Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Die erste Lakstour oder Lektionen eines Greenhorns
Vor ein paar Wochen bereits ging mein erster Trip an die Gaula zu Ende und ich möchte Euch gern an einigen meiner vielen Eindrücke teilhaben lassen.
Im Grunde begann es irgendwann im Sommer 2009. Vielleicht stimmt es nicht ganz exakt aber in etwa war es wohl so: Jürgen saß einigermaßen schläfrig hinter dem Tresen des Ostseefischerladens, als ich in einem Nebensatz erwähnte, dass es wohl irgendwann Zeit für meinen ersten Versuch auf einen Fliegenlaks wäre. Da sprang er plötzlich, einen pausenfreien Wortschwall absondernd, auf und nach zwei Minuten waren wir und auch schon Alex als wahrscheinlicher Mittäter für 2010 verabredet.
Schon hatte ich die ersten zwei Lektionen gelernt: Laksfischen glüht offenbar nach und ein Windhauch genügt, um wieder in Flammen zu stehen. Die zweite Lektion gab es gleich oben drauf: Niemals. Niemals ein Jahr Pause machen, denn Jürgen wirkte so, als wäre dies die größte Fehlentscheidung des Lebens gewesen.
Nun ging es locker – es ist ja noch viieeel Zeit bis zum nächsten Jahr- hinein in die Materie. Es wenig lesen und fachsimpeln und dann zum Jahreswechsel mal eben schnell die drei Materialien kaufen, die in der inzwischen doch recht gefüllte Bindeecke vielleicht noch fehlen – kann ja nicht viel sein. Dies führte zur nächsten Lektion: Es gibt verdammt viel Bindematerial, dass mensch plötzlich doch brauchen kann. Die ersten Tuben waren fix und mit Spaß gebunden und es war ja immer noch viiieeel Zeit. 100 Muster braucht ja eh kein Mensch und mit einer Hand voll Fliegen sollte doch auszukommen sein. Also erstmal die Rutenfrage geklärt und mit dem Werfen eingeübt. So zumindest war der Plan, jedoch hat der lange Winter diesen doch stark behindert. Also erstmal weiter binden und je mehr Gespräche geführt und Texte gelesen waren, war mir noch immer bewusst, dass noch viieeel Zeit da ist -und mit zwei/ drei Händen voller Fliegen sollte man ja wohl auskommen.
Das Frühjahr kam und irgendwann auch die Werferei mit der Zweihändigen, es war ja auch noch etwas Zeit und mit ein paar Vorfächern und Leinen und vier/ Fünf Händen voll Fliegen sollte man ja wohl auskommen. Oder etwa nicht?
Im Grunde begann es irgendwann im Sommer 2009. Vielleicht stimmt es nicht ganz exakt aber in etwa war es wohl so: Jürgen saß einigermaßen schläfrig hinter dem Tresen des Ostseefischerladens, als ich in einem Nebensatz erwähnte, dass es wohl irgendwann Zeit für meinen ersten Versuch auf einen Fliegenlaks wäre. Da sprang er plötzlich, einen pausenfreien Wortschwall absondernd, auf und nach zwei Minuten waren wir und auch schon Alex als wahrscheinlicher Mittäter für 2010 verabredet.
Schon hatte ich die ersten zwei Lektionen gelernt: Laksfischen glüht offenbar nach und ein Windhauch genügt, um wieder in Flammen zu stehen. Die zweite Lektion gab es gleich oben drauf: Niemals. Niemals ein Jahr Pause machen, denn Jürgen wirkte so, als wäre dies die größte Fehlentscheidung des Lebens gewesen.
Nun ging es locker – es ist ja noch viieeel Zeit bis zum nächsten Jahr- hinein in die Materie. Es wenig lesen und fachsimpeln und dann zum Jahreswechsel mal eben schnell die drei Materialien kaufen, die in der inzwischen doch recht gefüllte Bindeecke vielleicht noch fehlen – kann ja nicht viel sein. Dies führte zur nächsten Lektion: Es gibt verdammt viel Bindematerial, dass mensch plötzlich doch brauchen kann. Die ersten Tuben waren fix und mit Spaß gebunden und es war ja immer noch viiieeel Zeit. 100 Muster braucht ja eh kein Mensch und mit einer Hand voll Fliegen sollte doch auszukommen sein. Also erstmal die Rutenfrage geklärt und mit dem Werfen eingeübt. So zumindest war der Plan, jedoch hat der lange Winter diesen doch stark behindert. Also erstmal weiter binden und je mehr Gespräche geführt und Texte gelesen waren, war mir noch immer bewusst, dass noch viieeel Zeit da ist -und mit zwei/ drei Händen voller Fliegen sollte man ja wohl auskommen.
Das Frühjahr kam und irgendwann auch die Werferei mit der Zweihändigen, es war ja auch noch etwas Zeit und mit ein paar Vorfächern und Leinen und vier/ Fünf Händen voll Fliegen sollte man ja wohl auskommen. Oder etwa nicht?
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Zuletzt geändert von sundeule am 19.08.2010, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
Irgendwann war es dann endlich soweit und wir drei fuhren im T4 gen Norden. Obligatorische Stopps an sicherlich nicht ganz unbekannten Stellen führten uns bis nach Stören. Sechs Tage sollten uns hier bleiben, um den Traum vom Laks mit etwas Glück zu erfüllen. Schnell war das Zeltlager errichtet, Jürgen machte uns mit der geschätzten Hälfte der Platzbewohner bekannt und nach zwei Stündchen Schlaf ging es zügig an den Fluss.
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Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
Als ich den zweiten Durchgang fischte und mir sicher war, dass so nah am Ufer ganz bestimmt kein Laks mehr stehen wird strippte ich ein und lernte: Immer bis zum Ende ausfischen! Mitten in den Schnurzug knallte ein Laks, Schnur geben war nicht mehr und nach kurzem Kampf zog ich den Kürzeren. Auch Jürgen verbuchte am ersten Tag seinen ersten Biss.
Am zweiten Tag Fing Jürgen den ersten kleineren Laks, während Alex und ich noch frohen Mutes hofften. Fisch war reichlich zu sehen und gelegentlich konnten wir uns mit anderen Fängern freuen.
Am zweiten Tag Fing Jürgen den ersten kleineren Laks, während Alex und ich noch frohen Mutes hofften. Fisch war reichlich zu sehen und gelegentlich konnten wir uns mit anderen Fängern freuen.
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Zuletzt geändert von sundeule am 19.08.2010, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
Steigendes und wieder fallendes Wasser in allen Farbschattierungen machten die Fischerei abwechslungsreich und ließen mich erkennen: Der Laksfischer wechselt gern zwischen verschiedenen Leinen und hunderten Fliegen und hat dazu tausende Theorien. Als das Wasser fiel, schienen einige dieser Theorien aufzugehen, denn es wurden doch ein paar Fische gefangen. Dabei konnte ich sehen, was so ein Fisch mit gestandenen Männern anrichtet und lernte: Laksfischern zittern gern mal die Hände nach dem Fang. An uns ging der Kelch vorüber, doch wir fischten motiviert weiter und glaubten fest an unsere Chance. Am Vorletzten Tag zeigte uns Jürgen wieder, wie es geht und fing einen schönen Laks von 4,5 kg. Der Fisch schwamm spektakulär stromab durch den Fossen und musste sich am Ende doch geschlagen geben. Das machte den bisherigen Schneidermeistern Mut, half aber bis auf einen folgenlosen Biss bei mir nix.
Zuletzt geändert von sundeule am 19.08.2010, 11:30, insgesamt 2-mal geändert.
Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
Der letzte Tag brach an und nur noch wenige Stunden blieben uns. Über Nacht war das Wasser weiter gefallen, so dass die Fliege im Fly-only-Pool nicht mehr recht in Fahrt kam. Alex und ich wechselten daher stromab um in einem anderen Pool schnelleres Wasser zu finden, als Jürgen strahlend von seinem halbstündigen Trip stromauf zurückkam. Am Träger baumelte ein Fisch von knappen sieben Kilo.
Nach ausgiebigem Bewundern und einer getrunkenen Kaltschale zogen auch Alex und ich stromauf. Die Strömungskurve, in der Jürgen soeben noch fing und einen weiteren Biss verbucht hatte, lag unbefischt vor uns. Das Los entschied, dass Alex den ersten Gang fischen sollte. Kaum hatte er ein paar Würfe gemacht, hörte ich ihn aufgeregt rufen und nach einigen Minuten lag ein 6,2 Kilofisch vor einem glücklichen Alex. Drei Stunden vor Ablauf unserer Lizenzen hatte es doch noch geklappt.
Nach ausgiebigem Bewundern und einer getrunkenen Kaltschale zogen auch Alex und ich stromauf. Die Strömungskurve, in der Jürgen soeben noch fing und einen weiteren Biss verbucht hatte, lag unbefischt vor uns. Das Los entschied, dass Alex den ersten Gang fischen sollte. Kaum hatte er ein paar Würfe gemacht, hörte ich ihn aufgeregt rufen und nach einigen Minuten lag ein 6,2 Kilofisch vor einem glücklichen Alex. Drei Stunden vor Ablauf unserer Lizenzen hatte es doch noch geklappt.
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Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
Irgendwann brachte Alex den Fisch zum Zeltplatzkühler und ich stieg ins Wasser. Nach wenigen Würfen gab es einen vorsichtigen Kontakt und zwei Würfe danach ereilte auch mich mein spätes Laksglück in Form eines 4,2 Kilo schweren Salms. Ich lernte: Abgerechnet wird zum Schluss und ein Laks kann auch wunderbar ruhig machen, wenn er dann doch noch gebissen hat. Was eine Dramaturgie – nach sechs Tagen Spannungsaufbau dann doch die Erlösung – einfach herrlich. Die folgenden wenigen Stunden am Zelt waren superentspannt und von andauerndem Grinsen begleitet. Am Ende hatte ich nun doch noch die Gelegenheit gefunden, den geheimen Geheimkoffer zu öffnen und den für diese Gelegenheit mitgenommenen Ardbeg Supernova mit glücklichen Mitfischern zu entkorken.
Alles hat gepasst und wir zogen beseelt von dannen. Und natürlich war längst klar, dass Lektion zwei, Niemals. Niemals ein Jahr Pause machen, zu beachten ist und dass es 2011 ein Wiedersehen mit norwegischem Flusswasser geben muss.
Alles hat gepasst und wir zogen beseelt von dannen. Und natürlich war längst klar, dass Lektion zwei, Niemals. Niemals ein Jahr Pause machen, zu beachten ist und dass es 2011 ein Wiedersehen mit norwegischem Flusswasser geben muss.
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Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
- Ralph Hertling
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