Tag 10
Es ist erstaunlich mit wie wenig man im Leben glücklich sein kann. Wir haben trocken und warm geschlafen, morgens geduscht und ausgiebig gefrühstückt. Wir verlassen unser gemütliches Nest fahren die 200m zum Campingplatz um einzuchecken.
Egal wohin man sich dreht, erzeugt jeder Blick Wärme im Herzen und Gänsehaut. Ich glaube, dass wir an einem der schönsten Orte Europas angekommen sind. Weißer Sandstrand, schroffe Berge und ein Himmel wie gemalt bieten ein traumhaftes Panorama.
Wir machen heute einen Ausflug zum Dorf, dessen Name nur einen Buchstaben hat. Å.
Å ist ein kleines pittorekes Fischerdorf mit einem Dörrfischmuseum.
Es begrüßen uns, tausende von trocknenden Dorschköpfen, die dort allerding wohl mehr zu touristischen Zwecken hängen, denn die eigentliche Trockenzeit ist der Winter.
In Å gibt es ein Dörrfischmuseum und kleine Kuchenstücke zu Preisen, zu denen man in Deutschland einen gebrauchten Kleinwagen erwerben kann. Naja - fast. Wir finden dort einen Bootsvermieter und ich miete für den nächsten Tag ein kleines Motorboot, um mit den beiden großen morgen eine kleine Angeltour zu machen. Das wird spannend, denn die Mitternachtssonne sorgt dafür, dass von uns keiner vor halb 12 schläft und wir müssen morgen um halb 7 aufstehen.
Auf dem Campingplatz lernen wir eine Familie aus Dresden kennen. Die sind in der gleichen Kombination wie wir unterwegs - also ebenso verrückt - und unsere Kinder sind begeistert Spielkameraden zu haben. Die Jungs fangen in den Gezeitentümpeln auf den Steinen Krebse, Einsiedlerkrebse und Schnecken und veranstalten Mutproben, wer am weitesten von Stein zu Stein hüpfen kann. Natürlich werden dabei alle nass, aber die Temperatur liegt bei tropischen 20°, so dass das keinen stört.
Einen Spielplatz gibt es nicht und den braucht auch keiner.
Ohnehin ist es großartig, wie die Kinder die ganz natürlichen Möglichkeiten nutzen. Sie buddeln und klettern, sie sammeln und fangen und veranstalten kleine Wettkämpfe. Ich bin superstolz darauf, wie die drei das in den letzten Tagen gemeistert haben, denn wir sind doch teilweise sehr lange gefahren.