Herbst in Stuart, Florida
- Achim Stahl
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- Wohnort: Kiel, ganz dicht am Fisch!
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Herbst in Stuart, Florida
Moin,
Florida im Herbst? Gleich nach Hurricane Irma? Mit einem Flug bei Air Berlin?
... oder mit anderen Worten: Zum Mullet Run auf Snooks und Tarpons fischen? 8)
Schon ein wenig gewagt. Der Wetterbericht für die Woche sah auch nicht gerade berauschend aus - Gewitterwahrscheinlichkeit von 60 bis 100 % und ordentlich Wind dazu.
Aber mein Mitreisender Mario prophezeite, dass es bei solchen Vorzeichen nur gut werden kann...
Wir hatten eine Woche bei meinem guten Freund Captain Michi Mauri gebucht, der seit einiger Zeit in Stuart, Florida lebt und dort als professioneller Fliegenfischerguide arbeitet.
Am dritten Oktober ging es los. Air Berlin flog uns zuverlässig und ohne Zwischenfälle von Hamburg über Düsseldorf nach Miami. Michi holte uns vom Flughafen ab. Nach dem obligatorischen Besuch eines Hamburgerrestaurants kamen wir bei ihm in Stuart an und bezogen unser Zimmer. Kurz noch eine Lagebesprechung und Planung des ersten Angeltags, dann fielen wir todmüde in die Betten.
Bei strahlendem Sonnenschein (ganz im Gegensatz zum Wetterbericht) ging es am nächsten Morgen los. Wir klapperten zunächst ein paar Seawalls ab und stießen auch schnell auf raubende Fische. Ein paar Jacks stürzten sich begeistert auf unsere Mulletstreamer und sorgten für harte spannende Drills.
Abends zog dann tatsächlich am Horizont ein Gewitter auf. Weil die Tide gerade kippte und so fischereilich keine perfekten Bedingungen waren, machten wir bei Einbruch der Dunkelheit Schluss.
Am nächsten Tag zeigte sich Florida von seiner regnerischen Seite. Den Tarpons gefiel das aber offensichtlich. Wir fanden eine größere Schule juvenile Tarpons in einem Flußarm, die sich ohne viel Geziere auf unsere kleinen Mulletfliegen stürzten. Einige Fische konnten wir jumpen, richtig hängen geblieben für einen Fototermin ist leider keiner. Nachmittags ging der Dauerregen dann in einen richtigen Wolkenbruch über. Wir fischten dennoch unverdrossen, sahen auch nach wie vor Tarpons rollen, hatten aber auch im strömenden Regen leider kein Glück...
Am dritten Tag am Wasser versuchten wir unser Glück noch mal auf Tarpons. Wir fanden nach einer längeren Bootstour auch einen Spot, an dem einige wirklich große Fische an der Oberfläche rollten. Das Wasser war leider etwas trüb, so dass wir nur auf Verdacht fischen konnten. Aber auch das ist mega spannend, wenn sich die ganze Zeit Fische mit zum Teil über 100 Pfund in Wurfweite zeigen. Leider blieb der ersehnte harte Einschlag aus. Deshalb klapperten wir ein paar Seawalls nach Snook und Jacks ab. Bald konnten wir auch ein paar richtig gute Jacks spotten. Ich verlor einen Fisch und Mario konnte kurz darauf einen mit seiner siebener Rute haken.
Der erste Run ging schnell und weit weit ins Backing, und Mario bekam von dem Jack und von Michi eine Lektion in Sachen Großfischdrill.
Nach etwa einer halben Stunde und weit weg von der Seawall konnte er den Fisch endlich landen.
Der vierte Tag am Wasser begann recht stürmig. Wir suchten deshalb zunächst eine windgeschützte Lagune mitten im Mangrovendschungel auf.
Das sah zwar sehr vielversprechend aus, brachte uns aber leider keinen Fisch.
An einer heftig umwehten und ebenso umströmten Seawall tobte dagegen das Leben. Jacks raubten, Tarpons rollten weiter draußen und Tausende kleiner Meeräschen sprangen in Panik aus dem Wasser. Schon bald verschwand meine Fliege mit einem satten Schwall in einem Fischmaul, und ein guter Snook machte die neuner Glasrute so richtig rund.
Es ist immer wieder erstaunlich welche unglaubliche Kraft und Ausdauer diese Fische haben, aber mit Michis zähen Glas-Salzwasserruten bekommt man sie dennoch schnell und souverän unter Kontrolle.
Später gab es unter der Brücke, die man auf dem vorletzten Bild sieht und in der Lagune auf ihrer Rückseite noch ein paar heftige Feeding Frenzies - Das Wasser kochte als tausende von kleinen Meeräschen vor einem Trupp jagender Snook panisch aus dem Wasser spritzten. Auch die Snooks flogen dabei teilweise kreuz und quer mit den Mullets durch die Luft. Michi hat das Spektakel auf Video aufgenommen; ich werde es hoffentlich demnächst zur Veröffentlichung bekommen. Wir fingen auch einige von den Snooks, aber es war weitaus schwieriger als man das bei so einem Schlachtfest vermuten würde.
Am fünften Tag war es morgens recht windstill.
Wir versuchten deshalb zunächst mit dem Boot auf den offenen Ozean zu fahren, um offshore auf False Albacore zu fischen. Leider wurden die Wellen sehr schnell höher, so dass wir dieses Projekt bald wieder abbrechen mussten. Dafür fanden wir an einer Hafeneinfahrt bald wieder viele jagende Snooks. Mario fing dann auch schnell mit traumwandlerischer Sicherheit den einzigen Jack in der Snooktruppe...
Dafür fing er aber abends in den Greenlights einen schönen Snook:
Auch am letzten Tag waren wir wieder früh auf dem Wasser. Das Wetter war perfekt - sonnig und windstill. Eigentlich ein wenig zu perfekt für uns frostliebenden Nordlichter. Nach einigen eher erfolglosen und extrem heißen Stunden auf dem Wasser machten wir eine ausgiebige Erholungspause mit Burgern und Kaltgetränken bei Shrimpers im Hafen von Stuart.
Danach klappte es auch wieder mit den Snooks:
Zugegeben, da ist noch Luft nach oben. Aber nach Sonnenuntergang an den Greenlights bekamen wir beide noch einige würdige Abschlussfische.
Wer gerne mal selbst nach Stuart reisen und mit Michi fischen will oder sich einem Trip anschließen möchte, kann mich gerne, zum Beispiel per PN, kontaktieren.
Viele Grüße!
Achim
Florida im Herbst? Gleich nach Hurricane Irma? Mit einem Flug bei Air Berlin?
... oder mit anderen Worten: Zum Mullet Run auf Snooks und Tarpons fischen? 8)
Schon ein wenig gewagt. Der Wetterbericht für die Woche sah auch nicht gerade berauschend aus - Gewitterwahrscheinlichkeit von 60 bis 100 % und ordentlich Wind dazu.
Aber mein Mitreisender Mario prophezeite, dass es bei solchen Vorzeichen nur gut werden kann...
Wir hatten eine Woche bei meinem guten Freund Captain Michi Mauri gebucht, der seit einiger Zeit in Stuart, Florida lebt und dort als professioneller Fliegenfischerguide arbeitet.
Am dritten Oktober ging es los. Air Berlin flog uns zuverlässig und ohne Zwischenfälle von Hamburg über Düsseldorf nach Miami. Michi holte uns vom Flughafen ab. Nach dem obligatorischen Besuch eines Hamburgerrestaurants kamen wir bei ihm in Stuart an und bezogen unser Zimmer. Kurz noch eine Lagebesprechung und Planung des ersten Angeltags, dann fielen wir todmüde in die Betten.
Bei strahlendem Sonnenschein (ganz im Gegensatz zum Wetterbericht) ging es am nächsten Morgen los. Wir klapperten zunächst ein paar Seawalls ab und stießen auch schnell auf raubende Fische. Ein paar Jacks stürzten sich begeistert auf unsere Mulletstreamer und sorgten für harte spannende Drills.
Abends zog dann tatsächlich am Horizont ein Gewitter auf. Weil die Tide gerade kippte und so fischereilich keine perfekten Bedingungen waren, machten wir bei Einbruch der Dunkelheit Schluss.
Am nächsten Tag zeigte sich Florida von seiner regnerischen Seite. Den Tarpons gefiel das aber offensichtlich. Wir fanden eine größere Schule juvenile Tarpons in einem Flußarm, die sich ohne viel Geziere auf unsere kleinen Mulletfliegen stürzten. Einige Fische konnten wir jumpen, richtig hängen geblieben für einen Fototermin ist leider keiner. Nachmittags ging der Dauerregen dann in einen richtigen Wolkenbruch über. Wir fischten dennoch unverdrossen, sahen auch nach wie vor Tarpons rollen, hatten aber auch im strömenden Regen leider kein Glück...
Am dritten Tag am Wasser versuchten wir unser Glück noch mal auf Tarpons. Wir fanden nach einer längeren Bootstour auch einen Spot, an dem einige wirklich große Fische an der Oberfläche rollten. Das Wasser war leider etwas trüb, so dass wir nur auf Verdacht fischen konnten. Aber auch das ist mega spannend, wenn sich die ganze Zeit Fische mit zum Teil über 100 Pfund in Wurfweite zeigen. Leider blieb der ersehnte harte Einschlag aus. Deshalb klapperten wir ein paar Seawalls nach Snook und Jacks ab. Bald konnten wir auch ein paar richtig gute Jacks spotten. Ich verlor einen Fisch und Mario konnte kurz darauf einen mit seiner siebener Rute haken.
Der erste Run ging schnell und weit weit ins Backing, und Mario bekam von dem Jack und von Michi eine Lektion in Sachen Großfischdrill.
Nach etwa einer halben Stunde und weit weg von der Seawall konnte er den Fisch endlich landen.
Der vierte Tag am Wasser begann recht stürmig. Wir suchten deshalb zunächst eine windgeschützte Lagune mitten im Mangrovendschungel auf.
Das sah zwar sehr vielversprechend aus, brachte uns aber leider keinen Fisch.
An einer heftig umwehten und ebenso umströmten Seawall tobte dagegen das Leben. Jacks raubten, Tarpons rollten weiter draußen und Tausende kleiner Meeräschen sprangen in Panik aus dem Wasser. Schon bald verschwand meine Fliege mit einem satten Schwall in einem Fischmaul, und ein guter Snook machte die neuner Glasrute so richtig rund.
Es ist immer wieder erstaunlich welche unglaubliche Kraft und Ausdauer diese Fische haben, aber mit Michis zähen Glas-Salzwasserruten bekommt man sie dennoch schnell und souverän unter Kontrolle.
Später gab es unter der Brücke, die man auf dem vorletzten Bild sieht und in der Lagune auf ihrer Rückseite noch ein paar heftige Feeding Frenzies - Das Wasser kochte als tausende von kleinen Meeräschen vor einem Trupp jagender Snook panisch aus dem Wasser spritzten. Auch die Snooks flogen dabei teilweise kreuz und quer mit den Mullets durch die Luft. Michi hat das Spektakel auf Video aufgenommen; ich werde es hoffentlich demnächst zur Veröffentlichung bekommen. Wir fingen auch einige von den Snooks, aber es war weitaus schwieriger als man das bei so einem Schlachtfest vermuten würde.
Am fünften Tag war es morgens recht windstill.
Wir versuchten deshalb zunächst mit dem Boot auf den offenen Ozean zu fahren, um offshore auf False Albacore zu fischen. Leider wurden die Wellen sehr schnell höher, so dass wir dieses Projekt bald wieder abbrechen mussten. Dafür fanden wir an einer Hafeneinfahrt bald wieder viele jagende Snooks. Mario fing dann auch schnell mit traumwandlerischer Sicherheit den einzigen Jack in der Snooktruppe...
Dafür fing er aber abends in den Greenlights einen schönen Snook:
Auch am letzten Tag waren wir wieder früh auf dem Wasser. Das Wetter war perfekt - sonnig und windstill. Eigentlich ein wenig zu perfekt für uns frostliebenden Nordlichter. Nach einigen eher erfolglosen und extrem heißen Stunden auf dem Wasser machten wir eine ausgiebige Erholungspause mit Burgern und Kaltgetränken bei Shrimpers im Hafen von Stuart.
Danach klappte es auch wieder mit den Snooks:
Zugegeben, da ist noch Luft nach oben. Aber nach Sonnenuntergang an den Greenlights bekamen wir beide noch einige würdige Abschlussfische.
Wer gerne mal selbst nach Stuart reisen und mit Michi fischen will oder sich einem Trip anschließen möchte, kann mich gerne, zum Beispiel per PN, kontaktieren.
Viele Grüße!
Achim
Re: Herbst in Stuart, Florida
Sehr schöne Bilder Achim...und tolle Fische...
Danke für's Mitnehmen...
Aber zwischen den Hurricanen und dann noch mit der nobel Air Line ???...aber ein bisschen pokern gehört dazu...
Danke für's Mitnehmen...
Aber zwischen den Hurricanen und dann noch mit der nobel Air Line ???...aber ein bisschen pokern gehört dazu...
Gruss Andreas
- Achim Stahl
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Re: Herbst in Stuart, Florida
Moin Andreas,
Das war selbst für meinen Geschmack etwas hoch gepokert. Mir ging ganz schön die Muffe. Die Hurricanes konnte man ja auf dem Radar ganz gut verfolgen. Stuart hatte auch nichts abbekommen. Aber bei Air Berlin habe ich bis zum Rückflug ein wenig gezittert.
Alles Gute noch nachträglich zum Geburtstag!
Achim
OnnY hat geschrieben: Aber zwischen den Hurricanen und dann noch mit der nobel Air Line ???...aber ein bisschen pokern gehört dazu...
Das war selbst für meinen Geschmack etwas hoch gepokert. Mir ging ganz schön die Muffe. Die Hurricanes konnte man ja auf dem Radar ganz gut verfolgen. Stuart hatte auch nichts abbekommen. Aber bei Air Berlin habe ich bis zum Rückflug ein wenig gezittert.
Alles Gute noch nachträglich zum Geburtstag!
Achim
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Re: Herbst in Stuart, Florida
Mooin!!
Auch von mir, bester Achim, ein herzliches Petri Heil und vielen Dank für die Schilderungen!
Auch von mir, bester Achim, ein herzliches Petri Heil und vielen Dank für die Schilderungen!
TL
Ralph
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Re: Herbst in Stuart, Florida
Geil
Wer die Fischerei dort auch mal erleben möchte, ich suche für 2018 noch jemanden der mitkommt!
http://www.leidenschaft-meerforelle.de/ ... 11&t=22571
Wer die Fischerei dort auch mal erleben möchte, ich suche für 2018 noch jemanden der mitkommt!
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Re: Herbst in Stuart, Florida
Schöner Bericht Vielen Dank.
Tls
Matthias
Tls
Matthias
- alfredo.fly
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Re: Herbst in Stuart, Florida
Sehr schön Achim :grin: :grin: :grin:
Gruß Willi
Gruß Willi
Einfach gar nicht ignorieren!!!!