Zufall oder abgezockter Gegner?

[Rollo]

Liebe Kollegen,
möchte euch mal zu eurer Meinung befragen. Ich habe in den letzten 6 Monaten 3 Mal einen ca. 500 Meter langen, ziemlich gleichmäßigen Küstenabschnitt befischt. Zwischendurch war ich natürlich auch mal woanders unterwegs. :grin: Bei jedem der drei Fischzüge bekam ich an derselben Stelle(und zwar jeweils nur da) einen extrem harten Anfasser, dass es mir fast die Schnur aus der Hand riss und der Anschlag ging jedes Mal ins Leere. Fliegenwechsel und erneuter Versuch eine Stunde später brachten keinen weiteren Biss. Handelt es sich hier um einen Zufall oder um einen abgezockten, standorttreuen Fisch?
Gruß Rollo

[Broder]

beides

[speedflocke]

Ich habe sowohl im Fließgewässern als auch in der Ostsee Forellen beim Anklopfen beobachten können/müssen.
Die Attacken ging mit mäßiger Geschwindigkeit vom Fisch aus. Dabei wurden die Zähne nicht verwendet.
Das Maul ist dabei komplett geschlossen!
Sie schlugen nur mit einem Ihrer Kiemendeckel seitlich auf den Köder ein und ziehen sich dann sofort wieder zurück!
Ich hab mal ein 10-Pfund-Fisch bei ca. 75 Zentimern nur einen Meter vorm Endring meiner Spinnrute so "haken" können,
2 Sekunden später war alles vorbei- Haken ausgeschlitzt. Dabei hatte mich der Fisch schön abgeduscht, herrlich, mein Gesichtsausdruck
hätte ich dabei gerne gesehen.
Zudem hatte ich den Fisch schon satte 10 Sekunden lang vorher hinter meinem Snaps herlaufen sehen!!!
Natürlich gab´s auch ganz normal Fehlbisse sicherlich, wobei ein Fisch sich verabschiedete.
Deswegen gilt auch für mich Beides in Sachen Zufall und Abgezockt.
Ein Bekannter von mir hatte große Bachforellen in Bayern ebenfalls mit dieser Verhaltensweise beobachten dürfen!
Auch die Bachforellen taten das mit geschlossenem Maul!
In einem Pool war das eigentlich immer der größte Fisch welcher dies tat.

[MeFoCarsten]

Würde mal auf Revierverteidigung statt auf Hunger tippen...

[NautiChris]

Kann auch leicht angehen,dass gerade diese Attacken durch Erfahrung herrühren. So denke ich mal der Fisch testet das Fluchtverhalten der vermeintlichen Beute einer natürlichen Nahrung entspricht. Dumm ist auch keine Meerforelle, wenn schon mal gefangen,merkt sie sich das und ist nur im Fressrausch gierig auf alles was vorbeischwimmt.

[Sundvogel]

Es kann sich natürlich auch um einen uralten, total abgezockten, fiesen, großen Stein handeln.

Wenn ich immer wieder an der gleichen Stelle einen harten, nicht verwertbaren Anfasser habe, dann würde ich auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen.

Gruß

Uli

[Kystefisker]

Es kann sich natürlich auch um einen uralten, total abgezockten, fiesen, großen Stein handeln.

Wenn ich immer wieder an der gleichen Stelle einen harten, nicht verwertbaren Anfasser habe, dann würde ich auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen.

.... und dann einfach mal'n paar Meter zu einer anderen Seite hin gehen und die vermeintliche Stelle des "Bisses" nochmal Anwerfen, das kann vieles Erklären. Ebenso ein Strandbesuch bei starkem Niedrigwasser, das hat mir an einem Strand in Schwansen mal viel Erklärt.... !
Wurfrichtung merken und mit der selben Geschwindigkeit Einstrippen (.... beim nächsten Wurf kommt der "Automatismus" schneller Einzustrippen, das reicht schon um die Fliege dann flacher zu Führen und keinen "Kontakt" mehr zu bekommen !), kommt der "Biss" dann nochmal weißt du Bescheid....

Gibt aber so "Standortforellen" auch im Meer wobei das bei mir bisher immer kleinere Fische ~ 40ig waren die ich innerhalb mehrere Tage auch öfter Fangen konnte, teilweise sehr Ufernah.... !

Drücke dir aber die Daumen das der abgezockte Gegner Schuppen hat, beim nächsten Mal riiiichtig Gierig ist und wir dann von dir Lesen "...... +60er einfach mal Rausgenommen....! "....

Auf welche Fliege hattest du denn die "Bisse".............. "kf"

[Rollo]

Beim letzten Mal war das Wasser leicht angestaubt, da habe ich die orangefarbene Shrimp gefischt. Die zwei Male davor war es eine Polar Magnus. Was meiner Meinung gegen einen Stein oder ähnliches spricht-der Biss kam jedes Mal beim ersten oder zweiten Wurf. Danach war nichts mehr, obwohl ich die Stelle noch mehrmals befischt habe. Außerdem waren die Bisse so heftig, dass die strippende Hand deutlich in Richtung Rutenring gezogen wurde. Auf jeden Fall danke für eure Einschätzung. Werde das weiter beobachten.
Gruß Rollo

[Reverend Mefo]

Hi Rollo,

so etwas habe ich (leider? zum Glück?) noch nicht erlebt, zumindest über ein paar Tage betrachtet.

Wohl aber schon mal eine sehr abgezockt Forelle.

Buckelte sichtbar in regelmäßigen Abständen von ca. 2 Minuten als Standortforelle auf einem Riff rum.
Ich schleiche mich also heran. Gerade, als ich in Wurfweite kam, machte ich dummerweise eine etwas weniger sanfte Bewegung im Wasser. Der Fisch taucht ab ... und springt nach ca. einer halben Minute in voller Länge vertikal aus dem Wasser, die Flanke (bzw. das Auge?) zu mir gerichtet.

Tja, und das war dann das letzte, was ich von dem Fisch mitbekam.

War das ggf. die selbe Stelle?

[quallunaq]

… und springt nach ca. einer halben Minute in voller Länge vertikal aus dem Wasser,…

auf jeden Fall war das kein Stein


Greez, Boris

Sorry, aber der ging nicht anders ...

[piscator]

Ja, standorttreue Forellen gibts auch an der Küste -- aber nur an strukturierten Abschnitten mit Steinen etc. Hatte ich mal in Strande, da hab ich mich durch die Surferbucht gefischt und bekam auch einen von diesen Fantom-Bissen, den ich nicht verwandeln konnte. Bin dann auf dem Rückweg ca. 2h später gezielt an die Stelle gegangen und zack beim ersten Wurf gleich eine schöne Forelle an exact dem selben Platz. Fehlbisse deuten manchmal auf Revierverteidigung.

[Fliegenjeck]

Hallöchen Allerseits,
...es gibt auch Standorttreue Fischer und nicht nur Fische... :grin:
MfG Nobby...

[SIMPLE SHRIMP]

... und springt nach ca. einer halben Minute in voller Länge vertikal aus dem Wasser, die Flanke (bzw. das Auge?) zu mir gerichtet.

Solche Situationen bzw. Fische habe ich schon oft erlebt. Beim Lachsfischen kommen sie neben einem hoch, um zu sehen was oder wer da im Wasser steht, vor und nach Stromschnellen springen sie auch, um sich zu orientieren und um zu sehen, wo es lang geht. An der Küste kommen sie hoch, nachdem man sie überworfen oder kurz angehakt hat, nicht in Panik, sondern ganz sachlich um sich schlau zu machen.

Fische sind nicht dümmer als Eichhörnchen.

Klaus

[Rollo]

Vielen dank für die interessanten Antworten. War übrigens gestern noch mal am Ort des Geschehens, auch weil das Wasser sehr flach war, um es mit einer anderen Taktik zu versuchen. Mit einer Sandaalimitation, sehr schnell und mit langen Zügen eingestrippt. Leider ohne Erfolg. Keinen Biss gehabt, auch keinen Stein o.ä. entdeckt, jedenfalls nicht an der Stelle.
@ Reverend- das war in Hohenfelde
@ Nobby- das wundert mich bei eurem schönen Gewässer nicht.
Gruß Rollo

[kobberbassen]

Auf Helnæs hatten wir letztes Jahr einen Kapitalen, der Samstags zwei Mal und Sonntagmorgen ein Mal direkt neben uns (immer die selbe Stelle) mit voller Länge aus der Luft sprang. Unsere Fliegen kannte er nur zu gut, genommen hat er sie allerdings nicht...