Gülle"Unfall" ??

[Hanne]

So ist es richtig, Wassermann, wir sollten in "unserer kleinen Welt" - rund um uns herum - acht geben
und, wenn nötig, etwas unternehmen.

An der Obereider/Oberen Eider haben wir ein Auge auf zwei Klärteiche
(Bothkamp und Schmalstede) und sind alle "stand by".

Uns wurde dringend geraten, als erstes immer die 110 zu wählen,
denn nur mit einer polizeilich aufgenommenen Anzeige kann man definitiv etwas erreichen.

Siehe hier: http://www.lsfv-sh.de/neuigkeiten/125-n ... einigungen

TL
Hanne

[Fleeesch]

Wassermann:

Kannst du das bitte noch etwas genauer erklären?
Ich mein, welche Stellen hast du informiert und meinst du derjenige hat für die Zukunft jetzt mal was gelernt?

Gruß
Micha

[Schluchtenjodler]

Wassermann

Informiert Wasserbehörde und Polizei! Bei richtigen Sauereien,
wie diese hier, bei denen ihr vermutet dass etwas vertuscht wird, ist auch mal Presse hilfreich.

Und die Schäden immer schön Dokumentieren!

Grüße
Silvio

[wassermann]

Hallo,
also informiert habe ich das LLUR in Flintbek und auf deren Anraten die Polizei, die dann auch dahin gefahren sind. Die Polizei macht jetzt einen Bericht, der ans Landesamt geht. Ich hoffe, beim nächsten Mal überlegt derjenige vorher, ob er sowas macht. Ist sonst eigentlich nicht meine Art gleich die Polizei zu holen, ist aber der dritte Winter in Folge ... leider!

Gruß Stefan

[marioschreiber]

Wo kann man denn mal die gesetzlichen Bestimmungen zum Gülle ausbringen nachlesen ?

[stoertebecker]

Das steht hier Gülle
Grundsätzlich ist das Ausbringen auf Ackerland vom 01.11-31.01 und auf Weideland vom 15.11-31.01 verboten.
Wenn da nicht die Ausnahmeregelungen wären...

[Rollo]

Habe diese Seite gefunden.
Gruß, Rollo

[Reverend Mefo]

Hallo,
also informiert habe ich das LLUR in Flintbek und auf deren Anraten die Polizei, die dann auch dahin gefahren sind. Die Polizei macht jetzt einen Bericht, der ans Landesamt geht

...und beim Landesamt trifft dieser dann auf meinen Beschwerdebericht zur ursprünglichen Sache. Vielleicht schaffen die es ja, eins und eins zusammenzuzählen. Beim knickschutz bewegt sich ja auch gerade etwas gegen die Landwirtschaftslobby. Wir sollten den Druck beim Gewässerschutz jetzt wirklich auf dem Kessel behalten !

Edit: das war inkorrekt, ich hatte ans Landesministerium geschrieben und nicht ans Landesamt. Aber vielleicht kommen die ja trotzdem zusammen auf den Tisch

[Deckert]

Und was bekommt der Bauer? 100 € Geldstrafe und das war es dann bestimmt.

Habe diese Woche im SH-Magazin den Bericht über die Gülle und den Knickschutz gesehen. Man muss nur einen Abstand von 1 m zu Flüssen, Auen und Knicks einhalten beim Güllen. Das ist doch ein Witz.

[Reverend Mefo]

Korrekt. Hier liegt das Problem. Der Bauer hält sich an die regeln, und der Bestand geht trotzdem drauf, weil die regeln nicht reichen. Man müsste erreichen, dass Laichgewässer von anadromen Tierarten einen ähnlichen schutzstatus wie Trinkwasserreservoire bekommen, dann würde es richtig knallen, wenn noch einmal Gülle in den Bach gelangt. Aber so etwas wird sich wohl leider nie durchsetzen lassen.

[Reverend Mefo]

So, hier nun die Antwort des Ministeriums.

Ich hab ein paar persönliche Daten mal ausgeweisst.

Was ich von dem Text nun insgesamt halten soll, weiß ich noch nicht, ich habe den Brief gerade brühwarm geöffnet. Es klingt aber leider im ersten Eindruck nach "Viel Verständnis - Viel beantragt - noch nicht viel konkretes". Aber im Politiktext bin ich auch nicht so firm.

Ich denke, dazu sollte sich jeder seine Meinung bilden dürfen.

[FoolishFarmer]

Da ich ohnehin gerade genervt bin ( ), mach ich´s mal kurz und übersetze diese standardisierte, politikertypische Nichtssage-Antwort mal ins "Klardeutsch":

"Du bist dem Herrn Minister schnurzpiepsegal. Dein Anliegen kümmert ihn ebenso wenig, denn grundsätzlich hat er ja bereits in der Vergangenheit alles nur menschenmögliche unternommen um Dein Problem (wie übrigens JEDES Deiner Probleme) schon im Vorfeld zu lösen. Das seine Bemühungen dann in diesem speziellen Ausnahmefall (wie übrigens jedem anderen Ausnahmefall auch) doch nicht gereicht haben, bedauert er aber zutiefst (es macht ihn regelrecht fassungslos)."




Sorry für den Zynismus. Man, wie ich sowas hasse... aber man muss unglaublich hartnäckig oder extrem kreativ sein, um aus diesen Lagern mal was konkretes zu hören.

EDIT: Achso - gelesen hat der Minister Deinen Brief übrigens nicht! Die Formulierung "...hat mich darum gebeten, für ihn zu antworten..." bedeutet soviel wie "ich habe ihn mit diesem Brief nicht weiter belästigt (,da er wichtigeres zu tun hat...)". Deswegen mögest Du Dich in Zukunft bitteschön an die zuständige Untere Behörde wenden.

[Maqua]

Sind wir wirklich so machtlos???
Wir veranstalten jedes Jahr hier eine oder mehrere Aktionen, wo Geld zusammenkommt für gemeinnützige Zwecke.
Warum nicht mal das Geld in einen Topf schmeissen und damit dann ein Klageverfahren bis zur letzten Konseqenz durchziehen?
Wenn ich den Text richtig interpretiere, drohen dem Gewässerverschmutzer nicht nur 100 Euro Strafe, sondern unter Umständen die Streichung von EU-Subventionen.
Das wäre ein Punkt, wo die Landwirtschaft wahrscheinlich hellhörig würde, denn die EU-Töpfe sind wohl die beliebteste Einnahmequelle.
Vielleicht gibt es in unseren Reihen sogar einen Rechtskundigen, der sich der Sache annehmen würde?
Eine Klage von anderer Seite finanziell unterstützen, wäre ebenfalls eine Möglichkeit, die ich befürworten würde.
"Wo kein Kläger, da kein Richter"... ist ein Sprichwort in dem viel Wahrheit liegt.

[Hanne]

Hi,

nee, nee, nee - der (jeweilige) Minister liest jedes Schreiben und dirigiert es an die entsprechende Abteilung mit den Fachkenntnissen zur Beantwortung. Bei seiner Abwesenheit macht es sein Vertreter, der Staatssekretär. Nur bei ausgesprochen hoher politischer Wichtigkeit antworten M oder St persönlich und das auch erst nach Information mit dem passenden Mitarbeiter für das jeweilige Thema.
Damit verrate ich hier keine Interna, ich erklär nur allgemein das System.

Solche Schreiben mit den persönlichen Vermerken von M und St habe ich haufenweise selbst in der Hand gehabt, (als ich noch arbeitete ) - und ich will mich hier nicht wichtig machen damit, sondern dagegen antreten, wenn jemand sagt, der M liest nicht alles. Das kann ich einfach nicht auf ihm sitzen lassen.

Und ja, 100 Euro Strafe für den Landwirt tun nicht weh, aber die Streichung der EU-Gelder und sonstiger Fördergelder kann fatal sein. Wie Manni grad geschrieben hat. Das kann die Landwirte oder Kommunen schon treffen, wenn die rausfliegen aus einem Programm.

Viel mehr will ich hier nicht dazu sagen, weil ich nicht wieder klugsch... will. Also verkneif ich mir den Rest.

Gruß, Hanne