Aus meiner Erfahrung (und nicht zur Nachahmung empfohlen):
Erlebnis 1:
Ich lag vor vielen Jahren einmal im (plötzlicvhen) Nebel vor der schwedischen Küste.
Es war windstill. Das Ufer war nicht zu orten (kein Wellenrauschen). Sichtweite <5m. Ich konnte meine eigene Rutenspitze so gerade noch erkennen.
Kein Kompaß dabei. Kein Telefon dabei.
Richtig wäre gewesen:
Ruhe bewaren, einfach schön fischen und warten, dass sich der Nebel verzieht.
Tatasächlich passiert ist folgendes:
Panik, los gepaddelet, gedreht, gedreht, gedreht, gedreht und nochmal gedreht (und immernoch nichts gesehen), für eine Richtung entschieden
Aus ca. 80m zum Ufer wurden gute 800 bis 1000m, und dann hatte ich Grund unter den Füßen. Fazit: SCHEISS-Gefühl im Bauch, wenn man nciht weiß, wo das Land ist.
2. Erlebnis:
Letztes Jahr im Frühjahr vor Rügen war ich der Meinung unbedingt bei WS 4 auflandig durch die Brandung hindurch mit dem Bellyboot rauspaddeln zu müssen.
Vor der Brandung waren die Wellen ziemlich deutlich, aber es ging so gerade. Der Wind nahm zu. Ich war total auf den möglichen Anbiß fixiert. Es roch nach Fisch :grin: 8)
...Der Wind nahm zu, die Wellen mit ihm.
Plötzlich sehe ich die Wellengröße in der Brandung und mir war sofort klar: Keine Chance (mehr) !
Richtig wäre gewesen:
Ruhe bewahren (dem voraus an Land bleiben natürlich :grin: !). Und dann in 1 Km Entfernung in die Hafeneinfahrt paddeln !
Tatsächlich aber, brach leichte bis mittelschwere Panik aus. Der Fischinstikt war verflogen, ich erinnerete mich wieder an meine angeborene Schwäche für Seekrankheit (welche vom Fischinstikt manchmal verdrängt wird), und entschied mich für den direkten Weg an Land.
Kaum in der Brandung sah ich nur noch die erste Welle kommen.
Es war sofort klar, die läßt mir keine Chance.
Dann schäumte es, wurde schweinekalt und ich hing unter dem Boot, weil es gekippt war ...
Die nächste Welle riß mich unter Wasser kreuz und quer durch ziemlich große Steine. Dann bin ich da irgendwie rausgekommen. Keine Ahnung wie genau. Und hatte mehr Glück als Verstand. Es warf mich dann noch 5 oder 6 Mal um. Aber außer einigen blauen Flecken war ncihts passiert.
Zwei Fußgänger hatten bereits die Notrufzentrale am Handy. Die hatten das Spektakel beobachtet. Zum Glück hatten sie nicht gleich aufgelegt. Sonst wäre das teuer geworden.
Fazit: NICHT wieder tun, so einen Blödsinn.
Bellyboot fahren ist etwas für gutes Wetter. Man sollte Brandung an steinigen Stränden tunlichst meiden. Kentern ist keine gute Idee.
Wenn man mal in so eine Situation kommen sollte: Auf alle Fälle den Festschnallgürtel und ähnliches losmachen, bevor es in die Brandung geht. Und ja keinen Schnurkorb um haben. Der wird zum Treibanker, und man kommt nicht mehr hoch (selbst wenn es flach ist).
Beides hatte ich zum Glück bei jenem Erlebnis getan! Das war aber auch der einzige Geistesblitz bei der Aktion
.Gruß,
Bernd
:grin: 
)
