Schusskopflängen für den Underhand Cast

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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troutcontrol
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Schusskopflängen für den Underhand Cast

Beitrag von troutcontrol »

Moin,
auch in diesem Forum gibt es Leute, die deutlich mehr Ahnung vom 2Hand-Fischen haben als ich (Hallo Jürgen, hallo Mawill :grin: ), daher will das Thema auch hier mal zur Diskussion stellen (und für die Regeländerung danken..)

Wenn ich nach der Länge eines Schusskopfes für den Underhand Cast (Scandinavian Underhand Cast, Scandinavian Cast) im Stil von Mortensen & Co. gefragt werde, geb ich nämlich gern zur Antwort, dass dieses von der Rutenlänge abhängt (ach nee...!) und sich nach der "Rule of 4" als Richtschnur bestimmen läßt, die da bedeutet:

Schusskopflänge (= 2,5x Rutenlänge) + Vorfach/PL (= 1,5x Rutenlänge) = Setup (=4x Rutenlänge).

In der Praxis bedeutet dies, dass bei einer 13´ Rute der Schusskopf knappe 10 m, bei einer 14´ Rute 10,7 m und bei einer 15´ Rute knapp 11,5 m lang sein sollte - wobei man in der Praxis bei guten Bedingungen gerne auch noch höher bis auf x2,8 - 3x gehen kann, aber da klingt die Formel dann nicht mehr so griffig... Meist ernte ich dann erstauntes Schweigen oder die Antwort, davon habe man ja noch nie was gehört... :q:

Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, woran ihr euch orientiert, ob es auch über diese oder eine andere Zauberformel, :D eher nach Gefühl oder nach anderen Kriterien geht.

Grüsse
Martin :wink:
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tubefly77

Beitrag von tubefly77 »

Moin....

Wenn ich das lese, fällt mir peinlicherweise mal wieder ein, das ich hier auf meinem Rechner noch einen halbfertigen Artikel über Längen und Gewicht von sk´s liegen habe. Wollt ich lange feddich haben und Dir gegeben haben. Dafür SORRY :oops

Von der Formel hab ich noch nie was gehört. Find ich für mich als Matheidioten auch total kompliziert. (auf Deutsch ich bin zu blöd zum rechnen)

Ich habe aber die erfahrung gemacht, das die von dir angegebenen Längen soweit ganz stimmig sind. Ausser bei der 13ft, da fisch ich auch 10,5 m. Dies ist zumindest bei Float bis float s2 der Fall.

Grundsätzlich kann mann auch sagen, das mit der erhöhung der Sinkrate sich die Länge des SK`s verkürzen sollte. Das wirft sich einfach besser und lässt sich auch besser aus dem Wasser heben.


ot:
An dieser Stelle muss ich einfach mal Werbung für die neuen Schnüre in drei versch. sinkraten machen (gibts von verschiedenen Herstellern). Als sinker absulut das beste was ich bisher gefischt habe! Viel einfacher und eleganter zu fischen als n 850grain zb!

Mawill
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troutcontrol
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Beitrag von troutcontrol »

Moin Mawill,
du sollst nicht so viel fischen, sondern dich an den Rechner setzen ! :lol:

VISION hat im übrigen - soweit ersichtlich als einziger Hersteller - auch richtig kurze 2Handköpfe im Programm, die dann nach dieser Formel sogar für 11´ Ruten (= 8,4 m) passen würden...

Grüsse
Martin :wink:
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

troutcontrol hat geschrieben:Moin Mawill,
du sollst nicht so viel fischen, sondern dich an den Rechner setzen ! :lol:
Grüsse
Martin :wink:
Das sehe ich auch so ... also bitte!
Die von Martin genannte Formel nutze ich auch und passt.
:wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
tubefly77

Beitrag von tubefly77 »

Moin....

Nicht nur Vision hat diese Köpfe! Auch zpey hat sogenannte shortcut sk´s.

Zb sink 3/4/5 in ca 9 Metern! Ist sehr schön zu fischen :l: :l: :l:


LG Mawill


p.s. ich fahr übrigens am 17ten anne Gaula, also bitte nicht schlagen wenns vorher nichts wird mit der Liste :oops :oops
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
konnte gestern abend nix mehr beitragen, kein Strom mehr im Notebook. Aber zu Thema: diese Daumenregel gilt nur, wenn man ein typischer Watfischer ist, also bis zu den Schenkeln im Wasser steht, weil nämlich die maximale Rutenhöhe über dem Wasser eine Rolle spielt. Wenn ich jetzt statt zu Waten am schönen Ufer des Dee stehe und einen halben Meter über dem Wasserspiegel, dann ist die lichte Höhe der Rutenspitze mehr als 1m höher als die des Watfischers -- da wird dann eine 12ft Rute effektiv ein 15fter -- sehr kurze Köpfe erlauben dann kein schönes D mehr. Das gilt auch für dänische Auen z.B. Deshalb hab ich lieber etwas längere SK oder unterschiedlich lange, aber eine feste Regel befolge ich da nicht.
Jürgen

PS: kleiner Nachtrag eines Naturwissis:

Es soll da ja so eine schöne Tabelle geben, in der Rutenlänge und SK Länge nebst Wurfstil aufgelistet sind. Diese Tabelle ist inzwischen so umfangreich, dass man so eine Regel leicht ertellen kann: Trage alle Rutenlängen gegen SK Längen auf, dann sollte sich ein Zusammenhang zeigen. In diese Grafik kann man dann die Regel eintragen und Abweichungen etc. ausrechnen. Das kann man dann auch für die verschiedenen Wurfarten etc. machen. Also Martin, wenn deine Tabelle in ein festes Datenformat überführt würde, dann könnte man solche Analysen in Sekunden machen,
Zuletzt geändert von piscator am 06.08.2010, 08:12, insgesamt 1-mal geändert.
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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tubefly77

Beitrag von tubefly77 »

Moin, nochmal.......

Da hast du sicherlich recht Jürgen! Allerdings müsste mann dann ja alle köpfe die mann hat in kurz und lang haben! Wäre natürlich cool, aber ganz schön teuer auf dauer.

Ich habe in diesm Fall (hoher Stand über dem Wasser) eine einfache, wenn auch nicht 100% Lösung für jederman.

Leader etwas verlängern und den Sk beim Wurf länger aus dem Leitring hängen lassen. Funktioniert meisstens ganz gut, wennauch man seine Leine gut kontrollieren muss.

LG Mawill
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troutcontrol
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Beitrag von troutcontrol »

Moin,
war lange nicht mehr auf der Zpey-Seite, die sind mir im Einkauf einfach zu teuer! :grin:

Aber du hast recht, die gehen sogar auf 7,4 m runter, was dann im Bereich der 10´ DH-Ruten (7,6 m) liegt, merci!

Grüsse
Martin :wink:
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tubefly77

Beitrag von tubefly77 »

Jaaaaa schei......

Die sind echt teuer!!!!


Aber leider auch verdammt gut!

Wenn die Schnüre 10 Jahre halten, wovon ich ausgehe, da man ja nen vollsinker nicht lange in der Saison fischt, ist das aber ok für mich.

Man kann alternativ auch einen sinker in hoher klasse nehmen und diesen sozusagen auf ,,shortcut" trimmen. Gerade bei großen Fliegen lässt sich das prima bewegen.

Mawill
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Beitrag von Heiländer »

Moin Mawill, hast du schon mal Einen Triple D Schusskopf von Guideline geworfen? Habe Einen zum testen bekommen. Werde ich die Tage wohl mal ans Wasser ausführen
TL Christopher
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tubefly77

Beitrag von tubefly77 »

Jo. Hab auch n paar davon.

Sind genau wie die Zpey echt supi!

Gerade die Vollsinker. Aber auch der Float/Hoover/s1 ist geil! Auch die Farbe (grau) find ich sehr geil!


Mawill
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troutcontrol
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Beitrag von troutcontrol »

Moin,
die DDD von Guideline sind so schön, dass ich sie auch ins Programm aufgenommen habe - und da sie von Airflo sind, halten sie auch ewig (PU).
Beim Einkürzen sollte man aber berücksichtigen, dass die beiden ersten Sektionen jeweils ca. 4,5 m lang sind - wenn ich also auf 9 m kürzen will, mach ich aus einem DDD einen DD....

Grüße
Martin :wink:
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Beitrag von Heiländer »

Das muss man dann von der Klasse der Schnur ausmachen. Außer bei Short Cut Schnüren die ja eine feste Länge und Schlaufen haben bin ich eher ein Verfechter vom Kürzen nach Gewicht und nicht nach Länge. Habe es schon oft gehabt das Schussköpfe des gleichen Herstellers und der gleichen Klasse ein unterschiedliches Grundgewicht hatten.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Schusskopflängen für den Underhand Cast

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Moin,
Martin:
Schusskopflänge (= 2,5x Rutenlänge) + Vorfach/PL (= 1,5x Rutenlänge) = Setup (=4x Rutenlänge).
In der Praxis bedeutet dies, dass bei einer 13´ Rute der Schusskopf knappe 10 m, bei einer 14´ Rute 10,7 m und bei einer 15´ Rute knapp 11,5 m lang sein sollte.

Jürgen:
diese Daumenregel gilt nur, wenn man ein typischer Watfischer ist, also bis zu den Schenkeln im Wasser steht, weil nämlich die maximale Rutenhöhe über dem Wasser eine Rolle spielt. Wenn ich jetzt statt zu Waten am schönen Ufer des Dee stehe und einen halben Meter über dem Wasserspiegel, dann ist die lichte Höhe der Rutenspitze mehr als 1m höher als die des Watfischers -- da wird dann eine 12ft Rute effektiv ein 15fter -- sehr kurze Köpfe erlauben dann kein schönes D mehr.

Mawill:
Ich habe in diesem Fall (hoher Stand über dem Wasser) eine einfache, wenn auch nicht 100% Lösung für jederman.
Leader etwas verlängern und den Sk beim Wurf länger aus dem Leitring hängen lassen. Funktioniert meisstens ganz gut, wenn auch man seine Leine gut kontrollieren muss.

Martin:
Beim Einkürzen sollte man aber berücksichtigen, dass die beiden ersten Sektionen jeweils ca. 4,5 m lang sind - wenn ich also auf 9 m kürzen will, mach ich aus einem DDD einen DD....
allgemein könnte ich dem zustimmen, die diskutierten Schusskopflängen lassen sich wohl alle mit ein paar Wurftricks handhaben, bei kurzen Köpfen kann man die Rutenspitze auch seitlicher und damit tiefer führen und bei langen Leinen oder tief watend kann man die Rutenspitze hinten stärker nach oben ziehen um eine bessere D-Loop zu erzielen.

Früher verteilte sich das Gewicht fast gleichmäßig auf die ganze Länge des Kopfes, da stimmte diese Formel besser, heute bei modernen gut zu werfenden Spey-Köpfen konzentrieren sich etwa zwei Drittel des Gewichtes auf die hintere Hälfte des Schusskopfes, bei der Längenempfehlung spielt deshalb die Ausformung des Kopfes eine wesentliche Rolle. Meine Schussköpfe sind fast alle so um 10,5 Meter und Setups mit Sinktips auch für 15 Fuss Ruten immer unter 15 Meter lang, manchmal verschlechtert nicht nur zuviel Frontgewicht sondern auch schon ein zu langes Tippet die Handhabung dramatisch.

Klaus
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troutcontrol
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Re: Schusskopflängen für den Underhand Cast

Beitrag von troutcontrol »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: Früher verteilte sich das Gewicht fast gleichmäßig auf die ganze Länge des Kopfes, da stimmte diese Formel besser, heute bei modernen gut zu werfenden Spey-Köpfen konzentrieren sich etwa zwei Drittel des Gewichtes auf die hintere Hälfte des Schusskopfes, bei der Längenempfehlung spielt deshalb die Ausformung des Kopfes eine wesentliche Rolle.
Moin Klaus,
seh ich eigentlich genau andersherum :grin:
Früher wurde bei einem einzelnen Kopf (Floater oder Sinker) durchgängig das selbe Material verwendet, so dass die im Bauchbereich mehr Masse pro Zentimeter auf die Waage gebracht haben als im vorderen Bereich.
Bei den DD oder DDD - Köpfen hast du heute über den ganzen Kopf hinweg fast durchgängig die gleiche Masse/Gewichtsverteilung (mit einem ganz leichten Plus fürs Belly) - dafür sinkt dann halt der vordere Teil auch schneller...

Grüsse
Martin :wink:
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