Brutboxen

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2592
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Brutboxen

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin Silvio,

schöne Nachrichten, die wir hier lesen. Eure gemachten Erfahrungen geben Anlass zu der Hoffnung, diese von Euch fast schon "perfektionierte" naturnahe Erbrütungsmethode auch an anderen Gewässern, die größere Sedimentdriften haben, erfolgreich anwenden zu können.

Du schreibst:
Über den Sommer bauen wir die LMF-Brutrohre in größeren Stückzahlen. Im Herbst werden wir wieder mit dem Laichfischfang beginnen und die Eier im späten Winter in die WV-Boxen bringen.
Dazu möchte ich einen Vorschlag für eine Erweiterung in Richtung "vollkommen naturnahe Erbrütung" machen. Bei genügend vorhandenen Brutrohren könnte man ohne größere Einschränkung der gesamten Maßnahme, zwei oder drei Rohre gleich nach dem Abstreifen mit "grünen" frisch befruchteten Eiern bestücken und im Bach über den gesamten Entwicklungszeitraum belassen. Werden die Boxen zurückhaltend befüllt, lagern die Eier naturähnlich und die Verluste dürften in Grenzen bleiben. Als viel versprechende Langzeitvariante könnte ich mir auch, statt Verwendung von WV-Boxen, Einsätze von "Lochblechkästen" vorstellen, wo jedes Ei getrennt von den anderen in einer Mulde (Loch) liegt. Ich habe dabei als Endvariante eine Vision von flachen stapelbaren Lochblechschalen.
Das Problem der Verweigerung des Trockenfutters bei unseren Wildforellenbrütlingen wäre somit gelöst.
Unter diesem Aspekt sollte der Schlupfzeitpunkt möglichst nah an dem in diesem Gewässer natürlich gegebenen liegen, nur so sind ausreichende Mengen von Anfangsfutter (Plankton) gewährleistet.

:wink: Klaus
Benutzeravatar
Schluchtenjodler
...
Beiträge: 534
Registriert: 02.08.2011, 18:43
Wohnort: Hörselberg-Hainich

Re: Brutboxen

Beitrag von Schluchtenjodler »

Hallo Klaus,

die Methode wurde nicht nur von uns weiter entwickelt. Ohne die Tips hier aus dem Forum und ganz besonders von Dir, wären solche Erfolge auf Anhieb wohl kaum möglich gewesen :+++: . Wenn man sich meine ersten Beiträge zu diesem Thema durchliest dann wird man feststellen, dass ich absoluter Neuling auf dem Gebiet gewesen bin :oops .

Das Experiment mit den frisch abgestriffenen Eiern werden wir wohl noch machen müssen. Denn unser Bruthaus hat den Nachteil, dass es von einer Karstquelle gespeist wird. Dadurch herrschen über das ganze Jahr hinweg recht konstante Wassertemperaturen von 8-12°C. Der Laich entwickelt sich viel schneller als im Bach, wo es im Winter nur 1-2°C sind. In diesem Winter hatten wir auch Glück mit der milden Witterung. Wenn es so wie im letzten Winter ende März minus 15°C sind, dann könnte die beschleunigte Laichentwicklung im Bruthaus zu hohen Verlusten im Bach führen.

@waldmeister: stimmt, die nötigen Brutlebensräume müssen schon vorhanden sein, bevor man an den Einsatz von Brutboxen denken kann.
Wir brauchen zum Glück nicht zu Kiesen, dafür müssten wir aber die vorhandenen Kiesbänke mal regelmäßig vor der Laichzeit richtig schön auflockern. Vielleicht erübrigt sich dann auch der Einsatz von Bruthilfen.

Grüße
Silvio

Grüße
Silvio
______________________
Angeln ist so herrlich! Man kann eine Angel ins Wasser werfen und wieder rausholen.
Antworten