Martin 1960 hat geschrieben:Hallo und Moin moin.
Ich knipse mal den Klugscheisser-Modus an.
Wenn wir werfen, dann wollen wir Rute, Rolle und Schnur in eine Drehbewegung versetzen,
und Drehbewegungen werden durch Massenträgheitsmomente "behindert".
Der Drehpunkt ist ja dort, wo wir unsere Wurfhand an den Kork legen.
Ja, und von diesen Massenträgheitsmomenten haben wir zwei!
Zum Ersten, die Masse von der Wurfhand/dem Drehpunkt zu Rutenspitze,
(Masse setzt sich aus Rutenblank, Schnur, Rutenringen, etc., zusammen)
und zum Zweiten, die Masse von der Wurfhand/dem Drehpunkt zum Rutenende hin.
(Masse setzt sich aus Rute/Rolle/
Rollenhalter!/Backing/Schnur/etc. zusammen)
Das Gewicht der Fliegerollen ist also nur ein Teil der Masse,
die die Kreisbewegung der Rute, beim Wurf, "hemmt"
bzw. der Drehbewegung entgegen setzt.
Jeder, der schon einmal seine Rute ohne Rolle geworfen hat
kennt das, das wirft sich anders, aber nicht unbedingt leichter.
(Rolle abschrauben und in den Hosenbund klemmen,
ein paar Schnurklänge mit der Hand aufnehmen,
los geht es).
Auch kann man mal ausprobieren wie sich das Werfen anfühlt,
wenn man die Wurfhand näher zur Rolle und/oder näher zur Leitring positioniert.
(Kann man mal mit der Rolle an der Rute und mal mit "Hosenbundrolle :-)" probieren.
Ein einfaches Beispiel?
Setze Dich auf eine Bürosuhl und beginne Dich damit zu drehen.
Hast Du Deine Arme und Beine am Körper/bzw. am Bürostuhl dreht es sich schneller,
streckst Du Deine Arme aus, wird die Drehbewegung langsamer.
Wenn Du jetzt in nur einer Hand etwas Gewicht hast
beginnt die Drehbewegung unrund zu werden.
Tja, und diese Unwucht müssen wir jedesmal mit unserem Handgelenk der Wurfhand aufnehmen,
ist das gesamt Getackel aber ausbalanciert wirft es sich angenehmer.
Um es physikalisch auszudrücken,
ein Trägheitsmoment, das sich einer Drehbewegung entgegen setzt,
setzt sich aus den Massen und dem Abstand (Radius im quadrat!) zum Drehpunkt zusammen
und ist am kleinsten,
je näher das Gewicht am "Drehpunkt" ist.
Um nun auf die Frage von Klaus zu kommen,
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:Im zweiten Schritt wäre interessant zu ermitteln,
welchen Einfluß die Entfernung des Rollenschwerpunktes
von der Rutenachse auf die Wurfausführung hat,
d.h., wirft es sich mit modernen schmalen Großkernrollen besser als mit breiteren
und im Durchmesser kleineren konventionellen Rollen wenn beide gleich viel Gewicht auf die Waage bringen.
Eigentlich egal ob "modernen schmalen Großkernrollen" oder "kleineren konventionellen Rollen",
immer vorausgesetzt!, das Gewicht zum Ende der Rolle ist kleiner als das Gewicht zur Rutenspitze hin.
Will man mit so wenig, wie notwendig, zusätzlichem Gewicht ausbalacieren,
so muss das Zusatzgewicht an/in das Rutenende, also soweit wie möglich weg von Drehpunkt.
Ganz so wie es Martin auf seinem Foto gezeigt hat.
Edit: habe das mal vorgeschrieben, ist etwas länger geworden.