Forellen von Molen/ Seebrücken/ Anlegern

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Spinnfischen ausdiskutiert werden.
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Vermesser
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Forellen von Molen/ Seebrücken/ Anlegern

Beitrag von Vermesser »

Moin in die Runde, mir ist folgendes aufgefallen. Nahezu alle Mefoangler rennen an den Strand. Aus dem Gerät wird auch noch der allerletzte Meter herausoptimiert, mit dem Belly der Aktionsradius erweitert und und und...warum eigentlich? Fast überall gibt es Seebrücken, Molen und Anleger, die einfach und bequem den Weg zu tieferem Wasser ermöglichen. Noch dazu gibt es grade an den Pfeilern und den Steinpackungen reichliche Nahrung...Kleinfisch und und und.

Dorsch, Hornfisch und Platten, auch Hering, ja sogar Steinbutt wird von den Seebrücken gefangen.

Aber kaum jemand versucht es auf Meerforellen...es gibt immer mal Beifänge, aber dass einer das gezielt macht...nein.

Warum eigentlich nicht? Das Kescherproblem ist mit langem Stiel oder einem Seilkescher lösbar, mit etwas mehr Gewicht kann man auch den Köder unter der Wasseroberfläche halten...das einzig nervige sind Touris (und andere Angler), aber das hat man in der Saison an manchen Stränden genauso.

Also? Meinungen, Erfahrungen?
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Achim Stahl
Local Dealer
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Re: Forellen von Molen/ Seebrücken/ Anlegern

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Vermesser,
Aus dem Gerät wird auch noch der allerletzte Meter herausoptimiert, mit dem Belly der Aktionsradius erweitert und und und...warum eigentlich?
Das interpretierst du, glaube ich, nicht ganz richtig. "Meter" bedeuten den meisten Meerforellenfischern nicht wirklich viel. Sonst würden wohl kaum so viele von uns mit der Fliege, statt mit Spinngerät fischen.

Ein Bellyboat erweitert den Aktionsradius auch dahingehend, dass man Stellen befischen kann, an denen sonst niemand ist. Und das ist meiner Meinung nach der Knackpunkt:

Wir haben hier Hunderte von Kilometern unverbaute und traumhaft schöne Küste. An der kann ich langgehen, die Natur genießen, mir eine Stelle ohne andere Menschen suchen und mich einfach wohlfühlen - selbst wenn ich mal keinen Fisch fange. Aber oftmals klappt sogar das. Und selbst dann, wenn das Wasser eher flach ist und ich nicht weit geworfen habe. ;)

Deshalb ist das stationäre Herumstehen auf einer Seebrücke für mich nicht wirklich eine Alternative.


Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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jens_hh
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Re: Forellen von Molen/ Seebrücken/ Anlegern

Beitrag von jens_hh »

Mir reicht auch schon der letzte Punkt, nervige Touris und Schaulustige. Auch deswegen suche ich lieber die einsamen Strände Dänemarks auf. Selbst an den Hotspots trifft man nur selten Zuschauer oder gar gleichgesinnte.
Dazu kommt noch das Molen oftmals für die angelei gesperrt sind, Seebrücken oft nur Langweiligen Untergrund besitzen und angeln zwischen Anlegern und Booten nicht gern gesehen wird von Bootseignern, was ich wenn es mein Boot wäre auch nicht gern sehen würde.
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Matthias
Meerforellenschonbezirk
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Re: Forellen von Molen/ Seebrücken/ Anlegern

Beitrag von Matthias »

Hallo,

also ich finde das Thema schon interessant.

Ich habe in den letzten 25 oder so Jahren immer mal wieder mit Würmern von den Seebrücken Timmendorf - Niendorf geangelt. Meist waren dies Abend/Nachtbesuche. In den letzten beiden Jahren sind die Besuche der Seebrücken wieder häufiger geworden, da ich versuche meinen Sohn an die Angelei heranzuführen.

Nahrung gibt es um die besagten Brücken herum reichlich. Um die Timmendorfer Seebrücke gibt es im Sommer sogar Heringe, die man Nachts gezielt beangeln kann. Um die Niendorfer Brücke gab es im Mai so viele Sandaale, dass das Wasser an einigen Stellen schwarz war. Ich habe trotzdem nie jemanden von einer dieser Seebrücken eine Meerforelle fangen sehen. Ich und ein paar Freunde haben es auch immer mal wieder mit Blinkern oder Wobblern in der Nacht probiert aber eine Meerforelle hat nie angebissen. Warum das so ist.....keine Ahnung.

Die einzige "Seebrücke" von der ich weiß, dass dort regelmäßig Mefos gefangen werden, ist der alte Bootsanleger in Kitzeberg. Hier wird allerdings auch ausgiebig und geziehlt auf Mefo geangelt.

Viele Grüße

Matthias
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Schluchtenjodler
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Re: Forellen von Molen/ Seebrücken/ Anlegern

Beitrag von Schluchtenjodler »

An einigen Molen und Seebrücken finden sich bestimmt immer wieder und regelmäßig Fische ein. Aber gezielt auf Meerforelle funktioniert m.E. nur wenn man die Stelle gerade mal für sich alleine hat oder gerade nur wenige Angler da sind. Den Forellen scheint es nicht zu gefallen, wenn ständig Heringsbleie, Pilker und Grundmontagen einschlagen. Klar, gute Fänge gibt es manchmal. Aber die hängen dann meistens nicht an Deinem Meerforellenblinker sondern am Heringsvorfach oder Fischfetzen der Nachbarn. Das sind dann die Zufallsfänge :grin: . Ein paar Meter abseits vom Getümmel ist die Chance größer selbst eine Forellen an den Haken zu bekommen. Also gezielt gleich zum Strand.
______________________
Angeln ist so herrlich! Man kann eine Angel ins Wasser werfen und wieder rausholen.
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Frank Buchholz
Haarjig Pionier
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Re: Forellen von Molen/ Seebrücken/ Anlegern

Beitrag von Frank Buchholz »

Ich finde es skuril wie sich gerade hier in Kiel z.B. am Hindenburgufer 2 Dutzend Angler auf die einzige Stelle stürzen wo man waten muß während 4/5tel der Hot-Spots ignoriert werden. Meine ganze Zinnpilker-Produktlinie habe ich in Turnschuhen ausgetestet. Alleine Der NOK bietet 20km feinste, Angler-leere, ebenerdig gut zugängliche Uferstrecke die man 10-Step-1-cast abklopfen kann.
Es sollte aber nicht unerwähnt bleiben dass viele Angelstellen ehröht sind so dass der Wind stark in die Schnur greift. Mit dem klassischen horizontalen Ansatz und Ködern die für langsame Führung in kaltem Flachwasser ausgelegt sind ist man da nicht immer optimal aufgestellt. Ich fische im Hafen fast immer diagonal bzw. pilke mehr oder weniger horizontal. Der Einschlag eines kleinen PIlkers wirkt sehr wohl anziehend auf die Fische, allerdings sollte man sich nach 20-40min auf sein Rad schwingen und die nächste Mole ansteuern bzw. Kaumauer ablaufen.

Gruß
:wink:
Frank
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Stephen
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Re: Forellen von Molen/ Seebrücken/ Anlegern

Beitrag von Stephen »

moin,
ich rede jetzt über die buhnen,molen und hafenanlagen an der dänischen vestkyste.die befische ich nämlich seit 1965 und überall konnte ich meerforellen fangen, sichten oder den fang durch andere angler beobachten.
stellt euch eine buhne einfach als ein mehrere hundert meter langes riff vor, das zahllosen lebewesen schutz und nahrung bietet und natürlich räuber anlockt.je älter dieses künstliche riff ist desto besser,
denn umso häufiger wurde es repariert und erweitert und konnte auch unter wasser wachsen.beim sommerlichen schnorcheln entlang einer buhne offenbart sich eine ganz erstaunliche artenvielfalt.besonders solche arten, die auf den öden sandgründen nicht vorkommen, stellen sich hier gerne ein!
fisch ist also reichlich da, aber leicht zu fangen ist er nicht.wichtigste ausrüstung sind ein paar bergstiefel mit absolut rutschfester sohle und ein fetter karpfenkescher mit möglichst langem stiel.
fliegenfischer sollten sich auf rollwürfe einstellen, denn im rückraum sind gerne spaziergänger unterwegs .spinnfischer sollten nicht sparsam sein, denn das fischen zwischen versunkenen steinen und alten trägern geht böse an die blinkervorräte.mit dem üblichen mefo-gerät kommt man gut zurecht.ich habe mir dann aber doch eine stramme 60gr-hechtrute in 3,30 mit einer 4000er rolle und 0,40er mono zugelegt.einfach um auch einen besseren fisch notfalls davon abzuhalten, pfeilgrad zum nächsten eisenträger zu schwimmen und an der ersten muschel das 12er -supergeflecht durchzuscheuern.
im idealfall fischt man die buhne natürlich vom boot oder vom belly aus an.
btw : wer im hochsommer z.b. die über 100 jahre alte buhne von nørre vorupør befischt und sich nicht scheut einen großen,flachlaufenden sandaal-wobbler parallel zu den steinschüttungen zu führen, hat beste chancen auf einen großen wolfsbarsch!

gruß, stephen
" the last white christmas was in '79 ..."
(basement 5)
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