zuchtaal hat geschrieben:
Dreht man ohne Schnurgewinn gegen die Bremse, verstärkt man diesen Effekt und 'entdrallt' die Schnur noch zusätzlich.
Ich habe bislang noch keine abschließende Antwort darauf, warum die meisten von uns nicht massiv unter Beschwerden aufgrund des 'Drallproblems' leiden. Ich vermute aber, dass Geflecht mit rundem Querschnitt die geringste Anfälligkeit gegenüber dieser Komponente hat, ergo die meisten auch solche Schnüre fischen. Mono hat bestimmt eine gewisse Anfälligkeit und ich frage mich, wie die Anwender darauf reagieren!?
Moin,
wie schwierig es doch manchmal sein kann, einfache Vorgänge in
'passende' Begriffe zu fassen. Damit man sich die Vorstellung erleichtern kann und dasselbe meint, wähle ich mal für 'entdrallen' den Begriff 'negativen' Drall und für's Verdrallen 'positiven' Drall, rein willkürlich wie bei bei der Betrachtung des Gleichstroms.
Geht man ganz am Anfang von einer drallfreien Schnur auf der Spule aus, erfährt diese beim Auswerfen negativen Drall (eine Verdrehung pro Umfanglänge), beim Einkurbeln dagegen positiven Drall, bei jeder Bügeldrehung eine Verdrehung, die den negativen Drall ausgleicht und die Schnur wieder drallfrei auf die Spule zurück legt.
Hat man eine leere Spule auf der Rolle und spult die Schnur selbst auf indem man sie drallfrei von einer über eine Achse laufenden Ersatzspule zieht, wird die Schnur über den drehenden Bügel mit positivem Drall auf die Spule gelegt. Diese Schnur würde nach dem Auswurf drallfrei auf dem Wasser liegen. Liegt die Ersatzspule beim Umspulen auf dem Boden und wird über den Rand abgespult, kann die Schnur nach dem Aufspulen, vereinfacht betrachtet, ohne Drall oder mit doppeltem Drall auf der Spule der Rolle sein. Abhängig ist dieses davon auf welcher Seite die Ersatzspule liegt, einmal kompensiert der positive Bügeldrall den negativen Abspuldrall, im anderen Fall wird der Abspuldrall umgedreht und addiert sich zum Bügeldrall.
Diese Möglichkeiten als Ausgangslage sollten aber bei der anfänglich noch geringen Verdrehung der Schnur keine Beschwerden bereiten, Probleme sollten erst auftreten wenn sich der über den drehenden Bügel zugeführte positive Drall so akkumuliert hat, dass sich lose gehaltene Schnur zu Schlaufen oder Schlingen verdreht und dass dieses zur Perückenbildung führt.
Der von Thomas in's Spiel gebrachte Drall durch drehende (spinnende) Köder kann eine Schnur auch gewaltig verdrehen, negativ mit Ausgleich zum 'Bügeldrall' oder sich positiv addierend bis zur Schlingen- und Perückenbildung.
Alle (Un)klarheiten beseitigt?
Klaus