Naja,
ich glaube Meyer hat Recht. Das Schicksal des kleinen Burschen war sicherlich schon besiegelt, als er den Haken inhaliert hat. Ist natürlich eine blöde Situation wenn man versucht erfolglos Hilfe zu bekommen. Wenn man dem kleinen Federvieh den Hals umdreht - sicherlich richtig - aber im ersten Momnt ein beschissens Gefühl, was sich relativ schnell legt. Wenn nicht - bleibt die Ungwissheit - allerdings länger. Da man als Helfer ausscheidet und Machtlos ist, kann ich den Gewissenskonflikt schon verstehen. Zuschauer oder Erlöser - beides total blöde Optionen.
Ich stand vor fast 15 Jahren mal mit meiner alten Schrottbeule an einer Ampel. Damals hatte ich einen kleinen Nebenjob und zimmerte Carports zusammen. Ich stand da so an der roten Ampel, der Verkehr rauschte vorbei und plötzlich gab es einen lauten Knall. Ein Golden Retriever war jemandem vor das Auto gelaufen, die Hinterläufe abgerissen, aber lebend und winselnd mit glasigen Augen lag er da. Das Herrchen stand mit Tränen in den Augen daneben. Ich stieg kreidebleich aus und der Besitzer des Tieres zeigen auf meinen Zimmermannshammer. Er nahm ihn und machte dem Leiden mit einem gezielten Schlag ein Ende. Er gab mir meinen Hammer wieder und setzte sich heulend an den Staßenrand, bis die Polizei kam. Damals konnte ich gar nicht verstehen, was ich dort gesehen hatte und was den Typen geritten hat seinem eigenen Hund den Schädel einzuschlagen. Mit etlichen Jahren abstand ist es mir klar - er hat in dem Moment einfach Verantwortung übernommen.
Ich weiß nicht, ob ich das im Fall des Hundes gekonnt hätte ..... bei dem Vogel schon eher ....... schwieriges Thema, aber manchmal ist es wohl so, dass man durch töten eines Tieres einfach hilft und eventuell auch Verantwortung übernimmt, die einem das Schicksal einfach zugewiesen hat.
Aber wenn jemand sagt er kann das nicht - ist das für mich i.O und der Grund für mich persönlich unerheblich. Wir sind halt alle aus unterschiedlichem Holz geschnitzt und das ist auch gut so.