Ententeich immer schlecht?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
tyfly
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Ententeich immer schlecht?

Beitrag von tyfly »

Hallo zusammen,

immer wieder sieht man Fotos oder Videos auf denen bei Ententeich und spiegelglatter Wasseroberfläche gefangen wird. Ich selbst habe auch schon bei Ententeich eine Meerforelle gefangen, obwohl ich nicht allzu oft unterwegs bin.

Generell gilt aber der Ententeich eher als negativ belegt. So auch hier, wenn man mal danach sucht.

Wie sind denn die Erfahrungen hier? Muss man gleich mit schlechter Erwartungshaltung loslegen, wenns mal glatt wird?

Ich spreche jetzt nicht von 35 Grad im Juli, sondern eher vom Frühjahr ;-)

VG
Jan
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Hawk
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von Hawk »

Ententeich muss nicht immer schlecht sein, tendenziell habe ich aber bei ordentlich Bewegung im Wasser deutlich mehr gefangen.
Ausnahme ist die Nachtfischerei, da ist imo Entendeich deutlich besser !
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Olli
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von Olli »

Hi,

ich lasse mich von Bedingungen die als nicht optimal angesehen werden nicht abschrecken und habe immer Hoffnung.Habe schon bei Ententeich und allen anderen "schlechten" Bedingungen gefangen.Wenn ich direkt mit einem schlechten Gefühl in das Wasser gehe fische ich auch nicht so konzentriert und ausdauernd.Ich probiere ich immer positiv zu denken jeder Wurf könnte einen Fisch bringen egal wie hoffnunglos die Lage erscheint und wie lange man keinen Zupfer hatte.


Gruß Olli
Zuletzt geändert von Olli am 14.04.2015, 18:43, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Olli
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Dexter
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von Dexter »

Ententeich heißt ja nicht unbedingt, dass das Wasser steht. Wenn nach einer Starkwindphase der Wind über Nacht einschläft, kann es am nächsten Tag immer noch reichlich Strömung geben. Bzw. die Strömung dreht, weil das Wasser "zurück schwappt". Und Strömung bringt bekannterweise Fisch.
Wenn aber die Wasseroberfläche nicht gekrüselt ist, fische ich bevorzugt natürliche Dekors und führe den Köder schneller.

Grüße

Robert
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dasBo87
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von dasBo87 »

Letzte Woche auf Langeland sind wir verschiedene Spots angefahren, der eine entpuppte sich als Ententeich, was uns auf den ersten Blick gar nicht gefiel. Beim genaueren betrachten, fiel uns eine nette Strömung auf und wir versuchten unser Glück! So fingen wir sieben Meerforellen aus dem "Ententeich" mit Blinker und Fliege. :)

Gruß Bo
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Reverend Mefo
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von Reverend Mefo »

Yep. Ententeich ist nicht gleich Ententeich.

Aber manchmal entlarvend:

Wenn man morgens an einem flachen Spot bei Ententeich ankommt und Fische demzufolge überall steigen sieht, kann das (zu recht) unheimlich motivieren.
Und wenn man morgens an einem flachen Spot bei Ententeich ankommt und keine Fische steigen sieht, kann das (zu recht) unheimlich demotivierend sein.

Bei aufgewühltem Wasser fange ich persönlich nicht wirklich mehr Fische, aber wenigstrens hält sich dann die Motivation und die Hoffnung.

Ich habe aber mittlerweile auch aufgeben müssen, bei angeblichen Traumbedingungen davon auszugehen, dass man in 2 Stunden Fischen dann schon ürngwie mindestens einmal Kontakt haben wird ...
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Der Zuagroaste
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von Der Zuagroaste »

Letzte Woche Freitag in Stohl, 20°C Strahlender Sonnenschein gegen 15:00 Parallel zum Ufer eine 48er Meerforelle auf Samsoe Killer.
IMG_20150410_151210[1].jpg
Einfach immer losgehen egal bei welchem Wetter.
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Matthias
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von Matthias »

Hallo Jan,

ich habe dieses Jahr in Sierksdorf ein paar interessante Beobachtungen gemacht.

Einmal war ich am späten Vormittag / frühen Nachmittag vor Ort. Am Anfang gab es Ententeich ohne sichtliche Strömung. Außer mir waren im Sichtbereich noch ca. 4 oder 5 andere Angler unterwegs. Soweit ich es sehen konnte hat niemand etwas gefangen. Dann kam ziemlich plötzlich ein recht kräftiger Nordwind (also eine Windrichtung bei der man gemäß einschlägiger Literatur das Angeln sofort einstellen sollte, da man eh nichts fängt) auf. An diesem Strand kam der Wind also von der Seite und es baute sich eine gute seitliche Welle auf. Ca. 20 Minuten später sah ich, wie ein Angler in ca. 200 m Entfernung einen Fisch fing, dann fing sein Nachbar 10 Minuten darauf auch einen und ich bekam nochmal 5 Minuten später auch einen kleinen Fisch dran, der dann longline released wurde.

Ein paar Wochen danach war ich mit einem Freund am Abend vor Einsetzen der Dunkelheit vor Ort. Es gab an dem Abend Ententeich ohne Strömung und zunächst auch keinen Fisch. Als die Dämmerung einsetzte waren aber auf einmal Fische im Wurfbereich und wir konnten bis zum Einsetzen kompletter Dunkelheit 3 Fische fangen.

Viele Grüße

Matthias
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Fynn_sh
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von Fynn_sh »

Grundsätzlich fange ich bei Ententeich und Sonne deutlich weniger, jedoch überdurchschnittlich große Fische.
Wenn ich so zurückdenke, halten sich Fische ü60 und Grönis bei Ententeich bei mir die Waage, wohingegen das Verhältnis bei Wind und Welle sicherlich bei 1:30 liegt.

Das lässt für mich nun nicht den Schluss zu, dass besonders viele große Fische bei ruhigen Bedingen unterwegs sind, sondern das einfach viel weniger kleine Fische unterwegs sind.
Ich könnte mir vorstellen, dass kleinere Forellen einfach noch zu viel Scheu vor Seevögeln etc. haben und große Fische diese irgendwann berechtigterweise ablegen.

Gruß
Fynn
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von Trutte2010 »

Es ist -glaube ich- wie immer bei solchen Sätzen:
Je mehr Angler glauben, dass bei Ententeich wenig bis nix gefangen wird, desto weniger Angler probieren es, desto weniger wird bei Ententeich gefangen.

Der Faktor, dass man selber daran glauben muss, die Chance auf Fisch zu haben und entsprechend konzentriert fischt, ist wohl mit entscheidend. Wobei rein sachlich für mich auch klar ist, dass die Fische eher rauben, wenn Bewegung im Wasser ist. Und die ist nun mal öfter bei Wind und Welle im Wasser als bei Ententeich.

Da ich immer knapp 600km zur Küste habe, habe ich ohnehin keine Wahl und muss das Wetter fischen, was gerade da ist.
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von küstenjunge »

Oft auch erlebt,wenn sanfte BBedingungen herschten, dass große Trutten den blinkern einfach nur langsam hinterher schwammen Und nicht auf die Idee kamen zu beißen.

Nächster Tag, andere Bedingungen und sie hackten zu.Vielleicht spielen auch Ködergröße und Farbe bei Ententeich ein gute Rolle, aber damit habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt.
Gruß
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Frank Buchholz
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von Frank Buchholz »

Fynn_sh hat geschrieben:Grundsätzlich fange ich bei Ententeich und Sonne deutlich weniger, jedoch überdurchschnittlich große Fische.
...
Das lässt für mich nun nicht den Schluss zu, dass besonders viele große Fische bei ruhigen Bedingen unterwegs sind, sondern das einfach viel weniger kleine Fische unterwegs sind. ...
Gerade erst wieder Sa beim Treffen auf Rügen bestätigt - Bilderbuchwetter, 50 Mann fangen 5 gute Fische, praktisch keiner unter 60cm. Große Forellen suchen das warme Flachwasser gerne zum Verdauen auf. Richtig aufgewühltes Wasser ist m.M.n. jedoch deutlich besser für beiderlei Fische, groß und klein. Es gibt einfach mehr zu fressen. Und ab einer gewissen Windstärke auch deutlich weniger Angler. :+++: Ich erinnere mich an einen Sonntagnachmittag Anfang April an dem ich in Noer bei 5Bft schräg von der Seite mit den Fischen alleine war. :grin:
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von NautiChris »

Bei solchen Bedingungen, fische tief und mit natürlichem Dekor. Meine kleine Steelhead von letztens fing ich bei spiegelglatter See und ne kleine Meerforelle noch dazu. Was mir aber das fischen bei null Wind schwer fällt, ist das werfen mit der Fliegenrute. Nun zähle ich mich aber auch noch nicht zu den guten Werfern,denn ein wenig Wind auf die Wurfhand weiß sehr zu schätzen.
Die Z Axis ist wie der Besen einer Hexe, erst wenn du richtig sitzt, kannst du mit ihm fliegen.
tyfly
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von tyfly »

Hi Leute,

danke für die Antworten und interessanten Beiträge.

Ententeich ist nicht gleich Ententeich. Das kann man wohl festhalten. Und anscheinend ist der Ruf schlechter als die Wirklichkeit.
Aber auch bei mir war die Motivation eher mies, bis ich selbst gefangen haben und solche Beiträge wie hier lese.

Auch den Ansatz, dass die öffentliche Anglermeinung weniger Leute bei Ententeich fischen lässt und daher einfach weniger gefangen wird, finde ich sehr nachvollziehbar.

Bei mir ist es übrigens ählich, dass ich aufgrund der weiten Anfahrt und begrenzte Zeit bei möglichst jeder Witterung fische.
VG
Jan
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IdEfIx
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Re: Ententeich immer schlecht?

Beitrag von IdEfIx »

Habe nichts gegen Ententeichstimmung, erinnere mich gern an eine Nacht im April vom letzten Jahr. Der Wind war total eingeschlafen, stand bis zu den Knischeiben im Wasser von ca. 23:00h - 04:00h und war von MeFos regelrecht umzingelt, jedesmal wenn ich neu auswarf sah ich den einen oder anderen Fisch wegschwimmen, teilweise auch die Dreiecke oder die Spitzen von Schwanzflossen an der Oberfläche, hatte einen Adrenalinausstoß nach dem anderen. Nach jedem Drill war ersteinmal für gut 10 min, Ruhe, dann gings von vorn los. In der Morgenstunde setzt Landwind ein und etwas später die Morgendämmerung und der Spuk war vorbei und endlich konnte ich an Land, denn sonst hätte ich in die Wathose gepinkelt :p . Den ganzen Vormittag biss dann kein einziger Fisch mehr, so als wenn sie alle verschwunden waren, aber solche Nächte habe ich erlebt, wenn auch nicht oft. :wink:
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