Beach Zweihänder

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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orkdaling
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von orkdaling »

Hallo Manni,
da hast du Recht, eine Sache der persønlichen Vorliebe, die man aber sehr gut mit den Bedingungen vor Ort verbinden kann.
Egal ob Ostsee oder Fjord wenn es auf jagende Mefo geht, gleichmæssiger Grund sind oft weite Wuerfe angebracht.
Wenn aber Tangfelder, Steine, Rinnen abgeklappert werden, manchmal nur knietiefes Wasser und punktgenaue Wuerfe erforderlich, dann ziehe ich auch die EH vor. Wenn du den Kopf beim Switchen mit eintrippst wie beschrieben, die Rute hebst oder seitlich im Bogen nach hinten fuehrst, hast du die Fliege auch vor den Fuessen, ok nicht ganz so dicht , aber um 1m muss man nicht streiten, das ist nicht der Bereich wo die meisten Fische zuschlagen. Hat alles seine Vor- und Nachteile, muss man halt abwægen was zur Situation passt.
Gruss Hendrik
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Maqua hat geschrieben: Zum Thema: Für den einen ist Zweihandfischen das Nonplusultra, für den anderen Spinnfischen mit ner Fliegenschnur. Umgekehrt wird das Einhandfischen einerseits als kräfteraubende Quälerei empfunden, andere sehen darin die Leichtigkeit des Seins.

Ich sehe das Ganze nicht als Frage der technischen Vorzüge oder Nachteile, sondern als Frage des persönlichen Geschmacks. - Jeder wie er mag.
Moin,

auf die ominöse Riesenforelle, die nicht nur Manni schon zwischen seinen Beinen gewähnt hat, will ich nicht näher eingehen, dann müßte ich erwähnen, dass ich es auch komisch finde, jemanden storchmäßig am Ufer staken zu sehen, der befürchtet auf eine Forelle zu treten, die im schaumigen Spülsaum herumtollt. :p

Manni, diese Feststellung: "Für den anderen ist Zweihandfischen Spinnfischen mit ner Fliegenschnur!" trifft den Kern der verqueren Diskussion. Da montiert einer Ballonräder an einen Rennradrahmen und posaunt dann als "Experte" laut heraus, "Rennräder taugen nicht zum Bahnfahren!" :q: Nur weil eine Fliegenschnur (dieselbe) oder ein Schusskopf (derselbe) mit einer etwas längeren Rute zweihändig geworfen wird, gehört das Werfen damit in die Kategorie Spinnfischen? Kann ich nicht nachvollziehen, ist mir zu spinnert gedacht.

Fühl Dich nicht persönlich angegriffen, Du bist nicht gemeint.

LG
Klaus
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Ich will mal die Handhabungsvorschläge für Überkopfwürfe mit der Switchrute durch eine Wurfausführung, die kontrollierbar ist und auch von mir bevorzugt wird, ergänzen.

Wenn ich mit der "Wechselrute" einhändig im Nahbereich fische, strippe ich den Schusskopf ein bis ich diesen zwischen den Fingern spüre, d.h. bis zum Griff. Die Rutenspitze wird jetzt mit einer ausholenden Armbewegung nach hinten schräg nach oben geführt, aus dieser Position wird ein Luftrollwurf eingeleitet an den ein Rückwurf anschließt, um die Schnur nach hinten zu strecken. Beim nächsten "moderaten" Vorschwung lasse ich den Kopf aus den Ringen rutschen, so dass etwa ein halber bis ein Meter Schussleine außerhalb des Spitzenringes ist. Diese Leinenlänge ist eine gute Voraussetzung für einen kräftigen Rückwurf, der die Leine auch bei Wind nach hinten streckt und optimal für den finalen Abwurf ist. (In der Handhabung sind tatsächlich viele Merkmale dieselben wie bei einem Wurf mit der Spinnrute!)

Für die zweihändige Wurfausführung muss nur der Einleitungssatz: "Wenn ich mit der "Wechselrute" einhändig im Nahbereich fische, ..." ersetzt werden durch den Satz: "Wenn ich mit der "Wechselrute" zweihändig im Distanzbereich fische, ...", sonst ist fast alles gleich. Der Unterschied zwischen einhändigem oder zweihändigem Werfen mit "Wechselruten" besteht im Wesentlichen darin, dass die untere Hand beim Wechsel von der "Schnurhand" zur "Knaufhand" wird, statt an der Schnur (Doppelzug) wird am Knauf gezogen um die Rute zu biegen. Die obere Hand (Rutenhand) führt die Rute und steuert die Rutenbewegung wie beim Einhandwerfen.

Scherzzusatz für Skeptiker: Ruten- und Schnurgewicht verändern sich beim Wechsel nicht. :+++:

Klaus :wink:

P.S.: Eingeschränktes Informationsmaterial
Easy Switch Rod Casting Tip for Big Distance
Andrew Moy: Two Handed Rods in the Salt
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Fynn_sh
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von Fynn_sh »

Na, dann nutze ich ja doch in etwa die gleiche Technik wie die "alten Hasen", wenn ich denn mal die leichten Zweihänder mit an die Küste nehme. :grin:

Ich habe aber immer ein schlechtes Gefühl, die Rute schon so früh (Übergang SK-RL in der Hand) zu liften. Dafür habe ich schon zu viele Fische im direkten Nahbereich dran bekommen. Das hat auch nichts mit Forellen zu tun, die zwischen meinen Beinen warten, sondern mit Nachläufern die (oft am Übergang Rinne/Sandbank) beim finalen Spinstop/Strippstop/"Durchsacken lassen" zupacken.
Das "Hooksetting" funktioniert mit gelifteter Rute einfach deutlich schlechter...

Gruß
Fynn
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Nachläufer ? Was sind Nachläufer ?

Ich habe mal gehört, es soll da solche Mefomuster geben ..... ! :grin:
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piscator
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von piscator »

Moin, ich bin ja auch eher für Einhand an der Küste. Es gibt aber noch einen wirklichen Vorteil der längeren Rute, nämlich bei leichter Brandung kann die Schnur aus den Wellen freigehalten werden und die Bewegung der Fliege wird viel besser kontrolliert.
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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knoesel
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von knoesel »

Fynn_sh hat geschrieben: ... Ich habe aber immer ein schlechtes Gefühl, die Rute schon so früh (Übergang SK-RL in der Hand) zu liften. Dafür habe ich schon zu viele Fische im direkten Nahbereich dran bekommen. Das hat auch nichts mit Forellen zu tun, die zwischen meinen Beinen warten, sondern mit Nachläufern die (oft am Übergang Rinne/Sandbank) beim finalen Spinstop/Strippstop/"Durchsacken lassen" zupacken. Fynn
Frage: Fischst Du den Nahbereich ab, wenn Du von links (quasi parallel zum Ufer) nach rechts - in steps - einen Bogen abfischst? Unter Nahbereich ist doch der Uferbereich gemeint - oder?
So mache ich das zumindest und ich gehe fast ausschließlich mit der leichten Zweihand (ZSPEY) los. ;)
Gruß
Klaus
orkdaling
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von orkdaling »

Der ist gut Klaus,
mit Nahbereich meinen die meisten sicher die Traumforelle die vor den Fuessen zuschnappt.
Bevorzugte Wurfrichtung ist weit, weiter, am weitesten Richtung Horizont, der Rest wird ueberlatscht weils ja nur knietief ist und man im Tang hængen bleibt. :lol:
Da spielt es doch keine Rolle mit welcher Rute man unterwegs ist.
Kleiner Spass!
Gruss Hendrik
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Fynn_sh
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von Fynn_sh »

Hi Klaus,

das mache ich auch, ja.

Ich meine aber vorwiegend Fische, die der Fliege folgen und erst im letzten Moment zuschnappen.

Habe früher, als ich noch deutlich mehr mit der Spinnrute los war, häufig Bisse beim letzten Spinstop 4-5m vor meinen Füßen bekommen.
Daraufhin habe ich das irgendwann mal mit der Fliege probiert (ich lasse sie wirklich 4-5m vor mir einige Sekunden stehen/sinken) und erstaunlich viele Fische dran bekommen, obwohl ich auch vorher kaum Probleme mit Nachläufern hatte.
Ich vermute, dass ich diese Art "Nachläufer" vorher gar nicht wahrgenommen habe, weil sie schon deutlich vor mir abgedreht sind.
Im Übrigen habe ich diese Beobachtung vollkommen unabhängig von meiner Stripgeschwindigkeit machen können.

Gruß
Fynn
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knoesel
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von knoesel »

Fynn_sh hat geschrieben:...Habe früher, als ich noch deutlich mehr mit der Spinnrute los war, häufig Bisse beim letzten Spinstop 4-5m vor meinen Füßen bekommen.
Das habe ich auch schon 2x erlebt, als ich direkt vom Ufer aus mit der Spinnflitze los war. Da kam ein "Torpedo" mit erheblicher Bugwelle auf mich zu und drehte ab, genau in dem Zeitpunkt, als ich den Wobbler aus dem Wasser hob, also ca. 3,5m vor mir.

Beim Fliegenfischen drehe ich die Rute zunächst seitlich neben und hinter mich, dann nach oben, um die Schnur mittels Rollwurf aus dem Wasser zu heben. Die Fliege kommt also so weit in den Nahbereich (4 bis 5 m), dass ich sie oft schon sehen kann. Kommt in diesem "Zustand" ein Biss, mache ich einen Rollwurf-Ansatz, der ja dann zum Anhieb wird. Alles klar?

Allerdings stehe ich dann nicht direkt am Ufer, sondern bereits einige Meter im Wasser. Wenn ich weiter draußen stehe, fische ich den "Nahbereich" hinter mir auch schon mal ab - insbesondere nachts, wenn die Jungs ins Flache kommen.
Gruß Kaus
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Streamer
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von Streamer »

Hi,
ich hätte eine Frage zum Werfen und der Geräteabstimmung, ich komm noch nicht 100% klar.
Ich habe mir eine leichte Zweihand zugelegt, um generell das zweihändige Werfen zu erlernen. Da hatte ich vorerst damit zu tun, die Arme vor dem Körper zu lassen und open bzw. tailing loops auszusortieren. Geht jetzt ganz gut.
Zunächst hatte ich über Wochen mit der PacBay QL in #7 einen #7 GL Coastal geworfen, hatte aber irgendwie generell Schwierigkeiten, damit die Rute aufzuladen…. einhändig mit Doppelzug hingegen kein Problem. Etwas besser ging es mit nem abgeschnittenen #8 Kopf von einer Marlo Coastal Bolt.

Dann das ganze längere Zeit mit einem scandi compact in 300gr. mit einem krass besseren Ergebnis überkopf geworfen, das ganze mit relativ viel Power und viel Biegung im Stock. Hier aber leichte Schwierigkeiten mit der Dosierung des Overhangs, weil sich im Wurfbild eine Welle in der UNTERschnur (nicht beginnender Tailing Loop in der Oberschnur) zeigt. Die Welle ist weg, wenn mit NULL Overhäng geschmissen, allerdings ist dann auch die Wurfweite deutlich weniger. Bei 50 cm Overhang fliegen max. 13 m Runningline raus, allerdings zeigt sich dann konstant die Welle in der Unterschnur. Vorfachstreckung und allgemeine Sauberkeit sind noch nicht konstant, schaffe ich nur mit etwas kürzeren Würfen knackig gegen die Rolle geworfen.

Daraus formulieren sich zwei Fragen:
1. Warum läuft das nicht mit dem Coastal wie bei euch anderen? :))
Wenn ich mir jetzt vorstelle, das mit einem parallelen DT Schusskopf zu machen, geht da noch weniger….daher der kurze scandi Kopf für mich die bessere Alternative?

2. Was mache ich mit der Welle in der Unterschnur…ignorieren?
Gruß, Anton!
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von Streamer »

So sieht das aus...
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Gruß, Anton!
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Hallo Anton,

ich glaube, Du hängst zuviel Gewicht an die 7er Quickline, 20 g werfe ich an der 8er, an der 7er höchstens 18 g. Die Rute biegt sich, wie du schreibst, bei höherem Wurfgewicht tiefer und schwingt nach dem Stop auch stärker nach. Das könnte ein Grund für deutlichere Schnurwellen sein.

Deine Bedenken gegen die Verwendung von aus DT-Spitzen geschnittenen Schussköpfen halte ich für unbegründet, sieh Dir mal die Profile der SURF COAST Schussköpfe an, da gibt es einige, die aussehen wie abgeschnittene DT-Leinen, nicht ohne Grund werden solche Profile von den Castern für's Weitwerfen benutzt.

Bei Problemen mit der Vorfachstreckung hilft häufig ein massemäßig gut oder besser angepasstes Vorfachteil, oft sind die Verlängerungen zu leicht gewählt. Das erkennt man dann am Umschlagen der Fliegenschnurspitze, das Vorfach kann den Impuls nicht aufnehmen und rollt nicht ab, sondern wird nur mitgerissen.

Nicht aufgeben, wenn es erstmal gut aussieht, macht es auch richtig Spaß. 8)

Klaus :wink:
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Streamer
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von Streamer »

Danke Klaus,

Die Rute schwingt de facto stark nach, auch wenn man den Griff nach dem Stopp lockert....also Gewicht wieder herunterschrauben und an der Technik feilen. :roll:
Ich probiere einen airflo tactical mit 17.5 g aus meinem Fundus heute. :+++:
Gruß, Anton!
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Re: Beach Zweihänder

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
sehe ich auch so. 300grains sind ja ca 20gramm und das ist sicher zu viel (Ueberkopf) fuer die 7#.
Und Kopf ist nicht gleich Kopf. Anderes Profil, andere Gewichtsverteilung, andere Længe bei gleichem Gewicht.
Wenn du einen relativ kurzen Kopf ,wie Compact oder Ultra compact, dann noch mit ordentlich Power wirfst kann das schnell nach hinten losgehen.
Im schlimmsten Fall nicht nur Wellen, gegen den Wind "ueberholt" der Kopf dein leichtes Vorfach.
Denke mal das ist ein Technikproblem. Timing bzw zu hohe Ladung der Rute durch das ueberhøhte Gewicht.
Ich mag die kurzen Dinger nicht, die længeren liegen einfach besser in der Luft, Ueberkopf und auch bei den Wasserwuerfen.
10 +/- 0,5m finde ich bei den kleinen Zweihændern/Switch angebracht. Die heutigen 6,5 - 8m sind mir einfach nur "Wurfgeschosse".
Gruss Hendrik
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