Chemie im Wasser

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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SIMPLE SHRIMP
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Chemie im Wasser

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Hallo Fischkümmerer,

gestern lief auf arte die Dokumentation Chemie im Wasser, dieser Beitrag und früher Gehörtes, dass z.B. die Erbrütung von Fischlaich mit Oberflächenwasser immer schwieriger wird, Qualität und Erfolg sollen schlechter sein als zu früheren Zeiten, wirft die Frage auf, kann jemand aus Erfahrung, Beobachtung oder Gelesenem was dazu sagen?

Und ist oder wäre zu erwarten, dass dieser Umstand Auswirkungen auf den natürlichen Fischbestand haben könnte oder schon hat?

SG
Klaus

P.S. Für Interesserte: weitere Ausstrahlungstermine:

Sonntag, 10. Februar 2013, 10:50
Donnerstag, 21. Februar 2013, 15:10
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janw
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Re: Chemie im Wasser

Beitrag von janw »

Hej all,

oder rund um die Uhr in der ARTE-Mediathek zu gucken.

:wink:
LG Jan
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Rhöde
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Re: Chemie im Wasser

Beitrag von Rhöde »

Hier ist z.B. Chemie in den Flüssen Nr. 1 . Neben Plastik und co. werden wir feststellen, dass das leider schon Normalität ist :cry: .

Also bekannt ist ja sicherlich vielen das Problem des sauren Regens, der fast ganze Lachsstämme in z.B. Norwegens Flüssen auf Null gebracht hat. Nur durch "Kalkspritzen" läßt sich das ausgleichen.

Im Link ist z.B. ein Lachsfluß beschrieben in dem das betrieben wird.

http://www.suednorwegen.org/index.php?o ... Itemid=260
Gruß Rhöde
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FoolishFarmer
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Re: Chemie im Wasser

Beitrag von FoolishFarmer »

Zur ganzen Chemie und Schmwermetallproblematik kommen auch dann noch die Hormone hinzu... :o
Gibt gerade eine aktuelle Studie (wir in den kommenden Wochen veröffentlicht) zum Einfluß der Antibabypillen-Hormone auf die männlichen Lachsaufsteiger im Rheinsystem. Erschreckend, kann ich nur sagen! :cry: :cry: :cry:
Gruß Paddy
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Chemie im Wasser

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

FoolishFarmer hat geschrieben:Gibt gerade eine aktuelle Studie (wird in den kommenden Wochen veröffentlicht) zum Einfluß der Antibabypillen-Hormone auf die männlichen Lachsaufsteiger im Rheinsystem. Erschreckend, kann ich nur sagen!
Hallo Paddy,

eingeschränkte Zeugungsfähigkeit bedeutet wohl auch weniger Nachwuchs. Interessant ist aber, betrifft es hauptsächlich den natürlichen Nachwuchs oder sind die Rückkehrer, die in Zuchten mit relativ unbelastetem Quellwasser erbrütet wurden, genau so betroffen. Gibt es sichtbare Unterschiede im Erbrütungserfolg zwischen Quellwasser gespeisten Anlagen zu denen wo normales Oberflächenwasser (wie am natürlichen Laichplatz) verwendet wird.
Mir haben Züchter erzählt, dass sie umsteigen mussten auf Quellwasser, sogar auf Leitungswasser und Aufbereitung, weil die Erbrütungserfolge mit normalem Bachwasser immer schlechter wurden.
Deshalb meine Frage, ob das nur Einzelbeobachtungen sind oder ob sich diese Beobachtungen verallgemeinern lassen und anzunehmen ist, dass das natürliche Aufkommen in unseren Bächen durch Chemie im Wasser auch schon beeinträchtigt wird.

Gruß
Klaus
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FoolishFarmer
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Re: Chemie im Wasser

Beitrag von FoolishFarmer »

Nene... mit den Zuchten hat das nichts zu tun. Die Elternfische in den Zuchten sind genauso fertil wie die Parrs im Bach. Die Quell- und Bach-Bereiche liegen außerhalb der Hormoneinfluss-Bereiche, sprich die Hormonkonzentration steigt eigentlich erst im Rhein so extrem an. In den oberen Bereichen des Einzugsgebiets hat es eben entsprechend weniger Siedlungen und Bevölkerung und somit weniger Kläranlagen und weniger Hormone.
Da es nach wie vor männliche Rückkehrer gibt, spricht einiges dafür, dass die Hormon-Probleme erst beim Aufstieg und nicht schon beim Abstieg eine gravierende Rolle spielen. Liegt sicherlich daran, dass die Smolts verhältnismäßig zielstrebig und i.d.R. in der Hochwassersituation (= Verdünnung) abwandern - während die Aufsteiger meist im Sommer bei Niedrigwasser (= Erhöhung der Konzentration) ankommen und sich mehrere Wochen bis Monate im Rhein aufhalten.
Gruß Paddy
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