Mal wieder am Bach...
Mal wieder am Bach...
Hi Kollegen,
von Sommerloch ist bei uns im Südwesten bisher noch nichts zu spüren. Die Wassertemperaturen sind durch die relativ kalten Nächte noch innerhalb der Komfortzone unserer Salmoniden. Durch das stabile frühsommerliche Wetter sind die Wasserstände niedrig. Die Maifliegen sind noch sehr aktiv und morgens und abends finden massive Köcherfliegenschlüpfe statt, es kribbelt und krabbelt in den Ohren, den Nasenlöchern und den Hals hinunter... Wenns so richtig losgeht bilden sich richtige Köcherfliegenklumpen an der Wathose.
Für mich stellt diese Zeit neben der herbstlichen Äschenfischerei den saisonalen Höhepunkt dar. Aber die Fischerei ist nicht einfach. Die Fische sind zwar teilweise sehr aktiv, aber nicht immer und finden einen überreichlich gedeckten Tisch. Dann können sie sehr selektiv sein. In einem strukturreichen und abwechslungsreichen Gewässer wie unserem, führt das dazu, dass sich das Fressverhalten alle paar Meter verändern kann. Der eine Fisch nimmt nur aufsteigende Sedgepuppen, fünf Meter weiter steigt eine Forelle nach winzigen Eintagsfliegenspents. Teilweise wirklich faszinierend, wenn man sich beim ausnehmen den Mageninhalt anschaut. Schwierig, aber durchaus spannend.
So habe ich gestern Nachmittag das Geschäft Geschäft sein lassen und mich gut gelaunt an den Bach begeben. An einem sehr schnell strömendem Bereich im Schatten von Bäumen habe ich mich erst mal hingesetzt und dem Treiben im und am Wasser zugeschaut. Haufenweise Köcherfliegen in allen Größen waren beim Schwarmflug über dem Wasser und ein paar größere Köcherfliegen bei der Eiablage. Direkt am anderen Ufer befindet sich eine sehr interessanten Strömungkante zwischen Hauptströmung und fast stehendem Wasser am Ufer. Da müsste doch...
Ganz vorsichtig einwaten, die Entfernung und Strömungssituation abschätzen und den ersten Wurf wagen sind eins. Wegen den unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten habe ich bei der Präsentation einen Bogen in die Hauptströhmung gelegt, damit die Fliege nicht sofort aus dem fast stehenden Wasser am anderen Ufer gezogen wird. Die Fliege landet im Totwasser. Sofort kann ich beobachten wie sich ein großer Schatten langsam Richtung Oberfläche bewegt, die Fliege kurz anschaut und das Maul öffnet ...
In diesem Moment wird die Fliege von dem reissenden Wasser aus dem Strömungsschatten und aus dem Fischmaul gezogen. Pech gehabt!
Ich habe dann lieber auf eine weiter Präsentation verzichtet, um den Fisch nicht weiter zu beunruhigen und die Stelle gewechselt. An der nächsten Schwelle mit schnellerem Wasser habe ich dann noch ein paar weitere Bachforellen erwischt. Aber mir an einer andern aktiven großen Bachforelle die Zähne ausgebissen. Naja, vielleicht nächstes mal vom anderen Ufer nochmal probieren. Es ist schön, ein paar Projekte im Kopf zu haben.
Dann konnte ich am Poolauslauf einige Aktivität ausmachen. Nach kurzer Zeit war klar was da los war. Die frisch besetzten fangreifen Bachforellen ( ) stürtzten sich auf alles, was auf der Oberfläche angeboten wurde. Am besten wenn es sich auch noch möglichst unnatürlich bewegt. Da hatte ich aber keine große Lust drauf.
Mittlerweile war es gegen 20:00 Uhr und der erste Versuch auf die große Bachforelle schon über 3 Stunden her, das sollte doch genügen.
Also zurück zur Strömungskante. Zuerst habe ich mal die Vorfachspitze ausgetauscht - Sicher ist Sicher. Dann bin ich vorsichtig eingewatet, aber 10 meter oberhalb als beim letzten Versuch. Die Entfernung zum Fisch ist dadurch zwar größer, aber ich kann näher an die Strömungskante waten und habe einen günstigeren Winkel. Es ist wichtig, dass die Fliege möglichst Lange im ruhigen Wasser treibt, ohne zu dreggen. Die erste Präsentation war zu kurz, die zweite hat genau gepasst. Etwa 20 cm von der Strömungskante entfernt landet die Fliege auf der ruhigen Oberfläche. Nach vielleicht zwei Sekunden ist die Fliege plötzlich weg. Kein Ring oder Fisch ist zu sehen, einfach nur weg! Instinktiv hebe ich die Rute und KONTAKT.
Die Forelle hat hart und kraftvoll gekämpft. Aber nach ein paar Minuten konnte ich sie landen, so etwas über 50cm. Leider nur ein schlechtes Handyfoto bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Eigentlich hätte ich dann heimfahren können, aber den Abendsprung doch noch gefischt, gegen 22:30 Uhr überglücklich aus dem Wasser gestiegen und nach Hause gefahren.
von Sommerloch ist bei uns im Südwesten bisher noch nichts zu spüren. Die Wassertemperaturen sind durch die relativ kalten Nächte noch innerhalb der Komfortzone unserer Salmoniden. Durch das stabile frühsommerliche Wetter sind die Wasserstände niedrig. Die Maifliegen sind noch sehr aktiv und morgens und abends finden massive Köcherfliegenschlüpfe statt, es kribbelt und krabbelt in den Ohren, den Nasenlöchern und den Hals hinunter... Wenns so richtig losgeht bilden sich richtige Köcherfliegenklumpen an der Wathose.
Für mich stellt diese Zeit neben der herbstlichen Äschenfischerei den saisonalen Höhepunkt dar. Aber die Fischerei ist nicht einfach. Die Fische sind zwar teilweise sehr aktiv, aber nicht immer und finden einen überreichlich gedeckten Tisch. Dann können sie sehr selektiv sein. In einem strukturreichen und abwechslungsreichen Gewässer wie unserem, führt das dazu, dass sich das Fressverhalten alle paar Meter verändern kann. Der eine Fisch nimmt nur aufsteigende Sedgepuppen, fünf Meter weiter steigt eine Forelle nach winzigen Eintagsfliegenspents. Teilweise wirklich faszinierend, wenn man sich beim ausnehmen den Mageninhalt anschaut. Schwierig, aber durchaus spannend.
So habe ich gestern Nachmittag das Geschäft Geschäft sein lassen und mich gut gelaunt an den Bach begeben. An einem sehr schnell strömendem Bereich im Schatten von Bäumen habe ich mich erst mal hingesetzt und dem Treiben im und am Wasser zugeschaut. Haufenweise Köcherfliegen in allen Größen waren beim Schwarmflug über dem Wasser und ein paar größere Köcherfliegen bei der Eiablage. Direkt am anderen Ufer befindet sich eine sehr interessanten Strömungkante zwischen Hauptströmung und fast stehendem Wasser am Ufer. Da müsste doch...
Ganz vorsichtig einwaten, die Entfernung und Strömungssituation abschätzen und den ersten Wurf wagen sind eins. Wegen den unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten habe ich bei der Präsentation einen Bogen in die Hauptströhmung gelegt, damit die Fliege nicht sofort aus dem fast stehenden Wasser am anderen Ufer gezogen wird. Die Fliege landet im Totwasser. Sofort kann ich beobachten wie sich ein großer Schatten langsam Richtung Oberfläche bewegt, die Fliege kurz anschaut und das Maul öffnet ...
In diesem Moment wird die Fliege von dem reissenden Wasser aus dem Strömungsschatten und aus dem Fischmaul gezogen. Pech gehabt!
Ich habe dann lieber auf eine weiter Präsentation verzichtet, um den Fisch nicht weiter zu beunruhigen und die Stelle gewechselt. An der nächsten Schwelle mit schnellerem Wasser habe ich dann noch ein paar weitere Bachforellen erwischt. Aber mir an einer andern aktiven großen Bachforelle die Zähne ausgebissen. Naja, vielleicht nächstes mal vom anderen Ufer nochmal probieren. Es ist schön, ein paar Projekte im Kopf zu haben.
Dann konnte ich am Poolauslauf einige Aktivität ausmachen. Nach kurzer Zeit war klar was da los war. Die frisch besetzten fangreifen Bachforellen ( ) stürtzten sich auf alles, was auf der Oberfläche angeboten wurde. Am besten wenn es sich auch noch möglichst unnatürlich bewegt. Da hatte ich aber keine große Lust drauf.
Mittlerweile war es gegen 20:00 Uhr und der erste Versuch auf die große Bachforelle schon über 3 Stunden her, das sollte doch genügen.
Also zurück zur Strömungskante. Zuerst habe ich mal die Vorfachspitze ausgetauscht - Sicher ist Sicher. Dann bin ich vorsichtig eingewatet, aber 10 meter oberhalb als beim letzten Versuch. Die Entfernung zum Fisch ist dadurch zwar größer, aber ich kann näher an die Strömungskante waten und habe einen günstigeren Winkel. Es ist wichtig, dass die Fliege möglichst Lange im ruhigen Wasser treibt, ohne zu dreggen. Die erste Präsentation war zu kurz, die zweite hat genau gepasst. Etwa 20 cm von der Strömungskante entfernt landet die Fliege auf der ruhigen Oberfläche. Nach vielleicht zwei Sekunden ist die Fliege plötzlich weg. Kein Ring oder Fisch ist zu sehen, einfach nur weg! Instinktiv hebe ich die Rute und KONTAKT.
Die Forelle hat hart und kraftvoll gekämpft. Aber nach ein paar Minuten konnte ich sie landen, so etwas über 50cm. Leider nur ein schlechtes Handyfoto bei schwierigen Lichtverhältnissen.
Eigentlich hätte ich dann heimfahren können, aber den Abendsprung doch noch gefischt, gegen 22:30 Uhr überglücklich aus dem Wasser gestiegen und nach Hause gefahren.
Mit den besten Grüßen
Robby
Robby
Re: Mal wieder am Bach...
Hallo Robby,
Viel Petri !
Sehr geiler Fisch !
Und auch schön beschrieben !
Viel Petri !
Sehr geiler Fisch !
Und auch schön beschrieben !
- Ned Flanders
- Beiträge: 511
- Registriert: 19.03.2010, 17:10
- Wohnort: Schwerte/Ruhr
Re: Mal wieder am Bach...
Wunderbar. Liest sich gut, was du da über deine Fischerei schreibst.
Schöner Fisch, was für ein Vorfach?
Vielen Dank
Gruß, Ned
Schöner Fisch, was für ein Vorfach?
Vielen Dank
Gruß, Ned
Ich möchte nochmal dasselbe wie er sagen - aber etwas umständlicher.
Re: Mal wieder am Bach...
Hallo Robby, Petri zur Bachforelle!
Ist immer wieder schön, wenn ein Plan aufgeht, ich wünsche weiterhin viel Spass am Wasser!
Ist immer wieder schön, wenn ein Plan aufgeht, ich wünsche weiterhin viel Spass am Wasser!
Gruss Manni
______________________________________
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Re: Mal wieder am Bach...
Petri Robby zu dem klasse Fisch. Den mit der Trockenfliege zu überlisten erfordert schon einiges an Können!
Und Deine Geschichte dazu ist überaus spannend zu lesen!
Thomas
Und Deine Geschichte dazu ist überaus spannend zu lesen!
Thomas
zum fischen geboren, und nicht mehr zur Arbeit gezwungen
https://www.youtube.com/user/SalvelinusSalvelinus
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- Kystefisker
- Fish hard, Rest easy....
- Beiträge: 11417
- Registriert: 21.09.2004, 17:09
- Wohnort: Holtenau
Re: Mal wieder am Bach...
...... das macht die Bachfischerei so Schön, sehr schöner Fisch und das Bild finde ich, gerade weil es etwas "Neblig" ist, für die Bedingungen Gut gelungen..... !
Ich war Gestern auch am Bach, leider "nur" kleinere Fische bis max. 40cm aber ich war den ganzen Tag alleine am Wasser, immer wieder Schön.... !
Gerne mehr Berichte vom Bach.................. "kf"
Ich war Gestern auch am Bach, leider "nur" kleinere Fische bis max. 40cm aber ich war den ganzen Tag alleine am Wasser, immer wieder Schön.... !
Gerne mehr Berichte vom Bach.................. "kf"
"Good fishing trip means also good time with your friends, people who have the same burning passion to fly fish, find the peace in it and respect mother nature."
- Meerforellenjäger
- Beiträge: 318
- Registriert: 05.12.2006, 11:17
- Wohnort: Nürnberg
Re: Mal wieder am Bach...
Toller Fisch, kräftiges Petri !
Re: Mal wieder am Bach...
Vielen Dank für die Blumen.
Morgen früh gehts wieder los. Mal schauen was geht...
Morgen früh gehts wieder los. Mal schauen was geht...
Mit den besten Grüßen
Robby
Robby
Re: Mal wieder am Bach...
Ja, war Heute morgen um virtel vor fünf am Wasser. War einiges geboten, hatte leider nichts mit krumme Rute und Fotos zu tun. Tolle Fische waren aktiv, ich habs aber leider nicht gemanaged bekommen. Nahmen sicherlich Köcherfliegen, aber mein Angebot wurde abgelehnt. Jetzt gilts mal wieder den Grips einzuschalten und die Situation zu analysieren. Das macht die Sache ja interessant. Vor allem muss ich meine Frau auf die Situation vorbereiten, dass Sie in nächster Zeit die 2te Nachthälfte alleine im Bett verbringt
Ich halte Euch auf dem laufenden.
Ich halte Euch auf dem laufenden.
Mit den besten Grüßen
Robby
Robby
Re: Mal wieder am Bach...
Wenn du dich in der ersten Hälfte gut um sie kümmerst und nach der zweiten frische Brötchen mitbringst, dann müsste das doch wohl passen ... ;-)
There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot.
+++Neustrutta+++
+++Neustrutta+++
Re: Mal wieder am Bach...
Geduld und Geschick wird immer wieder belohnt
Petri Heil zur Ü 50er :l: :l:
Petri Heil zur Ü 50er :l: :l:
Hamburg meine Perle
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- Beiträge: 2
- Registriert: 21.06.2014, 20:24
- Wohnort: Kiel
Re: Mal wieder am Bach...
Toller und sehr informativer Bericht!
Petri zu dem wunderschönen Fisch
Petri zu dem wunderschönen Fisch
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- Beiträge: 2
- Registriert: 21.06.2014, 20:24
- Wohnort: Kiel
Re: Mal wieder am Bach...
Toller und sehr informativer Bericht!
Petri zu dem wunderschönen Fisch
Petri zu dem wunderschönen Fisch