Werfen lernen

Ein Forum für diejenigen, die einen Haufen grundsätzlicher Fragen haben, nicht wissen sollen wie und womit sie überhaupt beginnen sollen und nach ausgiebiger Recherche hier und anderswo mit Ihrem Latein am Ende sind.
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Thomas.
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Re: Werfen lernen

Beitrag von Thomas. »

OnnY hat geschrieben:Ich Finde , das oft zu hoch gewedelt wird und nix mit gezogenem Ellenbogen eng am Körper...
Büsch‘n mehr auf gute Stopp‘s wert legen und einfach den Blank machen lassen..

.. der kann das und die Schulter wird es Dir danken.. :roll:

Meist wird beim schiessen lassen zuviel Kraft reingelegt. , Lt Mel Krieger „ the last Cast Syndrom“.. ;)
:no: ...an der Küste sind doch alles verkannte Landesmeister unterwegs, die sich mit vollem Körpereinsatz ins Zeug legen. Die orientieren sich an:
https://www.youtube.com/watch?v=EUzt1Mdez0I
Gruß Thomas
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Reverend Mefo
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Re: Werfen lernen

Beitrag von Reverend Mefo »

Das stimmt. Und wenn es mir so geht, mache ich einen kleinen Selbstreinigungstest:

- keine Züge, saubere Stops.
- NUR die Keule raus bringen und keinen Meter weiter
- beim letzten Vorschwung LEICHTE Zugunterstützung

Ich stelle dann eigentlich immer fest, dass ich die selbe Schnurlänge raus bringe wie vorher. Mein Fehler liegt oft darin, dass ich immer mehr Leine in die Luft bringe und dann ordentlich ziehen muss, um sie in der Luft zu halten und keine Cross-Loops zu produzieren.

Meistens ist es wie bei Bernds Signatur. Bei den ersten 10 Würfen ist die Welt in Ordnung und man fühlt sich wie der Küstengott. Dann schleicht sich immer mehr der Rambo-Faktor ein. Den muss man dann erkennen, akzeptieren und aktiv begegnen (siehe oben). Und scho geht‘s wieder :wink:
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Werfen lernen

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Thomas. hat geschrieben: :no: ...an der Küste sind doch alles verkannte Landesmeister unterwegs, die sich mit vollem Körpereinsatz ins Zeug legen. Die orientieren sich an:

Castingsport - Disziplin 2: Fliege Weit Einhand
Interessant sind die demonstrierten Handgelenkbewegungen bei der 'Trockendemo' ohne Fliegenschnur (Min. 7 bis Min. 8 ), das Handgelenk macht 'aktiv' bei der 'Rutenbiegung' mit!

'Switchcaster' wissen das!

TL
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Rollo
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Re: Werfen lernen

Beitrag von Rollo »

Simple Shrimp hat geschrieben:Interessant sind die demonstrierten Handgelenkbewegungen bei der 'Trockendemo' ohne Fliegenschnur (Min. 7 bis Min. 8 ), das Handgelenk macht 'aktiv' bei der 'Rutenbiegung' mit!
Das ist sicherlich so bei Casting Sportlern und geübten Werfern. Oder am Bach/Fluss auf kurze Distanz und bei Trickwürfen. Aber nicht wenn man das Werfen erlernen möchte, da sollte das Handgelenk steif bleiben. Tennis z.B. spielt man mit steifem Handgelenk und so lernt es jeder Anfänger. Die Profis spielen aber einige Bälle aus dem Handgelenk (kurze Bälle am Netz z.B.) Einem Anfänger würde man das aber nie beibringen, das kommt mit der Zeit von ganz allein. Zumindest habe ich das so von einem sehr guten Werfer gelernt. Gruß Rollo :wink:
Früher war mehr Lametta!
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Norbert
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Re: Werfen lernen

Beitrag von Norbert »

Hier wird immer sofort auf Lehrgänge hingewiesen.
Wenn ich zurück denke an meine Anfänge. :lol:
Ende der 70er Jahre mit Opas Fliegenrute (die er selber nie gefischt hat)gespließt , DAM Rolle und mit Seidenschnur bespult. :l:
Die einzige Hilfe,Carles Ritz aus der Bücherei entliehen
und auf gings. :grin:
Nach dem Motto Versuch und Irrtum war das eigentlich die schönste Zeit meiner Fliegenfischer Laufbahn. ;)
Heute durch YouTube und co.ist das doch ein Klacks sich
diesem Hobby zu nähern.
Gruß Norbert :wink:
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Re: Werfen lernen

Beitrag von BjoernS »

Moin! Also für das Fliegenfischen am Bach und mit niedrigen Schnurklassen braucht man keinen Wurfkurs besuchen. Die kurzen Distanzen kann man sich im Selbststudium gut selber aneignen. Aber wenn du mit 6-8 Ruten (oder höher) auch gerne an der Küste fischen möchtest, dann solltest du unbedingt einen Kurs machen. Hier lernt man auch mit dem Doppelzug umzugehen und wie man auf Seitenwinde reagiert. Zudem lernt man jede Menge über Schnüre und das werfen mit größeren Streamern. Und du hast die Möglichkeit gleich mehrere Klassen zu testen (war bei mir jedenfalls so). Wenn die Basics sitzen, dann kann man gut darauf aufbauen. Ich würde dir daher immer zu einem Kurs raten. Ich sehe das bei meinem Bruder, der keinen Kurs gemacht hat. Am Bach oder mittleren Fluss kommt er immer gut klar. Aber an der Küste und beim Hechtfischen hat er schon manchmal wirklich Schwierigkeiten, weil er oft z. B. die Stopps nicht richtig setzt. Investiere ruhig die Zeit und das Geld...es wird sich auszahlen!

Hast du es schon einmal hier versucht? Auch wenn er gerade keine freien Kurse hat, würde ich ihn trotzdem mal anrufen. Vielleicht hat er ja in ein paar Wochen Zeit dir die Basics beizubringen. https://www.flusswild.de/kontakt/

viel Erfolg!

tl
Björn
tight lines

Björn :wink:

<°)))>< mbs-fishing.de | [Ö] bj-schumacher.de
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Werfen lernen

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Hallo Rollo, auch interessant:

Das steife Handgelenk
Dynamics of Fly Casting

Grüße
Klaus
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Thomas.
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Re: Werfen lernen

Beitrag von Thomas. »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben: Interessant sind die demonstrierten Handgelenkbewegungen bei der 'Trockendemo' ohne Fliegenschnur (Min. 7 bis Min. 8 ), das Handgelenk macht 'aktiv' bei der 'Rutenbiegung' mit!

'Switchcaster' wissen das!

TL
Dieses 'einknicken' beim Vorschwung ist vermutlich unvermeidlich, denn da wird mit der Einhandrute ein 15m 38gr Schußkopf beschleunigt.
Auf diese Demoserie verweise ich immer, wenn die Frage nach der besten Weitwurfrute kommt.
Castingsportruten werden ja hier
https://www.angelplatz.de/paladin-weitr ... cm--an0008
oder im http://www.dafvshop.de angeboten.
Diese sind zwar nicht für's tägliche, aber die Frage in Richtung Preis, Aktion und Anzahl der Ringe ist schnell geklärt, besonders bei den Spinnruten.
Gruß Thomas
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Re: Werfen lernen

Beitrag von Maqua »

Norbert hat geschrieben: Die einzige Hilfe,Carles Ritz aus der Bücherei entliehen
Geile Bücherei! Sowas hatten wir nicht... :cry:
Norbert hat geschrieben: Nach dem Motto Versuch und Irrtum war das eigentlich die schönste Zeit meiner Fliegenfischer Laufbahn. ;)
Genau so ist das! :+++:
Gruss Manni :wink:





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knoesel
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Re: Werfen lernen

Beitrag von knoesel »

Norbert hat geschrieben: Die einzige Hilfe,Carles Ritz aus der Bücherei entliehen und auf gings.
Den Ritz und andere aus dieser Zeit habe ich immer noch - ein Klassiker.
Und geübt, bis es weh tat (Schnur mit 120 Sachen ins Ohr oder Haken in der Wurfhand :grin: )
Auch den Druck des Wasser im Fluss durfte ich mehrfach kennenlernen.
Aber so fing man halt vor genau 45 Jahren an
:wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
sprottenfan
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Re: Werfen lernen

Beitrag von sprottenfan »

@ Klaus ( Simple Schrimp) die Veränderung des Handgelenkes erspührt auch besser die Biegung der Rute bzw. die Streckung der Schnur und das wiederum trägt zu einer besseren Aufladung der Rute bei. Insofern ist das gar nicht so schlecht.
Zum Glück gibts dabei kein Schwarz und kein Weiß,aber einen Riesen Graubereich , indem vieles erlaubt ist , solange der Werfer sich wohl dabei fühlt und ein bisschen auf Distanz kommt. Am besten am Meer unter fachkundiger Anleitung mal selbst ausprobieren , alles andere kannste vergessen und Theorie ist auch für die Katz.
Die Leber streikt, die Hose spannt,
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Re: Werfen lernen

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin Sprottenfan,

von mir aus kann jeder Werfenlernen und Werfen wie er will, ob mit Theorie und auch mit 'Krücken' oder unter Anleitung oder durch Anschauung.

Was das Fliegenwerfen betrifft ist der Umgang mit der Fliegenrute oft sehr individuell ausgeprägt, mancher 'Experte' hält nur seine Wurfkenntnis für die richtige und schränkt damit Lernende stark ein. Ich habe auch Anfängern gleich am Anfang gezeigt wozu der 'Switch' (Joan Wulff nennt das 'Power Snap') gut und notwendig ist und in die Übungen eingebaut. Genau so wie das Werfen mit Doppelzug und die Kombination von beidem.

Interessant zu beobachten war, dass das Nachvollziehen der Vorgaben individuell sehr verschieden ist. Manche Erklärungen, auch mit sehr unterschiedlich gewählten Begriffen, kamen gar nicht an oder konnten nur mühsam motorisch umgesetzt oder korrigiert werden. Bei jüngeren Teilnehmern war die visuelle Übernahme auffällig, die machten einfach nach, was sie gesehen hatten.

Beobachtungen bei mir selbst sind, mein rechter Arm kann gedachte Vorgaben besser umsetzen, der linke Arm braucht deutlich länger dazu, bzw. schafft es nicht.

TL
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Re: Werfen lernen

Beitrag von OnnY »

Das was Felix schrieb mit der rausgebrachten Länge und dem Nachfüttern der Schnur ging mir auch oft so... :roll:
Gerade bei der Guideline Coastal wird es schnell flatterich wenn zuviel Schnur draussen ist und man versucht dann immer mit Kraft alles auszugleichen ( das ist der Fehler )
Was bei der Pounch vor vielen Jahren notwendig war , wegen der langen Keule mag die Coastel nicht so...
Also ist die zweifarbige Markierung auf den Schnüren schon nicht schlecht...
Allerdings hat man es glaube ich nach einiger Übung im Gefühl , wieviel Schnur draussen ist , wenn nicht zuviel Wind ist... :wink:
Gruss Andreas
sprottenfan
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Re: Werfen lernen

Beitrag von sprottenfan »

Moin, ihr habt recht. Das Zuviel an nachgefütterter Schnur kannst du nicht mehr kompensieren, weil der Wurf schon im letzten Leerschwung zusammenbrechen muss . Diese Schnurmenge in Verbindung mit einer massiven Keule kann niemand oder wirklich nur die allerwenigsten kontrolliert und weit nach draußen bringen. Mir ging es nachdem ich die 11,2 m Keule der Baltic geworfen hatte nicht anders und nur deshalb habe ich mir auch z. T. nur einen Leerschwung angewöhnt, je nachdem wie massiv die Keule ist, und dann muss die ganze Geschichte draußen sein.
Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger unnötiger Kraftverlust , weniger Zeitverschwendung wenn ein Schwarm da ist und mehr Konzentration aufs Wesentliche wie die Bisse und auf richtige Stopps im Wurf , aber gleichzeitig auch weniger Windanfälligkeit im Wurf. :wink: ;)
@ Simple Schrimp, mit links zu werfen braucht auch viel mehr Zeit, gerade wenn man Rechtshänder ist . Den Bewegungsablauf hinzukriegen klappt aber auch nach einer Stunde, wenn die rechte das hingekriegt hat und ich das visuell gesehen habe. :+++:
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Re: Werfen lernen

Beitrag von ArminK »

Hallo Matze,

ich habe deinen Faden erst jetzt entdeckt.
Höhere Schnurklassen und insbesondere längere Ruten, machen einen großen Unterschied bei der körperlichen Belastung. Ob die Rute 9, 9,5 oder 10 Füße lang ist (bei gleicher Schurklasse) wirst du sofort merken.
Zum Werfen lernen hast ja schon zahlreiche gute Tipps bekommen, aber an der Ostsee wird auch aus dem größten Wurfästhet ein Pragmatiker. Schlechter Stand, Wellen und Wind lassen dich Handgelenk, Wurfwinkel, Stopps usw. vergessen und du willst die Fliege nur noch irgendwie rausbringen.
Meinen ersten Versuch mit der Fliegenrute an der Ostsee habe ich nach einer halben Stunde beendet und frustriert die Spinnrute ausgepackt. Auch heute ist immer mal ein Scheißwurf dabei, wenn z.B die Schnur durch die kalten,nassen Finger flutscht und der Schuss nach hinten losgeht.

Für konkrete Tipps kannst du ja mal ein Video von deinen Würfen einstellen.

@Björn
BjoernS hat geschrieben:Also für das Fliegenfischen am Bach und mit niedrigen Schnurklassen braucht man keinen Wurfkurs besuchen.

Gerade beim Fischen mit der Trockenfliege am Bach oder Fluss ist die Präsentation wichtig und da trennt sich die Spreu vom Weizen. Das hat auch der gute Ritz schon gewusst. :grin:

Gruß

Armin
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