Moin,
wer sich dies schon immer gefragt haben sollte, hier die Antwort:
Warum hat der Hornhecht grüne Knochen?
Biliverdin, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes, ist für das grüne
Skelett von Hornhechten und Aalmuttern verantwortlich
Touristen der Insel Rügen haben die Besonderheit des Hornhechtes
vielleicht schon mal bemerkt: Nach dem Genuss dieser regionalen
Spezialität bleiben leuchtend grüne Knochen auf dem Teller zurück. Seit
1934 kursieren unterschiedliche Theorien über den Stoff, der für die
Grünfärbung der Schuppen und des Skeletts von Hornhechten und Aalmuttern
verantwortlich ist. Im Verdacht standen das Eisenphosphat Vivianit und das
Hämoglobinabbauprodukt Biliverdin. Für beides gab es jedoch keinen
eindeutigen Nachweis. Hinter das Geheimnis kamen Professor Dr. Waldemar
Ternes, Institut für Lebensmitteltoxikologie und Chemische Analytik der
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Frank Jüttner und Professorin
Dr. Meike Stiesch von der Medizinischen Hochschule Hannover. Ihre
Ergebnisse stellen sie in der heute erscheinenden Onlineausgabe der
wissenschaftlichen Zeitschrift European Food Research and Technology vor
Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, extrahierten die Forscher das bl
äulich-grüne Pigment aus verschiedenen Proben der Fischarten Hornhecht und
Aalmutter und wiesen mittels spektroskopischer Verfahren Biliverdin nach.
Dazu etablierten sie eine neue Präparationsmethode. Des Weiteren stellten
sie fest, dass Biliverdin die Neigung hat, sich an Kollagen, ein
Bestandteil des Bindegewebes und somit auch der Knochen, anzulagern. Es
bindet sich vor allem an die Knochenhaut und die Dornfortsätze der
Wirbelsäule, und verursacht die blaugrüne Farbe. Biliverdin ist die
natürliche Vorstufe des Bilirubins, des gelben Abbauproduktes des roten
Blutfarbstoffes, und besitzt keinerlei giftige Eigenschaften. Diese beiden
Pigmente werden auch bei blauen Flecken sichtbar, wie wir sie uns bei
alltäglichen Missgeschicken zuziehen.
Um auch die Alternativtheorie zu berücksichtigen, testeten die Forscher
die verfärbten Knochen ebenfalls auf das grüne Vivianit. Bei Vivianit
handelt es sich um ein häufig vorkommendes Mineral, das chemisch den
Eisenphosphaten zugeordnet wird. „Für die grünen Knochen der Hornhechte
und der Aalmuttern ist das Vivianit aber nicht verantwortlich“ so Ternes.
„Die Phosphat- und Eisenkonzentrationen in der grün verfärbten
Knochenhaut, müssten dafür deutlich höher sein.“ Da dies bei den
Untersuchungen nicht der Fall war, können die Wissenschaftler Vivianit als
Ursache ausschließen.
Hornhechte kommen in der Nord- und Ostsee, dem Mittelmeer sowie an den
Küsten von Frankreich, Spanien, Portugal und Marokko vor. Der Hornhecht
(Belone belone), der auch Grünknochen genannt wird, zählt besonders auf
der Insel Rügen zu einer lokalen Spezialität. Die Aalmutter (Zoarces
viviparus) findet sich in der Ostsee und an der nordöstlichen
Atlantikküste.
Qulle: Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Warum hat der Hornhecht grüne Knochen?
- Waldmeister
- Smolt
- Beiträge: 317
- Registriert: 19.01.2009, 19:50
- Wohnort: Hamburg
- Kontaktdaten:
- Ostsee-Silber
- Beiträge: 824
- Registriert: 13.11.2011, 21:24
Re: Warum hat der Hornhecht grüne Knochen?
Klasse, danke für die Info!
Ist doch schön zu lesen, dass sich Wissenschaftler finden, die solchen Dingen neugierig auf den Grund gehen.
Ist doch schön zu lesen, dass sich Wissenschaftler finden, die solchen Dingen neugierig auf den Grund gehen.
Gruß, Mirko
- Der Stefan
- Wandervogel und Fischliebhaber
- Beiträge: 1827
- Registriert: 21.10.2006, 12:50
- Wohnort: Gammelby/Ostsee
- Kontaktdaten:
Re: Warum hat der Hornhecht grüne Knochen?
Danke , man lernt nie aus ...................Gruß Stefan
Mutti sagt : Vom Spinnfischen bekommst du Flitzebogenellenbogen!
Denn man los.
Und sie sagt auch : Lieber öfters mal die Fresse halten :-))
Denn man los.
Und sie sagt auch : Lieber öfters mal die Fresse halten :-))