Abstand für motorgetriebene boote

Diese Angelmethoden werden immer beliebter und die SOTs lösen nach und nach die Schläuche ab. Neben den ungeahnte Möglichkeiten, bergen diese Geräte aber auch Gefahren.
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zuchtaal
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Abstand für motorgetriebene boote

Beitrag von zuchtaal »

Moin, moin

Ich dachte, ich frag' 'mal hier...

Gibt es einen Mindestabstand für motorgetriebene Schlauch- u. sonstige Kleinstboote, der zum Ufer einzuhalten ist?

Ich frag' nur wegen des gestrig Erlebten in Sierksdorf. Da ist ja die Hornhechtfischerei mit Spiro die 101ste Attraktion des Hansaprks! Doch damit nicht genug - vor der Küste waren mehrere kleine Boote unterwegs, die näher als Wurfweite an uns herantrieben. Doch nicht nur das: Die schipperten mit Außenboarder gemächlich in dieser Entfernung herum...

Dass außer den, ohnehin von Hormonen übervollen, immergierigen Hornies dort nichts mehr zu erwarten war, ist klar. Ich frage mich nur, wer solchen Idioten ein Boot überlässt, ohne vorher etwas zur gegenseitigen Rücksichtnahme zu erzählen. Oder darf jeder Trottel bis zu einer betimmten PS-Zahl so ein Fahrzeug führen?

Das bestimmt freundlich gemeinte Winken der Insassen deutet für mich nur auf ein totales Unrechtbewusstsein hin. Ich konnte darauf leider nicht ebenso freundlich reagieren.

Danke für erhellende Antworten!

Ilja
Gnilftz

Re: Abstand für motorgetriebene boote

Beitrag von Gnilftz »

zuchtaal hat geschrieben:Moin, moin

Ich dachte, ich frag' 'mal hier...

Gibt es einen Mindestabstand für motorgetriebene Schlauch- u. sonstige Kleinstboote, der zum Ufer einzuhalten ist?

Nein,
gibt es nicht. Im Gegenteil, Du als Angler musst Deine Angel einholen und das Boot durchlassen.

:wink:
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bulldogfish
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Re: Abstand für motorgetriebene boote

Beitrag von bulldogfish »

zuchtaal hat geschrieben: Oder darf jeder Trottel bis zu einer betimmten PS-Zahl so ein Fahrzeug führen?

Danke für erhellende Antworten!

Ilja
Moin Ilja!

Bis 3,68 kW (5 PS) darf jeder ein Boot führen - führerscheinfrei!
Wobei die Leistung an der Propellerwelle gemessen wird wird und somit 4,41 kW ( 6 PS)- Außenborder in der Regel auch noch führerscheinfrei sind.

Dafür nich!!

TL Bull
alias Peter

Wat mut, dat mut!!!
Carsten62

Beitrag von Carsten62 »

Hallo Ilja, ähnliches durfte ich vor ein paar Wochen auch an Fehmarns Ostküste beobachten, da sich wohl rumgesprochen hatte das die Dorsche recht nah am Ufer stehen. Da sind einige dieser Uneinsichtigen den ganzen Tag ca. 50-70m vorm Ufer langeschippert, was die Spinn/ Fliegenfischer nicht gerade amüsiert hat. Der Höhepunkt war als ein Boot direkt vor mir geankert hat und deren Insassen völlig belerungsressistent mit ihren Dorschwobblern vor mir herum planschten. GUT DASS DIE OSTSEE SO KLEIN IST dachte ich mir und bin wutentbrannt abgehauen. Aber da kann man ja scheinbar nichts machen.
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Sebi
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Beitrag von Sebi »

Carsten62 hat geschrieben:Der Höhepunkt war als ein Boot direkt vor mir geankert hat und deren Insassen völlig belerungsressistent mit ihren Dorschwobblern vor mir herum planschten. GUT DASS DIE OSTSEE SO KLEIN IST dachte ich mir und bin wutentbrannt abgehauen. Aber da kann man ja scheinbar nichts machen.
Ja, solche Experten gibt es glaub' ich überall. Das beste Gegenmittel liegt meistens direkt unter deinen Füßen. ;)
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Gruß Sebi
Gnilftz

Beitrag von Gnilftz »

Sebi hat geschrieben: Das beste Gegenmittel liegt meistens direkt unter deinen Füßen. ;)

:s+3: :+no:
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marioschreiber
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Beitrag von marioschreiber »

Oft denken die garnicht darüber nach das sie stören könnten....

Ich habe mich auch schon dabei ertappen dürfen ihnen mit ein zwei gezielten Würfen vor den Bug zu zeigen das sie mehr als nur in Wurfweite sind ! ;)
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Olli
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Beitrag von Olli »

marioschreiber hat geschrieben:Oft denken die garnicht darüber nach das sie stören könnten....

Ich habe mich auch schon dabei ertappen dürfen ihnen mit ein zwei gezielten Würfen vor den Bug zu zeigen das sie mehr als nur in Wurfweite sind ! ;)
So halte ich solche Leute auch immer auf Entfernung.
;)
Gruß Olli
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zuchtaal
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Re: Abstand für motorgetriebene boote

Beitrag von zuchtaal »

Danke für die Antworten
gnilftz hat geschrieben:Nein,
gibt es nicht. Im Gegenteil, Du als Angler musst Deine Angel einholen und das Boot durchlassen.
Kann ich das irgendwo nachlesen? Kann doch eigentlich nicht sein, dass ein Boot mir ein höheres Recht zur Ausübung der Fischerei einräumt!?

Wäre schön, wenn die einschlägigen Angler-Boulevard-Formate hier etwas einwirken würden. Aber statt auf gegenseitige Rücksichtnahme auf Faustrecht zu setzen scheint mir eher kontraproduktiv.

Gruß aus Lübeck,

Ilja
Eddy
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Beitrag von Eddy »

Moin,

ich war auch dort und so wirklich kann ich das Problem nicht nachvollziehen. Der Strand bei Sierksdorf ist echt ziiiiemlich lang. Das Wasser hatte Ententeichcharakter und von oben konnte man auf der gesamten Strecke die Strudel der Hornhechte sehen. Wenn natürlich 99% der Angler auf den ersten 100 Metern Strand stehen ... ok, ich verstehe das Problem doch ;-)

Vorschläge mit Steinen auf Boote zu werfen tragen sicherlich nicht zum positiven Image der Angler bei. Es ist wohl auch weniger ein Problem der Boote als ein Problem der Angler untereinander.

Beste Grüße

Eddy
ChristianD

Beitrag von ChristianD »

Kann doch eigentlich nicht sein, dass ein Boot mir ein höheres Recht zur Ausübung der Fischerei einräumt!?
Hat mit der Fischerei als Kernanliegen wenig zu tun. Wenn sich in einer Schiffschraube nachweislich DEINE Schnur verheddert und es aufgrund dessen zu Schäden am Boot (-smotor) kommt, wirst du vom Angel- zum Zahlmeister.

Die Perspektive eines Bootsanglers würde wahrscheinlich in den hier beschriebenen Szenen lauten: "Wieso wird unser ufernahes Fischen vom Boot bloß von den Typen in Wathosen blockiert?" Ziemliches Dilemma, in dem wir Angler stecken, was?

Fazit: In der Zeit, wo man sich über andere Angler aufregt, könnte man schon längst am nächsten "einsamen" Strand sein. Und ganz wichtig: jeder trägt zu einem hochfrequentierten Strand bei. Ob nun mit Boot oder mit der Wathose. Gegenseitige Rücksichtnahme ist in der Vergangenheit leider in Vergessenheit geraten.
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Sebi
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Beitrag von Sebi »

Eddy hat geschrieben:Vorschläge mit Steinen auf Boote zu werfen tragen sicherlich nicht zum positiven Image der Angler bei.
Moin Eddy.

Ich frage mich gerade wo du das oben stehende gelesen hast. :-no:

Zwei Steine 20 Meter vor den Bug und zwei Steine achtern raus haben eigentlich schon den gewünschten Effekt.
Wenn ich Steine auf Boote schmeißen wollte, geh' ich in nen Seglerhafen! :wink:
Gruß Sebi
ChristianD

Beitrag von ChristianD »

Auf Leute, die Steine auch nur annähernd Richtung Wasser werfen, während ein Boot in der Nähe ist, können wir glaube ich alle getrost verzichten. Das würde dem Image des Menschen im weiteren und des Anglers im engeren Sinne erheblichen Schaden zufügen. Mehr als die Stelle zu wechseln kann und sollte man nicht machen. Niemand hat die Küstenlinie gebucht. So einfach ist das. Aushalten oder gehen.
Eddy
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Beitrag von Eddy »

Sebi hat geschrieben:
Eddy hat geschrieben:Ich frage mich gerade wo du das oben stehende gelesen hast. :-no:

Zwei Steine 20 Meter vor den Bug und zwei Steine achtern raus haben eigentlich schon den gewünschten Effekt.
Wenn ich Steine auf Boote schmeißen wollte, geh' ich in nen Seglerhafen! :wink:
Dann habe ich dich wohl falsch verstanden und bitte um Verzeihung. Übrigens - wegen der Steinewerfer (Mülltonnen schwammen auch im Wasser) und der Boote hatten sie letztes Jahr im Neustädter Hafen einen hochmotivierten privaten Wachdienst - aber das ist off topic.
udokausk
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ich gebe auch mal meinen Senf dazu

Beitrag von udokausk »

Ilja, ich habe was Schriftliches gefunden.

Die Seeschiffahrtstraßen-Ordnung gilt nach §1 Abs.1 Satz 2 von der Küstenlinie bis zur 3 Seemeilen-Grenze.

§3 Abs. 1 bestimmt, dass sich jeder Verkehrsteilnehmer so zu verhalten hat, dass die Leichtigkeit des Verkehrs gewährleistet wird.
Definiert man "Verkehrsteilnehmer" grob als jemanden, der sich verkehrsbeeinflussend verhält, kann der Angler, der am Ufer steht
und angelt, als Verkehrsteilnehmer angesehen werden. Die ausgeworfene Schnur kann den Kurs eines Bootes beeinflussen.
Das stört die Leichtigkeit des (Boots-)Verkehrs. Deswegen kann gelten: Boot vor Angler. Für mich unzweifelhaft: Den Frachter möchte
ich in seiner Fahrt nicht behindern. Da angel ich woanders. Klare Sache.

Wenn ich aber an ein einem stillen Strandstück stehe und dort fische, dann dürfen mich später kommende (Motor)Bootfahrer
NICHT EINMAL BELÄSTIGEN. Schon gar nicht gefährden. Steht so im Gesetz: § 1 Abs.1 SeeschStrO: Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so
zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

D.h. Der Bootführer hat dafür zu sorgen, dass er ausreichenden Abstand von mir hält, um mich nicht zu belästigen.

Klare Sache, oder :-)

Gruß aus Kiel
Udo
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