BUTTLÖFFEL UND NATURKÖDER

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Spinnfischen ausdiskutiert werden.
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t-man
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BUTTLÖFFEL UND NATURKÖDER

Beitrag von t-man »

Seit einiger Zeit lese ich in anderen diversen Foren über den Einsatz des sogenannten Buttlöffels u.a. auch auf Mefos.
Die Methode hat mein Interesse geweckt. Liest sich plausibel und nachvollziehbar, obwohl es hauptsächlich auf die Platten angewendet wird.
Doch die Beifänge bestätigen dies.

Ich möchte diese Methode einfach einmal zur Diskussion stellen, in Verbindung mit Grönlandkrabben (Reker) als Naturköder. Ich weiss das diese hier nicht vorkommen, sie werden aber zB in Norwegen erfolgreich eingesetzt. Also warum auch nicht hier?

Stelle mir folgendes vor:
Buttlöffel, Vorfach ca. 1m, Auftriebsperle vor dem Köder. Langsam von Strand aus den Uferbereich abfischen. Was meint ihr?

Gruß
Thomas :q:
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Broder
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Beitrag von Broder »

Hallo Thomas,

willst Du gezielt auf Meerforellen angeln ?

ich kann mir ungefähr etwas unter einem Buttlöffel vorstellen - ( mußte dabei unweigerlich an einen gewissen Schleswiger Mefoufogide denken )


Ich bin sicher das es funktioniert wenn Ufos da sind und das die Mefo entweder den Buttlöffel selber attakiert oder ( so dieser den mit Haken ausgestattet ist oder auch nicht ) oder die fette Garnele versuchen wird zu fressen.

Das Hauptproblem bei der Mefohatz ist jedoch das meistens keine da ist oder?
:s+3: Also brauche ich etwas mit dem ich in relativ kurzer Zeit viel Strecke machen kann oder ermüdungsfrei in relativ lange Zeit einen bestimmten Abschnitt beangeln kann ( Ultraleichtrute-Fliegenrute )

Die Sach mit dem Naturköder an der Auftriebsperle scheint mir was für ne Brandungsangel zu sein - hierbei könnte man ein paar Angeln in der Nacht - späten Dämmerung auslegen und sicher so auch auf relativ angenehme Weise an eine Mefo kommen.

:wink:
Unser Universum funktioniert deshalb nahezu perfekt, weil es für Universen unendlich viel Zeit gibt um unendlich viele Universen zu testen und zu verwerfen bis unser Universum herauskam.
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Moin Thomas,

mit dieser Methode wird man vermutlich ebenso seine Fische fangen wie mit Blinker oder Fliege. Bei Naturködern besteht allerdings immer die Gefahr, daß die Mefos diese oft tief schlucken und daß es dadurch mit dem Zurücksetzen untermaßiger oder gefärbter Fische Probleme geben kann.
Andererseits, zieht man dieses Kriterium in Betracht, so müßte man z.B. auf das Brandungsangeln ebenfalls verzichten.
Angeln mit Naturködern ist m.E. irgendwie ein zweischneidiges Schwert.

Grüße, Thomas
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Müller
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Beitrag von Müller »

moin t-man

der buttlöffel ist ein spinnerblatt, welches sich vor dem naturköder dreht. um sich drehen zu können, ist es von nöten, das das system, an dem der buttlöffel montiert ist, etweder von einem driftenden boot, oder in starker strömung gefischt wird. natürlich beißen auch fische auf ein system mit buttlöffel, wenn dieses bewegungslos am boden liegt. das ist allerdings dem naturköder zu verdanken, nicht dem buttlöffel. wenn man also einen buttlöffel zur erhöhung der beißrate montiert, sollte man darauf achten, das sich dieser auch dreht. :s+3:

ich stelle mir das so vor:
du stehst mit deiner spinnrute inner ostsee, und hast eine krabbe an einem 3 meter vorfach hinter einer wasserkugel. um dem ganzen noch mehr reiz einzuhauchen, montierst du vor der krabbe einen kleinen buttlöffel, der sich wie schon erwähnt beim einholen dreht (druckwellen, optischer reiz) :roll:

das problem ist folgendes:
um den buttlöffel rotieren zu lassen, was ja auch sein zweck ist, ist eine gewisse einholgeschwindigkeit nötig. durch diese geschwindigkeit fliegt die liebevoll drapierte krabbe (egal ob roh oder gekocht) vom haken, wenn sie es nicht schon beim wurf getan hat. :c

ich finde die idee mit den krabben gut, und habe damit auch schon viel gefischt (allerdings auf plattfisch). ich habe aber die günstigen nordsee krabben verwendet, und nicht die teuren tiefsee-grönlandrejer. das ist sinnvoll, weil dieser köder eben dazu neigt, oft abzufliegen.

ich würde beim angeln die krabbe auf'n 2er haken packen - kopf nach unten - und eventuell mit garn umwickeln. es gibt auch so spezielle krabbensysteme zum lachsfischen, mit zwei drillingen und'nem kleinen spießchen. das ist allerdings unnötig, teuer, und für die dicken tiefseebrummer aus grönland ausgelegt.

wie thomas schon sagte, ist es dem naturköder nicht möglich, zwischen korrekten fischen, und farbigen oder untermassigen fischen zu unterscheiden. es wird geschluckt, was schmeckt. und krabben schmecken. ;)

im laden sieht man oft vorfächer, die völlig übertrieben mit buttlöffeln, perlen, auftriebskugeln usw montiert sind. meiner meinung nach soll das den kunden ködern, nicht den fisch. ich montiere lediglich eine kleine auftriebsperle. erstens, um es den krebsen etwas schwerer zu machen, an meinen köder zu kommen, und zweitens, weil ein schwebender köder über dem grund eher auffällt, als ein am boden liegender.

das mit den naturködern auf meeerforelle ist wie gesagt ein zweischneidiges schwert, weil man evtl untermassige oder gefärbte "gierschlunde" tödlich verletzen kann. :!:

nimm ne krabbenfliege, zb "sandhesten" - und allns ward god :+++:



gruß von philip :wink:
wer babyrobben kloppt, der fi..t auch kinder!!!
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lars
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Beitrag von lars »

Hallo,

wer es gerne mal mit Naturköder probieren will, kann auch Heringsfetzen nehmen. Mit Wasserkugel oder Sbiro geht das ganz gut. Der Vorteil gegenüber Krabben/Krebsen ist auch das sich Heringe einfach beschaffen lassen und der Heringsfetzen sich gut am Haken befästigen läßt.
Allerdings richtige Vorteile kann ich bei Naturködern nicht erkennen. Fliege/Blinker/Wobbler sind einfacher zu händeln und haben sich 1000fach bewährt.
Ganz abgesehen davon, dass man mit Naturköder diese eklige Schmaderei an den Pfoten hat...

Grüße, Lars
Gast

Beitrag von Gast »

moin t-man,

vorschlag einer methode mit selben prinzip, nimm einen spinner der größe 4 u. beköder den drilling mit einem naturköder deines ermessens.

möchte keineswegs in deine experimente eingreifen, die frage die sich mir nur stellt ist, welchen erfolg du dir durch den rotierenden buttlöffel im gegensatz zum rotierenden spinner, den du ebenfalls mit naturködern bestücken kannst, erhoffst ?
solltest du dir tatsächlich mehr fisch durch die methode mit dem buttlöffel verprechen, so bist du auf dem holzweg. warum also bereits existierende und altbewährte methoden die bereits 100 %ig fängig sind, durch andere kompliziertere methoden versuchen zu ersetzen ? mehr als 100 % geht nicht ...

fischen auf meerforellen ist schlicht und ergreifend ein simples und leidenschaftliches hobby. denke, es wird mehr daraus gemacht als es überhaupt ist.

mfg

haeck
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tangathotty
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Beitrag von tangathotty »

@ T-man: klär uns mal auf... :+q:

ich habe den eindruck, dass hier ein bißchen was durcheinandergeht.

der buttlöffel der hier vermutlich gemeint ist, rotiert nicht, sondern ist ein mäßig schweres stück metall,
das über sandgrund geruckt wird. er erzeugt an den rippungen des grunds dadurch kleine sandwölkchen
und diese immitieren einen wattwurm, bei was immer der da halt so macht.
und in der tat ist diese geschichte auf platten mega fängig, wie ich bisher (gelesen hab :s+2: ). und als mein
bekannter beim gemeinsamen mefo spinnen mit der platte ankam die versucht hatte sich den (spaßeshalber)
über sand geruckten glasdax reinzutun hat mich die wölkchentheorie überzeugt...
der patente verkäufer von baltic kölln in burgstaaken erzählte uns wie er gerne vom belly mit buttlöffel fischt,
und dann gerne mal mit 20 platten heimgeht. respekt. :+++:
und ein bekannter vom giessener flyfi stammtisch fischt mit der fliege gelegentlich geziehlt auf platte: er zupft
garnelen am sinker über den grund...

aber die geschichte hat halt nichts mit lockperlen, spinnerblättchen und sonstigem brandungszeug zu tun,
die die montage jahrmarktsmäßig zum blinken bringen sollen...

ich würde auf mefo eher die beköderte spinner oder spiro+anlock-spinnerblättchen+köder geschichte o.ä.
versuchen, du fischt dann eher im mittelwasser und das mit einer höheren geschwindigkeit. beides ist für mefos
meiner erfahrung nach interessanter.
hab ich aber noch nie ausprobiert, ist also schlauschwätzerei von mir... :s+3:
man sollte das mal testen. aber denkst du es müssen grönlandshrimps für 2 dollar pro stück an den haken ? :-q:

http://www.der-norden-angelt.de/buttloeffel.htm

stay rude -- fish salty
Thorsten
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ein freundlicher gruss an die fängigen leute vom anglerboard.de  (bild ist von dort)
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AndreasG
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Beitrag von AndreasG »

Moin zusammen!

Wenn einer Infos Bzgl. Buttlöffeln braucht kann er sich gerne an mich wenden, ich baue die Teile selber. NEIN, ICH WILL HIER NIX VERKAUFEN!!
Ich setze sie von BB aus auf Platte und Dorsch ein.
Der Buttlöffel hat nichts mit rotierenden Spinnerblättern zu tun und wird in der Regel mit Mundschnüren bis max. 30cm gefischt.
Damit gezielt auf Mefos zu fischen würde ich lieber lassen, evtl. zu tiefes schlucken und somit verangeln von untermaßigen wurde hier ja schon angesprochen.
Vom Ufer aus mit Buttlöffel zu fischen fällt allein schon wegen der stark eingeschränkten Wurfweite flach, die Teile fliegen annähernd so gut wie ein Klappstuhl, egal ob selbst gebaut oder gekauft.
Also rein ins BB, Buttlöffel mit Watti ran und dann überrascht dreischauen wie aktiv Platte auf bewegte Köder einsteigen.

Gruß
Andreas
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t-man
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Beitrag von t-man »

@ tangathotty
genau den meine ich :+++:
keine Ahnung was diese Tierchen hier kosten, in Norge bekommst du sie in jedem Supermarkt zwischen € 5,- und € 7,- das Kilo.

@ alle
Zuerst einmal DANKE für eure Antworten und Meinungen.

Der eigentliche Hauptgrund meiner Frage war, das ich die von mir beschriebene Methode bei einem alten Angler in Norwegen gesehen habe. Beim Lachsaufstieg fischte er als einziger damit, warf aus und zupfte ganz, ganz langsam wieder ein.
Er fing damit nicht weniger als die anderen.

So habe ich aus Neugier diverse Foren durchstöbert und bin auf den Buttlöffel gestossen, der so ähnlich aussieht wie der von dem alten Mann.
Nur wird er hier in erster Linie ganz anders eingesetzt, vorwiegend auf Platte und Dorsch mit feinem Geschirr.

Gruß
Thomas
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