Gülle"Unfall" ??

Und was gibt es sonst so neues?
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FoolishFarmer
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von FoolishFarmer »

Fliegenjeck hat geschrieben:...
Mag sein das wir ohne Landwirte nix zu futtern hätten, aber das ein solcher Druck auf ihnen lastet das sie immer grössere Schweinezuchten und immer mehr brauchen, damit sie überhaupt noch existieren können, kann doch für keinen sinnvoll sein! Nur damit wir noch ein Kottlette mehr auf den Grill legen koennen?
Sorry Nobby, aber es geht nicht um EIN Kotelett mehr aufm Grill - sondern im Prinzip geht es um ein etliche Kilo Schweinefleisch jeden Tag auf dem Grill. Das muss man einfach deutlicher differenzieren.
Es geht hier eigentlich nicht um die eine Biogasanlage, oder das eine Güllebecken - sondern es geht um die Ernährung der breiten Bevölkerungsmasse. Und auch wenn nur einige Wenige ganz oben das entsprechende Kapital daraus ziehen... solange die breite Masse täglich Massen von Fleisch verdrücken muss und nicht bereits ist dafür einen reellen Gegenwert zu bezahlen (Nein, ein KG Schweinefleisch lässt sich nachhaltig NICHT für 3,99- EUR produzieren), solange wird es auch haufenweise überlaufende Güllebecken & Co geben.
Denn für jedes Kilo Schweinesteak, entstehen nunmal knappe 20 Liter Gülle. Ist doch im wahrsten Sinne nicht verwunderlich, dass die "Fässer" sprichwörtlich überlaufen...
Gruß Paddy
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Sundvogel
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von Sundvogel »

In Sh ist das wenigsten ein Aufreger. Bei uns ist vor 6 Wochen festgestellt worden, dass die Siloplatte einer Biogasanlage am Naturschutzgebiet undicht war. Dadurch ist Flüssigkeit in den Fredenbecker Mühlenbach gelaufen und der komplette Jungbestand an Meerforellen eingegangen. So richtig der Skandal war das nicht. Da kann man sehen, warum Angler ein Interesse an Naturschutz haben sollten und das auch offen sagen. Bei uns ist die Wandersalmonidenarbeit ja viel weniger sichtbar als an den Ostseezuflüssen.

Trotzdem machen wir das.
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dimona36

Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von dimona36 »

"""Wir sind jetzt auf dieser kleinen, gestressten Kugel kuschelige sieben Milliarden Menschen. Das lässt aus meiner Sicht nur zwei letzte Optionen übrig. Entweder wir werden weniger Menschen oder wir produzieren mehr Essen.
Ersteres hat man früher gerne im Rahmen von kriegerischen Auseinandersetzungen umgesetzt. Ist aber heute nicht mehr so populär und auch nicht gewollt.
Letzteres findet irgendwo seine Grenzen.....wobei dann wieder Option eins ins Spiel kommt. Das ganze System ist endlich, und es wird irgendwann enden, auch wenn es noch ne Weile erstmal so weitergehen wird."""

Das hab ich vor fünf Wochen in nem anderen thread geschrieben. Passt hier genau so gut hin....
Paddy hat schon recht, hier geht es nicht um ein paar (Tonnen) Kotelett mehr oder weniger. Es geht um die Ernährung von immer mehr Menschen mit immer weniger Produktionsfläche. Wen juckt da die Kronsau??? :ironie:

Ich freue mich, wenn sich Menschen finden, die auch an solch kleinen Ansätzen kämpfen. Ich verurteile aber zunächst mal nicht pauschal den Landwirt. Keiner weiss bisher, ob hier Vorsatz oder Fahrlässigkeit oder vielleicht ein blöder Unfall eine Rolle gespielt hat. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung!

Gruß Arnulf
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Fliegenjeck
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von Fliegenjeck »

@ Paddy und Arnulf,
Auch ich schrieb:das derDruck auf die Landwirte wächst, und zwar immer schneller !
Der schwarze Peter liegt eindeutig bei uns!
Aber bei immer geringerer Produktionsfläche, das kann ich so nicht unterschreiben.Solange Mais für Biogas angebaut wird und ähnlicher Blödsinn...
MfG Nobby...
Ich bin ein (H)optimist. Diese glauben, das durch ein homebrew sich alles verbessert... :+grin:
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FoolishFarmer
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von FoolishFarmer »

Fliegenjeck hat geschrieben:Aber bei immer geringerer Produktionsfläche, das kann ich so nicht unterschreiben.Solange Mais für Biogas angebaut wird und ähnlicher Blödsinn...
Das passiert letztlich auch nur, weil sich mit dem subventionierten Strom aus den Anlagen mehr Geld verdienen lässt, als mit den Agrarprodukten selbst...

... weil wir tatsächlich bereit sind mehr Geld für Internetsurfen/ Weihnachtsbeleuchtung/ etc. auszugeben, als für unser Essen? Kranke Welt... :c
Gruß Paddy
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von Schluchtenjodler »

knoesel hat geschrieben:Soeben las ich diesen Bericht.
Ich könnte :s+1: :s+1: :s+1:
Hoffentlich langt der Staatsanwalt mal RICHTIG hin
und verdonnert den Verursacher zu Schadenersatz.

Ein wütender knoesel :+x
Bevor der Verursacher auf Schadenersatz verdonnert wird, muss erst mal der Geschädigte Schadenersatz verlangen. Ansonsten bleibt es "nur" beim Verstoß gegen das Wassergesetz.

Ich hoffe mal, dass es am betroffenen Gewässerabschnitt auch einen Fischereiberechtigten gibt, der die Schäden belegen kann und über das nötige Kleingeld und die Geduld verfügt, den Bauern auf Schadenersatz zu verklagen. Ansonsten verlaufen solche Dinge meistens im Sande oder werden mit verhältnismäßig geringen Bußgeldern oder Auflagen geahndet.

Grüße
Silvio
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Angeln ist so herrlich! Man kann eine Angel ins Wasser werfen und wieder rausholen.
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von heu20 »

dimona36 hat geschrieben:"""Wir sind jetzt auf dieser kleinen, gestressten Kugel kuschelige sieben Milliarden Menschen. Das lässt aus meiner Sicht nur zwei letzte Optionen übrig. Entweder wir werden weniger Menschen oder wir produzieren mehr Essen.
Ersteres hat man früher gerne im Rahmen von kriegerischen Auseinandersetzungen umgesetzt. Ist aber heute nicht mehr so populär und auch nicht gewollt.
Letzteres findet irgendwo seine Grenzen.....wobei dann wieder Option eins ins Spiel kommt. Das ganze System ist endlich, und es wird irgendwann enden, auch wenn es noch ne Weile erstmal so weitergehen wird."""

Das hab ich vor fünf Wochen in nem anderen thread geschrieben. Passt hier genau so gut hin....
Paddy hat schon recht, hier geht es nicht um ein paar (Tonnen) Kotelett mehr oder weniger. Es geht um die Ernährung von immer mehr Menschen mit immer weniger Produktionsfläche. Wen juckt da die Kronsau??? :ironie:

Ich freue mich, wenn sich Menschen finden, die auch an solch kleinen Ansätzen kämpfen. Ich verurteile aber zunächst mal nicht pauschal den Landwirt. Keiner weiss bisher, ob hier Vorsatz oder Fahrlässigkeit oder vielleicht ein blöder Unfall eine Rolle gespielt hat. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung!

Gruß Arnulf
Naja, mehr Nahrungsmittel produzieren brauchen wir definitiv nicht! Wir haben, wie bei fast allem, keinen Mangel, sondern ein Verteilungsproblem auf der Welt! Und zudem ein Problem, dass wir alle (und da kann sich wohl keiner ausnehmen!!) zu verschwenderisch mit Allem umgehen! Denn noch haben wir ja von Allem mehr als genug...
Zum Anderen wird immer viel geschimpft auf Politik etc.... Klar ist da was dran, aber wem das so stinkt der soll sich aufstellen lassen und selber aktiv werden! Vom Rumjammern hat sich noch nie was geändert!! Hatte in meiner Ausbildung mal einen netten Text aus England. Der Titel war "wining, bitching and moaning". Dieser Text handelte über die... richtig! Uns Deutsche! So sieht man uns oft im Ausland. Haben alles und sind dennoch nur am Rumheulen und unzufrieden!

Und mit dem Beispiel unserer Gewässer vor 30 Jahren kann ich nur sagen:
Leute, wir leben in einem Industriestaat und hier kann man aus fast allen Gewässern den Fisch essen oder das Wasser trinken!!! Zeigt mir ein anderes Land mit ähnlicher Bevölkerungsdichte wo das auch nur im Ansatz funktioniert! Das sollte man auch nicht vergessen!!!

PS: Das Geschrieben von mir soll natürlich in keinster Weise soilche Sauereien in unseren Gewässern rechtfertigen, herunterspielen oder sonstiges! War die Einleitung absichtlich gehört der Typ an den Eiern durchs Dorf gezogen!

TL Jan
Niemand sollte einem Fisch dadurch Schande bereiten ihn zu fangen, ohne zu wissen wie man ihn fängt!
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von Der Stefan »

Achtung OT :
Hurra , ich habe heute 5 Bäume auf meinem Knick for der Kettensäge gerettet .
Der Bauer wollte alles komplett um hauen . Habe mich heute morgen bei mir vorort mit dem Landwirt getroffen .
Und siehe da , die Eichen und auch die großen Eschen dürfen stehen bleiben .
Habe mich bereit erklärt , die großen Eschen etws zu ´´ töppen´´ soll heißen die Kronen zu beschneiden .
Somit haben Specht und co auch weiter hin ne Chance in meinem Garten .
Is jetzt nicht die Rettung von Mutter Erde aber man sieht :Man muß nur mal seinen Arsch hoch kriegen , dann kann man auch mal was bewirken .

Fand das paste irgendwie zu Knössel´s Thema ......................Gruß Stefan
Mutti sagt : Vom Spinnfischen bekommst du Flitzebogenellenbogen!
Denn man los.
Und sie sagt auch : Lieber öfters mal die Fresse halten :-))
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Fleeesch
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von Fleeesch »

Tue Gutes und rede darüber, heißt es ja so schön.
Mag das auch nicht die Welt im Ganzen retten, Stefan, Du hast die Welt vor deiner eigenen Haustür vor noch mehr Zerstörung bewahrt und das verdient Lob und Anerkennung.
Und ich finde hier ist genau der richtige Ort um von solchen Dingen stolz zu erzählen, denn ich denke, wenn solche Taten auf fruchtbaren Boden fallen und anstiftend wirken können, dann am ehesten in einem Kreise wie diesem. In anderen Umfeldern werden solche vorbildlichen Einsätze ja leider viel zu schnell als Öko-Romantik abgetan.

Chapeau!
Micha

P.S. Das mit der Au ist eine Sauerei, bitte berichtet, wenn es Neuigkeiten gibt.
Gruß Micha
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von Salmonking »

Ich schätze mal das Ding wird als "Unfall" im Sande verlaufen. Bin mal die Au via Satelitenbild abgegangen und für mich steht der Verursacher fest. Mir stellt sich nur die Frage, ob da nicht doch Mutwille hintergestanden hat?
In jedem Geschöpf der Natur lebt das Wunderbare.
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jjörg
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von jjörg »

:s+1:

Alles schon geschrieben worden .... Hühnerscheiße so was :wink:
JJ
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Sundvogel
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von Sundvogel »

Mal zur Lektüre:


So global ausgelöst sind die Probleme nicht. Oft geht es darum, dass irgendeiner Flitzpiepe gesetzliche Regelungen egal oder auch zu unbequem sind.

http://www.wuemme-meerforelle.de/111.html

Da geht es nicht um den Preis pro Kilo Schweinefleisch und auch nicht um Existenzbedrohungen. Da geht es fast immer um mangelnde Sorgfalt. Was alles in so norddeutschen Bächlein drin sein kann, dass ist schon immer spannend.
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T.v.d.3Larsen
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von T.v.d.3Larsen »

Das wird NICHT im Sande verlaufen! Hab mich an der richtigen Stelle schlau gemacht.
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Cowie
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von Cowie »

Sundvogel hat geschrieben:Mal zur Lektüre:


So global ausgelöst sind die Probleme nicht. Oft geht es darum, dass irgendeiner Flitzpiepe gesetzliche Regelungen egal oder auch zu unbequem sind.

http://www.wuemme-meerforelle.de/111.html

Da geht es nicht um den Preis pro Kilo Schweinefleisch und auch nicht um Existenzbedrohungen. Da geht es fast immer um mangelnde Sorgfalt. Was alles in so norddeutschen Bächlein drin sein kann, dass ist schon immer spannend.
@ Sundvogel:

Der Inhalt deines Links bricht mir das Herz :x :x :x :no: :no: :no:

Diese Gleichgültigkeit (vorsichtig ausgedrückt) :s+1: mich an :!: :!: :!:
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
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Re: Gülle"Unfall" ??

Beitrag von wassermann »

Ist zwar ein anderer "Stinker", aber auch nur ein paar hundert Meter von dieser Au entfernt. Boden knüppelhart gefroren, aufgetaut wäre er voll wassergesättigt, Schneelage und das Datum ... alles Ausschlusskriterien um Gülle zu fahren. Der Schlag geht bis an den Wald und einen Graben, der dann ja auch in die Au läuft. Und beim nächsten tauen läuft der ganze "Scheiß" da rein und dann schön ab in die Ostsee. Schweinerei!
Habe dieses traurige Schauspiel dann mit ein paar Anrufen beendet.

Einige scheinen leider nichts dazuzulernen. Beängstigend.
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