Spakenes 2011

Hier sind es vor allem die Lachsflüsse, die viel locken. Mandal, Gaula, Orkla, Namsen und viele weitere Flussläufe halten mächtige Fische bereit. Allerdings hat Norwegen mit seinen Fjorden und Küsten weitaus mehr zu bieten - schreibt darüber.
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Sebi
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Spakenes 2011

Beitrag von Sebi »

Moin tosomen.
Dieses Jahr zog es meinen Vater und mich mal wieder nach Nordnorwegen. Entgegen unserer ´Skjervoy Gewohnheit´ ging es dieses Mal nach Spakenes. 45 Autominuten südlich von Skjervoy liegt die Anlage auf einer Landzunge am bekannten Lyngenfjord. Diese „Anlage“ ist mit der auf Skjervoy nicht zu vergleichen. Zwei kleine Hütten, die zwei bis maximal vier Personen Platz bieten und 100 Meter vom Bootssteg entfernt liegen, sowie ein großes Haus mit vier Schlafzimmern liegen in absolut ruhiger Lage. Außer den anderen Anglern sieht man so gut wie keinen Menschen. Direkt neben dem Bootssteg findet man einen schönen Filettierraum mit großem Tisch und herrlicher Aussicht.

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Für einen Nordnorwegenfahrer gibt es nach der Unterkunft einen entscheidenden Punkt; die Boote. Zu Verfügung standen dieses Jahr zwei Fjordfangst 19 Fuß Aluboote, sowie ein Prototyp der neu aufkommenden Marke Kværnø. Wir entschieden uns wieder einmal für das größte und sicherste Boot, dem 22 Fuß Aluschlitten mit geräumiger Kabine. 107 Pferdestärken schafften 20 Knoten.

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Das Angelrevier ist nicht so vielseitig wie Skjervoy, dennoch interessant. Die Westseite des Lyngenfjordes ist auf der Höhe von Spakenes ziemlich eintönig. Unterwasser geht es weiter wie Überwasser; steil bergab. 60 Meter vom Ufer entfernt ist es an manchen Stellen bereits gute hundert Meter tief. Ein einziges Plateau zieht sich zwei Seemeilen in den Fjord hinein. Die Ostseite hingegen bietet mehr Abwechslung. Krautige Kanten direkt vor der Anlage und in Richtung Süden drei größere Plateaus. Im Norden von Spakenes liegt eine Insel namens Uløya. Cirka zehn Kilo Nord-Süß Ausdehnung mit allem was das Herz begehrt. Riffs, Kanten, ausgedehnte Flachzonen und ein großes Plateau im nördlichen Bereich.
Am 19.07. sollte es losgehen.

Dienstag, 19.07.2011

Gestern habe ich mir glatt noch ein paar große Wirbel gekauft. Könnte ja sein, dass welche benötigt werden. Quasi gerade fertig gepackt geht es um fünf Uhr morgens gen Flughafen. Den Ablauf kennen wir mittlerweile ganz gut, sodass Rutenrohre und Co. auf schnellem Weg aufgegeben werden. Um sieben geht es erst nach Oslo, eine Stunde Aufenthalt verbringen wir hier mit Kilometer weiten Gelaufe durch die Hallen des Flughafens. Eineinhalb Stunden später stehen wir schon in Tromsø.

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Der Bus, welcher uns nach Spakenes bringen sollt, steht bereits bereit. Sachen rein und ab dafür. Die Strecke ist uns nicht unbekannt, sodass wir am ´größtem´ Supermarkt anhalten und uns für die Woche bestmöglich einzudecken. Drei Stunden liegen zwischen Tromsø und Spakenes, die irgendwie wieder nicht enden wollen. Schließlich stehen wir doch vor unserer Hütte, vermissen nur das Boot. Mein Vater richtet das Haus ein und meine Wenigkeit baut die ersten Ruten zusammen, schließlich ist das Wetter mehr als einladend. Es fehlt eigentlich nur noch das Boot. Von den Stuttgartern neben uns – welche noch eine Entscheidende Rolle spielten sollten- erfahren wir, dass der Besitzer der Anlage gerade „um‘i Egge isch“. Eine Stunde später kommt - **** der Name macht mich noch verrückt- der Besitzer der Anlage mit „unserer“ Kværnø aus Skjervoy. Die Bootseinweisung zieht sich hin, die Stuttgarter sind vor der Anlage am Angeln, auf einmal zieht eine Sturmfront auf. Die Männer kommen vorsichtshalber mit ihrem Fjordfangst in den Hafen, was definitiv die richtige Entscheidung ist. Von Windstille und Sonnenschein zu Regen, Windstärke 6 und ganz ekliges Wasser in fünf Minuten. Das Boot haben wir zwar immer noch nicht, aber für das Wetter kann schließlich keiner was. So schnell der Sturm kam, so schnell ist er auch wieder verschwunden und wir können die erste Ausfahrt vollziehen.

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Südlich der Anlage geht im flachen Wasser und an Kanten nicht sehr viel auf unsere 11cm Kopytors. Wir wechseln auf Pilker und erwischen kleine Dorsche und Seelachse. Kurz vor der Rückkehr in den Hafen zieht etwas Ungewöhnliches an Papis Rute. Zum Vorschein kommt eine kleine Klische, die auf seinen Pilker gebissen hat.

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Da nicht viel dran ist, darf sie weiterschwimmen. Nach der Rückkehr an den „fast-hauseigenen“ Steg geht es auf schnellen Weg in die Koje.
Mittwoch, 20.07.2011
Als allererstes schlafen Vaddern und ich erst einmal aus. Nach einen gemütlichen Frühstück mit Fjordpanorama geht es um zehn Uhr auf’ s Wasser. Die Ergebnisse von gestern, geben uns Anreiz die Taktik ein wenig zu verändern. In für uns relativ tiefem Wasser (60 Meter) versuchen wir es mit großen Pilkern und Makk. Dabei kommt nur Papis Lieblingsfisch zum Vorschein. Ein kleiner Küstenrotbarsch.

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Daraufhin hat Papi keine Lust mehr auf „Tiefseefischen“ und wir fahren weiter in den Lyngenfjord hinein. Wir machen auf dem Kartenplotter einen küstennahen Bereich aus, der nicht tiefer als 30 Meter ist. Kaum angekommen, rappelts auch schon an den leichten Ruten mit Gummifisch. Zum Vorschein kommen schöne Küchendorsche der zwei bis vier Kilo Klasse.

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Nach einer Stunde ist es auf einmal wie abgeschnitten. Wir fahren wieder Richtung Anlage, stoppen aber noch einmal an einer langgezogenen Kante, die von 30 bis auf 60 Meter abfällt. Ich fische mittlerweile wieder mit großem Pilker und Makk. Bei 40 Meter dreht Papi hoch, es ist ihm mal wieder zu tief. Das dies ein Fehler war, bestätigt ein Einschlag in meiner Rute prompt. Nach langem Hin- und Her mit ordentlich Druck und einigen ansehnlichen Fluchten kommt eine schöne Dorschdoublette zum Vorschein. Der Dorsch, welcher am Pilker hängt ist leider etwas zu lütt für die Bütt, der obere hat jedoch sehr gute Büttmaßen. 10,5 Kilo. Geht doch!

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Nachdem ich den Dorsch versorgt habe, lasse ich natürlich sofort wieder ab. Bis zum Mittelwasser saust der S-Jigger mit Makk, da hängen sie wieder in zwei Dorschmäulern. Wieder ein Guter auf Makk und ein kleinerer auf Pilker.

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Innerhalb von zehn Minuten ist die Bütt schon gut gefüllt, wir beide haben Hunger und schließlich darf ich meiner Filettierarbeit noch nachgehen, sodass wir in den Hafen fahren.

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Nach Mittagessen und einer zweistündigen Siesta geht es wieder auf das Wasser. Das Wetter hat sich deutlich verschlechtert. Tiefhängende Wolken scheinen die hohen Berge abzuschneiden. Wir wollen es nicht weiter als fünf Minuten nördlich der Anlage an steil abfallende Kanten auf Heilbutt probieren. Diese Kanten sind auch der südliche Eingang zu dem flachen und sandigen Grund des Rotsundes, welcher zwischen Uløya und dem Festland liegt. Die Drift ist relativ stark, Papi versucht es mit Pilkvorfach und ich sollte eine folgenschwere Entdeckung machen. Am Ende meines Vorfaches hängt ein Storm Gummifisch mit 285 Gramm Gewicht. Ich lasse den Köder bis zum Grund ab, kurbel ihn zwei Meter hoch, halte den Gummifisch bis zu zehn Sekunden in der Schwebe und kurbel weiter hoch. Nach dem dritten Ablassen bis zum Grund beschleunige ich den Storm nach oben. Keine Sekunde nach dem „Spinstop“ kappelt es. Zehn Meter Schnur werden von der Multi gerissen und mein Grinsen wird größer und größer. Nach der ersten Flucht ist mir schnell klar, dass wir den Zielfisch am Band haben. Der Butt kommt jetzt zügig nach oben und ich heb den kleinen aber sportlichen Butt ins Boot. Sportbutt finde ich gar nicht schlecht. Der Einzelhaken ist schnell gelöst und der Lütte darf wieder weiterschwimmen.

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Erster Butt auf Storm, es soll noch entscheidend sein. Wir versuchen es nach diesem plötzlichen, aber erfreulichen Fang natürlich weiter. Ich habe noch einen Biss, Papi versucht es mittlerweile mit einem Kopytor am Bleikopf. Eine Stunde später versuchen wir es direkt vor der Anlage noch auf Küstendorsche was mäßig erfolgreich ist. Wir brechen die Zelte ab und nach Abendessen fallen wir müde aber voll und ganz zufrieden ins Bett.

Donnerstag, 21.07.2011

Das Wetter ist noch schlechter als gestern, doch es hält uns nicht ab mit dem sicheren Boot in der Lyngen hineinzufahren. Auf der flachen Stelle, die uns gestern Morgen die ersten Küchendorsche beschert hat, fängt Papi prompt den familiengrößten Lump.

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Danach geht nicht mehr viel, sodass wir das südlichste der drei mitten im Lyngenfjord gelegen Plateaus anfahren. Hier scheinen die Schellfische das Gebiet gepachtet zu haben, mit Pilkvorfach erwischen wir nur kleine Exemplare. Der Wind frischt auf, die Drift nimmt zu und ich häng unsere schnellsinkende „Josephine Baker“ ans Vorfach. Josephine kommt am Grund auf, spielt mit ihrem Bananenröckchen und schon hängt Fisch am Band, der sogar etwas Schnur zieht. Beim Pumpen habe ich schon ein gewisses Gefühl – keine Minute später liegt der nächste kleine Butt im Boot und wird wie der erste nach schnellem Foto und Hakenlösen zurückgesetzt.

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Dieser Überraschungsfang macht uns Mut auf mehr, doch es will einfach nichts anderes als Schellfische anbeißen. Der Wind frischt immer weiter auf, die Drift wird selbst für Jose zu stark, jetzt gibt’s erst mal lecker, lecker Pannfisch. Nach dem fantastischen Dorsch geht es wieder in die Waagerechte. Nach dem Aufstehen sehen wir noch bescheidenere Bedingung als gestern Nachmittag. Einen Versuch an den Kanten im Norden der Anlage wollen wir es wie gestern auf Heilbutt probieren. Es dauert keine fünf Minuten, da hängt auch schon der nächste kleine Butt am Storm Gummifisch. Der 60cm Heilbutt ist spitz gehakt, schüttelt einmal den Kopf an der Oberfläche und taucht wieder ab. Das geht ja gar nicht so schlecht los. Papi fährt die Drift noch einmal an und an exakt derselben Stelle bekomme ich wieder Butt ans Band. Dieses Mal zeigt sich heftigere Gegenwehr als bei den bisher gefangenen. Nach fünf Minuten erscheint der Heilbutt unterm Boot und wird gelandet. Der Erste über 80 Centimeter kommt jetzt auch mit für die Pfanne.

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Nach diesem fulminanten Auftakt tut sich an dieser Stelle nichts mehr, sodass wir die Kanten im Süden der Anlage noch einmal befischen wollen. Der Storm Gummifisch ist gerade einmal drei Minuten Unterwasser schon hämmerts das nächste Mal an der Inliner. Schwere Kopfschläge verraten einen Dorsch, der urplötzlich eine Flucht von 20 Metern hinlegt. Es dauert ein wenig, bis ich den Dorsch an die Oberfläche gepumpt habe und ihn schonend landen kann. Schnelles Foto und ab nach Hause.

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Wir haben für heute genug und fahren in den Hafen.

Freitag , 22.07.2011

Die Erfolge auf den Storm veranlassen mich, bei unseren Hausnachbarn aus Stuttgart mal vorsichtig nachzufragen, ob sie noch einen Gleichen für meinen Vater „über“ haben. Die Männer bejahen meine Frage und vermachen uns ihren einzigen Storm. Das Wetter ist fantastisch, sodass wir uns die Ostseite des Fjordes Richtung Norden hochfischen. An dem ersten Riff geht wenig, sodass wir beim kleineren, aber vielfältigeren Riff weiterangeln. Wir versuchen es erst im Norden des Riffes, wo außer einem kurzen Biss auf Gummifisch nichts geht, danach direkt vor der Riffspitze und dann an den südlichen Kanten. Papi fischt mit Pilkvorfach und ich mit meinem neuen Liebling. So ganz war bei Vaddern das Vertrauen noch nicht da. Von nun an geht es Schlag auf Schlag. Papi ist entweder am Runterlassen oder am Hochpumpen und mein schöner Storm wird in 40 Meter Tiefe ziemlich zerrupft.

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Die Hoffnung auf den Butt vergeht mit diesem Köder einfach nicht. Irgendwann bleibt dann doch ein Dorsch hängen.

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Wir haben nach einer Stunde genug und Dorsch ist mittlerweile auch genug im Gefrierer, sodass wir zurück in den Hafen fahren. Der Nachmittag verläuft genau wie der Vormittag mit vielen Dorschen in allerfeinster Küchengröße, die aber alle zurück gehen da wir noch Platz für den potentiellen „Edelfisch“ brauchen könnten. So langsam gehen uns die Brötchen aus, sodass wir von Joachim und Steffen erfahren, dass im Rotsund eine kleine Stadt mit Minisupermarkt und Bootsanleger ist. Gleich morgen früh sollte es losgehen.

Samstag, 23.07.2011

Die letzten Brötchen sind vertilgt, dann wollen wir doch mal mit dem Boot einkaufen gehen. Nach der schmalen Sundeinfahrt sind wir schnell im kleinen Hafen von Havnes auf Uløya. Leider sind sechs von sechs Bootsanleger besetzt, sodass ich mit ein paar Kronen in der Tasche von Bord geh. In dem kleinen Tante Emma Laden, welcher direkt am Hafen gelegen ist findet sich nicht viel. Aufbackbrötchen, Cola, Bier und orignial Bull Makk’s sind schon eine große Auswahl.

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Leider habe ich den Fotoapparat im Boot liegen gelassen, deswegen etwas Neumodernes.
klick
Wir fahren nach dem Einkaufen bei gutem Wetter wieder zu dem Riff im Norden von Uløya. An den südlichen Kanten geht auf Gummifisch, sowie auf Pilkvorfach rein gar nichts. Steffen und Joachim gaben uns gestern noch einen Tipp für Heilbutt und Steinbeißer im Norden des Riffes. Ich guck Papi an und frage: „Wollen wir mal einen Heilbutt fangen?“ Papis Antwort: „Solange es nicht tiefer als 40 Meter ist.“ Fünf Minuten später sind wir am langgestreckten Plateau nördlich vom Riff angekommen. Da wir nicht mehr als 40 Meter unterm Kiel haben, binde ich den Storm von den Stuttgartern ans Ende von Papis Vorfach. Zwei Minuten sind unsere Gummifische im Wasser, schon zubbeln die ersten kleinen Fische an den Gummis. Kurz darauf stellt sich her raus, dass es sich um halbstrake Dorsche handelt. Papi fischt mit seinem Storm am Grund und ich durchfische die Wasserschichten von unten nach oben. Wie aus dem nichts schnellt rechts neben mir eine Rute nach unten und Papi bekommt einen halben Schock. Die Rute ist verdammt krumm und die Rolle schreit. Der Fisch schießt 20 Meter davon, bleibt kurz stehen und geht noch einmal zehn Meter weiter. Endlich, Papi drillt seinen ersten Heilbutt. Während des Drills bin ich aufgeregter als Papi. Der Butt ist nach fünf Minuten im Mittelwasser und zieht noch einmal bis zum Grund ab. Weitere fünf Minuten später kann ich Papis ersten Heilbutt gaffen und wir freuen wir uns über den 6 Kilogramm schweren Plattfisch.

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Nach diesem erfreulichen Fang, beißen nur noch Dorsche auf die Storms. Es ist bereits 14 Uhr, sodass wir zum filetieren und Füße hochlegen in den Hafen fahren. Der Zielfisch liegt einmal wieder in der Gefriertruhe, sodass der Nachmittag genau wie gestern ruhig und entspannt im Süden der Anlage mit kleinen Dorschen und Seelachsen ausgeklungen wird.

Sonntag 24.07.2011

Als kleines „Dankeschön“ für die zahlreichen Tipps und vor allem für den geborgten Storm bieten wir Joachim und Steffen an, heute mit uns auf Buttjagd zu kommen. Das Fjordfangst Boot haben sie mittlerweile „über“ und schnell sind ihre Utensilien an Bord unseres Bootes. Wir versuchen es erst an den Dorschkanten, doch wir treiben leider ins Flache und können keinen Dorsch erwischen. Papi steuert die Stelle von gestern Vormittag an, wo wir den Butt erwischt haben. Er kündigt Butt an, lässt seinen Storm in 28 Meter Tiefe sausen, dreimal lässt er den Köder am Grund aufkommen, da schreit auch schon die Bremse. Die Stuttgarter gucken nicht schlecht und kurbeln vorsichtshalber hoch. Der Drill verläuft wie gestern, drei schöne schnelle Fluchten, da ist der Butt auch schon in Gaffnähe. Ein halbes Kilo leichter als der Butt gestern, aber mindestens genauso schön gezeichnet. Das ganze Boot bricht in Jubel aus. Butt auf Ansage!

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Ich versorge den Fisch, Papi atmet erst einmal durch und die Stuttgarter haben auch schon wieder die Gummis im Wasser. Joachims Gummifisch ist gerade einmal im Mittelwasser, da hängt auch schon der nächste schnelle Räuber. Die Fluchten lassen eigentlich keinen anderen Zweifel offen, als dass es sich um einen Butt handeln muss.

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Joachim drillt seit zwei Minuten, da ist auch Steffen „hart am Fisch“. Überall schreiende Rollenbremsen, krumme Ruten und lächelnde Gesichter, ich wusste nicht wohin.

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Die vermeintlichen Heilbutte entpuppten sich als äußerst kampfstarke Dorsche der knappen 10 Kiloklasse. Da wir alle genug Dorsch hatten, gehen alle Dorsche wieder zurück.

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Nachdem wieder etwas Ruhe an Bord eingekommen ist, lassen wir alle, quasi gleichzeitig, vier große Gummifische gen Grund. Kein Gummifisch erreicht den Grund, alle wurden vorher von gierigen Dorschen weggesaugt. Dieses sensationelle Schauspiel bei traumhaftem Wetter können wir 20 Minuten genießen, danach ist der Schwarm weg. Wir fahren wieder auf das Plateau und ich versuche es mit Pilker auf Steinbeißer. Es tut sich lange Zeit bei mir, sowie bei den Gummifischen sehr wenig. Es sind alle Ruten draußen, außer Meiner, es wird überlegt wo man es als nächstes ausprobieren könnte. Ich habe den Willen einen Steinbeißer zu fangen und da kommt auch schon der Biss. Das Drillverhalten lässt auf den erhofften Steinbeißer schließen. Wenig später hängt ein schöner Steinbeißer unter der Oberfläche und schüttelt sich einfach den Haken ab und taucht wieder runter. Etwa eine halbe Stunde suchen wir auf dem Plateau wieder den Dorschschwarm und ich fische weiter mit Pilkvorfach. Wie aus dem Nichts bekomme ich Biss im Mittelwasser und darf mich über eine schöne Doublette freuen.

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Die Zeit ist wie im Fluge vergangen und wir fahren zurück in den Hafen.

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Ich durfte wieder filetieren und Papi kümmert sich um das Mittagessen. Zu später Stunde zieht es Papi und mich noch einmal auf den Fjord. Wir haben den Tiefseerotbarsch im Auge, der sich auf der anderen Fjordseite aufhalten soll.

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Wir versuchen es erst an den sehr steilabfallenden Kanten mit Pilker und Makk auf Seelachs, wobei nur ein kleiner Rotbarsch auf den Pilker reinfällt.

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Dieser Fang macht natürlich Hoffnungen auf größere, sodass wir in 100 Meter Tiefe mit Rotbarschsystemen angreifen. Papi hat nach fünf Minuten den ersten Biss, der aber leider nicht hängen bleibt. Sonst passiert an der ersten Stelle nichts. Wir versetzen in tieferes Wasser und Papi lässt lieber gleich oben. Meine mit Seelachsfilet bestückten Haken sausen in 120 Meter und werden langsam hochgekurbelt. Da ich nach zehn Minuten keinen Biss habe und wir in die Koje wollen kurbel ich etwas schneller hoch. In etwa 50 Meter Wassertiefe steigen mehrere Fische ein. Für Rotbarsche ziemlich viel Druck, es wurden die beiden größten Schellfische des Urlaubs.

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Eine der letzten Mittsommernächte rundet diesen Tag wunderschön ab.

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Montag, 25.07.2011

Heute waren Joachim und Steffen noch einmal mit von der Partie. Den Stormgummifisch hat Joachim Vaddern schon vermacht, heute wollen wir den ersten Steinbeißer im Boot haben. Das Wetter ist nicht gerade angenehm, leichter Wind und quasi Dauerregen. Wir fahren direkt bis zu dem Plateau der letzten zwei Tage an, schließlich sollte es hier ja auch Steinbeißer geben. Bereits bei der zweiten Drift hat Steffen „Stonie“ Kontakt. Der Fisch landet im Boot.

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Jetzt sind wir natürlich heiß und Papi fischt immer noch seinen Storm am Grund. Eine halbe Stunde nach Steffens Fisch, ruckt es an Papis Rute auffällig. Unser ersten Stonie am letzten Tag, wir haben es doch noch geschafft. Auch dieser Stonie darf mit nach Hause.

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Wir treiben weiter auf das Riff zu, erreichen die 20 Meter Linie und erwischen wieder einen Dorschschwarm. Mittlerweile sind wir alle ziemlich durchnässt und haben fürs erste genug. Auf der Rückfahrt in den Hafen übte ich mich in „svennischen“ Luftfisch.

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Nachdem wir wieder halbwegs trocken sind und das Wetter etwas aufklärt ist, wollen wir an der Kante es noch einmal auf Dorsch probieren. Am Ende meines Vorfaches hängt ein kleiner Gummifisch, der in 15 Meter Wassertiefe sofort von halbstarken Dorschen bearbeitet wird. Papi reißt ausversehen mit dem großen Einzelhaken einen kleinen Dorsch und lässt wieder ab. Der Köder kommt einmal am Grund auf und ist danach wie festgenagelt. Wir denken zwei Sekunden an einen Hänger, doch die Stille wurde schnell gebrochen. 20 Meter Schnur fliegen von der Rolle, der Fisch bleibt stehen und prescht weiter davon. Leider schwimmt der Fisch unter das Boot hindurch und steigt aus. Das war unserer Meinung nach der beste Buttkontakt im Urlaub. Jetzt fische ich natürlich auch den Storm wieder, doch es tut sich eine halbe Stunde lang sehr wenig.

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Wir versetzen zum letzten Mal zu unserem Zipfel und ich kann noch einen drei Kilogramm schweren Dorsch fangen. Dieser Dorsch ist auch der letzte Fisch des Urlaubs, schließlich müssen wir noch packen. Die meisten Sachen sind verpackt und wir genießen noch ein paar Bier mit Joachim und Steffen. Morgen soll es wohl oder übel auch dieser schöne Urlaub zu Ende gehen.

Dienstag, 26.07.2011

Bereits um 10 Uhr werden wir von dem Bustransfer abgeholt und werden nach Tromsö gebracht. Eine Reisegruppe aus dem Ruhrpott fliegt bereits um 14 Uhr, sodass wir vier Stunden Aufenthalt am kleinen Flughafen haben. Um 17 Uhr geht es nach Oslo und danach weiter nach Hamburg. Um 2130 landen wir in der schönsten Stadt der Welt. Es war ein wunderschöner und entspannender Urlaub mit besonderen Momenten und Fischen. Vielleicht treffen wir die liebgewonnenen Stuttgarter nächstes Jahr wieder.
Keine 48 Stunden später stehe ich bereits in der gelobten Ostsee. Ich habe Joachim und Steffen erzählt, dass es möglich ist auch im Sommer Meeresforellen tagsüber zu fangen. Bitteschön.

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Gruß Sebi
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Smutje
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von Smutje »

Moin Sebi,

was für ein schöner Bericht, Ihr seid echt zu beneiden.......!

Liege ich richtig wenn ich tippe das du die Raute an das Boot gepappt hast ? Sauber........! :+++:

LG Hanjo
"..........und aus der Mitte entspringt ein Fluss !"
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Ralph Hertling
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin!

Herzlichen Dank für den feinen Bericht.
Ein wenig bin ich mitgefahren.
Petri Heil Dir und Deinem Paps!!!
TL
Ralph
SilverDoc

Re: Spakenes 2011

Beitrag von SilverDoc »

Irgendwann bin ich auch mal dort oben und kraxel mit der Fliegeflitze die Kyste entlang und dreh mir die Jäger raus.....Legger Bericht mein kleiner ;) :l: :+++:
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Maqua
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von Maqua »

Schöner Urlaubsbericht mit ganz tollen Bildern! :+++: :+++: :+++:

Danke Sebi! :wink:
Gruss Manni :wink:





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Heiländer
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von Heiländer »

Klasse Sebi :+++:
Super geschrieben mit Klasse Bildern !
Gruss
TL Christopher
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Kungdisciplin är laxfiske !!
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knattermaxe
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von knattermaxe »

Danke für diesen tollen Bericht und wunderbare Bilder :+++:


Gruß
Markus
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Tod dem Gyrodactilus Salaris!
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Gregor
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von Gregor »

Moin und vielen Dank.

Das hat sich doch voll gelohnt.
Beste Grüsse

Gregor
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Fazer
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von Fazer »

Du kannst es gut haben Sebi.
Danke für den schönen Urlaubsbericht :+++:
Gruß
Nico

Ich kann mich dem Wasser nicht entziehen (AdMeeF) Bild
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Meerforellenjäger
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von Meerforellenjäger »

Toller Bericht und schöne Bilder.
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axel f.
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von axel f. »

...amüsant und voller spannung :+++: ,toll geschrieben,...tolle bilder......und lecker plattfisch!!! :wink:
the more i understand seatrout fishing, the shorter i cast!
RoyalKutscher

Re: Spakenes 2011

Beitrag von RoyalKutscher »

hi Sebi :grin:
spannend geschrieben mit echt tollen Bildern :+++: Danke :grin:
Gruss u. Petri
- Peter :wink:
Thomas KS

Re: Spakenes 2011

Beitrag von Thomas KS »

Toller Bericht, klasse Bilder :+++:
Ich könnte auch mal wieder....aber lieber nicht, nach dem Bandscheibenvorfall, welchen ich mir beim Butt-Pumpen vor 3 Jahren aufgesackt habe :lol: :lol:
Wirklich schön anzusehen, und das mehr als einmal :+++:
Gruß, Thomas.
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OnnY
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von OnnY »

Super Sebi...einfach Geil..... :+++: :+++: :+++:

Gruss Andreas :wink:
Gruss Andreas
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hering01
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Re: Spakenes 2011

Beitrag von hering01 »

Hallo Sebi,
Danke für den schönen Bericht und die klasse Bilder.
Schön dass Ihr so einen schönen Urlaub in dieser Traumhaften Umgebung verbringen konntet.
Gruß
Henning
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