbetrachtung muss unterschieden werden über was man spricht, die Rutenbiegekraft oder die Zugkraft in der Schnur. Man kann einen Fisch gegen die Rutenbiegung (Kraftaufwand zum Biegen) ankämpfen lassen oder kann die Rutenbiegung nicht einsetzen und den Fisch nur über die Bremse drillen. Ich halte eine 90° Rutenbiegung für optimal und benutze die Bremse nur zusätzlich und als Sicherheit.

Klaus
Zuletzt geändert von SIMPLE SHRIMP am 11.03.2018, 00:14, insgesamt 1-mal geändert.
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