Stroft Mono-Runningline

[JoernR]

Moin,

hat von Euch mittlerweile schon jemand Erfahrungen mi der neuen Mono-Runningline von Stroft sammeln können?

Hintergrund ist folgender, ich möchte a) in stehenden oder langsam fließenden Gewässern runter bzw.
b) die Schnur aus dem Einflussbereich der Oberflächenströmung, sei es nun durch den Stom selbst oder
Windeinfluss verursacht heraushalten, wenn ich muss und c) Stroft hat über Jahre hinweg ein sehr gute
Qualität und ich habe gute Erfahrungen damit gemacht.

Wie realisiert Ihr eine optimale Verbindung zum Schusskopf? Direkt anknoten scheidet für mich aus,
da ich flexibel bleiben will und den SK schnell mal wechseln möchte.
Also kommt eine Schlaufenlösung mit homogenen Übergang in frage, welche Lösungsansätze haben
sich bei Euch bewährt? Ich bin gespannt!

Gruß Jörn

[ArminK]

Hallo Jörn,

zur Stroft kann ich nichts schreiben, ist aber ein alter Hut, denn Sawada Flatbeam z.B ist auch eine Mono Runningline mit rechteckigem Querschnitt.
Das Handling ist neben dem Kringeln ein großes Problem, insbesondere mit nassen und/oder kalten Fingern.
Einen Loop in die Monoleine zu machen funktioniert mit dem Perfection Loop und damit der Konten vernünftig durch die Ringe gleitet, würde ich Knot Protectors von Stonfo verwenden.
Aber wie schon ein erfahrener schwedischer Lachsfischer sagte: Mono is for casting not for fishing.

Gruß
Armin

[SIMPLE SHRIMP]

... hat von Euch mittlerweile schon jemand Erfahrungen mi der neuen Mono-Runningline von Stroft sammeln können?
.

Moin Jörn,

wie Armin schon schrieb, ist die 'neue' Runningline von Stroft mit der perfekt abgestimmten Dehnung nichts Neues, Flat Mono gibt es schon 'ewig', z.B. > Cortland Cobra Plus RL/ Monoshooter Climax

Einige Fragen:
Vermutest Du, dass unterhalb der Wasseroberfläche keine Strömungen vorhanden sind?
Willst Du die Fliege mit der Runningline auf Tiefe bringen?
Hast Du Dir schon Überlegungen zum Schnuraufbau gemacht?
Denkst Du, dass teure 35 Meter Stroft auch besser sein müssen als preiswertere 250, 500 oder gar 1000 Meter? > Mono Runningline

Schlüpfrige Schlaufen an Runningleinen oder Vorfachbutts kann man leicht durch Anbringen einiger neben einander liegender Nagelknoten herstellen.
.

.
TL
Klaus

[JoernR]

Hallo Armin, hallo Klaus,

besten Dank erstmal für Eure Infos, ja das es diese Leinen-Form/Art schon lange gibt ist bekannt, in erster Linie geht es mir darum
bei der Verwendung von sinkenden oder schnellsinkenden Schussköpfen deren Verhalten nicht durch eine aufschwimmende Runningline zu bremsen
bzw. zu verzögern.
Beim Spinnangeln zieh ich bei Wind die Schnur auch bewusst einmal unter Wasser und nehme den Schnurbauch raus, zum einen, damit die Schnur nicht
auf der Oberfläche aufschwimmt und durch Windeinwirkung zusätzlich noch vertreibt.
Für Floating Schussköpfe würd ich nach wie vor bei einer "normalen" Runningline bleiben, die potentiell höhere Wurfweite ist erstmal
kein Kriterium, das bei mir im Vordergrund steht.
Die meissten Fische beißen auf kürzerer Distanz, insofern ist die Erhöhung der Wurfweite nicht im Fokus.

Nein, eine teurere Schnur muss nicht unbedingt besser sein, in den Staaten wird viel die Big-Game verwendet, ich hab die Schnur mal vor
x von Jahren zum Spinnfischen genommen, weil damals fluofarbene-Schnüre in Europa rar waren, vielleicht hatte ich Pech, aber die
Schnur hab ich öfters erneuert und aufgefischt und war dann froh als ich durch war.

Mich interessierte primär erst einmal, ob vielleicht schon jemand etwas über die Stroft aus seinem Feldtest berichten kann.
Zwischenzeitlich ist heute meine Test-Bestellung eingetrudelt, eine GL Compline und eine Stroft, maßlich sind beide identisch,
als gelernter Werkzeugmacher hab ich nen Messschieber fast immer griffbereit auf dem Schreibtisch liegen.

Von der Haptik und Steifheit her unterscheiden sich beide Schnüre schonmal deutlich, wobei gefühlt lässt sich die GL vielleicht sogar besser strecken,
bei der Stroft erinnert die Oberfläche an POM-Material also einen Lagerwerkstoff, der eher ne wachsähnliche Haptik hat.

Am Wochenende werd ich die beiden mal austesten und mal wässern und vorher vielleicht auch mal im Gefrierschrank runterkühlen,
mal schauen wie die sich schlagen.

Eure beiden Vorschläge finde ich beide gut, die Stonfos hatte ich garnicht auf dem Schirm und der mehrfache Nagelknoten gefällt mir auch,
@Klaus, sicherst Du die Knoten noch mit Kleber oder Aqualseal oder ähnliches?
Hast Du gute Erfahrungen mit der Tragkraft des Knotens gemacht bzw. eher mit der so gefertigten Schlaufe gemacht?
Bei 3-4 Nagelknoten, reißt wahrscheinlich eher das Monofil.

Euch noch nen schönen Abend!

Gruß Jörn

[SIMPLE SHRIMP]

.
Moin Jörn,

die von mir mit Fireline gemachten Nagelknoten sind 'extrem' fest angezogen und sehen dann wie zusammen geschmolzen aus, extra beschichtet sind sie nicht. Zum Testen mal zwei Leinen mit nur zwei Knoten zusammen schlaufen, wenn es hält zur Sicherheit einen oder zwei zusätzliche machen, dann ist sicher, dass man auch große Fische, wie Lachse, damit halten kann.

Eine in der Oberfläche schwimmende Runningline hat nur unwesentlich mehr Auftrieb als monofile Schnur aus Polyamid, das hat auf das Sinkverhalten eines Schusskopf nur sehr geringen Einfluss, da wirken sich Durchmesserunterschiede deulicher aus. Und ob die mysteriöse 'Oberflächenströmung' der Grenzschicht erheblich größer ist als die Strömung einige Zentimeter darunter, ist von sehr speziellen Verhältnissen abhängig. Bei Flussströmungen ist die Strömungsgeschwindigkeit an der Oberfläche normalerweise geringer als etwas tiefer und nimmt dann erst darunter wieder ab.

Merke: Alles was nicht weit heraus steht und/oder von Windbewegung nur sehr gering beeinflusst wird, schwimmt oder treibt mit der selben Geschwindigkeit wie das umgebende Wasser.

TL
Klaus

[JoernR]

Moin Klaus,

danke für die Rückinfo, Deine Betrachtung passt soweit, Polyamid hat aber eine gute Wasseraffinität im Gegensatz zu PVC oder PUR,
insofern verändern sich die Eigenschaft bis zur Materialsättigung nicht unerheblich.
Natürlich spielt da dann auch wieder zusätzlich die Oberflächenveredelung der Schnur mit rein, ob getempert wurde etc.,
aber ich will hier ja keine wissenschaftliche Abhandlung davon machen.

https://www.iket-horb.de/2019/12/12/que ... chtigkeit/

Das hat auch Auswirkungen auf das vielfach in vielen Berichten zitierte Strecken der Schnur, die Zähigkeit nimmt zu.
Insofern, gehe ich davon aus, wenn eine Schnur länger gelagert wird z.B. in der Wohnung, trocknet die Schnur aus,
die zuvor nass aufgespult wurde..., daraus wird das vielfache "Strecken" vor dem Einsatz herrühren.

Was ebenfalls zu berücksichtigen ist, ist der tendenziell geringere Durchmesser der Mono zur PVC-Leine.

Ich bin Pragmat, ich probiers einfach aus.

Danke und Gruß

Jörn

[fly fish one]

Ich wollte in einigen anderen Diskussionen zum unterschiedlichen Schwimm- usw -verhalten nicht schon wieder dagegen halten (um es mal vorsichtig auszudrücken), weil auch ich mich wundern musste warum die beiden RL Typen jetzt einen grundsätzlich anderen Einfluss auf Sinkverhalten, Drift usw. haben sollen. Ich werde mich auch weiter hüten Mono RL zu benützen, es sei denn es geht um's Weitwerfen. Meine ersten Erfahrungen mit dem Gekringel haben mich nur genervt. Ich mache mir einen Kopf um diese Leinen, wenn ich die Würfe mal vernünftig kann. Zumindest ist das meine Ansicht, denn meine persönliche Weite läßt sich deutlich und einfach steigern, wenn die Würfe richtig ausgeführt werden. Da ist bei mir noch viel Luft und erst wenn ich da am Anschlag bin, dann kümmer ich mich um Mono RL. Und einen echten Meterlachs am Bande, nun, auch da möchte ich nicht unbdingt so eine Leine durch die Finger sausen lassen... Gut, dass mit dem Meter ist so eine Sache bei mir...

LG,
Frank