Zickige Herbstforellen?

Natürlich interessieren wir uns nicht nur für die erfolgreiche Fischwaid, sondern auch für jegliche Hintergrundinformationen über unsere silbernen Kameraden. Nur wer sein Gegenüber genau kennt, der kann sich auf ihn einstellen.
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netzfisch
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Zickige Herbstforellen?

Beitrag von netzfisch »

Liebe Forumsgemeinde!

Ich bin seit einigen Tagen auf Fünen unterwegs. Es ist Anfang Oktober. Und es beißt wie sau…

Soweit, so problematisch. Denn ich habe massiv mit Drillaussteigern zu tun.

Ich fische momentan mit der Spinnflitze. Sobald ich einen Fisch am Band habe, kann ich langsam von drei auf null runter zählen, und die Forelle hat sich frei geschüttelt.

Ich habe dann versucht, auf Sbirolino zu wechseln. Leider passiert da gar nichts, selbst wenn ich einige Stunden damit fische. Sobald ich wieder einen kleinen oder größeren schlanken Küstenblinker anbinde, habe ich in kürzester Zeit Fischkontakte. Die haben sich gerade richtig auf eine bestimmte Ködergröße eingeschossen.

Nur leider verliere ich alle Meerforellen. Große, kleine, dicke, dünne, braune, silberne…

Dabei fische ich mit dem selben Gerät und mit den selben Ködern, wie schon seit Jahren bewährt. Klar, kenne ich das im Herbst. Manchmal beißen die Fische sehr spitz, manchmal gibt es Tage, wo man mehr Fische verliert als sonst. Aber im Moment ist es extrem. Es hört überhaupt nicht auf. Ich habe jetzt in vier Tagen 16 (!) Fische verloren. Kurz dran gehabt, ein Sprung, ein Kopfschüttler und weg.

Ja, die Haken sind geschärft. :wink:

Habt ihr das auch schon mal erlebt? Oft liest man ja von den schwierigen und zickigen Forellen im Herbst. Kann es sein, dass die unterschiedlichsten Fische über Tage hinweg, an unterschiedlichsten Orten und zu unterschiedlichsten Bedingungen den Köder quasi gar nicht richtig ins Maul nehmen? Ich meine, es sind nicht irgendwelche Anstupser, die Forellen hängen ja kurz. Ich bin ratlos.

Ich beobachte natürlich auch viele Nachläufer. Ich habe angefangen mit den Köderfarben zu experimentieren. Dabei ist mir eine gewaltige Monsterforelle hinter einem orangefarbenen Salty bis vor die Füße geschwommen. Aber sie hat sich den Köder nur angeschaut. Ich will gar nicht wissen, was da sonst noch unter Wasser alles los ist. :lol:

Schreibt doch mal. Theorien, Erfahrungen, Wissen.

Vielen Dank und viele Grüße
netzfisch
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Der Zuagroaste
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von Der Zuagroaste »

Wenn du den Haken von Hand nachgeschärft hat, hat der bestimmt nicht die maximal mögliche Schärfe eines Brandneuen. Welches Hakenmodell in welcher Größe fischt du denn? Ich hatte während meiner Zeit in Kiel auch mal so eine Phase im Herbst. Die Lösung war dann den Fisch ohne Anhieb in die gerade gestreckte Rute laufen zu lassen. Quasi als wenn man mit der Fliegenrute einstrippt nur über die Rolle gekurbelt. Also kein Winkel zwischen Rute und Schnur lassen und nicht Anschlagen.
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Matthias13
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von Matthias13 »

Ich hab irgendwann von Drillingen auf Einzelhaken umgestellt und seitdem deutlich weniger Fehlbisse erhalten. Dann noch mit Durchläufern angefangen und seitdem alle anderen „normalen“ Köder aussortiert.
Gruß Matthias
sprottenfan
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von sprottenfan »

Moin, meine Ul- Köder haben alle diese chemisch geschärften Vmc- Drillinge in Größe 8 . Irgendwie hängt da fast jeder Fisch, denn die halten irgendwie alles fest, selbst den Autositz.
Aber nicht das das jetzt heißt, ich Angel mit Autositzen auf Forelle, nee nee, eher im Gegenteil im Sommer oder Herbst fische ich sehr leichte und auch kleine Köder, möglichst Blinker in 6 g und die müssen schön schnell und variabel führbar sein. Gleichzeitig muss der aber auch rotieren während des Spinnstopps und verlocken, sodass gar nicht erst Skepsis bei der Mefo aufkommen kann und da wären wir wieder bei Durchlaufblinkern. :+++: Außerdem verzichte ich schon lange auf Fc, sondern nehme monofile Schnur. Vielleicht helfen Dir ja meine Tipps.
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von IdEfIx »

Hallo netzfisch,

wenns möglicherweise nicht am Tackle liegt, liegt es am Operator selbst. Ähnlich verhält es sich zwischen einem PC und demjenigen, der davor sitzt.
MeFos bis ca. 55cm springen und schütteln sich gern in der Luft, um das was da im Mual nervt wieder loszuwerden. MeFos über 55cm neigen eher dazu abzutauchen, versuchen das was da im Maul ist auszukotzen, ins Kraut zu schwimmen und an Hindernisse wie größere Steine herumzuschwimmen - zumind. nach m.E.. Wenn man nun in der Drillphase die Spinnrute zu hoch hält, zwingt man den Fisch indirekt zum springen; somit handelt es sich nur um ein paar weitere Sekunden, bis sich der Fisch wieder verabschiedet hat. Dieses Verhalten sieht man häufig bei Spinnfischere, die noch nicht soviel Erfahrungen gesammelt haben.

Besser ist es nach dem Anschlag die Rutespitze in Richtung Wasseroberfläche zu halten und zwar in einen Winkel zu 90 Grad, und dabei die Bremse entspr. zu korrigieren. Das gilt nicht für Fliegenruten, sondern nur für Spinnruten. Mal angesehen davon, daß ich kaum noch Blinker etc. benutze halte ich die Montage mit zwei Springenringen zwischen Blinker und Drilling die beste, zumal sich dann der Haken schwerer aus dem Maul auszuhebeln ist.

PS: Blinker od. Wobbler mit Durchlauf lehne ich grundsätzlich ab, ist mir persönlich zuviel Tüddelkram und letztendlich auch Geschmacksache.

Probiere es selber aus und weiterhin viel Erfolg. Gruss Rudi :wink:
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netzfisch
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von netzfisch »

Hallo zurück.

Ich stand heute voll im Fisch. Somit hatte ich Gelegenheit zu experimentieren, und vor allem mal über die Hakenfrage nachzudenken.

Nach dem Lesen einiger Postings habe ich einen Mikroköder an der Sbirolinomontage gefischt. Einen 4g Stripper. Dazu einen Owner ST-36BCX in Größe 12 als Haken verwendet. Und tatsächlich: die ersten beiden Forellen waren sauber gehakt und ließen sich ohne Fischverlust drillen.

Ich habe ganz bewusst auch noch einmal getestet, ob nicht auch eine Fliege (in meinem Fall eine Polar Magnus) am Sbirolino gut funktionieren könnte, zumal auch wegen der deutlich kleineren Hakengröße. Allerdings blieben darauf die Bisse komplett aus. Ich habe mich gezwungen, mindestens 1 Stunde damit zu fischen. Ohne Erfolg. Als ich dann wieder auf einen kleinen Küstenblinker gewechselt habe, kam direkt beim dritten Wurf ein Biss. Da war für mich klar, dass die Forellen im Moment auf eine ganz bestimmte Köderform und Bewegung eingeschossen sind.

Leider habe ich im Laufe des Tages den Mikroköder durch einen Hänger verloren. Ich hatte nur diesen Einen dabei, also musste ich mir etwas Neues einfallen lassen. Ich habe dann die ganz kleinen Owner Haken (Größe 12) an den verbliebenen 12g Blinkern (Savage Gear und Stripper) montiert. Da gab es zwar weiterhin Bisse drauf, aber die Fische haben sich nach altem Muster wieder abgeschüttelt. Das fand ich auf eine bestimmte Art total faszinierend. Wobei ich hier vermute, dass die Hakengröße nicht im richtigen Verhältnis zur Ködergröße stand. Auch als ich dann wieder auf etwas größere Drillinge gewechselt habe, waren die Drillaussteiger ebenfalls wieder da.

Irgendwann war trotz allem der Schwarm verschwunden. Ich habe dann noch einige Stunden weiter gefischt und mich an den Tipp mit dem Einzelhaken erinnert. Also einen Owner S 61 Größe 2 montiert und siehe da, am Abend gab es noch zwei Bisse am Einzelhaken und die hingen dann auch sauber im vorderen Maulbereich.

Alles in allem finde ich das sehr interessant. Die ganzen Nachläufer, die vorsichtigen Bisse, manchmal wird der Köder nur angestupst. Und es ist, als müsste man irgendeinen Code knacken. Wie kommt das? Was passiert da im Herbst mit den Forellen? Es sind ja nicht nur die braunen Fische, die sich natürlich auf das Laichgeschäft umstellen und daher anders reagieren als sonst. Es sind auch die ganz kleinen Fische, die sich so komisch verhalten.

Das eine gesenkte Rutenspitze im Drill dabei helfen kann, Sprünge zu vermeiden und die Zahl der Aussteiger zu reduzieren, halte ich nach 18 Jahren Meerforellenfischen allerdings für Aberglauben…

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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von Kühlungsborn »

Moin,
kurz noch meine Erfahrungen. Obwohl ich erst 6 Jahre auf Meerforellen fische, ist mir klar geworden, dass nicht jeder Fisch der hängt gelandet werden kann. Gefühlt 1: 2 bis 1:4 bekommt man nach einem Biss angelandet. Das krasseste Erlebnis hatte ich vor 2 Jahren, als mir 3 Forellen (ca. 50 - 60 cm) kurz vor dem Kescher abrissen und das innerhalb einer 1/2 Stunde. Danach ging nichts mehr. :lol:
Wie angle ich.
Überwiegend mit grünen schlanken Küstenblinker max. 12g, es sei denn das erkennbar die Forellen weit draußen rauben. Mal mit 1 fachhaken Owner Gr. 2 bei niedrigem Wasser, bzw. viel Kraut. Sonst mit Drilling. Alle mit Doppelring vor dem Haken, habe ich irgendwo mal gelesen, dass es die Ausstiege reduziert.
Fischen tue ich mit 0,10 mm Geflochtener mit 1,5 m monofil 0,25 mm verbunden mit Albringknoten, bei leichter Bremse, so dass die Forelle langsam gedrillt werden kann.
Zu den von Dir festgestellten anstupsen (anfasser). Ich habe mehrfach festgestellt, dass es manchmal hilft, wenn man kurz danach noch mal nachgibt (Rutenspitze senkt), dann biss die Forelle doch noch richtig - fällt in der Aufregung nicht immer leicht. Grundsätzlich schlag ich nicht an, es reicht der kräftige Biss der Forelle. Es fällt einem nicht leicht, aber es ist sinnvoll die Forelle etwas länger zu drillen, um solche Ausfälle, wie bei mir vor dem Kescher, zu vermeiden, denn da geben sie noch mal richtig Gas.

Gruß Klaus

Da hilft nur eines zu verstehen, mal gewinnt der Mensch, mal der Fisch, so ist es halt beim fairen Angeln :oops
Wo ist nur der Fisch geblieben :q: die Hoffnung stirbt zuletzt :+++:
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hennes2121
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von hennes2121 »

Moin,
gestern hab ich es gerade erst wieder gesehen, die Attacken kommen von der Seite und der Haken sitzt wenn überhaupt von aussen.
Je länger der Blinker,desto eher fasst der Haken dann eben nicht.
Bei UL Blinkern,die vollständig im Maul verschwinden, hakt der Haken dann auch im Maul.
Bei den Mengen an Kleinfisch,der im Moment unterwegs ist, ist es eh ein Wunder,dass die Forellen auf unsere Köder überhaupt reagieren.
Wahrscheinlich brauchts einen Extrareiz durch Druckwellen oder flashs,den die Fliege am sbiro nicht liefert.
Ich geh jetzt wieder fischen, mit dem Zwiespalt hadernd, ob auf die ganz kleinen Blinker nicht auch die ganz kleinen Forellen beißen.
Tl,Hennes
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sprottenfan
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von sprottenfan »

Moin schon wieder, sehr geiles Thema :+++: auch auf kleine Blinker beißen große Fische , nur sind die kleinen weniger vorsichtig - die Frage ist wohl eher, auch wenn das die Spinnfischer ein bisschen provozieren wird, warum sollte eine Mefo auf einen Brutfisch beißen, der im Juli geschlüpft ist und mit 12 g und 8 cm auf einmal doppelt bis dreifach so groß ist, wie seine Artgenossen?
Der ist ja nicht „über Nacht mutiert“ oder hat Spinat gefressen. :-D
Dazu sind unsere silbernen Freunde auch reichlich vollgefressen mit dem, was sich da alles in der Ostsee tummelt. Ich glaube, die legen dieses Beissverhalten aus gesunder Skepsis und Selbsterhaltungstrieb an den Tag und gucken erstmal.

Außerdem hat unsere Mefo ein verdammt hartes Maul und kann sich jeden großen Blinker viel leichter raushebeln, als die kleinen, sodass es umso wichtiger ist, das das Größenverhältnis stimmt von Drilling/Haken zu Köder , aber auch das der Schnurwinkel passt , insofern fand ich den Einwand von Rudi/ Idefix eigentlich ganz gut. :+++:
Zuletzt geändert von sprottenfan am 06.10.2022, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Frank Carstensen
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von Frank Carstensen »

netzfisch hat geschrieben: 05.10.2022, 21:39 Ich habe ganz bewusst auch noch einmal getestet, ob nicht auch eine Fliege (in meinem Fall eine Polar Magnus) am Sbirolino gut funktionieren könnte, zumal auch wegen der deutlich kleineren Hakengröße. Allerdings blieben darauf die Bisse komplett aus. Ich habe mich gezwungen, mindestens 1 Stunde damit zu fischen. Ohne Erfolg.
Moin. Ich war letztes Wochenende auf Als und habe dort für eine Berliner Fliegenfischerschule eine Gruppe blutiger Anfänger in einem 3-tägigen Mefo-Camp unterrichtet. Die hatten teilweise noch nie einen Fisch mit der Fliegenrute gefangen oder standen noch nie an einer Küste. Ihre Angelskills waren entsprechend niedrig. Trotzdem konnten sie (ich habe nicht mitgefischt) in der Zeit 21 Meerforellen und 1 Flunder fangen. Also Fliege ist im Herbst eine solide Bank - würde ich mal sagen. Gefischt wurde u.a. mit Gra Frede, Polar Magnus, 72er, Isolde, Danevirke und Veggie Shrimps.
Grüße // Frank
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netzfisch
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von netzfisch »

Na klar Frank. Ich will das auch gar nicht in Abrede stellen, im Gegenteil. Ich habe im Herbst auch sehr gute Erfahrungen gemacht auf Fliegenmuster, wenn natürlich am Sbiroulino gefischt, das ist ja nicht immer ganz das selbe. Mir ging es auch nur um einen begrenzten Zeitraum, eine Phase, wo ich mir nicht erklären kann, wieso die Fische genau jetzt nur ein ganz bestimmtes Muster bevorzugen.
Den Einwand, beziehungsweise die Beobachtung von der seitlichem Attacke finde ich auch noch sehr interessant. Ich habe heute mal den Einzelhaken so montiert, dass er an zwei kleinen Sprengringen sitzt und somit zur Seite zeigt (im Verhältnis zum Köder). Mal sehen, was heute so passiert.
Habe in den Tiefen meiner Box doch noch einen weiteren Mikroblinker gefunden, der wird ebenfalls getestet.
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von OnnY »

netzfisch hat geschrieben: 05.10.2022, 21:39

Das eine gesenkte Rutenspitze im Drill dabei helfen kann, Sprünge zu vermeiden und die Zahl der Aussteiger zu reduzieren, halte ich nach 18 Jahren Meerforellenfischen allerdings für Aberglauben…


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Doch kann sie :roll: :wink:
( im Wasser stehend mit der Fliegenrute )
Gruss Andreas
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von netzfisch »

Also. Das war ein sehr interessanter Tag zum Thema zickige Herbstforellen. Der Schlüssel war für mich heute folgende Montage: kleiner schlanker Küstenblinker mit 12 g (Savage Gear Seeker ISP), sehr quirlig in der Spinnstopphase, zwei kleine Sprengringe und daran ein Einzelhaken (Owner S-61 Gr 2 / siehe Foto). Schnell geführt.

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Heute waren große Schwärme von kleinen Grönländern an der Küste unterwegs.

Die Kombination mit dem kleinen Köder und dem Einzelhaken hat sehr gut funktioniert. Fast alle Fische haben sauber gehangen, und es gab auch keine größeren Verletzungen, bis auf eine Forelle, die ich entnehmen musste. Alle anderen wurden natürlich schonend zurückgesetzt.

Aber irgendetwas war anders als die letzten Tage. Es gab nicht diese Anstupser, Rempler oder spitzen Bisse. Die Fische haben ganz klar zugefasst. Bemerkenswert vor allem auch, dass trotz Niedrigwasser sehr viele Mefos in einer ganz flachen Rinne vor meinen Füßen gebissen haben, nicht einmal kniehoch. Die waren also ganz klar auf Nahrungssuche.

Von zickigen Herbstfischen war gar keine Rede mehr. Und es waren die selben Stellen wie an den letzten Tagen. Nur die größeren Fische und die braunen Fische blieben heute komplett aus. Allerdings waren eben auch diese kleinen Grönis von heute (alle so um die 30 - 35 cm) äußerst zickig und unentschlossen in den vergangenen vier Tagen.

Und weil es so gut lief, dachte ich, ich mache den ultimativen Vergleichstest. Also hab ich an den Savage Gear wieder den Originaldrilling montiert. Siehe Foto.

Fazit: natürlich gab es mit dem Einzelhaken auch mal Drillaussteiger. Aber das war ein erträgliches Maß. Mit dem Original Drillingen nahmen die Aussteiger in der Drillphase wieder enorm zu.

Hier die Zahlen:
- mit Einzelhaken 9 gefangene Fische, 3 Aussteiger im Drill
- mit Drillingen 2 gefangene Fische und 5 Aussteiger nach immer etwa 3 Sekunden

Alles in allem war das ein äußerst aufschlussreicher Tag, wenn auch sicher mit den kleinen Fischen keine Kunst. Aber vielleicht muss man das Thema Verhalten der Meerforelle im Herbst und das Thema Hakengröße vs. Drilling oder Einzelhaken noch einmal getrennt betrachten. Ich beobachte das oft (und durchaus auch an mir), dass man schnell mal Rückschlüsse auf das Gesamtbild zieht und sich auf etwas festlegt, was aber eigentlich von ganz vielen unterschiedlichen Faktoren zusammengesetzt wird.
Zuletzt geändert von netzfisch am 07.10.2022, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von Maqua »

Hallo Netzfisch, ich hab da mal ne Frage.
Wenn ich in deinem letzten Post richtig mitgezählt habe, hast du insgesamt 19 Fische gehakt, alle so zwischen 30-35cm und nach deiner eigenen Aussage waren keine Fische mit Mindestmass unterwegs.
Warum stellt man dann an dem Spot das Fischen nicht ein?
Müssen diese kleinen Meerforellen denn unbedingt dafür herhalten, das du eine Statistik über Drillaussteiger erstellen kannst, mit dem Risiko die Kleinen zu verangeln?
Bei einer ist es dir ja gelungen, schade um den Nachwuchs.
Bitte nochmal überdenken was du da tust, Fairness gegenüber der Kreatur kommt mir da zu kurz.
Gruss Manni :wink:





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Re: Zickige Herbstforellen?

Beitrag von OnnY »

Schließe mich da Manni an :+++:
Wenn soviel Kleinfisch am Spot ist , würde ich aufhören und den Platz wechseln...
Ausserdem verstehe ich nicht , warum Du Dein Beitrag mit einem Forellenfoto vom Oktober 2018 schmücken musst ? :q:
Ist nicht böse gemeint, nur mal so :wink:
Gruss Andreas
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