Fischotter
- hennes2121
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Fischotter
Moin,
letzte Woche habe ich zum ersten Mal in einem Nebenbach der Ilmenau einem erwachsenen Fischotter beim Jagen zugesehen. Bei bestem Tageslicht hat der 10 Minuten lang beide Ufer systematisch nach Beute abgesucht. Leider war er für anständige Fotos nicht dicht genug und dichter rangehen wollte ich wegen der Störung nicht, ich hatte auch nur ein Handy dabei ohne optischen Zoom.
Hier in der Gegend (Ostheide) ist die Population derartig angewachsen, dass viele Hobbyteichwirte ihre Teiche aufgegeben haben und einige Vereine keinen Besatz mehr durchführen, weil`s eh nur Futter für den Wassermarder ist.
Wie sieht es denn in anderen Regionen aus? Ist das nur lokal oder breitet sich der Fischotter jetzt flächendeckend massiv aus?
TL Hennes
letzte Woche habe ich zum ersten Mal in einem Nebenbach der Ilmenau einem erwachsenen Fischotter beim Jagen zugesehen. Bei bestem Tageslicht hat der 10 Minuten lang beide Ufer systematisch nach Beute abgesucht. Leider war er für anständige Fotos nicht dicht genug und dichter rangehen wollte ich wegen der Störung nicht, ich hatte auch nur ein Handy dabei ohne optischen Zoom.
Hier in der Gegend (Ostheide) ist die Population derartig angewachsen, dass viele Hobbyteichwirte ihre Teiche aufgegeben haben und einige Vereine keinen Besatz mehr durchführen, weil`s eh nur Futter für den Wassermarder ist.
Wie sieht es denn in anderen Regionen aus? Ist das nur lokal oder breitet sich der Fischotter jetzt flächendeckend massiv aus?
TL Hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum
Re: Fischotter
Moin Hennes,
ich lebe nun mittlerweile seit 60 Jahren an der Schwentine und habe in diesem Jahr zum ersten Mal einen Otter dort gesehen.
Gruß Rollo
ich lebe nun mittlerweile seit 60 Jahren an der Schwentine und habe in diesem Jahr zum ersten Mal einen Otter dort gesehen.
Gruß Rollo
Früher war mehr Lametta!
Re: Fischotter
Also mein Vereinsgewässer in der Heide ( Luhe ) ist mittlerweile ein Highlight für "Otterwatcher" geworden.
In den letzten drei/vier Jahren ist die Population der Otter stetig angewachsen, im Gegensatz zu der der Bachforellen....
Zwei Seelen schlagen nun in meiner Brust - auf der einen Seite weiß ich dass der Otter nun mal eigentlich Bestandteil der heimischen Natur ist, auf der anderen Seite fange ich auch mal gern eine Forelle. Letzteres hat seit dem Auftauchen des Otters und dessen Ausbreitung abgenommen, so habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet.
Leben und leben lassen ist immer ein guter Leitspruch, ich habe aber auch immer die Entwicklung der Kormoran-Bestände im Hinterkopf die ja an manchen Ecken durch Schutzmaßnahmen sich explosionsartig vermehrt haben was in Konsequenz sehr zum Nachteil der Fischbestände geführt hat und die mancherorts ( siehe einige Gegenden in Norwegen ) wieder bejagt werden dürfen / müssen.
Es wird sich im Lauf der nächsten Jahre zeigen ob sich der Otter-Bestand im Vergleich zu den Fischbeständen der von ihnen bewohnten Gewässern in einem Gleichgewicht einpendelt.
In den letzten drei/vier Jahren ist die Population der Otter stetig angewachsen, im Gegensatz zu der der Bachforellen....
Zwei Seelen schlagen nun in meiner Brust - auf der einen Seite weiß ich dass der Otter nun mal eigentlich Bestandteil der heimischen Natur ist, auf der anderen Seite fange ich auch mal gern eine Forelle. Letzteres hat seit dem Auftauchen des Otters und dessen Ausbreitung abgenommen, so habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet.
Leben und leben lassen ist immer ein guter Leitspruch, ich habe aber auch immer die Entwicklung der Kormoran-Bestände im Hinterkopf die ja an manchen Ecken durch Schutzmaßnahmen sich explosionsartig vermehrt haben was in Konsequenz sehr zum Nachteil der Fischbestände geführt hat und die mancherorts ( siehe einige Gegenden in Norwegen ) wieder bejagt werden dürfen / müssen.
Es wird sich im Lauf der nächsten Jahre zeigen ob sich der Otter-Bestand im Vergleich zu den Fischbeständen der von ihnen bewohnten Gewässern in einem Gleichgewicht einpendelt.
Re: Fischotter
Moin,
an der oberen Seeve haben wir das Thema auch.
Am bzw. in der Nähe des Bachlaufes gibt es mehrere Forellenzuchten und viele besetzte Teiche.........also besser als optimale Bedingungen für die Otter.
Seitdem ein Forellenzüchter seine Anlage mit einem hochmodernen Zaun gegen Otter geschützt hat, scheinen sie mehr auf den Bach auszuweichen. Wir haben mehrere Bestandsaufnahmen gemacht und in einigen Bereichen gibt es kaum noch Forellen. Ob dies alles die Schuld der Otter ist, kann man allerdings nicht sagen, da die Bestände des Nachbarvereins stromab wohl noch gesund sind. Das gleiche gilt für den Quellbereich oberhalb der ersten Forellenzucht. Der Quellbereich ist u.U. für die Otter uninteressant, da es dort wenig größere Fische gibt. Bei den letzten beiden Bestandsaufnahmen hatten wir Fische bis max. 35cm gefangen und davon nur wenige.
Viele Grüße
Matthias
an der oberen Seeve haben wir das Thema auch.
Am bzw. in der Nähe des Bachlaufes gibt es mehrere Forellenzuchten und viele besetzte Teiche.........also besser als optimale Bedingungen für die Otter.
Seitdem ein Forellenzüchter seine Anlage mit einem hochmodernen Zaun gegen Otter geschützt hat, scheinen sie mehr auf den Bach auszuweichen. Wir haben mehrere Bestandsaufnahmen gemacht und in einigen Bereichen gibt es kaum noch Forellen. Ob dies alles die Schuld der Otter ist, kann man allerdings nicht sagen, da die Bestände des Nachbarvereins stromab wohl noch gesund sind. Das gleiche gilt für den Quellbereich oberhalb der ersten Forellenzucht. Der Quellbereich ist u.U. für die Otter uninteressant, da es dort wenig größere Fische gibt. Bei den letzten beiden Bestandsaufnahmen hatten wir Fische bis max. 35cm gefangen und davon nur wenige.
Viele Grüße
Matthias
- Achim Stahl
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Re: Fischotter
Moin,
naja, Fischotter neigen nicht dazu, Kolonien zu bilden, wie Kormorane. Sie sind Einzelgänger und haben recht große Reviere:
Viele Grüße!
Achim
naja, Fischotter neigen nicht dazu, Kolonien zu bilden, wie Kormorane. Sie sind Einzelgänger und haben recht große Reviere:
Quelle: https://www.wildtierportal.bayern.de/wi ... /index.phpDie Reviergröße der territorialen Fischotter hängt v. a. von der Qualität des Lebensraums ab. Reviergrößen von bis zu 40 km Gewässerlauf für Rüden und 20 km für Fähen sind keine Seltenheit. Die Streifgebiete von Männchen und Weibchen können sich dabei überlappen.
Viele Grüße!
Achim
Re: Fischotter
Hallo Achim,
einer auf 40Km wäre schön, ist bei uns aber nicht der Fall. Wie gesagt sind die Futterbedingungen an der oberen Seeve auch extrem gut.
Viele Grüße
Matthias
einer auf 40Km wäre schön, ist bei uns aber nicht der Fall. Wie gesagt sind die Futterbedingungen an der oberen Seeve auch extrem gut.
Viele Grüße
Matthias
Re: Fischotter
Also ich konnte bei meinem Heimgewässer auch schon des öfteren frische Otterspuren an Spots beobachten, die bis zu 10 KM auseinander lagen, ich bin mir sehr sicher dass es sich dabei nicht (!) um das gleiche Exemplar gehandelt hat.
Das waren mehrere Tiere, dazu waren die Spuren alle zu frisch um hintereinander entstanden zu sein.
Vielleicht sind ja die bayrischen Otter nicht so gesellig wie die norddeutschen....
Das waren mehrere Tiere, dazu waren die Spuren alle zu frisch um hintereinander entstanden zu sein.
Vielleicht sind ja die bayrischen Otter nicht so gesellig wie die norddeutschen....
- hennes2121
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Re: Fischotter
Moin, vielleicht haben wir in Norddeutschland auch irgendwas im Wasser oder in der Luft...
Die Wölfe halten sich hier ja auch nicht an die vom Umweltministerium anerkannten Regeln.
TL Hennes
Die Wölfe halten sich hier ja auch nicht an die vom Umweltministerium anerkannten Regeln.
TL Hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum
Re: Fischotter
n'abend,
mich wundert eher, daß die biester überhaupt noch was zu fressen finden!
haben nicht die kormorane, die bisams, die waschbären, die touristen, die kanufahrer, die gastangler, die schwarzangler und die nebenerwerbsfischer längst alles niedergemacht?
gruß, stephen
mich wundert eher, daß die biester überhaupt noch was zu fressen finden!
haben nicht die kormorane, die bisams, die waschbären, die touristen, die kanufahrer, die gastangler, die schwarzangler und die nebenerwerbsfischer längst alles niedergemacht?
gruß, stephen
" the last white christmas was in '79 ..."
(basement 5)
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- hennes2121
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Re: Fischotter
Moin,
die leben vom Besatz! -und der kommt immer neu!
TL Hennes
die leben vom Besatz! -und der kommt immer neu!
TL Hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum
Re: Fischotter
.......genau. Deswegen habe ich von unserem Gewässerwart auch eben die Nachricht bekommen , dass frisch besetzt wurde (kein Scherz)........die Otter usw. hatten ja schon nichts mehr zu fressen. Das hatten die Bestandsaufnahmen ja ergeben :grin: .....Mann, Mann, Mann.hennes2121 hat geschrieben:Moin,
die leben vom Besatz! -und der kommt immer neu!
TL Hennes
Tight lines,
Matthias
Zuletzt geändert von Matthias am 13.07.2017, 11:27, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Fischotter
wer weiß, vielleicht lösen ja die wölfe das otter-problem und werden noch zum besten freund der angler...
, stephen
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Re: Fischotter
Tja, das ist eben das Problem mit dem ökologischen Gleichgewicht - hätten wir es würde sich eben auch der Bestand der Otter durch Fressfeinde und Futterangebot im Gleichgewicht befinden.
Bei uns hat hat der Otter aber keine Feinde - nur Freunde ( die die Gewässer besetzen )
Schwierig das alles.....
Bei uns hat hat der Otter aber keine Feinde - nur Freunde ( die die Gewässer besetzen )
Schwierig das alles.....
- Frank Buchholz
- Haarjig Pionier
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- Registriert: 16.04.2008, 06:36
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Re: Fischotter
Die Raubtier-freien Verhältnisse in denen wir Kinder des 20.Jahrhunderts aufgewachsen sind entsprachen nun mal nicht dem natürlichen Normalzustand. Die Rückkehr von Wolf, Otter und Kormoran erfordern Schutzmaßnahmen von Nutztiergehegen, verändern Verbreitung und Gewohnheiten von jagdbarem Wild und offene Gewässer sind nun weniger "produktiv" als wir es aus Zeiten gewohnt sind in denen der Mensch das Privilig auf Entnahme besaß.
Bei der Formulierung überspitzter Zurücksetz-Verbote und dem Aushandeln von Pachtpreisen wird man das ggfs. berücksichtigen müssen. :grin:
Bei der Formulierung überspitzter Zurücksetz-Verbote und dem Aushandeln von Pachtpreisen wird man das ggfs. berücksichtigen müssen. :grin:
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
- hennes2121
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Re: Fischotter
Moin,
wo entspricht unsere Umwelt in Deutschland dem natürlichen Normalzustand?
Es wird doch immer nur ein Kompromiss sein, was da zu erreichen ist.
Es ist doch nur die Frage, inwieweit wir uns selbst ausgrenzen oder auch durch Andersdenkende ausgegrenzt werden.
Nebenbei bemerkt ist der natürliche Normalzustand in Norddeutschland eigentlich ziemlich trist, wo möglich Buchenwald, unterbrochen durch Flussauen mit Erlenbruch und gelegentlich Kiefer/Traubeneiche Mischbestände, wo der Boden für die Buchen zu mager war.
Dazu passend erheblich geringere Bestände an Räuber und Beute.
Je dichter man an die Küste kam, desto abwechslungreicher das Landschaftsbild und desto höher der Bestand, z.B. der Otter, auch durch das erhöhte Nahrungsangebot durch die Wanderfische.
Die Otterbestände, wie auch die meisten der anderen Räuber, wurden und werden durch das Beuteangebot determiniert wenn der Mensch nicht eingreift.
Natürliche Feinde mit Potential zum Regulativ hat der Otter auch im natürlichen Normalzustand nicht.
Durch den regelmäßigen Besatz haben wir den Ottern ein Schlaraffenland geliefert, daraus resultiert eine erhebliche Bestandszunahme innerhalb der letzten 10 Jahre hier im Bereich der Ostheide mit durchweg viel kleineren Streifgebieten, als in der Literatur angegeben.
Hier kann man im Grunde das Tackle einmotten, ich wollte eigentlich auch nur mal hören, ob das in anderen Landesteilen auch schon so ist.
TL Hennes
wo entspricht unsere Umwelt in Deutschland dem natürlichen Normalzustand?
Es wird doch immer nur ein Kompromiss sein, was da zu erreichen ist.
Es ist doch nur die Frage, inwieweit wir uns selbst ausgrenzen oder auch durch Andersdenkende ausgegrenzt werden.
Nebenbei bemerkt ist der natürliche Normalzustand in Norddeutschland eigentlich ziemlich trist, wo möglich Buchenwald, unterbrochen durch Flussauen mit Erlenbruch und gelegentlich Kiefer/Traubeneiche Mischbestände, wo der Boden für die Buchen zu mager war.
Dazu passend erheblich geringere Bestände an Räuber und Beute.
Je dichter man an die Küste kam, desto abwechslungreicher das Landschaftsbild und desto höher der Bestand, z.B. der Otter, auch durch das erhöhte Nahrungsangebot durch die Wanderfische.
Die Otterbestände, wie auch die meisten der anderen Räuber, wurden und werden durch das Beuteangebot determiniert wenn der Mensch nicht eingreift.
Natürliche Feinde mit Potential zum Regulativ hat der Otter auch im natürlichen Normalzustand nicht.
Durch den regelmäßigen Besatz haben wir den Ottern ein Schlaraffenland geliefert, daraus resultiert eine erhebliche Bestandszunahme innerhalb der letzten 10 Jahre hier im Bereich der Ostheide mit durchweg viel kleineren Streifgebieten, als in der Literatur angegeben.
Hier kann man im Grunde das Tackle einmotten, ich wollte eigentlich auch nur mal hören, ob das in anderen Landesteilen auch schon so ist.
TL Hennes
Ein weiser Mann hat nie einen Computer und einen Vorschlaghammer im selben Raum