Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

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Rudi
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von Rudi »

Zitat Idefix:Schlaufenbildung entsteht, wenn man große Schnurbögen, hervorgerufen z.B. bei starken Wind, lose aufwickelt, da man Grundberührung vermeiden möchte holt mal die lose Schnur schnell ein, diese legt sich locker auf die Spule. Die restl. Schnur wird nun strammer aufgewickelt und schneidet sich in die locker gewickelte Schnur ein. Nach weiteren Würfen im gleichen Stil kann es dann zu Schlaufen, Knoten oder einer Perücke kommen. Also, immer lose Schnur fest aufwickeln. :wink: :wink: :wink:[/quote]

Richtig. Idefix hat mit seiner Erklärung den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich fische Blinker ohne Wirbel und habe nur Schlaufen und Knoten wenn die Spule zu voll ist oder mal nicht die ersten Meter vom Schnurbauch unter Zug aufgespult habe.
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Broder
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von Broder »

Du brauchst eine schöne Abwurfkannte, sonst kommt es zu Windknoten.
Wenn man ein hohen Bogen geworfen hat wickelt es lockerer und die Abwurfkanke geht verlohren.

Nachdem die Perücke ein oder zweimal entfernt ist hat sich das Problem sowieso erledigt, weil dann ist die Kante voll da. Der Verlust an Weite ist garnicht so groß dabei als man denkt.

Immer vorrausgesetzt man hat eine gute Schnurverlegung für Geflecht. Wickelt die Rolle sauber, weil diese ein Wormschaftgeriebe hat oder sowas.
Es gibt Rollen mit guter Schnurverlegung um die 40- 50 Euro zum Beispiel die Passion von Spro, wurde schon gennant oder die Avanger von Okuma.

Bei 0.15 Schnur hat man ein recht steifen Draht, da passiert wenig finde ich. Der tüddelt nicht so stark.
Eine richtig geflochtene Schnur ist mehr rund und pappt nicht so zusammen auf der Spuhle auch beim Hängerlösen oder mal locker mal stramm unter druck gewickelt aufgrund des hohen Bogens.
Die steckt das besser weg aber vor allem die Abwurfkannte ist wichtig.

Frisch aus dem Laden ist die Kante oft sehr knapp. Die Schnur wickelt lockerer aufgrund des Schnurbogens beim Werfen. Wasser kommt hinzu und die Kante ist weg. Um nicht zuviel wegzuwerfen sage ich im Laden gleich explizit, dass ich die Kante will. Meist ist sie dann aber für mein Geschmack { 1mm } bös knapp. Da muß man dann eventuell ala Rudi von Hand spannen auf den ersten Metern. Uff...

Bitte die Perücke nicht am Strand entsorgen. Die Natur dankt!


:wink:
Unser Universum funktioniert deshalb nahezu perfekt, weil es für Universen unendlich viel Zeit gibt um unendlich viele Universen zu testen und zu verwerfen bis unser Universum herauskam.
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ajotas
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von ajotas »

Ich habe das Problem eigentlich so wirklich nur mit 1 Rolle bisher gehabt. Ne 4000er Penn Battle in Kombi mit ner gelben Power Pro in 0,13, von Großspule in Kaltenkirchen bespult. Hab mit der Rolle sowieso nur Pech gehabt, beim ersten Einsatz gleich auf ner Steinpackung gestürzt und seitdem ist auch was an der Achse beschädigt. Allerdings meine ich, dass die erste Windknotenperücke noch vor dem Sturz kam. Jetzt lag die Rolle 2 1/2 Jahre und kam erst wieder vor 2 Wochen vom Kleinboot zum Einsatz. Und was soll ich sagen, direkt wieder 10 m abschneiden müssen. Beim ersten mal warens sogar gut 30, glaub ich.

Sonst hab ich solche Probleme eigentlich gar nicht, übervolle Spule, Schnurbögen, Schnurtyp hin oder her. Klar fällt bei übervoller Spule mal die ein oder andere Wicklung zu schnell runter wenn keine Spannung drauf ist, aber dieses beschriebene Windknoten-Phänomen bringe ich damit nicht zwingend direkt in Verbindung. An der Schnur liegts auch nicht, hab PowerPro schon recht viel gefischt.
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Möltenorter
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von Möltenorter »

Moin Moin,
Ich war gestern zum ersten mal mit meiner neuen Rolle los, zum ersten mal mit geflochtener. Dabei hatte ich auch sehr schnell die ersten Perücken.
Ich werde mal eure Tipps ausprobieren. :+++:
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Jari_St.Pauli
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von Jari_St.Pauli »

Ich hab jetzt in de Zwischenzeit so Einiges ausprobiert. Leider muss ich sagen, dass meine Penn Sargus mehr zur Perückenbildung neigt, als meine anderen Rollen (Stella, Spro Passion, Daiwa Lexa),. Die Schnurverlegung an sich scheint speziell bei dieser Rolle nicht so toll zu sein.
Ich fische eigentlich nur 2500er Rollen. Manchmal denke ich, dass größere Rollendurchmesser evtl. besser wären.
Ich hatte bislang die Schnüre Spiderwire, Power Pro, Wft Plasma und eine unbekannte Schnur auf den Rollen.
Die Sargus neigte leider immer zur Perückenbildung.
Ich habe mir jetzt mal den Luxus gegönnt, eine ziemlich teure Schnur (Daiwa Tournament braid 8 )
zu kaufen und war positiv überrascht. Die Beschichtung ist sehr glatt und scheint ziemlich haltbar zu sein. Ich hab die Schnur allerdings erst drei Mal gefischt. Mal sehen, wie der Langzeittest ausfällt.

Generell kann man sagen, dass folgende Faktoren Perückenbildung begünstigen:

- Stark rotierende Köder
- Schlecht drehende Wirbel
- Wind
- Rauhe Schnur (altes Geflecht)
- Dünne bis sehr dünne Schnüre
- Gewaltwürfe
- Schnuraufwicklung ohne Widerstand (lose Wicklungen)
- Rollen mit schlechten Schnurverlegungseigenschaften

:wink: :wink: :wink:
Tight Lines, :)

Bild Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelheinzchen stieß.
sprottenfan
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von sprottenfan »

Die Daiwa 8 Braid in 0,10 mm habe ich jetzt ein Jahr auf meiner einen daiwa exceler 2500 und bin top zufrieden mit ihr. Ich habe erst einmal eine kleine Schlaufe gehabt, als ich bei Gegenwind mit voller Power geworfen und nicht rechtzeitig abgebremst habe.

Verschleiß habe ich bis jetzt noch gar keinen verzeichnen können und bin überzeugt, daß sie noch eine Saison hält und vielleicht sogar noch eine weitere. Ausbleichung hielt sich auch in Grenzen ;)
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Hov-Micha
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von Hov-Micha »

Moin zusammen,

bei mir passierts auch schon mal beim (wie speedflocke geschrieben hat) zu viel mit der Rute rumgezubbel :f:
Irgendwie tüddelt es sich zusammen und fertig is ne perfekte Schlaufe...meist in Verbindung mit neuem Geflecht
auf der Trommel, vielleicht auch weil zuviel drauf ist!

TL
Micha
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Snaps
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von Snaps »

Holgi hat geschrieben:Je preiswerter die Rolle, desto mehr Perücken gibt es!!! Wichtig ist glaube ich nicht nur das Wicklungsbild, sondern vielmehr die Wicklungsart. Ich fische eine Shimano Aspire 4000.
Habe mit der Spiderwire in 0,12 und 0,14 mm in den letzen Jahren keine Perücke gehabt und ich fische wirklich viel. Die Power Pro ist meiner Meinung nach nicht so schön rund geflochten und ist schon vor langer Zeit von meinen Rollen geflogen.

Jan :wink:

Die Gleichung "je teurer desto weniger Perücken" stimmt nicht. Die Ursachen für Luftknoten und Perücken müssen nicht zwangsläufig aus der Wicklung der Rolle resultieren, sondern können andere Ursachen haben, die hier ja schon reichlich aufgelistet wurden.

Gruß,
Johannes
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Sundvogel
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von Sundvogel »

Moin.

Wenn man den Köder kurz vorm ins Wasser fallen, abbremst, die Schnur sich strecken lässt, eine einigermaßen vernünftige Rolle fischt mit sinnvoller Bremseinstellung und gutem intakten Schnurlaufröllchen, dann hat man erstens sofort Köderkontakt und zweitens keine Tüddel.

Man wickelt sich eben keine lockere Schnur auf die Rolle und es verdrallt auf nichts.

Gruß Uli
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Husaberg
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von Husaberg »

Ich habe diese Windknoten bisher nur gehabt, wenn zu viel Schnur auf der Rolle war - unabhängig vom Rollen- oder Schnurhersteller. Hab dann 50 Meter vorne abgeschnitten und keine Probleme mehr gehabt.

Grüße Malte
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banzinator
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von banzinator »

Ich hab das Problem mit der Penn Sargus heute auch gehabt. 2 x Perücke. Heute war ziemlicher Wind und ein großer Bogen in der Schnur. Ich denke das diese Faktoren dabei eine Rolle spielen.
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Nordlichtforelle
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Re: Geflochtene Schnur: Verdrallung / Schnurtüddel

Beitrag von Nordlichtforelle »

Bei den Rollen gibt es in dieser Hinsicht bedeutsame Unterschiede, und zwar die Spulenhubübersetzung.
Das ist nicht die Getriebeübersetzung Kurbel auf Rotor, sondern die Kurbel auf Spule hoch und runter Zyklus.

Je schneller die Spule hoch und runter unterwegs ist, umso mehr strafft sie auch nebenbei die Schnur und verhindert Tüdelnester gleich beim aufspulen, und dann auch beim werfen.
Daiwa hat das die letzte Zeit mal Cross-Wrap genannt, und soll die echte Kreuzwicklung bezeichnen.
Sehr langsamer Spulenhub führt zu ziemlich parallel liegenden Wicklungen, die gerne von der anderen mitgerissen werden können. Und beim Aufwickeln wird nicht soviel zusätzlicher Weg gemacht, der eben zum straffen gut ist..
Ganz einfach festzustellen: Man kurbelt ab einer vermerkten Stellung der Kurbel in tiefster Stellung der Spule los, Spule geht immer höher und dann wieder runter, bis diese in der Ausgangstellung Tiefpunkt wieder ankommt. Kann man ja öfter wiederholen. Noch genauer ist das Auszählen der Zahne und Wellenspuren im Getriebe.

Ein guter Wert ist 2:1, also 2 Kurbeldrehungen für einen Spulenhublauf. Viele Excenterrollen machen so um 3:1 und das ist nicht ganz sicher, und viele Rollen brauchen noch viel länger.
Meine alten Shimano Ultegra mit schnellem Wormshaft sind deutlich unter 2:1, so 1,7-1,8:1 und straffen die Schnur ordentlich. In Folge gibt es nie Tüdel.
Die ganz alten Rollen hatten auch sogar 1:1, und da gab es nie Schnurtüdel und manche stehen heute noch auf solche alten Dampfloks.
Also postet mit Liebe! :l:
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