12/2010 Als -
12/2010 Als -
- der Winter kam
Es war alles von langer Hand vorbereitet. Jahresabschlussfischen auf Als.
Das übliche Vorbereiten, Planen, Binden, Google Earthen, Wetterberichte anflehen hatte ein Ende, der Donnerstagabend nahte und dann...
Also jetzt mal im Ernst, ich bescheinige mir selbst verschärften Irrsinn überhaupt losgefahren zu sein. Schon von Firmenparkplatz herunter brauchte ich locker 45min (typische Schneeparanoia von deutschen Flachländern). Hätte ich ein Wochenende im nahen Harz mit Skilaufen geplant, hätte meine Freude keine Grenze gefunden. Aber so?
Also Schneefall ohne Grenzen und sehr satte Minusgrade. Der Verkehrsbericht wusste von Vollsperrungen auf der A2 und der A7 zu berichten und Staus unter 5km fanden überhaupt keine Erwähnung. Stattdessen Schneeverwehungen und Glatteis.
Zugegeben, für eine winzige Sekunde habe ich an der Richtigkeit meines Tuns gezweifelt. Kurzer Anruf bei Kollegen Ralf, mit dem ich mich in DK für Donnerstagnacht am Ferienhaus verabredet hatte.
„Wieso, dann fahren wir eben ein bisschen langsamer.“ War die lakonische Antwort. Gute Einstellung, die Antwort hätte von mir sein können. Also Klamotten ins Auto, Frau und Kinder geknutscht, kurz beim Discounter vorbei und ab auf die Straße. Die prophezeiten Brennpunkte auf der Autobahn per Landstraße umfahren und, um es kurz zu machen, irgendwie bin ich dem Schneegestöber, der festgefahrenen Schneedecke, den vereisten Spurrillen und sonst was für Winterkapriolen entronnen und tatsächlich 5 Stunden und 400km später auf Als in Dänien am Ferienhaus gelandet.
Der Schlüssel war wo er sein sollte, das Haus war vorgeheizt. Alles was gut. Kurze Zeit später trudelte auch Ralf ein und 2-3 Kaltgetränke beschlossen die Nacht, bevor wir morgen endlich mit dem Wesentlichen beginnen konnten.
Der Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen war vielversprechend. Leichter Wind, die Vorhersage sprach von 0 bis -1 Grad. Das Autothermometer verkündete -4. Dann kam die Sonne durch, Hoffnung – und dann – 5 Grad. Schon ein bisschen frisch.
100m vor der bewährten Parkstelle hörte die Straße quasi auf und wurde durch einen Schneehügel ersetzt. Befahren unmöglich. Neben uns schaufelte ein älterer Däne die Auffahrt zu einem Bauernhof frei. Fenster runter freundlich gegrüßt und unser Anliegen erklärt.
„Ach dann parkt doch hier auf dem Hof...“, wurden wir freundlich eingeladen. Gesagt, getan. Angeplünnt, Spinnrute (Ralf), Fliegenrute (ich) geschnappt und mit dem Optimismus der Unverzagten zum Wasser gestapft. Das Ufer erwartete uns mit leichtem Randeis.
Und um das zu erzählen, was ihr wirklich wissen wollt. Nach einer knappen Stunde wurde mein fleißiges Einstrippen jäh unterbrochen und ich habe tatsächlich eine knappe 60er zum Landgang entführen können. Ich konnte es selbst kaum glauben. Nebenbei bei -5 und wenig Wind frieren Ringe nicht vollständig zu, zum Glück.
Nach geschätzten 3 Stunden und gefühlten 50 Grad minus an den Fingern machte wir uns wieder auf den Weg zu Ferienhaus. Kamin, Rotwein, ein wenig Trout Bum Diaries (die rennen da mit kurzer Hose im Wasser rum, im Moment echt schwer vorstellbar), lecker essen, noch mehr Rotwein und lange quatschen..ach ja,dazu Rotwein.
Nächster Tag, neue Stelle neues Glück. Das Thermometer zeigt lauschige -0,5°. Nach Navi hin, prompt in einem tief verschneiten Feld in Nordals gelandet. Kurz beratschlagt, keine Experimente zur bekannten Ufern gerutscht.
Auch hier gab es für mich eine Mittvierziger, die mitdutfte. Ralf ging leider wieder leer aus und musste sich alsbald verabschieden nach Hause und lies mich allein in der schönen Bucht im Alsfjord zurück. Hier habe ich zwar länger ausgehalten und mehr Strecke gemacht, aber es wollte nix mehr hängen bleiben.
Der letzte Tag, Sonntag, ist schnell erzählt. Leichtes Tauwetter, Schneetreiben. Im Haus klar Schiff gemacht. Bei Dauerschnee noch zwei Stellen befischt, leider nichts mehr gefangen. Der Weg nach Hause war relativ problemlos, so dass ich am Abend wieder heile, erholt und um viele Eindrücke reicher im Schoße der Familie eintrudelte.
Fazit: Irgendwas geht immer.
PS: Die fängige Fliege war die „The Strange Christmas Tree“, nur beschwert und mit Kettenaugen
Es war alles von langer Hand vorbereitet. Jahresabschlussfischen auf Als.
Das übliche Vorbereiten, Planen, Binden, Google Earthen, Wetterberichte anflehen hatte ein Ende, der Donnerstagabend nahte und dann...
Also jetzt mal im Ernst, ich bescheinige mir selbst verschärften Irrsinn überhaupt losgefahren zu sein. Schon von Firmenparkplatz herunter brauchte ich locker 45min (typische Schneeparanoia von deutschen Flachländern). Hätte ich ein Wochenende im nahen Harz mit Skilaufen geplant, hätte meine Freude keine Grenze gefunden. Aber so?
Also Schneefall ohne Grenzen und sehr satte Minusgrade. Der Verkehrsbericht wusste von Vollsperrungen auf der A2 und der A7 zu berichten und Staus unter 5km fanden überhaupt keine Erwähnung. Stattdessen Schneeverwehungen und Glatteis.
Zugegeben, für eine winzige Sekunde habe ich an der Richtigkeit meines Tuns gezweifelt. Kurzer Anruf bei Kollegen Ralf, mit dem ich mich in DK für Donnerstagnacht am Ferienhaus verabredet hatte.
„Wieso, dann fahren wir eben ein bisschen langsamer.“ War die lakonische Antwort. Gute Einstellung, die Antwort hätte von mir sein können. Also Klamotten ins Auto, Frau und Kinder geknutscht, kurz beim Discounter vorbei und ab auf die Straße. Die prophezeiten Brennpunkte auf der Autobahn per Landstraße umfahren und, um es kurz zu machen, irgendwie bin ich dem Schneegestöber, der festgefahrenen Schneedecke, den vereisten Spurrillen und sonst was für Winterkapriolen entronnen und tatsächlich 5 Stunden und 400km später auf Als in Dänien am Ferienhaus gelandet.
Der Schlüssel war wo er sein sollte, das Haus war vorgeheizt. Alles was gut. Kurze Zeit später trudelte auch Ralf ein und 2-3 Kaltgetränke beschlossen die Nacht, bevor wir morgen endlich mit dem Wesentlichen beginnen konnten.
Der Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen war vielversprechend. Leichter Wind, die Vorhersage sprach von 0 bis -1 Grad. Das Autothermometer verkündete -4. Dann kam die Sonne durch, Hoffnung – und dann – 5 Grad. Schon ein bisschen frisch.
100m vor der bewährten Parkstelle hörte die Straße quasi auf und wurde durch einen Schneehügel ersetzt. Befahren unmöglich. Neben uns schaufelte ein älterer Däne die Auffahrt zu einem Bauernhof frei. Fenster runter freundlich gegrüßt und unser Anliegen erklärt.
„Ach dann parkt doch hier auf dem Hof...“, wurden wir freundlich eingeladen. Gesagt, getan. Angeplünnt, Spinnrute (Ralf), Fliegenrute (ich) geschnappt und mit dem Optimismus der Unverzagten zum Wasser gestapft. Das Ufer erwartete uns mit leichtem Randeis.
Und um das zu erzählen, was ihr wirklich wissen wollt. Nach einer knappen Stunde wurde mein fleißiges Einstrippen jäh unterbrochen und ich habe tatsächlich eine knappe 60er zum Landgang entführen können. Ich konnte es selbst kaum glauben. Nebenbei bei -5 und wenig Wind frieren Ringe nicht vollständig zu, zum Glück.
Nach geschätzten 3 Stunden und gefühlten 50 Grad minus an den Fingern machte wir uns wieder auf den Weg zu Ferienhaus. Kamin, Rotwein, ein wenig Trout Bum Diaries (die rennen da mit kurzer Hose im Wasser rum, im Moment echt schwer vorstellbar), lecker essen, noch mehr Rotwein und lange quatschen..ach ja,dazu Rotwein.
Nächster Tag, neue Stelle neues Glück. Das Thermometer zeigt lauschige -0,5°. Nach Navi hin, prompt in einem tief verschneiten Feld in Nordals gelandet. Kurz beratschlagt, keine Experimente zur bekannten Ufern gerutscht.
Auch hier gab es für mich eine Mittvierziger, die mitdutfte. Ralf ging leider wieder leer aus und musste sich alsbald verabschieden nach Hause und lies mich allein in der schönen Bucht im Alsfjord zurück. Hier habe ich zwar länger ausgehalten und mehr Strecke gemacht, aber es wollte nix mehr hängen bleiben.
Der letzte Tag, Sonntag, ist schnell erzählt. Leichtes Tauwetter, Schneetreiben. Im Haus klar Schiff gemacht. Bei Dauerschnee noch zwei Stellen befischt, leider nichts mehr gefangen. Der Weg nach Hause war relativ problemlos, so dass ich am Abend wieder heile, erholt und um viele Eindrücke reicher im Schoße der Familie eintrudelte.
Fazit: Irgendwas geht immer.
PS: Die fängige Fliege war die „The Strange Christmas Tree“, nur beschwert und mit Kettenaugen
- Dateianhänge
Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
(Charlie Chaplin)
(Charlie Chaplin)
Danke Seedy für den schönen Bericht!
Das nenne ich mal Durchhaltevermögen!
Thomas
Das nenne ich mal Durchhaltevermögen!
Thomas
zum fischen geboren, und nicht mehr zur Arbeit gezwungen
https://www.youtube.com/user/SalvelinusSalvelinus
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- Pat
- Meerforellenzüchter
- Beiträge: 170
- Registriert: 28.02.2006, 21:40
- Wohnort: südlich von Hamburg
- Kontaktdaten:
Hallo Speedy ,
super Fotos und toller Bericht .
Ich bin leider erst im April wieder auf Als, bei hoffentlich angenehmeren Temperaturen .
super Fotos und toller Bericht .
Ich bin leider erst im April wieder auf Als, bei hoffentlich angenehmeren Temperaturen .
www.wuemme-meerforelle.de
Gruß & Petri Pat
Gruß & Petri Pat
- FALKFISH-THOR
- Beiträge: 512
- Registriert: 30.03.2005, 20:43
- Wohnort: Flensburg