Das Auge der Meerforelle

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
Ostsee-Silber

Das Auge der Meerforelle

Beitrag von Ostsee-Silber »

Bevor Ihr weiterlest, ich möchte keinesfalls eine wissenschaftliche Abhandlung erzielen, sondern lediglich eine Diskussion.

Es geht mir darum, eine lange Theorie auszudrücken und mit Euren Meinungen anzureichern. Ein wissenschaftlich fundierter Beitrag wäre natürlich Gold wert.

Aber der Reihe nach. Schon lange beschäftigt mich (und nicht nur mich) das Sehvermögen von Tieren. Dies ist fangbezogen gedacht, denn die Tierwelt offenbart oftmals Tricks, die auf Fische abgeleitet und somit auch der Angelart zugetragen werden können und letztlich in einer bestimmten Fliege endet. Oder enden könnte.

Manche Tiere haben weiße Augen, gelbe oder ganz dunkle sowie unterschiedlich gefärbte Pupillen. Aber warum? In der Natur geschieht Nix ohne Grund, soviel ist mal sicher. Jeder Teil eines Tierauges ist für eine Situation ausgelegt, so auch bei den Fischen.

Das Auge spiegelt die Aktivität einer lebendigen Spezies und Aktivität dient der Nahrungssuche, soviel ist ebenfalls sicher.

Unterscheiden müssen wir in den Jagdweisen, es gibt „Futterfische“ und „futternde Fische“. Viele Kleinfischarten haben eine wesentlich höhere Fortpflanzungsrate, als ein Raubfisch. Und dies nicht grundlos.

Beginnen möchte ich aber mit den Tieren, die mir den Gedankenanstoß brachten, den Vögeln. Wenn ich früh am Morgen meinen Kaffee schlürfe, draußen ist es fast noch stockduster, hüpft bereits die Amsel über die Wiese. Sie erkennt den Regenwurm im ersten Licht, während wir nur Dunkelheit erkennen.

Aber wie? Ihre gelben Augen (hier eine kontrastreiche Zeichnung) könnten selbige Wirkung haben wie eine Polbrille mit gelben Gläsern. Sie wirken aufhellend und verstärken das Licht. Kann die Amsel damit den Wurm erkennen, der vielleicht ganz früh mal kurz aus seiner Röhre schaut? Sie sieht nur Gras und Boden, Grün und Braun, Dunkelbraun. Aber sieht sie die Bewegung im farblichen Kontrast? Ich vermute ja, denn dies würde logisch den Beweggrund erklären. Bei der Amsel und bei der Meerforelle.

Haben der Eisvogel und die Wasseramsel dunkle Augen, weil sich da eine Art Polbrille hinter verbirgt? Tagsüber mit Hilfe der im Nacken stehenden Sonne Futtertiere ausmachen, so wie die Meerforelle? Die gelbe Linse verstärkt dabei das Licht, eine Art Sonnenbrille für den Vogel?

Ein Vogel besitzt größere Augen als ein Säugetier, welches sich seit den Flugsauriern entwickeln konnte. So besitzt der Vogel vier Farbrezeptoren, der Mensch nur drei.

Und genau hier findet sich eine Parallele von Vogel und Meerforelle, nämlich das Erkennen von UV-Farben, die der Mensch nicht erkennt, oder nur als Blau oder Lila ausmacht. Vielleicht ein Schlüssel zu vielen unserer Köder. Dazu
hier etwas Lesenswertes in Kurzform.

Der Vogel hat nun eine deutlich höhere Bildauflösung als der Mensch, der Fisch sieht vermutlich viel weiter als wir, wobei er Einschränkungen durch z.B. Wassertrübungen ausgleichen muß. Das Pferd guckt einfach mal fast rundum. Wie in grauer Vorzeit bleibt so der Vogel der Jäger und das Pferd ein Futtertier, einfach gesagt.

Lässt sich hieraus vielleicht schon die einfache Parallele ableiten, gelbe Linse und große dunkle Pupille = fast annähernd gleiches Sehvermögen im Hellen und Dunkeln?

Oder dient dies nur dem besseren Kontrasehen? Ein Wurm bleibt nachts wurmfarbig und auch eine Garnele wird nachts nicht Schwarz, aber der Fisch findet sie dennoch.

Grundsätzlich bleibt zu bemerken, dass dieser UV-Farbrezeptor einen großen Anteil am Jagdverhalten hat, einen farbigen Blick; den der Mensch in der Evolution nicht erreicht oder nicht gebraucht hat. Wir sind keine Jäger, sondern Sammler, die etwas Wesentliches gegenüber anderen Säugern verloren haben.
Beinahe neige ich dazu, uns als Nahrung zu bezeichnen, wären die Vögel nur größer oder wir kleiner. Sie sind uns voraus, in vielerlei Hinsicht. Aber dieser Thread dient dem Denken, was wir anderen Tieren voraus haben.

Aber mal weiter ins Detail, nachdem die Sichtverhältnisse geklärt sind. Neben der Augenfarbe gibt es weitere Unterschiede in der Form der Pupille. Ist die Pupille des Greifvogels nun rund oder oval? Welche Auswirkung mag dies auf das Sehvermögen haben?


DasAdlerauge ist scharf und besitzt wie alle Vögel eine runde Pupille. Bedeutet dies scharfes Sehen? Oder könnte die ovale Pupille einer Katze womöglich noch schärfer sehen und besitzt dennoch die aufhellende Wirkung eines hellen Auges? Zeitgleich finden wir verschiedene Augenfarben bei Katzen und anderen Tieren einer Gattung. Rassen unterscheiden sich, obwohl sie einer identischen Nahrungssuche nachgehen.

Weiterhin etwas Besonderes bei den Eulen, Zitat (Quelle) „Die Eulen haben eine hervorragende Sehkraft. Zum Nachtsehen hat das Eulenauge eine angepasste grosse Linse und auf der Netzhaut eine grosse Anzahl von lichtwahrnehmenden Zellen. Auf einem * Quadratmillimeter * ihrer Netzhaut existiert ca. 56 tausend solcher Zellen. Deshalb kann die Eule Nachts fast so gut sehen wie am Tage.“

Zum Nachdenken, nachts fast so gut wie am Tage, eine Art eingebautes Nachtsichtgerät.

Aber es gibt Einschränkungen, Zitat (Quelle): „Ein verbreiteter Irrtum muß allerdings berichtigt werden: In finsterer, mondloser Nacht sehen auch die Eulen nichts mehr, obwohl ihr Dämmerungssehen das des Menschen um das rund Zwanzigfache übertrifft. Bei jenen Eulen, die hauptsächlich nachts aktiv sind, ist die Zahl der lichtempfindlichen Stäbchen auf der Augennetzhaut stark vermehrt. Dafür ist die Möglichkeit, Farben zu sehen, stark eingeschränkt. Aber in der Nacht sind ja alle Mäuse grau.“
Und weiterhin Zitat (Quelle): „Tagsüber kommt man mit Schwarz-Weiß-Sehen ebenfalls zurecht, wenn auch das stark lichtempfindliche Eulenauge am Tag sehr abgeblendet werden, die Pupille also verengt werden muß. Auch am Tage ist einer Maus nicht anzuraten, am Ruheplatz eines Waldkauzes vorbeizurascheln.“

In der Abwandlung auf unsere Meerforelle könnte dies bedeuten, der Vollmond oder auch nur hellere Nächte hilft ihr bei der Jagd, während sie tagsüber von einem zu schrillen Köder eher geblendet wird. Da das Sehen aber somit gleich bleibt, würde ein Köder ausreichen, um damit 24 Stunden lang durch zu fischen.
(Kleiner Abschweif, ich habe dies versucht mit Gustav, meiner neuen Garnele und es hat gleich mehrfach funktioniert, auf Meerforelle und Hornhecht. Muss aber unter verschiedenen Lichtverhältnissen wiederholt werden, um sich zu bestätigen).

Die Meerforelle besitzt ein ebenso gelbes Auge wie die Eule mit einer dunklen runden Pupille, nur kann sie es nicht mit einer Haut verschließen. Zudem wissen wir, das sie ein größeres Farbspektrum wahrnehmen kann als der Mensch. Darauf sind wir an anderer Stelle schon mal ansatzweise eingegangen, aber ich möchte auf etwas Anderes hinaus, nämlich den Unterschied bei den Fischaugen und deren Sinn, welcher uns letztlich nur zu einem Schluss kommen lassen kann, aber dies später.

Als reiner Augenjäger gilt der Hornhecht. Seine übergroßen Augen haben etwas Gelbes in der Linse und eine übergroße Pupille, oft beißt er noch im allerletzten Tageslicht an und ist durch seine Augen gerüstet, tagsüber sowie in den Dämmerungsphasen zu fressen. Ob er nachts auch gut sieht, möchte ich mal verneinen, denn nachts wird er sehr selten gefangen.

Bild

„Futterfische“ wie der Hering sind nicht für die Nacht gerüstet, beinahe sind sie hilflos den Räubern ausgeliefert. Andersrum der Sandaal, selbst ein Raubfisch, besitzt er die gelben Augen und gilt als nachtaktiv. Zufall? Wohl er nicht.

Der Stichling sieht nachts vermutlich sehr wenig, die Grundel mehr. Eine Garnele wird erst am Abend aktiv und besitzt scheinbar dunkle Augen, die aber im Dunkeln angestrahlt sehr stark leuchten. Dies spricht für eine hohe Anzahl an Lichtrezeptoren, welche ihr vermutlich ein erstklassiges Sehen im Dunkeln ermöglichen. Allerdings auch ein sehr gutes Gesehenwerden, wenn die Meerforelle bei ihrer Jagd den Mond im Rücken hat.

Noch einmal zum Auge der Meerforelle, sie hat keine verschließbare Haut wie die Eule, aber einen sehr ähnlichen Aufbau des Auges. Vielleicht hat sie die Haut fest integriert und muß sie nicht extra aktivieren, da sie im Wasser lebt, könnte diese Haut eine feste Einrichtung sein, beinahe wie eine Taucherbrille mit Abblendfunktion. Dies ist eine reine These, auf welche man schließen könnte, wenn man sich das Auge der Meerforelle mal nachts und am Tage ansieht.

Bild

Bild

Mein persönlicher Schluss aus diesen Überlegungen ist simpel:

Die Meerforelle ist für die Jagd in Dämmerungsphasen und nachts gemacht. Sie ist die Eule des Meeres, das lasse ich mal so stehen.

Und ich brauche eine gelbe Polbrille.
Benutzeravatar
piscator
Grasfuchtler
...
Beiträge: 5094
Registriert: 19.04.2005, 08:02
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

Beitrag von piscator »

Hallo Mirko,
da hast du dir ja ordentlich nen Kopf gemacht -- Knösel hatte glaube ich auch schonmal darüber nachgedacht. Ich kann da auch nicht wirklich was zu sagen -- bin ja kein Bio.
Aber vielleicht zur Klarstellung, weil ich das auch schon öfter gehört habe -- farbige Linsen verstärken kein Licht -- sie lassen nur bevorzugt Licht einer bestimmten Frequenz durch. Das gilt auch für Polfilter -- auch die schmeissen nur einen Teil des Lichts weg -- den der uns stört. Deshalb ist herausfiltern nicht immer eine gute Strategie -- besser ist verstärken, und da ist es auch eine weise Einrichtung, wenn man als Fisch mehr Wert auf die höher frequenten Anteile des Lichts legt -- weil der nämlich nicht sofort weggedämpft wird (Ozean ist blau!!!!).

Und Theorie ist auch nur die Vermutung studierter Leute, Jürgen
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
Benutzeravatar
tangathotty
...
Beiträge: 1766
Registriert: 09.05.2005, 11:09
Wohnort: Falkensteiner Strand

Beitrag von tangathotty »

huhu Ostsee-Silber,

na sauber... da hast du aber mal mächtig in die tasten gehauen
ein paar dingen möchte ich dann aber doch mal wiedersprechen:
Manche Tiere haben weiße Augen, gelbe oder ganz dunkle sowie unterschiedlich gefärbte Pupillen
im prinzip ja, nur sollte man hier lebewesen mit facettenaugen (insekten) und lebewesen mit pubillenaugen nicht durcheinanderwerfen..
die "farbe" der pupille ist immer durchsichtig (sonst funktioniert die als linse nämlich nicht so gut) und die netzhaut dahinter erscheint dann
immer schwarz. es sei denn, man knallt da mit nem photo blitz rein. :+o
welche farbe die iris davor hat, ist dann für das sehempfinden unerheblich, hat nämlich nichts mit den sehzellen (stäbchen) im inneren zu tun,
wie du schon richtigerweise geschrieben hattest...
Wir sind keine Jäger, sondern Sammler, die etwas Wesentliches gegenüber anderen Säugern verloren haben.
das ist mir so neu, aber ich kenn mich da in der darvinschen evolutionstheorie auch wirklich nicht so gut aus
hmm, ich dachte immer das einzige, was wir verloren hätten wäre unser fell und unsere moral gewesen... :-q:


und jetzt gegen ende deines textes wird`s natürlich echt philosophisch :
Beinahe neige ich dazu, uns als Nahrung zu bezeichnen, wären die Vögel nur größer oder wir kleiner.

na da haben wir aber mal echt glück gehabt....
Sie sind uns voraus, in vielerlei Hinsicht. Aber dieser Thread dient dem Denken, was wir anderen Tieren voraus haben.
sag mal Ostsee- silber... hast du grad einen geraucht ? :s+4:




grüßung
Thotty
-- dry or die --
Benutzeravatar
Störio
...
Beiträge: 163
Registriert: 31.12.2008, 07:38
Wohnort: Kellinghusen

Beitrag von Störio »

Hallo Mirko

Schöne Arbeit hast du abgegeben."Eins setzen". :+++:
Ich glaub auch nicht ,das du einen geraucht hast.

Ich als Flußfischer hab mir schon viele Gedanken mit Fliegen im UV-Bereich gemacht.Aber sprechen die Fische auf diese Farben besser an?oder verschrecken sie sie sogar,Fragen über Fragen,und keine Antworten.

Gruß Mario
nur die Fliege"im"Wasser fängt
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Wie geschrieben, ist nur eine Überlegung.

@ Hallo Thotty, wo hast Du denn einen Vergleich zu Insekten gefunden?

Und wenn die Farbe der Iris unwesentlich gegenüber dem Sehvermögen ist, warum finden sich dann die wiederkehrenden Farben bei unterschiedlichen Tierarten? Ich denke nicht, das dies ein Zufall ist, finde aber die Begründung nicht. Es sei denn, sie findet sich in der aufhellenden Art.

Unser Fell und unsere Moral, ja, dies hat so Mancher wohl eingebüßt. Aber auch die Sinne und Fähigkeiten, die unser Überleben sichern. Bzw. haben sich diese Dinge nicht so verändert, wie bei einem Tier, welches sich auf natürliche Art und Weise immer besser seinem Lebensraum anpassen konnte und mußte.
Theorie: hätte sich ein Mensch über viele viele Generationen nur noch in einer dunklen Höhle bewegt, könnten seine Augen Gelb sein und er hätte gegenüber dem Tageslicht kaum Einbußen.

Das Philosophische ist Fakt, sobald man sich über Flugsaurier und Ähnliches einliest. Mensch gegen Vogel, hat es gegeben, Vorfahr gegen Vogelvorfahr.

Ist ja auch nur die Frage nach dem "wenn", die Meerforelle hat sich jedenfalls entwickelt und ihrem Lebensraum angepasst. Das haben wir aus Bequemlichkeit auch getan, mußten aber keine biologischen Veränderungen, abgesehen von Fell und Schwanz, erleben.

Aber man stelle sich vor, es wäre so. Zur Paarungszeit hätten alle Männchen plötzlich einen roten Hintern und schrillgelbe Augen. :lol: Also doch gut, auch mal eine Jeans unter der Wathose zu tragen.

Die Evolutionstheorie, sie hat gezeigt, dass Vieles möglich ist. Gäbe es einen Menschenstamm, der über Millionen Jahre nur Meerforellen jagt, so hätte er vermutlich Schwimmhäute und eine 10mal so große Lunge, oder gleich einen Amphibien-Atemapperat.
Tubefly
...
Beiträge: 34
Registriert: 10.04.2007, 15:56
Wohnort: Stormarn

Beitrag von Tubefly »

Störio hat geschrieben:Hallo Mirko

Schöne Arbeit hast du abgegeben."Eins setzen". :+++:
Ich glaub auch nicht ,das du einen geraucht hast.

Ich als Flußfischer hab mir schon viele Gedanken mit Fliegen im UV-Bereich gemacht.Aber sprechen die Fische auf diese Farben besser an?oder verschrecken sie sie sogar,Fragen über Fragen,und keine Antworten.

Gruß Mario
Hallo Mirko,
Ich kann dem Lob von Mario nur beipflichten! Auch mich würde es wirklich brennend interessieren, ob die Fische einem diese Geschichte mit dem "UV-Bereich" übel nehmen, und es sie vieleicht tatsächlich verschreckt? Ich habe eine ganz dumpfe Vermutung, die allerdings reiner Zufall sein kann. Trotzdem bin ich jetzt schon sehr gespannt, ob noch andere "Flußfischer" eventuell auch bereits (negative) Erfahrungen gemacht haben.
Viele Grüße,
Stefan.
Steht´s findet Überaschung statt,-
da wo man`s nicht erwartet hat.
-Wilhelm Busch-
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Mario und Stefan,

im Fluss fehlt mir da die Erfahrung. UV Dubbing hat sich aber bewährt, aber sicherlich kommt es hier auch auf das Licht des Tages an.

Ich habe bisher so einiges an UV ausprobiert und kam zu dem Ergebnis, weniger ist mehr. Zu starkes Glimmern und Glittern, wie durch Flash und überdimensioniertes UV, brachte selten Fisch.

Ein dezentes Pünktchen hat eine viel bessere Wirkung gehabt, aber das ist nur mein eigener Eindruck. Aus diesem Eindruck entstand dann die kleine Garnele, sie bekam UV in die Augen und nirgendwo sonst, auch kein zusätzliches Flash und siehe da, sie wurde für die Fische interessant. Tagsüber und in der Dämmerung.

Im Dunkeln sieht man die Garnelenaugen leuchten, ihren Umriss erkennt man nur schemenhaft aber weiß doch gleich, aha, eine Garnele. Macht sich die Meerforelle nun den Mond zum Helfer, haben wir genau diese Theorie bestätigt. Die Garnele verrät sich durch ihre Augen, wie auch ein Minifisch im dichten Seegras, die Meerforelle findet ihn.

Zudem leuchten die Augen am Hakenbogen der Forelle entgegen und die imitatorischen Bewegungen dürften der Meerforelle die letzte Gewissheit geben, hier schwimmt eine Garnele. Wobei ich eine Forelle gehakt habe, als die Garnele kurz am Grund lag, bewegungslos. Aber die Forelle hat sie schon vorher ausgemacht.

Ein Bild von Gustav anbei, nix Neues, bis auf dieses winzige Detail. ;) Sofern die Nacht nicht zu dunkel ist, vielleicht eine 24 Stunden Fliege.
Dateianhänge
Shrimp Tan Polar Chenille 2009 - UV aktiv Eyes 2.jpg
Benutzeravatar
han hugo
ewiger rooky
...
Beiträge: 1279
Registriert: 13.11.2006, 16:25
Wohnort: vechta

Beitrag von han hugo »

... Theorie: hätte sich ein Mensch über viele viele Generationen nur noch in einer dunklen Höhle bewegt, könnten seine Augen Gelb sein und er hätte gegenüber dem Tageslicht kaum Einbußen.
...hab ich gesehen... im film... und "es" hieß gollum, ernährte sich vorzugsweise auch von fischen... :grin:

das mit den fehlenden augenlidern bei den fischen erkläre ich mir so, daß die augen nicht mit feuchtigkeit benetzt werden müssen; meine ich mal so gehört, gelesen zu haben.

ansonsten ausführliche darstellung mirko :+++: respekt. aber ist das nun sicher, daß die mefos uv sehen können? bei deinen verweisen konnte ich nur ein "möglicherweise" und "bei einigen" rauslesen.
wer fängt hat recht!
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Han Hugo, Gollum, ja, habe ich gesehen. Er wollte Gold, wir Silber.

Die Meerforelle sieht UV, soviel ist sicher. Ich kann Dir keine 100%ige Quelle nennen, aber sie sieht es.

Wie sie es sieht, bleibt offen. Wir werden es erst erfahren, wenn es dazu eine stichhaltige wissenschaftliche Abhandlung gibt. Diese wird nach unserer Zeit kommen, wenn überhaupt.

Fakt ist, sie hat die Bauart, um UV zu sehen - das ist es ja, was mich nicht schlafen lässt. Ich kenne keine einzige Abhandlung des Uhus in Hinsicht auf UV-Sehen, keiner Eule ist das UV-Sehen belegt, obwohl ihre Augen auch militärische Zwecke erfüllen könnten.

Wir müssen es versuchen und ich glaube nur an das, was ich selbst sehe. Wobei ich dies diesmal nicht sehen kann. Es bleibt eine Theorie, denn auch kein Wissenschaftler sieht das Leben so wie eine Meerforelle.
Benutzeravatar
WolfgangH
...
Beiträge: 64
Registriert: 02.12.2006, 21:20
Wohnort: Schwerin
Kontaktdaten:

Beitrag von WolfgangH »

Sehr interessant...
Nur was soll son Fisch mit UV-Sicht, wo doch das UV-Licht bereits wenige Zentimeter unter der Oberfläche vom Wasser weggefiltert wird.
Zum UV-Sehen, es gab mal eine Reportage über Greifvögel, dort wurde berichtet, daß Falken dazu in der Lage sind, im UV-Bereich sind diese wohl in der Lage Mäuse an Hand ihrer Spuren zu sehen....besser gesagt an ihrem im UV-Bereich floureszierenden Urin, den sie auf ihre Wege pieseln...
Nun ist ja UV-Licht sehr ungesund für die Haut, auch für die Netzhaut im Auge, den Falken gehts da nicht besser nur können diese ihre Netzhaut kurzfristig regenerieren.

mfg
Wolfgang
Diese Nachricht besteht aus 100 % chlorfrei gebleichten, FCKW-freien, wiederverwendbaren, geschmacksneutralen, nicht genmanipulierten Bits.
Bild
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Wolfgang, ja die Geschichte mit dem Mäuseurin kenne ich. Dies ist vielfach schriftlich niedergelegt.

Ich habe gegrübelt, ob eine Garnele ihr Revier markiert. ;) Denn auch dies ist eine Parallele in der Tierwelt, Maus, Katze, Hund, Marder, Fuchs, etc., nur unter Wasser muß es andere Möglichkeiten geben, seine Grenze zu markieren.
Geruch erscheint mir plausibel, Duftstoffe, aber das ist zu tiefgreifend. Bei den Krustentieren ist dies bekannt, wenn ein Hummer in die Nähe eines anderen Hummers kommt. Auch ist im Wasser die Partnersuche mittels Geruch belegt. Heringe pupsen zur Verständigung. Ich bin mir weiterhin sicher, dass eine Meerforelle ein Futtertier auch anhand des Geruches wahrnehmen kann und sie nimmt eine Konzentration an Nahrung, zum Beispiel die Garnelenwanderung bei ansteigenden Temperaturen, ganz sicher nicht nur optisch wahr. Oder deren Häutungsphasen.
WolfgangH hat geschrieben:Nur was soll son Fisch mit UV-Sicht, wo doch das UV-Licht bereits wenige Zentimeter unter der Oberfläche vom Wasser weggefiltert wird.
Das mag sein, dennoch wird das UV-Licht auch in tieferem Wasser Auswirkungen haben. Oder?

Ich glaube, weiß es aber nicht, dass die verschiedenen UV-Strahlen unter Wasser das beleuchtete Objekt anders erscheinen lassen. Anders aus Sicht der Meerforelle.

Mondlicht und das letzte Tageslicht locken die Meerforelle ufernah, weil sie vermutlich in bis zu etwa 1 Meter tiefem Wasser unter diesen Bedingungen besonders gut jagen kann. Dies ist eine These.

Stichwort Eiweiß-Carotin-Verbindung, aus Grau wird Orange oder Pink. Dies kann ich nur vermuten und wenn ich etwas mehr Zeit hätte, würde ich gerne nebenbei Meeresbiologie studieren. :c

Und ich glaube, die Netzhaut der Meerforelle ist sehr gut geschützt durch die umliegende Haut, ansonsten dürften auch Regenbognerin und Bachforelle nicht tagsüber unter Sonnenblendung beißen. Eine eingebaute Polbrille mit UV-Filter, bzw. Restlichtverstärker.
Benutzeravatar
Alex
...
Beiträge: 12142
Registriert: 03.09.2004, 19:41
Wohnort: Nähe Kiel
Kontaktdaten:

Beitrag von Alex »

Das mit dem UV-Bereich ist es soweit ich mich erinnern kann richtig. Ich hatte vor ein paar Jahren mal eine 200 Seitige Abhandlung über das Farbsehen von Fischen und insbesondere von Tiefseefischen von irgendweiner Universität herunter geladen. War sehr interessant. Leider kann ich die im Moment nicht wieder finden.

Aber schaut mal hier:
http://www.geo.uzh.ch/giteaching/gzgi/p ... n_GZGI.pdf
http://www.sinnesphysiologie.de/download/sinne4.pdf
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Alex, den besten Dank!

Da gibts ja sogar die Polarisation. :+++:

Bin dann mal zum Kurzstudium, danke!
Benutzeravatar
tangathotty
...
Beiträge: 1766
Registriert: 09.05.2005, 11:09
Wohnort: Falkensteiner Strand

Beitrag von tangathotty »

hy @ all

jaja, das gute liegt doch so nah...
fliegenfischen 2/2006 : bericht über die sehfähigkeiten der forelle

und ja: richtig ist, trutten können UV sehen. deshalb fangen nämlich manche RED Tags und manche nicht.
wer ne UV lampe sein eigen nennt, kann mal die eigenen muster durchtesten..

und um die frage mal zu beantworten warum ich auf insekten komme: ganz einfach deren augen haben
keine pupille sondern facetten und die schimmern deshalb auch ganz gerne mal in allen regenbogenfarben.

aber Mirko das du guter immer noch nicht auf dem schirm hat, dass die farbe der Iris nix mit der sehfähigkeit
IM AUGE zu tun hat... ok.
und ja, studier das mal ein wenig, dann brodert das hier nicht mehr so gewaltig.

ein kleines beispiel:

die schwarzen in afrika haben ja alle schwarze augen: woran liegt das wohl ?
stimmt, erstens ist es da viel heißer als hier und zweitens die können sich dann nacht besser erkennen,
weil das ja im dunkeln sozusagen als polbrille funktioniert und die stimmung aufhellt..
deshalb schnackseln die auch viel besser und haben leider alle AIDS,
denn irgendeinen grund muss diese krankheit in afrika ja wohl haben.

die asiaten haben schlitzaugen, sozusagen für die bessere perspektive, deshalb ist der Dalai Lama auch immer so gut drauf.

und wir europäer haben blaue, braune oder grüne augen. ich vermute die mit den blauen augen
können am besten schauen, wegen der reflektion des himmels, der ist ja schließlich auch blau...
naja, zumindest steh ich auf blaue augen und finde, die haben echt immer den besten durchblick.
heißt es nicht sogar: mit nem blauen auge kommt man davon...
wovon eigentlich jetzt.. :o

na, bekomm ich da jetzt auch ne eins für ? büdde... mit sternchen vielleicht.. ?

grüßung
Thotty
-- dry or die --
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Thotty, der Bericht in FliFi hat aus meiner Sicht nur an der Oberfläche geschabt, mehr nicht. Ein pressetauglicher Bericht, für den es Geld gab.

Weiterhin offenbart eine UV-Lampe lange nicht das, was eine Meeforelle sieht. Weil wir das Ergebnis mit unseren Augen sehen und das ist nicht vergleichbar.

Die Farbe der Iris muß ein Schlüssel sein, da bleibe ich bei. Bis ich eines Besseren belehrt werde.

Thotty, dies ist nur ein Versuch, die Perspektive zu erweitern. Eine Schlüsselsuche im Bereich des bisher nicht konkret nachvollziehbaren Wissen.

Broder habe ich nicht kennen gelernt, aber aus seinen älteren Beiträgen konnte ich folgern, dass er sich Gedanken machte. Es ist manchmal gut, sich auf etwas Unwesentliches einzulassen, sich zu steigern und entführen zu lassen. Aus scheinbar stupiden Versuchen entstehen oft Ideen.
Antworten