Balance Tricks

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Löwe1
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Balance Tricks

Beitrag von Löwe1 »

Moin,

Ich hab ne 7er Kombi, die recht kopflastig ist. Nun scheue ich mich davor, eine neue, schwerere Rolle zu besorgen.
Werde nun unters Backing etwas Bleiband packen. Das sollte denke ich gut funktionieren, aber wirkt mir doch etwas grob.

Hat jemand von euch dieses Problem schonmal auf ähnliche Weise gelöst? Falls ja, wie?

LG, David
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Maqua
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Re: Balance Tricks

Beitrag von Maqua »

Hallo David, eine Rute-Rollenkombi kann man nur statisch austarieren.
Wenn du, wovon ich ausgehe, die Rute nicht nur tragen sondern auch werfen möchtest, rate ich dazu gar nichts zu machen, weil zusätzliches Gewicht hinter der Wurfhand nur zusätzlich belastet.
Gegen Kopflastigkeit beim Werfen hilft nur eine kürzere Rute oder eine leichtere Schnurklasse.
Gruss Manni :wink:





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Willi Barthel
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Re: Balance Tricks

Beitrag von Willi Barthel »

Hallo David,
ich bin auch ein Freund der ausbalancierten Ruten, speziell wenn bei den EH-Ruten Rutenklassen/Schnurklassen höher werden und bei den DH-Ruten sowieso.
Mich stört das meist geringfügig höhere Gesamtgewicht nicht, jedoch die Kopflastigkeit der Rute beim Fischen.
Schau mal hier https://tackle24.de/Weight-Balance
Gruß

Willi
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Löwe1
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Re: Balance Tricks

Beitrag von Löwe1 »

ok, danke für die Tips. Ich werde es dennoch mal ausprobieren. So habe ich auf jeden Fall das Gefühl, dass mein Handgelenk das auf dauer nicht mitmacht. Wenn ich etwas an Konzentration verliere werfe ich allerdings auch zu krampfig :evil:
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Martin 1960
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Re: Balance Tricks

Beitrag von Martin 1960 »

Moin David.

Als Rutengriff-Endstück, gibts es Aufsteckkappen, sowie auch Einsteckkappen.
Die Aufsteckkappen kann man mit etwas Blei beschweren,
für die die Einsteckkappen kann man Bleiringe fertigen und dazwischen stecken.
Besser, als das Gewicht an der Rolle anzubringen, ganz am Ende der Rute anbringen, dort ist der Hebelarm zu austarieren besser und es braucht weniger Gewicht.
Mit freundlichen Grüssen Martin.

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
fly fish one
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Re: Balance Tricks

Beitrag von fly fish one »

Maqua hat geschrieben: 22.11.2023, 10:46 Hallo David, eine Rute-Rollenkombi kann man nur statisch austarieren.
Wenn du, wovon ich ausgehe, die Rute nicht nur tragen sondern auch werfen möchtest, rate ich dazu gar nichts zu machen, weil zusätzliches Gewicht hinter der Wurfhand nur zusätzlich belastet.
Gegen Kopflastigkeit beim Werfen hilft nur eine kürzere Rute oder eine leichtere Schnurklasse.
"Manni", das Licht im Dunkeln! :+++: (Man bekommt es einfach nicht aus den Köpfen!)

Ich würde ein wenig sportliche Fitness und Gewöhnung gerne auch noch als "Hilfe" ins Felde führen. Je nach Schnurgewicht, Rutenlänge, nimmt "Ausbalancieren" absurde Züge an! Der Rutenhebel vervielfacht die nach hinten anzuhängenden Gewichte zu echten Größen schon im Ruhezustand, wenn dann noch die Bewegung, sprich Beschleunigung im Wurf dazu kommt, vervielfachen sich die Gewichte in der Bewegung weiterhin - im Extrem auf das 10fache! Ich betrachte es als einen der größten Trugschlüsse und Fehler und schätze, dass es über die Spinnfischer in das Fliegenfischen Einzug genommen hat - aber selbst im Spinnfischen ist das schon Blödsinn....
Die Suche nach "Erleichterung" mit technischen Lösungen durch zusätzliche Gewichte ist sinnlos, dass ist einfach nicht möglich! Man muss die "Kopflastigkeit" einfach akzeptieren und sich daran gewöhnen, alles andere ist der energetische Super Gau. Und möglichst leichte Ruten und Rollen kombinieren, dass ist das Einzige was hilft!

LG,
Frank
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Fliegenjens
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Re: Balance Tricks

Beitrag von Fliegenjens »

Löwe1 hat geschrieben: 22.11.2023, 10:15 Moin,

Ich hab ne 7er Kombi, die recht kopflastig ist. Nun scheue ich mich davor, eine neue, schwerere Rolle zu besorgen.
Werde nun unters Backing etwas Bleiband packen. Das sollte denke ich gut funktionieren, aber wirkt mir doch etwas grob.

Hat jemand von euch dieses Problem schonmal auf ähnliche Weise gelöst? Falls ja, wie?

LG, David
Hey David,

ich hab auch so eine Rute und die hat hinten eine Griffverlängerung mit Moosgummiabschluß drauf. Da hab ich ein 8er Loch gebohrt und einfach mal eine 8er Schloßschraube reingesteckt. Das hab ich mit verschiedenen Schraubenlängen ausprobiert bis es für mich passte. Im Moosgummi hält die Schraube einfach so und ich kann die rausziehen wenn ich eine andere Rolle fische. :+++:

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Das funktioniert einwandfrei. Lass Dich nicht verwirren von Ffo ;)
1150 Fliegengrüsse aus der Oberpfalz
Jens

Der Trick im Leben ist nicht der, zu bekommen was man will, sondern es noch zu wollen nachdem man es bekommen hat.
fly fish one
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Re: Balance Tricks

Beitrag von fly fish one »

@Manni: Sag was! :lol:

Lieber Jens,

herrlich! Das ist schon wieder so verrückt, dass es eigentlich genial ist! Wenn Du eine Kontermutter auf das Gewinde setzt und die Schraube weiter rausguckt, hast Du die "Balance" und gleichzeitig einen Zweihänder! :zsch: Macht doch was Ihr wollt, ich gebe auf, würde aber vorschlagen, wir machen ein "best off balance battle"! Ich habe eine verdammt große Daniellson, wenn ich auf die Gardinenschnur als Backing tüddel, mache ich Euch alle fertig! :zsch:

LG,
Frank
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Thomas.
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Re: Balance Tricks

Beitrag von Thomas. »

Statisch austariert mag ich beim Einstrippen, und gerade oft an der Küste und einigen trägen Flüssen nötig.
Meine 13' #5/6 ist mit der Control 7 gut austariert. Kommt die L5W 6 zum Einsatz ist es nicht der Fall. Da hat die Spule für diese Rute eben 20m Airflo Tungsten T-Tips T18 unters Backing bekommen. Nun wiegen die Rollen beide gleich viel, und gut ist es.
Gruß Thomas
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Maqua
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Re: Balance Tricks

Beitrag von Maqua »

Mein Statement oben gilt in erster Linie für das WERFEN mit EH-Ruten, das wollte ich noch klarstellen, denn dabei macht sich das zusätzliche Gewicht hinter der Wurfhand besonders bemerkbar.

Erklärungsversuch: Beim Werfen muss ich ALLE Teile meiner aufgebauten Rute sowohl beschleunigen wie abbremsen, d.h. die Masse aller Teile über und unterhalb der Wurfhand.
Oberhalb der Wurfhand sind das die Masse der Rute, der Schnur, Vorfach und Köder.
Unterhalb der Wurfhand sind das die Masse von Rolle mit Schnur, Rollenhalter mit Fightingbutt und eben auch die Masse von irgendwelchen Ausgleichsgewichten!
Es ist keinesfalls so, das sich die Massen oberhalb und unterhalb der Wurfhand beim Werfen ausgleichen bzw. subtrahieren, das Gegenteil ist der Fall, die Massen addieren sich, denn sie müssen alle beschleunigt und abgebremst werden.
Das ist der Grund warum mehr Masse mehr Kraftaufwand bedeutet und Zusatzgewichte beim Werfen unsinnig macht.

Befindet sich die Rute im statischen Zustand, z.b. beim Tragen, beim Euronymph-Stippen oder beim Einstrippen, können Zusatzgewichte einen angenehmen, ausgleichenden Effekt haben, aber mal ehrlich, mit Fliegenruten sollte man werfen, oder?

Nochmal, das Geschriebene gilt für Einhand-Fliegenruten, ZH-Ruten oder Spinnruten ist wieder ein anderes Thema.
Gruss Manni :wink:





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OnnY
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Re: Balance Tricks

Beitrag von OnnY »

Maqua hat geschrieben: 25.11.2023, 07:49

Nochmal, das Geschriebene gilt für Einhand-Fliegenruten, ZH-Ruten oder Spinnruten ist wieder ein anderes Thema.
Genau Manni und gut erklärt….. :+++:
Bei einigen Spinnruten sind die auswechselbaren Gewichte im Handteil verbaut und bringen bei der statischen Haltung die man beim Spinnfischen hat , ein angenehm ausbalanciertes Gefühl .
Je nach Rollen , Ruten und Ködergewicht ..
Gerade beim Zanderjiggen und dem speziellen Ködergefühl für den am Grund auftreffenden Gufi sehr angenehm ;) :wink:
Gruss Andreas
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Achim Stahl
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Re: Balance Tricks

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

ich sag's wie es ist: aus einer kopflastigen Rute, die dich nicht erfreut, wirst du nichts Gutes mehr machen. Verkaufe sie und leg dir eine Rute zu, die dir gefällt!

Viele Grüße!

Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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Re: Balance Tricks

Beitrag von fly fish one »

Ich frage mich, wo es heute noch kopflastige Ruten gibt, die durch nicht kopflastige Ruten ersetzt werden sollen? Eines der größten Mankos der ganzen Gras- und Glasfaserheinis vergangener Tage waren zu lange Ruten, die kopflastig wurden und zwar wirklich so, dass Ruten bewusst kürzer gebaut wurden, weil der ganze Werkstoff wie Blei in den Muckis der Werfen hing. Auch heute noch, sind Bambusruten nur wirklich sinnvoll, wenn sie sehr kurz bleiben, oder gleich kurze ZH werden. Eine 9' lange Bambusrute, selbst wenn Walter Brunner echt ein Licht im Dschungel vieler Bambusrutenbauer war, dass konnte der auch nicht gewichtslos wie heutige Kohlefaserruten herbei zaubern. Na und Glasfaserruten, keine Ahnung, aber auch heute immer noch schwerer und in der Regel kürzer als vergleichbare Kohleblanks.

Was ich sagen möchte: Egal was die Kohlefaserruten heute kosten, egal wo sie herkommen, das sind alles Fliegengewichte und ermüdungsfrei bis zum Exzess werfbar. Wenn wir bewusst Sonderlängen anvisieren, z.B. EH sowas wie 9,6' oder 10' auch für etwas höhere Wurfgewichte, dann sind die mehr kopflastig als alles was kürzer ist (ist ja logisch), aber die Vorteile die diese von, ich schätze meist nicht von völlig planlosen Kollegen, gesuchten Eigenschaften bieten, die verliere ich ja, wenn ich wieder auf 9' usw runter gehe! Weil wie ich eingangs sagte: Der Werkstoff Kohlefaser macht extrem leichte Ruten möglich und es ist shyce egal was und welche Rute unter diesem Gesichtspunkt. Und ich weiß wovon ich spreche, weil ich sehr alte Ruten EH und ZH besitze, Kohlefaser was sonst, und Kopflastigkeit ist egal wie alt kein Thema - außer dass verschiedene Längen und Leinengewichte eine Rolle spielen, aber ich werde einen Teufel tun mit Gewichten irgend was zu balancieren. Und es reicht bei mir von 6,6' EH bis zu 18' ZH... Ich habe noch keine Holzrute vergangener Tage in 18' geworfen, dass sieht auf Filmen von der Performance sehr gut aus, nur der Kollege wird sicher nicht so wie ich eine Woche Lachsfischen mit 18' Kohlefaser B&W durchstehen. Wenn ich das in irgend einer Form versuche auszugleichen kann ich gleich die Holzrute nehmen... 16', 17' und 18' ZH sind heute nur ausdauernd werfbar, weil der Werkstoff unglaublich leichte Ruten zaubert, aber eine gewisse Kopflastigkeit bleibt und zwar allein schon aus der Tatsache, dass ich den Stock nicht wie eine Waage in der Mitte fasse, sondern an einem Ende! Das muss man einfach so hin nehmen!! Was Ausbalancieren ja versucht, eine Waage die asymetrisch gehalten wird und auf der kurzen Seite sitzt ein Dickie mit 100 Kg (Alex, schon wieder die AGG m/w/d und jetzt auch noch die Korpulenten, dass geht doch nicht!) und auf dem langen Hebel ein Leichtgewicht und jetzt veruch das mal in einem Wurf alles zu wedeln!!!! Man kann den Blödsinn auch einfach in "Verhältnisgleichungen" berechnen und zwar die Hebellängen im umgekehrten Verhältnis der Gewichte, stellt das mal als kleine Gleichung auf. Geht mal nur von einer gewichtslosen Rute und Rolle aus und setzt das Leinengewicht und die Hebel in die Gleichung und rechnet mal was nur um das Leinengewicht auszugleichen nötig ist. Spielt mal mit den Rutenlängen/Hebeln und verschiedenen Wurfgewichten...

LG,
Frank
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Re: Balance Tricks

Beitrag von Löwe1 »

haha, ich sehe das Thema hat gewisse "Lager"

Der Hinweis kürzere Ruten und leichtere Klassen zu fischen ist glaub ich nicht verkehrt.
Ich habe Spinn- und Baitcast Kombis auch immer bis max 240, lieber weniger und am liebsten im Bereich 5-20g WG gefischt.

Ich habe momentan zwei Ruten:
Einmal eine Greys GR60 8´ #6
und eine Scott Tidal 9´ #7

ich kann mit beiden "gut" werfen, aber mit der Tidal verliere ich schnell die Leichtigkeit. Vllt ist da aber auch einfach Übung und Gewöhnung gefragt. Habe mal gehört, dass der Fliegenwerfer neue Muskelpartien entwickelt :D

LG, David
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